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Exklusiv Interviews

01.03.2021 „Roter Hahn“, Südtirol/Italien

GFDK - Interview und Portraits

Starke Familienbande als Basis für gesundes Wirtschaften - „Mit der Idee, den alten Bauernhof komplett zu sanieren, konnte sich meine Mutter zuerst nur schwer anfreunden“, erzählt Christian Thurner vom Feldhof in Vilpian bei Terlan.

„Am Ende aber haben wir sie von der Notwendigkeit zur Neugestaltung und -ausrichtung überzeugt“, sagt der 49-jährige Bauer, der mit seinen Äpfeln die örtliche Genossenschaft beliefert und daraus gemeinsam mit seiner Frau Fruchtaufstrich, Mus, Sirup, Eingelegtes, Kompott, Saft sowie Trockenobst herstellt.

Ohne die wertvollen Tipps von Oma Hildegard funktioniert‘s laut Bäuerin Gaby im Alltag trotzdem nicht: „Meine Schwiegermutter hat beinah sechzig Jahre Erfahrung mit Urlaub auf dem Bauernhof.

Wenn es also um die perfekte Bewirtung der Gäste, die Außengestaltung, die Blumen im Garten oder die Ausstattung der fünf Ferienwohnungen geht, bleibt sie meine wichtigste Ratgeberin. Die Zusammenarbeit ist uns wichtig und wir leben sie tagtäglich.“

Seit seiner Neueröffnung 2019 ist der Feldhof Mitglied der Marke „Roter Hahn“ und wurde mit fünf Blumen eingestuft, zu Recht: In dem avantgardistischen Architektenentwurf sind ausschließlich hochwertigste natürliche Materialien wie Holz, Stein und Filz verarbeitet.

Die hofeigenen Erzeugnisse genießen Urlauber beim Frühstück oder kaufen sie in der Produktecke. Vor Ort gibt es einen Salzwasserpool, zudem hat sich der Feldhof auf Radler spezialisiert.

Christian und Gaby sind geprüfte Moutainbike-Guides und gehen gern mit ihren Gästen auf Tour durch Südtirols Süden. www.roterhahn.it

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22.01.2021 Mit Touren während der Pandemie

GFDK - Interview und Portraits

Cintia Ramos, 31 Jahre, ist Partnerin und Geschäftsführerin von Diaspora.Black, einem brasilianischen Start-up, das seinen Kunden mittels Tourismus die schwarze Kultur näherbringt.

Im Gespräch mit Kryptoszene.de erklärt sie, wie das Unternehmen seinen Umsatz während der Corona-Krise um 500 % steigern konnte, welches Potenzial in Social Business steckt und warum es wichtig ist, ethnische Vielfalt zu bewahren.

Hallo Cintia Ramos, was ist Diaspora.Black?

Wir sind ein Social-Impact-Startup, das sich auf die Wertschätzung der schwarzen Kultur und die Förderung der Rassengleichheit konzentriert.

Seit 2017 haben wir mehr als 4.000 Touristen betreut und eine Gemeinschaft von 20.000 Menschen in mehr als 15 Ländern mobilisiert, die daran interessiert sind, mit einem authentischen und transformativen Ziel zu reisen und mehr über die Schwarze Kultur zu erfahren.

Sie sind hauptsächlich im Tourismus aktiv, einer der großen leidtragenden Branchen der COVID-19-Krise. Was waren die größten Herausforderungen 2020?

Der Tourismus ist immer einer der am stärksten betroffenen Sektoren in solchen Situationen. 2020 gab es eigentlich keine Möglichkeit, die Menschen zum Reisen zu animieren.

Viele Unternehmen, die sich nicht anpassen konnten, schlossen ihre Türen und mit Sicherheit hat das, was wir durchgemacht haben, die Branche verändert.

Wie haben Sie das geschafft?

Wir haben angefangen, verschiedene Online Kurse und Touren zu erstellen. Vorher waren wir eine klassische Tourismus-Agentur, jetzt sind wir ein Online-Marktplatz mit monatlich wechselndem Portfolio.

So haben wir mittlerweile virtuelle Touren in Sao Paulo oder Rio de Janeiro mit spezialisierten Führern, Bildern und Videos von Orten und Erklärungen.

Wir sind sehr aktiv in den sozialen Netzwerken, aber bei all dem sind wir unserem Grundsatz treu geblieben, das „schwarze“ Thema direkt oder indirekt zu kommunizieren.

Kann man sagen, dass die Black Lives Matter (#BLM)-Bewegung Chancen für Unternehmen eröffnet hat, die sich auf rassistische Inklusion konzentrieren?

Die BLM-Bewegung hat es eigentlich immer gegeben. Was sich geändert hat, ist die Art und Weise, wie ein Hashtag ein gesamtes soziales Netzwerk erreichen kann.

Aber schwarze Menschen haben diesen Diskurs seit vielen Jahren mitgemacht! Die Bewegung hat weltweit ein Narrativ gestärkt, das für Schwarze Menschen eigentlich nichts Neues ist.

Blicken wir zum Abschluss doch noch in die Zukunft. Was erwarten Sie vom Tourismusgeschäft in diesem Jahr?

Vor jedem Plan muss der Impfstoff gegen Covid-19 stehen […] Wir selbst konzentrieren uns auf das Jetzt und haben die Technologie so verbessert, um mehr Anforderungen online zu erfüllen.

Wir sehen, dass die Menschen beispielsweise aus São Paulo Zuflucht in der Natur suchen, was sich ebenfalls positiv auf Online Unternehmen auswirken kann. Ich sehe also, dass alles, was die Absicht hat, den Menschen das Leben mithilfe von Technologie und Vielfalt zu erleichtern, eine gute Wette ist.

Hier geht es zum ausführlichen und ungekürzten Interview:

https://kryptoszene.de/news/interview-wir-haben-unseren-umsatz-inmitten-einer-pandemie-um-500-gesteigert/

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15.01.2021 Winterfitness-Tipps vom Profi

GFDK - Interviews und Portraits

Mit Carvern sauber geschnittene Schwünge ziehen, auf dem Snowboard erste Turns üben: Ob oder wann Wintersportler in der Skisaison 2020/21 ihre Lieblingspisten hinunter powdern dürfen, ist noch offen. Umso wichtiger, dass sich kleine wie große Brettlfans während der kalten Jahreszeit fit halten.

Wie das auch zuhause spielerisch funktioniert, erklärt Kevin Benk, 40, staatlich geprüfter Skilehrer. Der zweifache Familienvater leitet die fünf österreichischen skiCHECK Skischulen & Skiverleih (www.skicheck.at), die unter anderem einen Standort in Hochfügen betreiben.

Zwischen 1.450 und 2.500 Metern am Eingang des Zillertals gelegen, gilt das Tiroler Skigebiet Hochfügen als besonders schneesicher. Der gleichnamige Tourismusort (1.474 Meter) ist über eine Panoramastraße durch den Finsinggrund von Fügen aus in etwa 20 Minuten erreichbar.

Was kann ich zuhause tun, um fit für die Piste zu sein?

Kevin Benk: Wer bereits die letzten Wochen beim Joggen war oder sich ein Heim-Fitnessstudio eingerichtet hat, ist schon bestens vorbereitet. Wintersportler, die ihre Kondition verbessern wollen, unternehmen längere Spaziergänge und suchen sich ein leichtes Workout speziell für das Skifahren.

Wie könnte das aussehen?

Da beim Skifahren vor allem Beine und Rücken beansprucht werden, konzentrieren wir uns auf diese Muskelgruppen. Aber davor wärmen wir uns – wie beim Skifahren auch – auf. Am einfachsten funktioniert dies mit 15 bis 20 sogenannten „Hampelmann-Sprüngen“, die wir drei- bis viermal wiederholen.

Und nach dem Aufwärmen?

Versuchen wir die „Schusshocke“ und bleiben in dieser Position: erst 30 Sekunden, dann eine und schließlich drei Minuten. Zwischen den jeweiligen Zyklen machen wir eine halbe Minute Pause.

Diese Übung können wir bis zu viermal wiederholen. Alternativ gehen wir wie Skispringer in die Hocke, halten diese Position 30 Sekunden und springen dann ab. Diesen Ablauf sollten wir zehnmal durchführen, im Idealfall auch auf einem Bein.

Wie können wir Beine und Rücken weiter stärken?

Dafür lehnen wir uns mit dem Rücken an die Wand und rutschen dabei in eine sitzende Position. Wir harren zuerst 30 Sekunden aus, dann eine und schließlich drei Minuten.

Dazwischen legen wir jeweils kurze Pausen ein und wiederholen die Haltung je nach Kondition drei- bis viermal. Wichtig ist, dass wir die beanspruchte Muskulatur nach jeder Einheit dehnen.

Die Balance spielt beim Skifahren ebenfalls eine wichtige Rolle …

Absolut. Besonders effizient sind Übungen auf einer Slakline, einer Art Gurtband. Aber auch ohne Hilfsmittel können wir viel für unseren Gleichgewichtssinn tun, zum Beispiel aus dem Stand springen, dabei die Arme waagrecht halten und versuchen, auf derselben Stelle zu landen. Wer noch eine Steigerung braucht, versucht es einbeinig und mit geschlossenen Augen.

Wie halten sich Pistenzwergerl fit?

Im Prinzip mit den gleichen Übungen wie Erwachsene, sie sollten allerdings spielerisch verpackt werden. Eltern können etwa eine Geschichte erzählen und die Übungen einbauen, hier werden der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Mein Appell an alle Eltern: Lasst die Kinder einfach mal toben, am besten draußen! Schon dabei werden Kreislauf, Ausdauer und Muskulatur super trainiert.

Sollte der Muskelkater dennoch kommen – was tun?

Viel trinken, bitte aber antialkoholisch. Außerdem helfen Dehnübungen und ein heißes Bad.

Interview: Gregor Staltmaier/AHM PR

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08.01.2021 eine MacDowell-Stipendiatin

GFDK - Interviews und Portäits

Sonia Elizabeth Barrett ist eine in England, China und Zypern aufgewachsene deutsche jamaikanische Abstammung und hat eine Reihe internationaler kultureller Einflüsse.

Sie ist Absolventin der St. Andrews University, wo sie Philosophie, Literatur und Internationale Beziehungen studierte und einen MA in Literatur abschloss.

Sie hat kürzlich ihr Studium am Transart Institute abgeschlossen und verfügt nun über einen MFA in Studio Practice. Sonia ist eine MacDowell-Stipendiatin und wurde vom Premio Ora-Preis, dem NY Art Slant-Schaufenster für Skulptur und dem Neo Art Prize ausgezeichnet.

Sonia E Barrett wurde in Großbritannien als Tochter jamaikanischer und deutscher Eltern geboren und wuchs in Hongkong, Simbabwe, Zypern und Großbritannien auf.

Sie studierte Literatur an der University of St. Andrews in Schottland und ihr MFA am Transart Institute Berlin / New York. Ihre Arbeit öffnet die Grenzen zwischen dem Bestimmten und dem Bestimmten mit einem Fokus auf Rasse und Geschlecht.

Sie macht skulpturale Arbeiten, damit sie mit ihren Händen allein die Risse und offensichtlichen Strategien für mehrere kompatible Existenzen und Trauer führen kann.

Ihre skulpturale Praxis umfasst das Platzieren im Hinblick auf die Zusammenstellung von Gemeinschaften unter der Bedrohung des Klimas, um Raum (wieder) zu beanspruchen, sowie die dauerhafte Einrichtung.

Sie hat in der National Gallery of Jamaica, der 32 Grad East Gallery, Kampala, Uganda, dem Heinrich-Böll-Institut Deutschland, der British Library, dem Museum of Derby und dem Kunsthaus Nürnberg ausgestellt.

Ihre Arbeiten wurden in einer Reihe von Galerien gezeigt, darunter im OCCCA California, im NGBK Berlin, im Tete Berlin, im Format Contemporary in Mailand und Basel sowie in der Rosenwald Wolf Gallery Philadelphia.

Ihre Arbeiten wurden im International Review of African American Art, im Black History 365 Journal, im Kunstforum International, im Protocollum, im ELSE Journal und in der Contemporary & Platform veröffentlicht. Sie ist Mitinitiatorin des AIPCC in Bayern.
 

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28.11.2020 Tourismusdirektor Martin Ebster

GFDK - Interviews und Portraits

Am 17. Dezember 2020 ist geplant, die Skisaison in St. Anton am Arlberg/Tirol zu beginnen. Internationale Politiker schießen scharf gegen die Pläne, an einem Wintertourismus vor dem Jahreswechsel festzuhalten.

„Undifferenzierte Schuldzuweisungen können nicht die Lösung sein“, findet Martin Ebster, Tourismusdirektor von St. Anton am Arlberg.

Im Interview spricht Ebster über vermeidbare Infektionsrisiken sowie über die Schwierigkeiten, die der öffentlich ausgetragene Diskurs mit sich bringt.

Tagesaktuelle Informationen zu den lokalen Covid-19-Maßnahmen und Regelungen finden Interessierte auf der Homepage des Tourismusverbands St. Anton am Arlberg unter www.stantonamarlberg.com.

Herr Ebster, kann das Skigebiet von St. Anton am Arlberg am 17. Dezember für Gäste öffnen?

Martin Ebster: Von uns aus kann es das. Unsere Sicherheitsmaßnahmen wurden von langer Hand und in enger Zusammenarbeit mit Experten geplant.

Wir haben unzählige Maßnahmen in allen Bereichen umgesetzt, darunter Konzepte für Skischulen, Bergbahnen, den öffentlichen Verkehr oder die Gastronomie, wo ein spezielles Contact-Tracing-Modell mit QR-Code-Technik entwickelt wurde. Letztendlich sind wir aber nicht diejenigen, die über eine Öffnung entscheiden.

Könnten Sie eine europaweite Verschiebung des Wintertourismus nachvollziehen, wie es bereits aus Frankreich und Italien zu hören ist?

Der Start einer Skisaison hängt primär von lokalen Corona-Fallzahlen ab. Wenn die österreichische Regierung daraus folgernd eine Entscheidung trifft, dann setzen wir selbstverständlich alle erforderlichen Maßnahmen um.

Was ich nicht gutheißen kann, ist die aggressive Politik, mit der derzeit vor allem österreichische Skigebiete als Sündenböcke der Pandemie dargestellt werden. Mit erhobenem Zeigefinger kommen wir nicht weiter.

Halten Sie die Kritik aus den Nachbarstaaten für ungerechtfertigt?

Absolut. Wir sind uns im Klaren, dass die Behörden vorrangig nach gesundheitlichen Aspekten entscheiden.

Alle Wirtschaftsbetriebe stehen trotz ausgefeilter Sicherheitskonzepte hinten an und werden jegliche Regulierungen umsetzen. Lautstarke Forderungen aus umliegenden Ländern klingen da fast zynisch.

Im Sommer hat auch kein Außenstehender die Schließung von Stränden oder der U-Bahn-Stationen in Großstädten gefordert, obwohl dort teils unkontrollierte Frequentierung herrschte.

Wichtig ist jetzt, dass die Konzepte vor Ort greifen und wir uns nicht gegenseitig zu Feindbildern aufbauen, während wir alle dasselbe Ziel verfolgen.

Wie stehen Sie den Vorwürfen gegenüber, Wintertourismus vor dem Weihnachtsfest sei unverantwortlich?

Ich kann für meine Kollegen aus anderen Alpenregionen sprechen, wenn ich sage: Die Gesundheit der Menschen – unserer Einheimischen, Gäste und der vielen Mitarbeiter – steht an erster Stelle.

Die mediale Anschuldigung, österreichische Skigebiete hätten aus dem Frühjahr nichts gelernt, ist für uns ungeheuerlich. Seit März wurden wir nahezu täglich mit Fragen zu Sicherheitsmaßnahmen für den kommenden Winter konfrontiert.

Wir haben hohe Anstrengungen unternommen, schnellstmöglich wirkungsvolle Konzepte zu entwickeln und diese maximal transparent zu kommunizieren. Und jetzt heißt es: „Wie kommt Ihr auf die Idee, Euer Skigebiet zu öffnen?“ Das kann ich nicht nachvollziehen.

Wie schätzen Sie das Infektionsrisiko in Gondeln ein?

Schon während des ganzen Sommers sind in Tirol Hunderttausende Menschen mit Gondeln transportiert worden. Es ist erwiesen, dass das Tragen von Masken sowie ein gut gelüfteter Raum ein niedriges Infektionsrisiko zur Folge haben.

Die Fenster der Gondeln werden daher zum Beispiel durchgehend geöffnet sein. Natürlich gilt Maskenpflicht in und um die Bergbahnbetriebe.

Außerdem sollte bei der Fahrt nicht viel gesprochen werden, um Aerosolausstöße so gering wie nötig zu halten.

Wie kann ein Skiort kontrollieren, dass es in und vor den Bergbahnen nicht zu eng wird?

Die Arlberger Bergbahnen AG hat eigens Personal dafür angestellt, das ausschließlich auf das Einhalten der Abstandsregelungen achtet.

Nach dem Drehkreuz zum Lift wird es naturgemäß enger, weil nicht immer eine Gondel mit ausreichend Platz bereitsteht. Auch dort wird man Anweisungen hören und Kontrollen durchführen, um den Mindestabstand einzuhalten.

Denken Sie, die Touristen werden sich mit den Abstandsregelungen arrangieren

Ja. Gerade, weil sie die Freiheit der Berge dauerhaft genießen wollen, werden sie sich an die Regelungen halten.

Wir appellieren wo es geht an die Vernunft, am Beispiel der Gondel bedeutet das: vorne nicht in die Kabine drängen, beim etwas längeren Anstehen Verständnis zeigen.

Die Gäste werden sich dabei in einem gewissen Zwiespalt wiederfinden. Einerseits möchten sie schnell hoch auf den Berg kommen, andererseits eine mögliche Ansteckungsgefahr minimieren.

Da ist Eigenverantwortlichkeit gefragt. Ein Sicherheitskonzept kann nur funktionieren, wenn sich alle daran halten.

Ist Après-Ski diesen Winter ein Thema in St. Anton am Arlberg?

Nein, Après-Ski wird es in der gewohnten Form nicht geben. Alle Betreiber von Lokalen haben Konzepte auf Basis der behördlichen Vorgaben entwickelt:

Zum Beispiel werden Speisen und Getränke nur im Sitzen serviert, das Platzangebot ist beschränkt, zwischen Besuchergruppen muss mindestens ein Meter Abstand gehalten werden, die Musik bleibt auf einem niedrigen Lautstärkeniveau.

Interview: Tom Carlos Kupfer/AHM

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12.11.2020 Song für ihre Heimat gegen den Bombenkrieg

GFDK - Interviews und Portaits

System of a Down (abgekürzt SOAD) ist eine 1995 in Kalifornien gegründete Metal-Band die 15 Jahre lang nichts mehr veröffentlicht hat. Nach einer 15-jährigen Veröffentlichungspause haben die Grammy-Gewinner und Multi-Platin verkaufende armenisch-amerikanische Band nun wegen des Krieges in ihrer Heimat, wieder zwei brandneue Songs, "Protect The Land" und "Genocidal Humanoidz" veröffentlicht.  Alle Einnahmen aus dem Verkauf der Songs kommen dem Armenia Fund zugute.

Sie äußern sich so mit einem Appel an ihr Publikum: Im vergangenen Monat waren wir zutiefst betroffen und entsetzt von den ungerechtfertigten Bombenangriffen auf die Zivilbevölkerung von Arzach, die von Aserbaidschan und der Türkei verübt wurden, schrieb John Dolmayan, Drummer von System Of A Down, seinen drei Bandmitgliedern eine SMS:

„Ganz gleich, was wir füreinander empfinden, ganz gleich, welche Probleme aus der Vergangenheit noch bestehen, wir müssen sie beiseitelegen, denn das hier ist größer als System Of A Down und größer als wir alle.

Wir müssen etwas tun, um unser Volk zu unterstützen.“ Die Band telefonierte sich zusammen und entschied, dass sie alle gemeinsam helfen wollen. Auf die Art und Weise, die ihnen am besten liegt – mit Musik.“

Die Aggression und Ungerechtigkeit von Aserbaidschan und der Türkei gegen das armenische Volk in Arzach und Armenien ist eine Menschenrechtsverletzung und ein Kriegsverbrechen“, sagte Sänger Serj Tankian.

 „Uns allen ist klar, dass dies ein existenzieller Kampf für unser Volk ist, daher ist es für uns sehr persönlich. Was wir jetzt brauchen, ist, dass die Welt die Politik beiseitelässt und Armenien unterstützt, indem sie die Türkei und Aserbaidschan sanktioniert und Arzach anerkennt.“

2005 veröffentlichten System Of A Down ihr letztes Album, ein Doppelalbum. Das erste Album, Mezmerize, hielt sich in mehreren Ländern, so auch in Deutschland, für etliche Wochen auf Platz 1 der Charts.

Für die Single „B.Y.O.B” des Albums gewann die Band den Grammy Award „Best Hard Rock Performance“ und durfte sich im gleichen Jahr über den MTV Europe Music Award in der Kategorie „Best Alternative” freuen. Auch der zweite Teil des Doppelalbums, Hypnotize, erreichte in vielen Ländern die Spitze der Charts.

BAND STATEMENT

We as System Of A Down have just released new music for the first time in 15 years. The time to do this is now, as together, the four of us have something extremely important to say as a unified voice.

These two songs, “Protect The Land” and “Genocidal Humanoidz” both speak to a dire and serious war being perpetrated upon our cultural homelands of Artsakh and Armenia.

On September 27, the combined forces of Azerbaijan and Turkey (along with Isis terrorists from Syria) attacked the Republic of Nagorno-Karabakh, which we as Armenians call Artsakh.

For over the past month, civilians young and old have been awakened day and night by the frightful sights and sounds of rocket attacks, falling bombs, missiles, drones and terrorist attacks.

They’ve had to find sanctuary in makeshift shelters, trying to avoid the fallout of outlawed cluster bombs raining down on their streets and homes, hospitals and places of worship. Their attackers have set their forests and endangered wildlife ablaze using white phosphorus, another banned weapon.

And Why?

Because over 30 years ago in 1988, the Armenians of Nagorno-Karabakh (which at the time was an Autonomous Oblast within the USSR), were tired of being treated as second class citizens and decided to declare their rightful independence from the Azerbaijan Soviet Socialist Republic whose borders engulfed their own.

This ultimately led to a war of self determination by Armenians in Karabakh against Azerbaijan that ended in a cease fire in 1994, with Armenians retaining control of their ancestral homelands and maintaining their independence to the present day.

Our people have lived there for millennia, and for most families there, it’s the only home they and their forefathers and mothers have ever known. They just want to live in peace as they have for centuries.

There is an immediate need for global citizens to urge their respective governments to not only condemn the actions of the corrupt regime leaders of Azerbaijan and Turkey, but to also insist world leaders act with urgency to bring peace to the region and rightfully recognize Artsakh as the independent nation it is.

 Most importantly and urgently, we humbly implore you to donate, in sums small or large to provide desperately needed aid and basic supplies for those adversely affected with what are ever growing accounts of crimes against humanity.

The music and lyrics speak for themselves. We need you to speak for Artsakh.

Peace,

Daron, Shavo, John and Serj

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11.11.2020 15 Jahre Therme Meran, Südtirol

GFDK - Interviews und Portaits

Bereits bei ihrer Eröffnung vor 15 Jahren galt sie als Meilenstein in Sachen Interior Design – und ist es bis heute. Die zeitlose Schönheit der Therme Meran hat die Kurstadt geprägt wie kaum ein anderes Gebäude. Gar avancierte das Masterpiece des Südtiroler Star-Architekten Matteo Thun binnen kürzester Zeit zum neuen Herzstück der Metropole an der Passer.

Beinah 15 Jahre später übernimmt der Nachwuchs aus der eigenen Kaderschmiede: Beim Kreativkonzept der neuen Ruhebereiche, Pool Suiten und des Kneipp Gardens 2019 zeichnet Renato Precoma erstmals allein verantwortlich.

Der in der Schweiz lebende Italiener war bereits 2005 als Projektleiter von Matteo Thun & Partners maßgeblich an der Innengestaltung der Therme beteiligt. Im Rahmen der Metamorphose von Südtirols Signature Spa zollt der Shooting Star dem Erbe des Vorbilds den nötigen Respekt, entwickelt dabei aber seinen ganz eigenen Stil.

Wie er die puristische Linie des Indoor-Bereichs ins neue Design-Jahrzehnt führen will, erklärt er im folgenden Interview.

Herr Precoma, das Interieur der Therme Meran ist das wahrscheinlich markanteste seiner Art in Europa. Sie haben bereits zur Eröffnung 2005 bei dessen Gestaltung mitgewirkt. Was war die Grundidee dahinter?

Die Architektur der Anlage verfügt über eine klare Struktur und Ordnung. Um diesen Effekt zu verstärken, war die Auswahl der Materialien essenziell. Stein als Sinnbild für das Unvergängliche – immerhin sind wir in den Bergen – zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Therme Meran

Hinzu kommen Holz, Stahl und Glas. Letzteres lässt die alpine Umwelt Teil des Inneren werden. Nur so ist es möglich, einer derart komplexen Konstruktion mit ihren zahlreichen technischen und ästhetischen Anforderungen Rechnung zu tragen und ihr eine regionale Identität zu geben.

Das Gebäude wird zum dezenten Rahmen, der Natur und Wasserelemente ins rechte Licht rückt.

Bereits 2005 waren Sie bei der Therme Meran als Projekt- und gestalterischer Leiter tätig. Was hat Sie fast 15 Jahre später daran gereizt, an die alte Wirkungsstätte zurückzukehren?

Ich habe von Matteo Thun damals einiges lernen können. Heute bin ich glücklich zu sehen, dass die Anlage alle Erwartungen übertroffen und sich zudem prächtig entwickelt hat.

Der konsequente Einsatz von Naturmaterialien und respektvolle Umgang mit der Umwelt haben sich bewährt. Es war eine großartige Chance für mich als Architekt, von Beginn an bei einem so großen Projekt dabei sein zu dürfen und Jahre später die Möglichkeit zu haben, dort einen weiteren Baustein für die Zukunft zu gestalten.

Dies bedeutet für mich einerseits Vertrauen des Kunden. Andererseits war es eine riesige Verantwortung: Denn mein Anspruch war, die Arbeit von Matteo in seiner Südtiroler Heimat bestmöglich weiterzuführen.

2019 haben Sie unter anderem über der Badehalle „schwebende“ Pool Suiten sowie das Sun Deck inklusive 17 Meter langem Rooftop-Whirlpool im Sauna-Außenbereich gestaltet. War das architektonisch gesehen eher „back to the roots“ oder „auf zu neuen Ufern“?

Beides stimmt. Die neuen Eingriffe sind eine Weiterentwicklung des Bestehenden und haben sich aus vielen Gesprächen mit der Thermen-Geschäftsführung entwickelt. Dabei wollten wir vor allem Qualität schaffen:

Die Pool Suites etwa sind ein Highlight, da sie einen fantastischen Blick in die Badehalle bieten, über der sie schweben. Von außen hingegen sind sie uneinsehbar. Dazu brauchte es eine Menge Mut seitens des Kunden.

Aber es ist gelungen, Form und Material dezent in den Bestand einzufügen. Beim Sun Deck ging es ums einfühlsame Einbetten des Nacktbereichs in die Umgebung – die Therme befindet sich mitten in Meran und der Platz ist beschränkt.

Die erhöhte Lage blendet die Stadt aus und gewährt einen Blick in die einzigartige Gartenlandschaft. So können Saunabesucher ganz unverhüllt Natur und Sonne genießen.

Der Rooftop-Whirlpool hingegen ist eine räumliche Umsetzung des Themas Wasser, wichtigstes Element der Therme. Abends wird er zur blau leuchtenden Skulptur im Park.

Die Therme Meran hat sich immer wieder neu erfunden und wird das auch in Zukunft tun. Welche Bereiche würden Sie gern als Nächstes in Angriff nehmen und in welche Richtung soll das Kreativkonzept gehen?

Eine solch komplexe Anlage ist in ständiger Transformation. Umso mehr muss man einer klaren Linie folgen. Ein Augenmerk könnte dem visuellen Eindruck der Badehalle gelten, um diese noch spannender zu gestalten.

Denn sie ist das Herz der Therme, dort erlebt der Gast seinen ersten Thermenmoment. Doch die Weiterentwicklung erfordert Sensibilität – es kann nicht immer nur mehr und schneller sein. Anforderungen wie dieser kann man nur mit Rücksicht und Qualität begegnen.

 Interview: Jessica Harazim/AHM PR

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17.10.2020 Maria Mena bittet um Entschuldigung

GFDK - Interviews und Portraits

Maria Lena veröffentlicht nach 5 Jahren Pause ein neues Album.

„Ich möchte erklären, warum es so lange gedauert hat, dieses Album zu machen. Wie ich mich erst der Scham entledigen musste, die mit dem Thema des Albums einhergeht, um die Songs überhaupt schreiben zu können. Dies ist meine Erklärung und meine Entschuldigung an mein Publikum, warum ich sie so lange warten ließ.

Die Melodie für ‚Let Him Go‘ entstand lange vor dem Text. Normalerweise singe ich eine Melodie in mein Telefon, damit ich sie nicht vergesse, doch diese hatte sich sofort in mein Gedächtnis eingebrannt.“

Songwriterin und Sängerin Maria Mena ist nach langer Pause wieder zurück. 2020 veröffentlichte sie die Singles „Not OK“, „Lies (They Never Leave Their Wives)“ und „You Live And You Learn“. Starke und gleichsam sehr verletzliche Songs.

„‘Lies (They Never Leave Their Wives)‘ ist eine Art Patchwork aus Geschichten und Schicksalen. Einige davon sind meine eigenen, andere widerum sind Beobachtung oder inspiriert von den Dingen, die meine Freunde erleben. Ganz speziell geht es immer darum, die Nummer zwei zu sein.

Und die abschließende Erkenntnis, dass die feige Entscheidung des anderen nur zu deinem Besten war, dass du einer Kugel ausgewichen bist, auch wenn du nicht ganz unbeschadet davongekommen bist.“

Das Album „They Never Leave Their Wives” ist eine Kollektion von Tracks, deren Entstehung und Aufnahmen Maria einiges abverlangt haben. Songs, die auf Erfahrungen basieren, die ihre Spuren hinterlassen haben, die sie rückblickend aber auch auf keinen Fall missen möchte.

Die Musik für den Track, der die Inspiration für den Albumtitel war, „Lies (They Never Leave Their Wives)“, stammt von Anders Nilsen, die restliche Musik entstand in Zusammenarbeit mit Produzent Olav Tronsmoen. Maria schrieb alle Texte.

„Eine enge Freundin und ich durchlebten etwa zur selben Zeit eine Krise. Sie verlor ihren Mann. Ich wurde geschieden. Wir stellen beide fest, dass unsere Geschichten für andere so unangenehm waren, dass es oft geschah, dass wir anderen Trost spenden mussten, anstatt selbst welchen zu erhalten.

Wir bekamen oft die Floskel ‚du bist so stark‘ zu hören - als ob wir eine Wahl hätten. ‚Not Ok‘ wurde für all diejenigen geschrieben, die Schmerzen erleiden, die zwar wissen, dass die eine Sache durchstehen werden, aber dennoch manchmal sagen wollen dürfen, dass es ihnen nicht gut geht. Dass sie ‚nicht okay‘  sind.“

Maria lebt, schreibt und singt aus ganzem Herzen, und ist stets offen, ehrlich, verletzlich, großzügig, witzig und mutig. Teile des Albums sind ein beherztes „Fuck You“ an all diejenigen, die sich entschieden haben, die Lüge der Wahrheit vorzuziehen.

Der Rest ist ein Geschenk an diejenigen, die nicht okay sind und hoffentlich durch Marias offenherzige Texte und die Wahrheit, die sie beschreibt, neue Kraft schöpfen können.

„Lange Zeit dachte ich, dass mich mein letzter Ausflug in die Liebe ‚gebrochen‘ hätte. Der Song ‚You Broke me‘ entstand in dieser Gemütsverfassung.“

Maria Mena verfügt über die einzigartige Fähigkeit, ein nuanciertes und ungefiltertes Spektrum an Emotionen festzuhalten und musikalisch auszudrücken, sowohl auf Platte als auch auf der Bühne.

Seit ihrem Durchbruch mit „My Lullaby“ im Jahr 2002 durften wir an ihrem Weg als Künstlerin, Songwriterin und Mensch teilhaben. Sie schrieb schöne und zärtliche, impulsive und emotionale Songs, sie schrieb Lieder in ihren Träumen und in großer Wut.

Sie hat ihre schmerzhaftesten und schwierigsten, ihre wunderbarsten und bedeutungsvollsten Gefühle und Gedanken geteilt, und immer wieder bewiesen, dass sie in ihrer Kunst absolut furchtlos ist.

Sie kann aber auch schrullig und witzig sein, sie berührt mit Humor und Wärme, aber auch mit Zartheit und Schmerz, u.a. in Songs wie „I Don’t Wanna See You With Her“, „Not Ok“, „Just Hold Me“, „You Are The Only One“, „All This Time“, „Fuck You“ und „You Live And You Learn“.

„‘The Conversation‘ handelt von einer Gruppe von Freunden, die versucht zu handeln, wenn sie merkt, dass eine von ihnen in einer ungesunden Beziehung steckt. Doch derjenige, um den es geht, hört einfach nicht zu.

Wenn du dich selbst davon überzeugt hast, dass selbst etwas so Schwieriges wert es, es durchzuziehen. Aber ich habe gelernt, dass manche Dinge einfach nur aus dem Grund so schwierig sind, weil es einfach nicht vorgesehen war, dass sie funktionieren.

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08.10.2020 von Höhen und Tiefen geprägten Leben

GFDK - Interview und Portraits

Geboren wurde Florian Künstlerin Berlin. Die Mutter ist alleinerziehend und drogenabhängig, sie kämpft mit ihrer Sucht und der Verantwortung für dieses kleine Bündel Mensch.

So verbringt Künstler seine Kindheit abwechselnd in verschiedenen Pflegefamilien und bei seiner Mutter, wenn diese gerade mal wieder eine ihrer besseren Phasen hat.

Irgendwann, Künstler ist damals sieben oder acht, wird dieser verheerende Kreislauf durchbrochen. Eine Familie aus dem Dorf Ratekau bei Lübeck wünscht sich ein Kind, das Jugendamt überstellt Künstler in die Obhut dieser Familie, nachdem es seiner Mutter nicht gelingt, dauerhaft abstinent zu leben.

Die nun folgenden Jahre sind ein krasser Kontrast zu seinem vorherigen Leben: Künstler erlebt seine spätere Kindheit und Jugend in behüteten und geregelten Verhältnissen in der bürgerlichen Atmosphäre des Heile-Welt-Provinzdorfs am Timmendorfer Strand.

Eine Phase in seinem Leben, die er nun mit seiner neuen und Single „Kleinstadtliebe“ wieder aufsucht. Künstler beschreibt die Kindheit und Jugend in der Provinz dabei auf derart eindringlich universell gültige Weise, dass man gleich das eigene Fotoalbum aus dem Regal ziehen möchte.

Es geht um das Dorf oder die kleine Stadt, aus der ja die meisten von uns kommen, um diese ganz besonders wertvolle und behütete Zeit der Kindheit und Jugend, in der die ganze Welt sich um den örtlichen Sportplatz, den Baggersee, die erste Liebe und die Aulaparty in der Schule gedreht hat.

Wir fühlten uns wie Helden von so ‘ner Vorabendserie, und das Flutlicht macht uns Großstadtpanorama, und mit dir Richtung Freibad, deine Augen, meine Heimat“, singt Florian Künstler zu einem mitreißenden Uptempo-Beat und plötzlich ist man wieder 13 oder 14 und läuft mit großen Augen durch die Welt.

Florian Künstler singt von Dosenravioli und Dorffesten und wie gut man einfach auch 20 Jahre später immer noch jeden Winkel seines Heimatorts kennt.

Darin liegt ja seine besondere Begabung: Florian Künstler lässt seine Geschichten in seinen Songs lebendig werden wie das Leben selbst. Insofern ist es gut, dass er sich aufgemacht hat, diese Traditionslinie des vom Leben gegerbten amerikanischen Storytellers mit maximalem Gespür für Zeitgeist und Pop in Gegenwart und Zukunft zu überführen.

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28.05.2020 Willkommen zurück in Schenna

GFDK - Interview und Portraits

Aufatmen in Schenna: Seit dem 25. Mai 2020 dürfen die Beherbergungsbetriebe in Südtirol wieder öffnen. Die meisten von ihnen sowie Seilbahnen und Wandergebiete beginnen ihre Saison Anfang/Mitte Juni. Der aktuelle Entwurf des Südtiroler Landesgesetzes sieht zum Schutz der Gäste eine Vielzahl an Vorschriften vor.

Wie professionell die hohen Sicherheits- und Hygienestandards in der Praxis umgesetzt werden, um bald wieder Urlauber bewirten zu können, erzählen folgende vier Hoteliers aus Schenna im Interview:

Doris Kohlgruber/Genusshotel der Weinmesser und HGV-Ortsobfrau, Monika Dosser/Panoramic Suites Winzerhöhe, Heidi Pföstl-Wörndle/Schenna Resort sowie Hansjörg Ainhauser/Hotel Gutenberg und Präsident des Tourismusvereins Schenna.

Müssen Schennas Hotelgäste in den nächsten Wochen mit eingeschränkten Leistungen rechnen?

Doris Kohlgruber: Da besteht kein Grund zur Sorge. Grundsätzlich können alle Bereiche im Hotel – natürlich immer unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen und des gebotenen Sicherheitsabstands – geöffnet werden. Nur falls das Hotel die sogenannte „Covid Protected Area“ nicht erfüllt, müssen Hallenbäder und Saunen geschlossen bleiben.

Monika Dosser: Die „Covid Protected Area“ sieht unter anderem vor, dass sich alle Hotelmitarbeiter täglichen Fiebermessungen und wöchentlichen serologischen Tests unterziehen. In unserem Apartmenthotel werden somit alle Bereiche geöffnet sein – bis auf die Waldsauna. Diese dürfen nur Urlauber nutzen, die bei ihrer Ankunft einen zertifizierten, negativen Covid-Schnelltest vorlegen.

Genuss und Essen spielen im Urlaub eine große Rolle. Welche Maßnahmen planen Sie über die gesetzlichen Vorschriften hinaus im F&B-Bereich?

Doris Kohlgruber: Der Gast hat bei uns künftig immer die Möglichkeit, Frühstück und Abendessen auf dem Zimmer einzunehmen. Im Restaurant servieren wir alle Speisen direkt am Tisch. Die Krise zeugt vom Einfallsreichtum der Branche und deren kreativen Konzepten.

Heidi Pföstl-Wörndle: Als Alternative zum Restaurantbesuch bieten wir beispielsweise Picknickkörbe an, gefüllt mit allerlei Südtiroler Köstlichkeiten und einem Flyer mit unseren schönsten Picknickplätzen. Außerdem werden wir unseren Felsenkeller sowie die Sky-Terrasse für die Einnahme der Mahlzeiten öffnen und die Essenszeiten verlängern, um mehr Raum und Freiheit für die Gäste zu schaffen.

Hansjörg Ainhauser: Auch wir haben uns viele Gedanken um den Service gemacht und wollen weiterhin unser beliebtes Buffet anbieten. Der Bereich ist aber selbstverständlich mit Plexiglas ausgestattet.

Die Speisen werden jedoch von unseren Mitarbeitern gereicht, sodass niemand in Kontakt mit Besteck und Behältern kommt.

Das Kuchenbuffet am Nachmittag wird auf kleinen Tellern angerichtet, die einzeln mit Zellophan umhüllt sind. Und auch entlang der Bar gibt es einen transparenten Schutz, damit sich Gäste dort trotzdem wie gewohnt aufhalten können.

Wie wird die korrekte Einhaltung aller geforderten Maßnahmen kontrolliert?

Doris Kohlgruber: Im jeweiligen Betrieb übernimmt dies in erster Linie der Sicherheitsbeauftragte. Das kann entweder der Hotelier selbst sein oder eine dazu ernannte Person.

Hansjörg Ainhauser: Bei Verstößen drohen hohe Strafen, was kein Hotelier riskiert. Gäste können sich also definitiv sicher fühlen. Das Wichtigste im Umgang mit dieser besonderen Situation ist die Schulung der Mitarbeiter und eine transparente Informationspolitik für alle Beteiligten.

So gilt zum Beispiel in ganz Südtirol eine strenge Abstandsregelung von mindestens zwei Metern in Bars und Restaurants.

Konnten Sie die gästefreie Corona-Zeit auch positiv für Ihren Betrieb nutzen?

Heidi Pföstl-Wörndle: Wir haben in den vergangenen Wochen die Holzböden der Loggien erneuert, einige Räume umdekoriert und zahlreiche Wände frisch gestrichen. Außerdem sind in Garten und Weinberg kleine Ruheinseln entstanden, die Gästen noch mehr private Rückzugsmöglichkeiten bieten.

Ferner haben wir viele interne Arbeitsabläufe überarbeitet, verbessert und an die momentane Situation angepasst. Und eine neue Homepage ist ebenso im Entstehen.

Monika Dosser: Da wir erst im Vorjahr komplett umgebaut haben, konnten wir die Zeit für eine Situationsanalyse nutzen. Künftig möchten wir konsequent eine nachhaltige Betriebsführung verfolgen und noch genauer darauf achten, woher unsere Produkte stammen.

Darüber hinaus digitalisieren wir gerade möglichst viele Verwaltungs- und Rezeptionstätigkeiten, damit Prozesse wie beispielsweise der Check-in kontaktlos ablaufen können.

Was ändert sich mit der Wiedereröffnung in Bezug auf Corona?

Heidi Pföstl-Wörndle: Alle Aktivitäten verlagern sich mehr nach draußen. Unsere Yoga-Einheiten und Meditationen finden beispielsweise künftig im Freien statt und als Alternative zu den Saunaaufgüssen bieten wir „Sinnesbaden“ in der Natur an.

Doris Kohlgruber: Ändern wird sich vor allem die Art der Begrüßung. Aber auch wenn es nicht mehr das In-den-Arm-nehmen, ein Küsschen oder ein kräftiges Händeschütteln sein wird, lässt sich die Südtiroler Herzlichkeit und Gastfreundschaft durch einen Mundschutz nicht aufhalten.

Hansjörg Ainhauser: Worüber sich Schenna-Urlauber wirklich freuen können – die meisten Unterkunftsbetriebe halten während Corona außerordentliche Stornobedingungen für ihre Gäste bereit, sodass größtmögliche Sicherheit und Flexibilität garantiert sind.

Interview: Marion Pronesti + Jessica Harazim/AHM PR

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