hamburger-retina

Exklusiv Interviews

24.04.2019 Mit australischen Wurzeln

GFDK - Interview und Portraits

"Die Düsseldorferin mit den australischen Wurzeln“ Ihre berufliche Karriere begann Angela Julie als erfolgreiche Fremdsprachenkorrespondentin und Diplomübersetzerin. Nach längeren Auslandsaufenthalten in Paris, Madrid und Sydney, zog es die kommunikative und offene Halbaustralierin jedoch auf die Bühne und vor die Kamera. 

"Ich hatte das starke Bedürfnis den Menschen etwas mitteilen zu wollen und stellte unheimlich gerne "investigative" Fragen. Das hat mit meinem PC und den Wörterbüchern im Büro nicht sonderlich gut funktioniert."

So kam es, dass die gebürtige Düsseldorferin seit 2004 als Moderatorin für TV-Sender und Eventkunden arbeitet. Mit ihrer charmanten und natürlichen Art verzaubert sie ihr Publikum und die Veranstalter zugleich. Sie selbst sieht ihre Rolle als Moderatorin höchst professionell und bescheiden:

"Eine Moderatorin ist dafür da, Informationen zu vermitteln und Gespräche zu lenken. Niemals sollte sie zur Selbstdarstellerin mutieren und sich in den Mittelpunkt des Geschehens stellen."

In zahlreichen Interviews mit nationalen und internationalen Prominenten bewies sie, wie man kokett, frech und gleichzeitig höflich an die gewünschten Informationen kommen kann.

Die 4-sprachige Moderatorin agiert im TV -Bereich seit 2006 auch als Redakteurin. Aufmerksam auf sich machte Angela Julie vor allem in Ihrer Funktion als Redaktionsleiterin (CvD) und Moderatorin des Kultur- und Szeneprogramms im Lokalsender center.tv Düsseldorf.

Mit ihrer Abendsendung RheinPROMInade, einem Celebrity-Talk-Format, bleibt sie ihrer Heimatstadt und ihren regionalen Fans treu.

Zu ihren Eventkunden gehören grosse und internationale Firmen wie: EPSON, Deutsche Telekom, Deutsche Bank, Karstadt, UBS Bank, Guess, Meliá Hotelgruppe, Rheinische Post, Igedo Company u.v.m., die die wortgewandte und spontane Moderatorin regelmäßig und wiederholt buchen.

"Für mich gibt es nichts Schöneres, als mit Freude und Leidenschaft zu arbeiten. Ich liebe meinen Job! Ich glaube das sieht und spürt dann auch das Publikum."

mehr

24.04.2019 Aus unserer Vergangenheit

GFDK - Interviews und Portraits

Aus unserer Vergangenheit: Erfolg definiert sich hier aber nicht über finanzielle Überschüsse. Gottfried Böhmer, der seine komplette Energie in die Gesellschaft Freunde der Künste Düsseldorf-Berlin steckt, ist ein Kunstverrückter.

Gottfried Böhmer will Meisterschüler der Kunstakademie in die Freiheit auf dem Kunstmarkt einführen: es gibt zu wenige in Düsseldorf, die privat fördern. Dreimal in der Woche beschäftigt sich Böhmer vor Ort mit vielversprechenden Künstlern.

Rheinische Post, 13. Mai 2005

Westdeutsche Zeitung

Johanna Rzepka hat an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Professor Jörg Immendorf Malerei studiert und ist Meisterschülerin von Professor Gerhard Merz. Unter 258 Bewerbern aus NRW und Berlin wurde die junge Künstlerin von der Jury unter der Leitung von Gottfried Böhmer, dem Kurator des Kunstvereins „ Gesellschaft der Künste Düsseldorf – Berlin e.V“ und der in New York lebenden Künstlerin Pia Dehne ausgewählt.

In der Begründung heißt es: „Johanna Rzepkas Fähigkeit, Malerei und konzeptionelle Kunst zu verbinden, überzeugte die Jury.

Westdeutsche Zeitung, 1. Juni 2005

Rheinische Post

Unter dem Sammelbegriff „The Exhibition“ bietet die Gesellschaft Freunde der Künste nunmehr seit 7 Jahren fast schon spektakuläre Ausstellungen und Performances an. Es werden nicht nur Bilder gezeigt, sondern auch an Ort und Stelle gemalt, getanzt, gesungen und musiziert – und das alles mit viel Poesie.

Ein Forum für junge Kunst ist das Anliegen der Kunstfreunde. Ohne viel Geschrei und Getrommel gehören sie in Düsseldorf zu den Organisatoren, die mit durchgehenden Programmen zielstrebig Ihre Ideen umsetzen.

Rheinische Post, 19. August 2003

Premiere im Savoy-Theater: Fotografien, die lebendig werden

Es war schon pompös, was Gottfried Böhmer, künstlerischer Direktor der „Gesellschaft Freunde der Künste“ im Savoy-Theater am Sonntagabend auf die Beine gestellt hat.

Rund 500 geladene Gäste, darunter auch der Dirigent der Deutschen Oper am Rhein, Stéphan Deneves, und die Künstlergattin Christine Steinfeld-Uecker, drängten sich in das elegant dekorierte ehemalige Kino, um beim neuesten Projekt der Düsseldorfer Kunstförderer dabei zu sein.

Rheinische Post, 18. Juni 2002 - Tanz gab Fotos neue Dimensionen

Premiere der Projekte „L´inspiration“ und „Women only“ im Savoy

Versierte Premierengänger wissen: wenn der letzte Vorhang gefallen ist und man sich zur Aftershow-Party am Buffet trifft, hört man, was gefallen hat. Die Gesellschaft „Freunde der Künste Düsseldorf – Berlin“ hatte zur Erstaufführung der Tanzperformance „L ìnspiration“ und des Films „Women only“ eingeladen.


Die auf eine Leinwand projizierte frage „kann den Liebe Sünde sein?“ leitete den Auftritt der beiden Solotänzer „Alicia Olleta und Robin van Zutphen ein. Beide zeigten, dass sie zu Recht zu den Stars des Ensembles der Deutschen Oper am Rhein zählen.

Lässig, fast scheu tastend, zwischen Hingabe und Rückzug, tanzten die beiden atemberaubend schön und technisch perfekt. Aber es waren nicht nur Vitalität und Können, die begeisterten, es war auch ein kompositionelles Fest der Farben.

Eingerahmt von einem puren Licht- und Farbtraum und wohlklingender Musik wurde aus dem realen körperlichen Tanz eine metaphysische Annäherung. Choreographiert hat Anke Staplers, eine Krefelder Fotokünstlerin.

Sie weckt ihre Fotos sozusagen zum Leben, in dem sie sie aus der Zweidimensionalität nimmt und mit einer Dimension mehr in den Raum zurückgleiten lässt. Voll des Lobes war man über „L`inspiration“. „Wundervoll“ sei es gewesen, geradezu „magisch“ und „einfach entzückend“.

Presseauszug aus der Westdeutschen Zeitung, 19. Juni 2002

Wenn Gottfried Böhmer und sein „Verein Gesllschaft Freunde der Künste Düsseldorf-Berlin“ einladen, kommt man immer gern. 500 Gäste strömten am Sonntagabend ins Savoy, um gleich zwei besondere Ereignisse zu erleben.

Westdeutsche Zeitung, 18. Juni 2002

mehr

03.04.2019 Make it matter

GFDK - Exklusiv Interviews

Zuletzt haben wir geschrieben: AMBILETICS ist für Frauen die keine halben Sachen machen. Nun stellt sich uns die Frau vor, die keine halben Sachen macht.

Giulia Becker ist nicht zu verwechseln mit der, Fernsehmoderatorin und Musikerin aus der Fernsehsendung Neo Magazin Royale, von Jan Böhmermann.

Make it matter - drei Worte, die die Welt der Activewear letzten Sommer ein stückweit besser gemacht haben. Ein Leitsatz, der uns sowohl beim Sport, als auch in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit inspiriert und der die Werte der Hauptfigur in der folgenden Geschichte widerspiegelt.

 
Giulia Becker launchte im Juni 2018 die erste Kollektion ihres nachhaltigen Activewear Labels AMBILETICS und eroberte damit schnell die Herzen vieler ambitionierter, aktiver Frauen.

Doch was ist es, das die junge Marke aus Berlin so besonders macht? Wie sportlich und nachhaltig ist sie wirklich? Und wer genau ist eigentlich die Frau, die dahinter steht? Wir haben die Antworten.

Erzähl uns etwas über dich und deine Beweggründe für AMBILETICS.


Mein Name ist Giulia Becker. Ich bin studierte Betriebswirtin und seit ich denken kann, ein absoluter Bewegungsmensch. Nach einiger Zeit im Ausland und während eines Jobs in einer Berliner Kreativagentur als Markenstrategin festigte sich irgendwann mein Wunsch, etwas eigenes zu machen.

Ich war frustriert von dem knappen Angebot an fairer, aber gleichzeitig cooler Activewear. Denn das Thema Nachhaltigkeit wurde zunehmend wichtiger für mich.

Ich wollte etwas bewegen und die moderne Frau von heute zu einem bewussten Lebensstil inspirieren. Also gründete ich AMBILETICS und machte damit eine Herzensangelegenheit zu meinem ganz eigenen Projekt.
 
Was bedeutet „make it matter“ für dich? Inwiefern inspirieren dich diese drei Worte im täglichen Leben?


„Make it matter“ ist mein Leitsatz in Bezug auf Nachhaltigkeit, aber auch beim Sport. Wenn ich da etwas anpacke, dann richtig. Diese Einstellung verkörpert auch AMBILETICS.

Auf der Suche nach stylisher Activewear sollte man sich selbst viel öfter an der Nase nehmen und bewusst zu nachhaltigen Produkten greifen. AMBILETICS Produkte werden unter fairsten Bedingungen, besonders ressourcenschonend und zu 100 % vegan hergestellt.

Auf diese Weise leisten wir unseren Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt und zu mehr stylisher Activewear für die bewusste Frau.
 
Wie sieht die faire Produktion von AMBILETICS Produkten aus?


Unsere Leggings und Sport-Bras werden aus recycelten PET-Flaschen hergestellt. Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Indem wir bereits existierende Rohstoffe upcyceln, müssen weniger Wasser und Erdöl verbraucht werden.

Abgesehen davon ist AMBILETICS PETA zertifiziert und durch und durch bemüht, so nachhaltig wie möglich zu arbeiten. Vom ersten Zuschnitt bis zum fertigen Produkt.
 
Ein paar Worte zu deiner Kollektion?


Die Kollektion besteht aus Leggings, Sport-Bras, Shirts, Tank-Tops, Sweatern und einem Fitness Handtuch. Die drei Materialien, die dafür verwendet wurden, sind recyceltes Polyester, Bio-Baumwolle und Bambus.

Die Schnitte wurden so gewählt, dass sie sich besonders gut für schweißtreibende und hochintensive Workouts eignen. Eine Eigenschaft, die für mich als Tennisspielerin, beim Laufen oder Crossfit unverzichtbar ist.

Die Muster wurden individuell und von Hand von einer Pattern Designerin entworfen. Jedes Muster ist ein Unikat. Und jedes AMBILETICS Teil eine Art modisches Abbild meiner Vision.

Weitere Nachrichten und Artikel über Mode, Fashion-Shows, Top-Events und Geschichten die das Leben schöner machen finden sie in der Rubrik: LEBENSART - Stil und Lifestyle

GFDK ist ein unabhängiges Nachrichtenportal mit einer etwas anderen Sichtweise auf das Weltgeschehen.

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

mehr

02.04.2019 Florian Ultsch im Interview

GFDK - Exklusiv Interviews - Tom Carlos Kupfer

Zuletzt haben wir hier geschrieben: X-Mas Specials in den Harry’s Home Hotels - Ein friedliches Fest mit den Lieben verbringen und übernachten im flexiblen Designhotel – das ist die weihnachtliche Devise der Harry’s Home Hotels inmitten pulsierender Städte wie Wien, Graz, Linz oder München.

Nun ja, die Weihnachtszeit steht ja fast wieder vor der Tür, voher gibt uns Florian Ultsch noch einige Einblicke in die Zukunft der Hotelkette.

Ein Tiroler Traditionsbetrieb mit frischen Ideen: Neben ihren beiden Innsbrucker Erfolgshäusern Hotel Schwarzer Adler und das ADLERS Designhotel setzt die österreichische Unternehmerfamilie Ultsch bei Harry’s Home Hotels auf flexibles Wohnen nach dem Baukastenprinzip.

Dabei bestimmen Gäste individuell über Zimmergröße, Verpflegung oder Dienstleistungen – und somit auch den Preis. Die bald sechs Hotels in Wien, Graz, Linz, Dornbirn, München und Zürich (ab April 2019) eilten damit früh einem Trend voraus, wie Florian Ultsch im Interview erklärt.

Der 31-jährige Director of Business Development und Sohn von Namensgeber Harald „Harry“ Ultsch spricht außerdem über neue Herausforderungen für Gastgeber und die Zukunft der smarten Hotelgruppe.

Herr Ultsch, Sie und Ihre beiden Geschwister sind mittlerweile im Betrieb integriert. Kann man von einem Generationswechsel in der Hoteliersfamilie sprechen?

Ja und nein. Wechsel klingt zu abrupt – das Großartige ist ja, dass die Generationen so gut miteinander können. Es tendiert eher zum Dreier- beziehungsweise Fünfergespann mit den Eltern im Hintergrund.

Sie gingen noch zur Schule, als 2006 die Geschichte der „Harry’s Home Hotels“ in Graz begann. Wie hat sich das Reiseverhalten seitdem verändert?

Grundlegend. Reservierungen kamen damals teilweise noch per Brief. Heute, im Zeitalter von Online Travel Agencies und Digitalisierung, dominiert die Schnelligkeit. Der Gast überlegt nicht mehr, sondern klickt einfach.

Das Buchungsfenster ist dadurch viel kürzer geworden – früher waren es vier bis sechs Wochen, mittlerweile zwei bis vier Tage. Geschäftsreisende buchen sogar oft nur wenige Stunden vor Ankunft, da muss ein Hotel sehr flexibel reagieren können.

Welche besonderen Bedürfnisse hat der moderne Business-Gast vor diesem Hintergrund?

Nach oder vor einem anstrengenden Arbeitstag möchte er vor allem Stress vermeiden. Kurz: Er will unkompliziert buchen und anreisen, schnell einchecken und einen Aufenthalt, dem es an nichts fehlt.

Dazu steigt die Zahl an Social Areas und Touch Points, weil sich der Geschäftsreisende nicht mehr im Zimmer verkriecht, sondern vernetzt sein möchte. Klassische Business Center wie in amerikanischen Hotels rücken in den Hintergrund. Die Leute sind mobil und arbeiten überall.

Inwieweit verändert das die Herausforderungen an den Hotelier?

Da der Business-Gast volatiler geworden ist, wird das Hotel austauschbar. Ein Gastgeber muss sich immer wieder aufs Neue beweisen. Viele große Ketten kreieren deshalb inzwischen eigene Marken, setzen auf Lifestyle und entdecken dabei Nischenprodukte wie das Longstay-Konzept für sich. Die Nachfrage ist groß und wächst weiter.

„Wohnen auf Zeit“ heißt schon lange ein Kernthema der Harry’s Home Hotels.

Wir waren mit die Ersten auf dem österreichischen Markt, die Longstay angeboten haben, vielleicht sogar ein Jahr zu früh. Die Zielgruppe ist spannend und variabel:

Mitarbeiter in Probezeit, Neo-Singles, Familien im Umzug oder Projektarbeiter, die in urbaner Umgebung eine zweckmäßige Bleibe mit guter Infrastruktur suchen. Der Gast zahlt dabei nur, was er wirklich braucht. Und je länger der Aufenthalt dauert, desto günstiger wird der Tagessatz.

Wie sieht die Hotellerie in zehn Jahren aus?

In Fachkreisen gibt es viele Spekulationen, ich könnte zehn unterschiedliche Theorien aufstellen. Ich denke, dass sich die Bandbreite an Herangehensweisen und Nischen weiter vervielfältigt.

Es wird immer auch neue 5-Sterne-Hotels mit Concierge und Butler geben, auf der anderen Seite komplett autarke Häuser mit Online-Reservierung und Schlüsselcode, ganz ohne Kontakt von Mensch zu Mensch.

Ist ein kontaktloses Harry’s Home denkbar?

Mitarbeiter sehen wir als wichtigsten USP. Im Gegensatz zu Spirit und Leidenschaft eines Gastgebers ist Hardware in unseren Augen austauschbar. Als familiengeführtes Tiroler Hotelunternehmen möchten wir diese Werte als Best Practise vorleben und beibehalten. Deshalb wird es das so nicht geben.

Wohin bewegen Sie sich stattdessen?

Was den Service der Harry‘s Home Hotels betrifft, kann ich verraten, dass es ein hybrides Modell geben wird. Dort entscheidet zum Beispiel der Business-Gast selbst, inwieweit er mit Mitarbeitern kommunizieren möchte.

Wir stecken mitten in der Planung einer Harry’s Home „Next Generation“. In Linz haben wir bereits zwei Musterzimmer in neuem Design gebaut. Man darf gespannt sein.

Sind die Alpen für ein Tiroler Unternehmen eine geografische Investitionsgrenze?

Nicht wirklich. Touristisch gesehen ist Tirol zwar das Nonplusultra. Das Bundesland hat im Winter mehr Nächtigungen als Griechenland im ganzen Jahr. Trotzdem wollen wir mittelfristig diese Komfortzone verlassen und schielen dabei unter anderem in Richtung Norddeutschland.

Interview: Tom Carlos Kupfer/AHM PR

mehr

01.04.2019 Agriturismus Weltkongress in Bozen

GFDK - Exklusiv Interviews

Die Alpenstadt Bozen richtet von 7. bis 9. November 2018 den 1. Agriturismus Weltkongress (Promo-Video) mit Gästen und Referenten aus aller Herren Länder aus.

Dr. Hans J. Kienzl, Marketingleiter der Südtiroler Dachmarke „Roter Hahn“ erklärt, warum Urlaub auf dem Bauernhof zunehmend den Zeitgeist trifft, dass Nachhaltigkeit nicht zwangsläufig durch ein Bio-Label gesichert ist und wie sich die Mitgliedsbetriebe weiterbilden, um auch höchsten Gästeansprüchen gerecht zu werden.

Wo Bauernhof draufsteht, muss auch Bauernhof drin sein

Herr Dr. Kienzl, weshalb findet der 1. Agriturismus Weltkongress ausgerechnet in Bozen statt – einer Stadt ohne Airport und obwohl Gäste von allen Kontinenten erwartet werden?

Weil Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol entstanden ist. Darum muss der 1. Weltkongress genau hier bei uns stattfinden.

Können Sie uns die Geschichte von Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol kurz skizzieren?

Die Historie beginnt etwa 1850 in Bozen, im Sommer eine der heißesten Städte Italiens. Weil die horizontale Flucht ans Meer damals verkehrstechnisch nicht möglich war, rettete sich das Bürgertum vor der Hitze vertikal nach oben – an den Ritten, nach Völs oder Kastelruth.

Vorerst aber blieb Urlaub auf dem Bauernhof eine Sache der Einheimischen. Mit dem Bau von Europabrücke und Autobahn in den 1960ern kamen die ersten Gäste aus Süddeutschland, der erste Katalog 1972 enthielt 236 Betriebe.

Dank neuer Heizmöglichkeiten in den 1990er-Jahren wurde das Thema auch eines für den Winter. 1998 gründete der Bauernbund eine eigene Abteilung. Seither stärkt „Roter Hahn“ Südtirols klein strukturierte Landwirtschaft mit dem touristischen Zuerwerb und macht sie überlebensfähig. 

Der örtliche Bauernbund hat das Thema Agriturismus mit seinem Qualitätssiegel „Roter Hahn“ geradezu perfektioniert. Was machen die Südtiroler anders als andere Verbände?

Unsere Maxime lautet: Wo Bauernhof draufsteht, muss Bauernhof drin sein – soll heißen: Der Bauer muss den Hof selbst bewirtschaften, den Gast persönlich betreuen und ihm ganzjährig hofeigene Produkte zur Verfügung stellen. Wer die Kriterien nicht einhält, bekommt das Siegel nicht.

Darüber hinaus investieren wir massiv in die Produktentwicklung, und zwar mithilfe von Tagungen, Seminaren, Beratungen direkt vor Ort sowie Weiterbildungen in ganz Südtirol. Außerdem sind wir sehr transparent.

Jeder Betrieb muss sich einer Einstufung unterziehen und wird je nach Bauerhof-, Ausstattungs- und Servicequalität mit einer bis hin zu fünf Blumen ausgezeichnet.


Was bieten Sie den Bauern an Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, um sich fit zu machen für ihr zweites wirtschaftliches Standbein, nämlich die Rolle als Gastgeber?

Die Weiterbildung ist die Kernkompetenz des Südtiroler Bauernbunds. Es gibt einen Grundlehrgang mit 100 Stunden, den wir allen Betrieben empfehlen. Darauf fußend offeriert der Bauernbund weitere Aufbau- und Spezialisierungskurse, etwa zu bäuerlichen Produkten, Urlaub auf dem Bauernhof im Winter oder Digitalisierung.

Wie haben Südtirols Bauern anfangs auf die neue Marketing-Offensive reagiert?

Positiv, und wie! Endlich war jemand da, der sich um ihren Bereich kümmert, den Zuerwerb am Hof ernst nimmt, sie unterstützt, führt und hilft, daraus ein finanzielles Standbein zu entwickeln.

Wie profitieren andere Agriturismus-Destinationen vom Know-how der Südtiroler?

Seit 15 Jahren besuchen uns Delegationen aus aller Welt, unter anderem aus Europa, Japan, China, Australien. Und natürlich holen sie sich Anregungen, Ideen und Impulse. Nehmen Sie allein unsere kurzen Entscheidungswege:

Dieses gute Beispiel hat anderen Bauernverbänden sehr dabei geholfen, verkrustete hierarchische Mauern niederzureißen à la „so geht’s doch auch, nämlich schneller, beweglicher und flexibler“.

Was genau wünscht sich der Bauernhof-Urlauber auf seinem Traumhof und von seinen Gastgebern?

Er wünscht sich 1. echte Gastfreundschaft in einem hochwertigen attraktiven Ambiente, gepaart mit 2. einem Bauernhoffrühstück sowie hofeigenen Produkten von bester Qualität und 3. die Ruhe, welche man nur auf einem Bauernhof findet.

Es geht unter anderem um Nachhaltigkeit, die im allgemeinen Sprachgebrauch gern in einem Atemzug mit „bio“ genannt wird. Wie hält es „Roter Hahn“ mit solchen Begriffen?

Wir sind nachhaltig per se. Die Produkte stammen direkt vom Hof (Stichwort 0 Kilometer) und werden von der Bauersfamilie veredelt. Auf Regionalität wird auch in den Ferienwohnungen geachtet: Böden und Möbel sind meist aus unbehandeltem Massivholz, vorzugsweise im eigenen Wald geschlagen.

Auf Wunsch werden Urlauber, die per Zug angereist sind, vom Bahnhof abgeholt. Kurz: Selbst wenn beim „Roten Hahn“ nicht alles bio ist, herrscht bei den Bauern dieselbe Philosophie. Abgesehen davon gibt es auch bei uns viele zertifizierte Biohöfe.

Mittlerweile zeichnet sich sogar bei bekennenden Hotel-Fans ein klarer Trend hin zu Urlaub auf dem Bauernhof ab. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung?

Wir arbeiten seit der Lancierung der Marke zielstrebig, konsequent und kompromisslos, um das Produkt Urlaub auf dem Bauernhof so attraktiv und hochwertig wie möglich zu gestalten.

Heutzutage sind die meisten bäuerlichen Domizile genauso nobel ausgestattet wie ein Hotel, hinzu kommt top Verköstigung. Das nimmt sich also nicht viel. Aber dort erlebe ich als Gast das echte Südtirol: Ich bin mit dem Hof, der Bauersfamilie verbunden und tauche so noch tiefer in die Wurzeln des Landes ein.

Die Marke „Roter Hahn“ genießt heutzutage nicht nur bei Feriengästen, sondern auch in Südtirols bäuerlicher Welt höchstes Ansehen. Womit überzeugen Sie letzte Zweifler? 

Das Konzept funktioniert, es begeistert die Gäste. Und es verschafft den Bauern das nötige Einkommen, um als Familie ganz am Hof bleiben zu können.

Nicht zu unterschätzen sind obendrein die persönlichen Benefits für Bauer und Bäuerin: Sie lernen neue Kontakte kennen, können sich selbst verwirklichen, erweitern ihren Horizont – nicht mehr nur als Bauern, sondern als Gastgeber.

Wer das Qualitätssiegel schließlich stolz an seiner Hauswand trägt, ist meist hochmotiviert und -engagiert. Was lassen sich die Mitgliedsbetriebe für ihre Gäste einfallen?

Gute Betriebe gehen vor allem auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Gäste ein. Darüber hinaus gibt es Bäuerinnen, die sich mit Bergkräutern besser auskennen als ein Botaniker.

Bauern, die mit Urlaubern eine Winterwanderung machen und danach den Tag mit einer gemeinsamen Marende ausklingen lassen. Und Höfe, auf denen Urlauber den Alpin-Spa ganz für sich allein haben dürfen.  

Wo soll die Reise von „Roter Hahn“ in den kommenden 20 Jahren hingegen? Bzw. was denken Sie: Ist Urlaub auf dem Bauernhof auch 2040 noch „in“?

Urlaub auf dem Bauernhof wird auch 2040 noch „in“ sein – wahrscheinlich mehr denn je. Denn der Gast sucht zunehmend das Authentische, Außergewöhnliche, Besondere. Genau das bieten unsere Bauern.

Außerdem wird „Roter Hahn“ sein Angebot bis dahin sicherlich über die derzeitigen vier Säulen (Urlaub auf dem Bauernhof, Bäuerliche Schankbetriebe, Bäuerliche Qualitätsprodukte und Bäuerliches Handwerk) hinaus erweitert haben.

Interview Jessica Harazim/AHM PR

mehr

28.03.2019 50 Jahre Grupotel

GFDK - Exklusiv Interviews

Als Kind wollte er Torero werden, heute ist er einer der erfolgreichsten Hotelunternehmer Spaniens. Miguel Ramis (77), Gründer und Präsident der familiengeführten, mallorquinischen Unternehmenskette Grupotel Hotels & Resorts, spricht zum 50-jährigen Firmenjubiläum im Interview über die Anfänge des Tourismus auf der Sonneninsel, unerschütterlichen Pioniergeist, Beharrlichkeit und Gäste, die zu Freunden wurden.

1968 legten Sie den Grundstein für ihr erstes Hotel: das Grupotel Farrutx in Can Picafort. Ein halbes Jahrhundert später managen Sie 35 Drei- bis Fünf-Sterne-Anlagen auf Mallorca, Menorca, Ibiza und in Barcelona. Was wollten Sie als Kind werden?

Natürlich Feuerwehrmann oder Stierkämpfer, wie alle kleinen Jungs damals. Doch stattdessen studierte ich Handelswesen, um eine Grundlage zu haben und arbeitete anschließend 15 Jahre bei der Bank La Caixa.

Sie gelten als Vorreiter auf den Balearen. Wie kamen Sie auf die Idee, ein Hotel zu bauen?

1966/1967 begann der Tourismus-Boom auf Mallorca. Mein Bruder Rafael und ich ließen zuerst eine Minigolfanlage mit Bar bauen, später machten wir uns zusammen mit zwei Schwagern an die Planung einer 64-Zimmer-Unterkunft.

1967 gab es in Can Picafort drei oder vier Hotels. Schon ein Jahr später, als wir im Grupotel Farrutx erste Urlauber empfingen, wurden vier oder fünf weitere eröffnet. Ich bin ein ruheloser Mensch, muss immer irgendein Vorhaben am Laufen haben.

Sie bauten das Haus selbst?

In der Tat. Einer meiner Verwandten war Maurer, ein anderer Vorarbeiter. Wir wurden einen Monat früher fertig als geplant! In den ersten zwei, drei Wochen hatten wir nur einen Gast, eine Frau. Ihr stand die ganze Unterkunft samt Personal zur Verfügung.

Haben Sie in dieser Zeit manchmal den Mut verloren?

Es gab immer mal wieder Momente, da haben wir aus mancherlei Gründen den Mut verloren. Aber damals gab es keinen Anlass dafür, ganz im Gegenteil.

Wie haben Sie anfangs Gäste angeworben?

Genauso wie heute auch. Ich schloss einen Vertrag mit TUI sowie einigen Reisebüros, die später unter anderem zu Scharnow oder Hummel Touropa fusionierten. Unsere Gäste kamen aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich.

Das Internet existierte ja noch nicht. Darüber hinaus hatten wir einige Direktbuchungen, die jedoch nur einen kleinen Teil ausmachten.

Wie sah Mallorca in den 1960er-Jahren aus?

Die Insel war ganz anders, noch nicht voll erschlossen. Und Mallorca verfügte nicht über die guten Flug- und Verkehrsverbindungen wie heute.

Dennoch entschieden Sie sich, weiterzumachen …

Als ich sah, dass das Farrutx gut funktionierte, schlug ich 14 Freunden vor, ein zweites Hotel in Angriff zu nehmen: das Grupotel Montecarlo. Das war 1972. Gemeinsam kauften wir ein im Bau befindliches Gebäude und schlossen das Projekt ab. Übrigens sind wir heute noch dieselbe Gruppe von Freunden! Eins kam zum anderen, und so folgten 1978 das Grupotel Amapola, 1980 das Grupotel Gran Vista und so ist es immer weitergegangen.

Haben Sie beruflich je etwas bereut?

Ich war mein ganzes Leben in dieser Branche tätig, habe Hotels gebaut, ge- und verkauft. Dabei sind Gemeinschaftssinn und Beharrlichkeit unabdingbar. Ich habe versucht, ein guter Mensch zu sein. Das ist etwas, was mich zufrieden sein lässt.

Aber es gibt natürlich immer Dinge, die man später anders machen würde. Ich bedaure zum Beispiel die Veräußerung einiger Häuser. Obwohl wir ein interessantes Geschäft dabei gemacht haben, bleibt der Käufer doch immer der Gewinner.

Welcher Unterschied besteht zwischen den Touristen vor 50 Jahren und heute?

Früher wussten die Gäste viel weniger über Mallorca. Sie waren fröhlicher, begnügten sich mit einfachen Dingen, alles war eine Überraschung für sie. Das war eine tolle Zeit, die Urlauber und wir Mallorquiner haben uns prima verstanden. Die Inselbewohner waren begierig, andere Kulturen zu entdecken.                                                                             

Wenn Sie auf ein halbes Jahrhundert Grupotel zurückblicken: Wie lautet Ihr Fazit?

Natürlich sind wir stolz auf unsere Firmengeschichte, auch wenn es Phasen gab, die alles andere als einfach waren – aber so ist das Leben. Wir sind jedoch dankbar, dass wir uns nach wie vor mit Leidenschaft einem Geschäftsfeld widmen dürfen, das wir lieben. Und aus so manchen Mitarbeitern und Gästen sind im Laufe der Jahre Freunde geworden.

Und wie geht‘s weiter?

Unsere Herausforderung ist und wird sein, jeden Tag ein bisschen besser zu werden, und zwar in allen Bereichen. Damit die Gäste uns weiterhin ihr Vertrauen schenken, wir in Umfragen gute Bewertungen bekommen und unsere Hotels auch in Zukunft jedes Jahr Auszeichnungen erhalten.

 

 

mehr

26.03.2019 Kalligraphie-Performance

GFDK - Interview und Portraits

Die Opernsängerin Junko Baba bekam neben Klavier- von klein auf Kalligraphie-Unterricht und folgte damit einer Familientradition: Ihr Urgroßvater gründete eine der ersten Kalligraphie-Schulen in Kyushu/Japan. Ihr Großvater war ebenso ein Meister seines Fachs, ihre Mutter ist es noch heute.

Unter Kalligraphie, auch „Shodo“ genannt, versteht man nicht nur die Kunst des Schönschreibens, sondern sie gilt auch als Philosophie für Geist und Seele.

Junko Baba leitet die Europäische Zweigstelle der Nihon Shuji Kalligraphie Gesellschaft, ist Lehrbeauftragte an der Universität Wien und eine der aktivsten Performance-Künstlerinnen der japanischen Kalligraphie in Europa.

Sie unterrichtet das Programm „Shodo – Die Kunst der Kalligraphie“ des österreichischen Reiseanbieters Indigourlaub. Im veranstaltereigenen Mountain Retreat Center bei Sachrang im Chiemgau/Oberbayern sind 3 Ü im DZ inkl. Workshop mit Junko Baba und vegetarischer Vollverpflegung ab 475 €/Pers. zu haben (18. bis 21. Mai und 7. bis 10. Dezember 2019). Im Folgenden verrät sie, was die Faszination der Kalligraphie ausmacht.

Welche Werkzeuge benutzt man im „Shodo“? 

Junko Baba: Die sogenannten „Vier Schätze“ – Pinsel, Tusche, Reibstein sowie Papier – werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Pinsel können aus Schaf-, Pferde-, Wiesel- oder Dachshaar sein oder eine Mischung daraus.

Auch das Papier besteht aus verschiedenen Materialien und Stärken. Die Tusche aus Ruß und Leim riecht ein bisschen nach Weihrauch. Das meditative Anrühren mit Wasser auf dem Reibstein ist die ideale Einstimmung auf das Schreiben.

Muss man für „Shodo“ still sitzen können?

In Japan bekommen schon Drittklässler Unterricht in Kalligraphie. Dadurch lernen sie, ruhig zu sitzen und konzentriert zu arbeiten. „Shodo“ ist eine gute Hilfe, um zur Ruhe zu kommen. Übung macht natürlich auch dort den Meister.

Wie läuft eine Unterrichtsstunde ab?

Das Anrühren der Tusche dient zur Vorbereitung auf das Schreiben. Grundregeln hinsichtlich korrekter Körper- und Pinselhaltung sowie Strichrichtung werden erklärt, dann beginnt der Schüler. Schon nach einiger Zeit kann man ein vollständiges Schriftzeichen schreiben. Wichtig dabei ist, keine Linie ein zweites Mal nachzuziehen.

Sie gelten als eine der aktivsten Performance-Künstlerinnen japanischer Kalligraphie in Europa.

Stimmt. Ich schreibe japanische Schriftzeichen mit sehr großen Pinseln und Papieren vor Publikum. Je nach Thema der Veranstaltung bereite ich mich einige Wochen darauf vor. Dabei arbeite ich meist mit einem Trommelspieler zusammen, der mich während meines Schreibens – von ein paar Sekunden bis zu ein paar Minuten – begleitet.

Zudem sind Sie auch ausgebildete Opernsängerin. Erzählen Sie uns doch bitte etwas über die Berührungspunkte zwischen beiden Kunstformen.

Musik und Kalligraphie haben viel gemeinsam. Bei beidem bereitet man sich gut vor, muss ständig üben. Grundregeln gelten für alle, die Interpretation jedoch gewährt Raum für Persönliches.

Und wer auf der Bühne arbeitet – sowohl in der Musik als auch in der Performance-Kalligraphie – weiß, dass es nur eine Chance gibt: perfekt performen. Vor Publikum einfach nochmal von vorne anzufangen, geht nicht. 

Musik haben Sie in Tokio und in Salzburg studiert. Worin sehen Sie Unterschiede?

Ich musste schon von klein auf sehr viel Disziplin in meinem Alltag aufbringen, um das tägliche Unterrichts- und Übungspensum für Schule und Kunst zu bewältigen. Mein Tagesablauf war sehr straff gestaltet.

Außerdem gilt Pünktlichkeit in Japan als eines der ganz großen „Gesetze“, man sieht es auch gut am Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen, der stets sekundengenau nach Fahrplan fährt.

In Österreich hingegen nehmen viele es mit Pünktlichkeit und Disziplin nicht ganz so genau. „Mach‘ ma scho“, „passt schon“, „schau‘ ma mal“ sind bis zum heutigen Tag oft eine große Herausforderung für mich, ermahnen mich andererseits aber, es selbst mal ein bisschen lockerer zu nehmen.

Interview: Vera von Wolffersdorff/AHM PR

mehr

23.03.2019 Kurztrips sind sehr angesagt

GFDK - Interview und Portraits

Mit Abenteuern und Urlaub kennt er sich aus: Gemeinsam mit Jochen Schweizer baute Dirk Handel die gleichnamige GmbH für Erlebnisgeschenke auf. Nun veranstaltet er als Geschäftsführer von INVENT und urlaubsbox Kurztrips und ist überzeugt:

Diese sind über das Jahr gesehen entspannender als eine lange Auszeit. Im Interview spricht er darüber, wie wir bei der Wahl des Reiseziels beeinflusst werden, warum unsere Ansprüche steigen und wie Chefs von dem Wunsch ihrer Mitarbeiter nach einer Work-Life-Balance profitieren.

Herr Handel, wie haben die Menschen vor 25 Jahren Urlaub gemacht?

Dirk Handel: Damals hatte fast niemand Internet. Die Informationsbreite und -tiefe über Reiseziele war also deutlich kleiner. Die Menschen gingen in Reisebüros, blätterten dicke Kataloge durch oder folgten Empfehlungen.

Den größten Teil machten Fernreisen aus, vor allem an die Mittelmeerküsten von Spanien, Italien, Griechenland und der Türkei. Die Urlaube waren lange im Voraus geplant und dauerten normalerweise rund zwei Wochen.

Welche Trends zeichnen sich für die nahe Zukunft ab?

Reisen werden immer individueller. Hip sind Secret Spots, exotische Ziele, unverbrauchte Paradise – stark geprägt durch das Fernsehen, Reiseblogger sowie fantastische Fotos auf Instagram & Co. Vor allem aber ist der Trend weg von langen Urlauben hin zu mehreren Kurzreisen nach wie vor steigend.

Städtetrips, romantische Kuscheltage, Wellness-Wochenenden, aber auch zum Beispiel Wandern oder Biken in der Natur sind verstärkt die schnellen Kraftspender und Erholungsoasen der Gegenwart.

Haben sich auch die Ansprüche der Urlauber verändert?

Ja sehr, vor allem durch das Internet. Reisende nutzen es für Planung, Preisvergleich, Qualitätscheck und Bewertung. Unendlich viele Informationsquellen und Buchungsplattformen sprechen jede Zielgruppe an. Damit herrscht absolute Transparenz.

Es macht die Reisenden aber auch anspruchsvoller, weil sie auf Knopfdruck wissen, wo welche Leistung zu welchem Preis möglich ist. Das bevorzugte Hotelniveau beginnt bei Drei-Sterne-Superior und geht einher mit dem Wunsch nach vielfältiger Freizeitgestaltung.

Wie können Arbeitgeber von diesen Entwicklungen profitieren?

Erholte Mitarbeiter sind leistungsfähiger und seltener krank. Die logische Folge sind Kurzurlaube als Mitarbeitergeschenk, etwa zu Weihnachten oder zum Firmenjubiläum. Im Vergleich zu Geld oder einem Sachgeschenk löst der Wochenendtrip Emotionen aus, man erinnert sich positiv an das Erlebte und somit an den Schenker. Das erzeugt eine nachhaltige Verbindung und verstärkt die Identifikation mit dem Unternehmen.

Welche Ziele sind im Sommer 2019 besonders beliebt? Warum?

Zwei Drittel der Deutschen planen dieses Jahr einen Urlaub in der Heimat. Bei den Städten sind Berlin, Hamburg, Dresden und Köln besonders beliebt. 2018 reisten viele an die Küsten und Seen Mecklenburg-Vorpommerns.

Das beliebteste Kurzreiseziel der Österreicher ist ebenfalls die Heimat. Danach kommen Kroatien, Italien, Deutschland und Tschechien.

Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Wie „urlauben“ wir in zehn Jahren?

Noch individueller, flexibler und spontaner. Die Daten, die wir im Netz hinterlassen, werden unser Online-Profil extrem schärfen und in Zukunft viele Details über uns preisgeben. Über Apps erhalten wir dadurch präzise auf unsere geheimsten Bedürfnisse abgestimmte Angebote, noch während des Urlaubs um lokale Angebote wie Fitness, Kulinarik oder Wellness ergänzt.

Interview: Bettina Beck, AHM PR

Info zu Dirk Handel

Gemeinsam mit Jochen Schweizer baute der gelernte Kommunikationswirt und Werbetexter die gleichnamige GmbH für Erlebnisgeschenke auf. Nach acht Jahren steigt er 2014 als 50-prozentiger Gesellschafter bei dem Unternehmen INVENT ein, das Hotel- und Erlebnisschecks für den B2B-Incentive-Bereich bietet. Dort entwickelte er zusätzlich die Endverbraucher-Marke urlaubsbox und zählt damit zu den ersten Anbietern im deutschsprachigen Reisemarkt.

mehr

21.03.2019 Beauty Fashion Day in Baden Baden

GFDK - Portrait des Monats

Wenn Susann Nicole Rek am Samstag, dem 21. April 2018 ihre Gäste im Roomers Hotel Baden-Baden an der Lange Straße 100 zum „Beauty Fashion Day“ willkommen heißt, denkt sie dabei auch an die vielen Kinder, die keinen guten Start ins Leben hatten.

Denn was Leid und Vernachlässigung bedeuten, hat die 36-jährige schmerzhaft am eigenen Leib erleben müssen: „Ich war die Jüngste von drei Mädchen. Meine Mutter hat uns den ganzen Tag zu Hause an Bett, Tisch und Stuhl festgebunden und ist einfach weggegangen“, erinnert sich Susann.

Wenn ihre älteste Schwester sich befreien konnte, suchte sie nach Essen und versorgte auch die Anderen.

Susann Nicole Rek war fasziniert von der Schönheitsbranche

An viel mehr kann sich Susann Nicole Rek, die heute erfolgreich hochwertige Kosmetik und modernste Verfahren der Schönheitsmedizin mit ihrer eigenen Firma vermarktet, nicht mehr erinnern. Geblieben ist die traurige Erkenntnis: Blut ist nicht immer dicker als Wasser.

Als sie zweieinhalb Jahre alt war, endete dieser Teil ihrer Lebensgeschichte: Ihre Eltern fuhren mit den drei Mädchen nach Schwäbisch Gmünd, stellten ihre Kinder vor das Canisiushaus, eine Einrichtung franziskanischer Nonnen, klingelten und verschwanden.

Susann Nicole Rek hat ihre leiblichen Eltern seit diesem Tag nie wieder gesehen. Bei den Nonnen erlebten die drei Schwestern zum ersten Mal Nähe, Güte und Geborgenheit.

Doch all zu lange konnten sie dort nicht bleiben, weil die Einrichtung eigentlich ein Jungenheim war. Mit der Zeit fand man ein Ehepaar, dass bereit war, alle drei Mädchen bei sich aufzunehmen, obwohl es schon drei leibliche Kinder hatte.

„Wir erfuhren zum ersten Mal tiefe Liebe“, strahlt Susann Nicole Rek. Sie fährt fort: „Meine Pflegemutter hat ein großes Herz und so begann mein schönes Leben.“ Natürlich gab es auch Probleme. Durch die Vernachlässigung litt sie unter einer verzögerten Sprachentwicklung und brauchte Förderunterricht.

Doch sie gab nicht auf, machte die mittlere Reife an einer kaufmännischen Schule und begann eine Ausbildung als Zahnarzthelferin. Zudem war sie als Model tätig und gewann 2005 einen Modelwettbewerb in Schwäbisch Gmünd – ein weiterer Wendepunkt in ihrem Leben.

Fasziniert von der Schönheitsbranche wurde sie Trainerin in einem Center für Zahnbleaching und behandelte Stars und Sternchen in ganz Deutschland. Heute ist sie glücklich verheiratet, lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Stuttgart.

Dort gründete sie ihre eigene Firma: „Die Einfach Schön GmbH“ Rek. „Ich mache das, was mir liegt – Die Schönheit im Lande verbreiten.“

Mit der Veranstaltung in Baden-Baden, die von den beiden Stars Jana Ina Zarella und Papis Loveday (Trainer bei Germany´s Next Topmodel) moderiert wird, möchte Susann Rek sich auch bei den Franziskanerinnen bedanken, die ihr ein glückliches Leben erst ermöglicht haben.

Einen Teil des Erlöses spendet sie an die Agnes Philippine Walter Stiftung der „Schwestern der Klostergemeinschaft der Franziskanerinnen“ in Schwäbisch Gmünd, die unter anderem Brunnen und sanitäre Anlagen für die Ärmsten der Armen in Afrika baut.

Beauty Fashion Day

21. April 2018

Roomers Hotel

Lange Straße 100

76530 Baden-Baden

mehr

20.03.2019 Christina Ager im Interview

GFDK - Exklusiv Interviews - Gregor Staltmaier

Sie selbst bezeichnet sich als „Mädel von der Alm“, die Medien nennen sie respektvoll „Sensation von der Alm“. Auf die Söller Ski-Rennläuferin Christina Ager, 23, trifft beides zu. Aufgewachsen auf der Stöcklalm inmitten der SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental, startete sie bereits mit 18 Jahren im Ski-Weltcup.

Mittlerweile gehört sie zu den besten Super-G-Läuferinnen weltweit und hat für die folgende Saison große Pläne: „Für mich ist die Vorbereitung ganz hervorragend gelaufen. Jetzt kann der Winter kommen. Ich möchte 2018/19 im Weltcup endgültig Fuß fassen“.

Mehr als 250 Tage ist die Österreicherin pro Jahr in den Bergen unterwegs und kennt die größten und renommiertesten Skigebiete zwischen den Alpen und Aspen/Colorado. Im Folgenden verrät Christina Ager, was ihre Heimat für sie so außergewöhnlich macht und welche Abfahrten sie Anfängern oder Könnern empfiehlt.

Was macht den Wilden Kaiser für Sie so besonders?

Christina Ager: Allein schon der Anblick auf dieses unglaublich markante Bergmassiv. Wenn ich nach einem Weltcuprennen von Kufstein kommend Richtung Söll fahre, steht auf einmal der Wilde Kaiser vor mir. Das ist für mich der Moment, in dem ich merke, dass ich zu Hause bin und nirgendwo anders leben möchte. Dieses Gebirge ist magisch und erscheint jeden Tag in einem anderen Licht.

Wie viele Tage sind Sie pro Jahr am Wilden Kaiser?

Ich bin jedes Jahr etwa 250 Tage unterwegs und demnach nur ganz wenig daheim. Speziell im Winter kann ich nur zwischendurch mal einen Tag freimachen. Dann gehe ich mit Freunden und Familie selbstverständlich zum Skifahren.

Beschreiben Sie Ihren perfekten Skitag am Wilden Kaiser …

Wenn frühmorgens um acht Uhr die Lifte öffnen, ist die SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental für mich besonders reizvoll. Dann sind die Pisten frisch gewalzt wie ein Teppich und die Luft ist besonders klar. Von der Söller Mittelstation mit der Stöcklalm, die meine Eltern bewirtschaften, fahre ich mit der Gondel zur Hohen Salve auf 1.800 Meter.

Dort genieße ich zuerst den Blick vom Gipfel auf den gegenüber liegenden Wilden Kaiser und gönne mir dann einige Talabfahrten nach Söll, zwischendurch immer wieder eine Kaffeepause. Die Talabfahrten sind morgens schon sonnig, der Schnee aber noch schön hart und nicht sulzig. Dies gilt auch für die Talabfahrten zu den anderen Skiorten der SkiWelt, speziell für Ellmau und Brixen.

Mittags folgt dann der große Einkehrschwung?

Ganz genau. Meine erste große Verschnaufpause lege ich spätestens gegen 12 Uhr ein und zwar bei Tiroler Hausmannskost. Am liebsten esse ich Ofenkartoffel mit Gemüse und Sauerrahm, danach natürlich Kaiserschmarrn, beides von meiner Mama auf unserer Stöcklalm zubereitet.

Und nachmittags geht‘s frisch gestärkt auf die Nordhänge?

Korrekt, zum Beispiel nach Scheffau. Dort ist der Schnee auch am Nachmittag besonders pulvrig und griffig. Begeistert bin ich von der Moderer-Skiroute, die vom Brandstadl aus in Richtung Talstation Scheffau führt. Sie ist ziemlich steil – und nicht präpariert, also ideal für wirklich erfahrene Wintersportler.

Falls dann noch Zeit bleibt, liftle ich nach Going ganz im Osten der Region. Rund um den Astberg lässt sich wunderbar entschleunigt Skifahren: perfekt für Familien und alle, die sonnige Hänge schätzen. Und obendrein hat man einen super Blick bis zum Kitzbüheler Horn.

Ausruhen ist aber auch mal erlaubt?

Nachmittags bei schönem Wetter schnappe ich mir statt Carving-Ski auch mal einen Liegestuhl und trinke vielleicht einen Spritzer, wie wir in Österreich sagen. Ein freier Skitag soll sich ja auch ein bisschen wie Urlaub anfühlen. 

Wie lange stehen Sie schon auf Skiern?

Seit meinem zweiten Lebensjahr. Das ist aber kein Wunder, wenn man auf einer Alm direkt an der Skipiste aufwächst. Ich musste ja nur vor die Tür gehen und stand schon im tiefsten Schnee. Meine Eltern hatten zwar nie viel Zeit für mich, haben den Skisport aber immer gefördert. Daher war ich schon früh Mitglied im Skiclub Söll. Später bin ich dann sogar auf Ski in die Schule gefahren.

Gibt es einen besonders „kaiserlichen“ Moment, der Ihnen im Gedächtnis geblieben ist?

Auf jeden Fall. Im Oktober bin ich frühmorgens auf die Ellmauer Halt am Wilden Kaiser gestiegen und habe den Sonnenaufgang beobachtet. Dieser Augenblick wird mir immer in Erinnerung bleiben.

Wenn ich daran denke, komme ich innerlich zur Ruhe, selbst wenn ich am Start vor einem Rennen im Stress bin. Dann besinne ich mich darauf zurück, wie schön ich es daheim habe.

Wann ist die beste Zeit für Wintersport am Wilden Kaiser?

Eigentlich ist der Januar ein super Monat zum Skifahren. Der Schnee ist toll, sprich die Verhältnisse bestens, eben richtiger Winter. Nicht umsonst haben wir dann auch die meisten Rennen.

Ihr Plädoyer: Warum sollen Kinder Skifahren lernen?

Schon allein deshalb, weil es auf jedem Niveau Spaß macht, selbst wenn man gerade angefangen hat. Spaß ist dabei für mich der entscheidende Faktor. Wir müssen die richtigen Hänge wählen, dürfen die Kids keinesfalls überfordern.

Ich würde die Kleinen auch nicht bei schlechtem Wetter zum Skifahren schicken, sonst kann die anfängliche Begeisterung ganz schnell wieder vorbei sein. Wenn Kinder länger brauchen, bis sie den Skisport beherrschen, ist das halt so.

Finden Sie es schade, dass in der SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental keine Weltcup-Rennen stattfinden

Es wäre natürlich schon toll, einen Bewerb vor heimischem Publikum zu fahren, zumal es früher eine Abfahrt an der Hohen Salve gab.  Aber ich weiß, wie viel Zeit und Geld man für die Austragung investieren muss. Daher kann ich es total verstehen, dass es bei uns keine internationalen Rennen gibt.

Interview: Gregor Staltmaier, Angelika Hermann-Meier PR

 

 

 

 

mehr
Treffer: 218
Top