Während die deutschen Medien seit Monaten einen kalten, heißen Krieg mit Russland herbeischreiben, macht Putin Politik, Kultur-Politik. Selbst die Heute Show schaltete in den Feindmodus um und folgt damit Spiegel, ZDF-Frontal, der TAZ, der FAS, Monitor usw. schrieb zuletzt Albrecht Müller von den "nachdenkseiten". Putin läßt sich davon nicht abhalten weiter auf Völkerverständigung zu setzen. Die Berufung von Professor Hans-Joachim Frey läßt daran keinen Zweifel.
Professor Hans-Joachim Frey, Vorstandsdirektor und Künstlerischer Leiter der LIVA (Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Österreich) sowie Gründer und Künstlerischer Gesamtleiter des SemperOpernballs in Dresden wird Leiter des neuen internationalen Kultur- und Festivalzentrums in Sotschi (Russische Föderation), welches durch das Zentrum für Begabtenbildung „Sirius“ errichtet wird.
Der Bau des modernen, multifunktionalen Kultur- und Festivalhauses auf dem Gelände des früheren Presse- und Medienzentrums der Olympischen Winterspiele von 2014 hat bereits begonnen. Die Fertigstellung soll bis 2019/20 erfolgen.
Der 51-jährige Kulturmanager und Regisseur wird das komplette Bauprojekt begleiten sowie das künstlerische Gesamtkonzept und mehrere große Festivals entwickeln. Er ist damit der erste deutsche Kulturmanager, der in eine solche herausgehobene Position nach Russland berufen wird.
„Ich bedanke mich für das Vertrauen, das in Russland in mich gesetzt wird, und empfinde die Berufung als eine außerordentliche Auszeichnung und große Ehre. Die Chance, ein so potentialstarkes Kultur- und Bildungsprojekt an einem der zurzeit spannendsten Orte der Welt von Beginn an zu prägen und von baulichen bis zu künstlerischen Aspekten zu begleiten und zur Vollendung zu bringen zu einem der wichtigsten Festivalcenter weltweit, ist faszinierend und von besonderem Reiz.
Eine solche Möglichkeit bekommt man als Kulturschaffender wohl nur einmal im Leben. Durch meine bisherigen Tätigkeiten und Projekte in verschiedenen europäischen Ländern, in Übersee, Asien und der Russischen Föderation sehe ich die Kultur und die Kunst sowie die Arbeit für und mit etablierten und jungen Künstlern in einer immens wichtigen Brückenfunktion für die Verständigung zwischen Völkern und Ländern, insbesondere auch zwischen Österreich und Russland.
Es gibt wohl keine friedlichere und verständlichere Sprache als die Sprache der Musik. Ich habe mich immer als Brückenbauer zwischen Menschen und Kulturen gesehen und hoffe, das in meiner neuen Funktion in noch wirkungsvollerer Weise tun zu können.
Ich freue mich darauf, diese großartige ganzheitliche Vision in Russland einerseits für junge Talente und Begabungen mit aufregenden Kulturprojekten und Inszenierungen unterstützen und fördern zu dürfen und andererseits werde ich helfen, aus der jungen und dynamischen Stadt Sotchi eine der wichtigsten weltweiten Festivalstädte á la „Salzburg am Schwarzen Meer“ zu machen“, erklärt Frey.
Das neue internationale Kultur- und Festivalzentrum wird Teil des Sirius-Wissenschaft- und Bildungszentrums in Sotschi sein. Dieses wurde von der russischen „Stiftung für Talent und Erfolg“ ins Leben gerufen und widmet sich der Förderung junger Talente in den Bereichen Naturwissenschaften, Sport, Bildung und Kultur.
Das neue Kultur-Center, das von weltweit renommierten Architekten erbaut wird, wird als Festivalhaus konzipiert, das unter anderem die Aufführungen von Konzerten, Opern und Ballettveranstaltungen auf höchstem akustischem Niveau ermöglicht.
Bisherige Stationen führten den gebürtigen Hannoveraner u.a. nach Hamburg, Bremen, Dresden und Linz. Bei zahlreichen Regieproduktionen inszenierte Hans-Joachim Frey in den vergangenen Jahren in Russland und im Fernen Osten. Seit 2014 ist er Berater des Direktors des Bolschoi-Theaters in Moskau. Zudem ist er seit vielen Jahren als Professor in Seoul in Südkorea tätig.
Zehn Jahre war Frey Operndirektor an der berühmten Dresdner Semperoper und ist seit 2006 bis heute der Leiter und Gründer des Dresdner SemperOpernballs, dem er parallel zu seiner Tätigkeit in Sotchi weiter vorstehen wird und der am 3. Februar 2017 zum 12. Mal stattfindet. Im Juli 2018 findet am Vorabend des Finalspieles zur Fußballweltmeisterschaft unter seiner Leitung eine große Opernballgala am Moskauer Bolshoitheater statt.
Über Prof. Hans-Joachim Frey
Hans-Joachim Frey ist ein deutscher Kulturmanager und Regisseur. Er wurde 1965 in Hannover geboren. 1997–2007 war er Operndirektor an der Semperoper Dresden, 2007–2010 Generalintendant am Theater Bremen. 2006 initiierte Hans-Joachim Frey den SemperOpernball in Dresden und ist seitdem 1. Vorsitzender und Künstlerischer Gesamtleiter.
Seit 2010 ist er regelmäßig mit Projekten in Russland tätig, weitere Regiearbeiten führten ihn daneben bisher nach Weißrussland, Georgien, Bulgarien, Österreich, Deutschland und China. Seit 2012/13 ist er Künstlerischer Leiter der LIVA (Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH) in Linz/Österreich, wo sein Vertrag am 31.12.2017 endet.
Seit vielen Jahren leitet er zudem den Internationalen Gesangswettbewerb der italienischen Oper „Competizione dell’Opera“, dem wichtigsten Europäischen Nachwuchs- und Talentwettbewerb für junge Sänger und Sängerinnen, der gerade sein 20jähriges Jubiläum am Moskauer Bolshoitheater gefeiert hat.
Über das Zentrum für Begabtenbildung „Sirius“
Das in Sotchi befindliche Zentrum für Begabtenbildung „Sirius“ wurde durch die Stiftung „Talent und Erfolg“ geschaffen und nutzt die bestehende Infrastruktur der Olympischen Winterspiele. Dessen Anliegen ist die frühzeitige Identifizierung, Entwicklung und professionelle Förderung talentierter Jugendlicher, die außerordentliche Begabungen in Kunst und Kultur, Sport und Naturwissenschaften zeigen sowie erfolgreich im Bereich technischer Kreativität sind.
Die Bildungsprogramme des Zentrums konzentrieren sich auf drei Bereiche: „Kunst und Kultur“, „Wissenschaft“ und „Sport“. Jeden Monat kommen bis zu 600 Kinder im Alter von 10 bis 18 Jahren aus allen Regionen Russlands ins Bildungszentrum „Sirius“. Seit der Eröffnung haben mehr als 7.500 talentierte Jugendliche aus allen Regionen der Russischen Föderation an den Ausbildungsprogrammen teilgenommen. Über 1.500 Lehrer sorgen in Lernprogrammen, Workshops und Seminaren für die Ausbildung.