Sobald der Karnevalsprinz bei einer feierlichen Zeremonie den Stadtschlüssel überreicht bekommt, ist die Karibikinsel nicht mehr wiederzuerkennen. Ab Anfang Januar herrscht deshalb auf Curaçao für mehrere Wochen der absolute Ausnahmezustand, dessen Faszination nicht nur die Einheimischen Jahr für Jahr erliegen, sondern auch Besucher aus aller Welt.
Für die Organisatoren und Teilnehmer bedeutet dies jedes Jahr aufs Neue mehrere Monate intensiver Vorbereitungen, um den längsten Karneval der Karibik so ausgelassen feiern zu können.
Über fünfzig verschiedene Kulturen sind auf Curaçao beheimatet – kein Wunder, dass dieser Schmelztiegel auch innerhalb der Karnevalsfestivitäten ganz eigene Traditionen hervorbrachte, die es so nur auf der größten der drei ABC-Inseln zu entdecken gibt. Bräuche aus aller Herren Länder sind hier die vergangenen Jahrhunderte über zu einem ganz besonderen Spektakel verschmolzen.
Aufgrund der so zahlreichen Wurzeln, gibt es einige Bräuche, die vor allem Kennern des rheinischen Karnevals nicht fremd sein werden: So werden alljährlich der Prinz, sein Schabernack treibender Gehilfe namens Pancho, sowie die Karnevalskönigin feierlich gewählt und gekrönt. Auch Narrenrufe haben sich auf Curaçao etabliert: Was den Kölnern ihr „Alaaf!“ ist, findet auf dem Inselidyll in heiteren „Wépa!“-Rufen sein Pendant.
Zentraler musikalischer Bestandteil des Karnevals auf Curaçao ist die Tumba: Auch wenn der Name von einem spanischen Tanz aus dem 17. Jahrhundert stammt, hat diese traditionelle Musikform ihre Wurzeln in der afrikanischen Trommelkunst.
Unter dem Einfluss des Merengue und anderer afrokaribischer Klänge entwickelte sich der Rhythmus ständig weiter und wurde so letztendlich zum beliebtesten Tanz der Insel. Bevor die zentralen Karnevalsfeiern anstehen, wird auch dieses Mal wieder das allseits beliebte Tumba-Festival veranstaltet. Dieses Festival hat zum Ziel, unter den zahlreichen Wettbewerbsbeiträgen der besten lokalen Komponisten, Sänger und Bands den offiziellen Tumba-Song für die anstehenden Paraden zu küren.
Ab Anfang Januar bis Aschermittwoch wird für mehrere Wochen mehr oder weniger durchgefeiert, denn nicht nur in Willemstad, sondern auch auf der restlichen Insel veranstalten die Bewohner kleine oder größere Partys, die sogenannten Jump-ins, und zahllose Paraden. Letztere werden zudem nicht ausschließlich für die erwachsenen Narren durchgeführt:
Auch Kinder und Teenager bekommen jeweils ihren ganz eigenen Umzug. All dies ist mit sehr viel Aufwand und langfristiger Planung verbunden und verlangt vor allem von den Vereinsmitgliedern enormes Engagement.
Für viele Bewohner stellt die Karnevalssaison den absoluten Höhepunkt des gesamten Jahres dar, weswegen monatelange und detailverliebte Arbeit und ein Großteil der Ersparnisse in den Bau der Wagen und das Designen und Nähen der farbenfrohen Kostüme gesteckt wird. Außerdem herrscht zwischen den über 30 Karnevalstruppen ein sportlicher Wettbewerb, sich Jahr für Jahr zu überbieten und so am meisten Beifall und Bewunderung während der Paraden zu ernten.
Der große Höhepunkt der wichtigsten Jahreszeit steht mit dem „Gran Marcha“ am Karnevalssonntag an (er fällt 2016 auf den 7. Februar). Weit über 100.000 Zuschauer zieht dieses farbenprächtige Spektakel jährlich an, bei dem es fantasievoll geschmückte Wagen, die heißesten Tumba-Hits sowie Tänzer in aufsehenerregenden Kostümen zu bestaunen gibt.
Die Parade führt quer durch die bunten Straßen Willemstads und dauert aufgrund der zahlreichen Bands und Tanzgruppen fast den ganzen Tag. Nur zwei Tage später, also am 9. Februar 2016, findet die Karnevalszeit am Abend vor dem Aschermittwoch im „Marcha Despedida“ ihren würdigen Abschluss. Für diesen letzten Umzug, der bei Nacht stattfindet, werden unter anderem die Wagen mit leuchtenden Lichtern geschmückt.
Den finalen Höhepunkt stellt die Verbrennung des König Momo, einer riesigen Strohpuppe, in der Nacht zum Aschermittwoch dar. Diese Strohpuppe symbolisiert negative Elemente wie Unfruchtbarkeit, Sünde und Pech, die durch das spektakuläre Ritual für den Rest des Jahres verjagt werden sollen.
Urlaubern auf Curaçao ist ein Besuch der Karnevalumzüge in Willemstad nur zu empfehlen. Das Curaçao Tourist Board hat sogar eine eigene überdachte Tribüne direkt an der Strecke, die Touristen nutzen können, um ganz dran am Spektakel zu sein. Wenn man dann noch mit ein paar Wörtern Papiamentu glänzen kann, wird man von der einheimischen Karnevalsgemeinde sofort herzlich aufgenommen.
Über Curaçao:
Die Insel Curaçao in der südlichen Karibik bietet beste Voraussetzungen für einen traumhaften und vielseitigen Urlaub: Karibisches Lebensgefühl mit europäischen Einflüssen, Familienfreundlichkeit, traumhaftes Meer mit vielen kleinen Buchten und Stränden, gastfreundliche Menschen und eine reiche Kultur, historische Attraktionen wie das UNESCO Weltkulturerbe Willemstad sowie vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung von Wassersport bis Wandern.
Die reiche Unterwasserwelt können Hobby- und Sporttaucher an mehr als 60 ausgewiesenen Tauchplätzen mit idealen Bedingungen und bis zu 30 Metern Sicht erkunden. Vor der Küste Venezuelas liegt Curaçao außerhalb des Hurrikangürtels und empfiehlt sich damit als ganzjährige Destination. Air Berlin bietet wöchentlich Direktflüge von Düsseldorf nach Curaçao.
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