Michaela Boland sprach für die GFDK mit der Sängerin Joana Zimmer. Fotos: © GFDK und EDEL AG.
Pink ist die Lieblingsfarbe von Joana Zimmer obwohl sie sie nicht sehen kann.
Joana Zimmer und Michaela Boland.
Von Joana Zimmer haben wir schon länger nichts mehr gehört. Hier wollen wir noch einmal an das Gespräch erinnern das wir 2010 mit ihr geführt haben.
Pink ist ihre Lieblingsfarbe. Aus diesem Grund wiederholt sich die Knallbonbon-Nuance heute auch konsequent in ihrer Kleidung. Doch wie die Farbe aussieht, musste man ihr wohl zunächst beschreiben. Denn selber sehen kann sie nicht. Aber Pink ist fröhlich, genau wie Joana Zimmer.
Zwei Jahre lang war das Stimmwunder aus Berlin, das 2005 mit dem Hit „I BELIEVE (Give a little bit) bekannt wurde und Platz zwei der deutschen Singlecharts erreichte, nahezu wie abgetaucht.
Zeit, die sie, wie sie sagt, benötigte, um zu schauen, wer sie als Künstlerin, Sängerin und Songwriterin eigentlich sei. Offensichtlich hat sie sich gefunden, denn die Zeitspanne ihrer Bühnenabstinenz hat der blonde Popstar auch kreativ genutzt. Herausgekommen ist ihr bisheriges Meisterwerk.
Pünktlich zum Auftakt ihres neuen Albums „Miss JZ“ hat die hübsche Sängerin jede Menge Termine. Gerade noch in Mainz, um ihre aktuelle Singleauskopplung „Till You`re Gone“ live im ZDF- Fernsehgarten vorzustellen, kam sie am Vorabend direkt aus Berlin für einen weiteren TV-Gig im WDR-Fernsehen. Heute morgen besuche ich die 27-jährige in einem Gelsenkirchener Hotel bevor es für sie zurück in die Hauptstadt geht.
Joana öffnet mir die Tür. Wie gewohnt trägt sie eine große dunkle Sonnenbrille. Die schöne blonde Mähne völlig uneitel zum Pferdeschwanz zusammengebunden und eben, wie erwähnt, in überwiegend pinker Garderobe.
Als ob sie sich täglich hier aufhalte, bewegt sich Joana in Blitzgeschwindigkeit zielsicher durch das fremde Hotelzimmer und stellt mir anheim, auf welchem der diversen Sitzmöglichkeiten ich gerne Platz nehmen möchte.
Ihre Natürlichkeit hat sich die sympathische Berlinerin auch nach goldener Scheibe und Stimmvergleichen mit Pop-Diven wie Celine Dion oder Barbra Streisand geradezu wie selbstverständlich bewahrt.
Offen, locker, bodenständig, intelligent, gebildet und ausgesprochen charmant zeigt sich die Sängerin ohne Allüren sodann auch im Gespräch. Joana Zimmer ist ein Star zum Anfassen.
Michaela Boland:
Glaubst du eigentlich noch an die immerwährende Liebe?
Joana Zimmer:
(Lacht) Ich glaube schon noch daran, ja.
Michaela Boland:
In den Stücken „TURN IT UP“, “KILLING TIME” und „TILL YOU`RE GONE” auf deinem neuen Album “Miss JZ” klingst du im Rahmen deiner Lyrics (Anm. d. Red.: Liedtexte) dafür aber ganz schön enttäuscht bis frustriert von deinem Partner.
Joana Zimmer:
Es ist ja so, dass ich, ebenso wie beispielsweise Schriftsteller oder andere Menschen, die sich Inspirationen holen, natürlich auch über andere schreibe und nicht nur über mich.
Michaela Boland:
Aber warum beschreibst du dann auf den Anfangsseiten deines zum Album gehörenden Booklets (Anm. d. Red: kleines Büchlein in der CD mit Liedtexten und Anmerkungen des Künstlers), dass „Miss JZ“ dein bisher persönlichstes Album sei?
Joana Zimmer:
Das heißt ja, dass es trotzdem auch aus meinem persönlichen Bekanntenkreis ist. Es ist wirklich nicht einfach, es so hinzubekommen. Ich glaube allerdings daran, dass es für jeden, wenn wir Glück haben, einen Menschen gibt, der passt. Auf diesem Weg gibt es natürlich auch Enttäuschungen.
Michaela Boland:
In deiner Zeit in Amerika, wohin du dich zwei Jahre zurückgezogen hattest, hast du dich sowohl verliebt als auch wieder “entliebt“ und dir insoweit ja auch einige Inspirationen holen können.
Ich möchte ein paar deiner Textpassagen zitieren, da heißt es zum Beispiel: “Tune me out as If I don`t even exist“; oder „when you promised me you`d never lie but that just wasn`t true“ bis hin zu „ black mascara tears running down my face“ und „ you even made me think you`d put a ring on my hand. That ain`t true.” Sprichst du da denn tatsächlich nicht über dich selbst?
Joana Zimmer:
Doch. Das sind Momente, die ich auch erlebt habe. Aber ich glaube, dass man danach immer noch mehr zu schätzen weiß, wenn man dann wirklich einen Menschen an seiner Seite hat, der zu einem passt. Ich glaube auch, dass eine Beziehung natürlich Arbeit bedeutet.
Das hört man auch von vielen Menschen, die in glücklichen Beziehungen sind. Das alles hat meinen Glauben daran nicht getrübt, sondern es ist einfach so, dass man erst mal bestimmte Stadien durchlaufen muss. Das ist ja auch in anderen Dingen so.
Michaela Boland:
Für zwei Jahre, in denen du nicht auf den Bühnen dieser Welt zu sehen warst, sondern auch Inspirationen für Neues gesammelt hast, hast du dich vornehmlich in den USA aufgehalten, wo du ja auch einen Teil deiner Kindheit verbracht hast. Was macht für dich im Hinblick auf das Schreiben neuer Stücke den Reiz an den Vereinigten Staaten aus?
Joana Zimmer:
Die Staaten sind für mich hinsichtlich des neuen Albums sehr inspirierend gewesen. Ich habe dort mein Produzententeam gefunden. Es gab auch kein sogenanntes No-Go. Es stand zur Debatte, ob ich auch Rap in meinem Song haben wollte und es hieß, ja klar, lass uns das probieren.
Es ist nämlich immer eine Sache, sich etwas vorzustellen und die andere, ob es mir am Ende auch steht. Ganz ähnlich wie mit Klamotten. Auf dem Bügel sehen die gut aus und angezogen ist es dann häufig etwas völlig anderes. Und in dem Fall konnte ich feststellen, das passt super zu mir.
In den Staaten konnte ich mich, so gesehen, einfach noch mal am besten entwickeln. Es kommt ja noch hinzu, dass ich als Kind sehr viel in New York war und auch zweisprachig aufgewachsen bin. Deshalb ist Englisch für mich auch nichts Aufgesetztes, sondern es ist halt zweite Muttersprache.
Michaela Boland:
Erinnert man sich eigentlich noch gut an die Kindheit im englischsprachigen Raum, wenn man mit vier Jahren schon wieder zurück nach Deutschland gekehrt ist? Hast du da noch Erinnerungen an die Zeit in England und vor allem in Amerika?
Joana Zimmer:
Nicht direkt, aber ich merke eben, dass ich da auch Wurzeln habe. Ich glaube, Wurzeln bilden sich ja auch zwischen Babyalter bis hin zum zweiten Lebensjahr. Gerade das Sprachzentrum, da wird ja ganz viel ausgebildet. Es ist nicht so, dass ich greifbare Erinnerungen hätte, aber ich fühle mich da doch sehr zuhause.
Michaela Boland:
Kannst du zwischen British English und American English differenzieren, wenn du sprichst, nachdem du ja in England und in Amerika gelebt hast?
Schon, ja. Für mich ist Englisch ja wirklich auch zweite Muttersprache,. Ich habe dann auch irgendwann immer mal Heimweh danach, das zu hören. Hier wird Englisch ja gesprochen, na ja, ich habe immer das Gefühl, dass schlechtes Englisch die Sprache der Zukunft ist, weil man irgendwie immer denkt, das ist cool und man muss immer, wenn man Deutsch spricht, noch etwas Englisches einstreuen.
Das ist ja irgendwie ganz nett, aber für mich ist das immer so, na ja, ich weiß auch nicht. Ich mag ja Deutsch auch sehr gerne, finde auch dass die Sprache wirklich schön ist. Ich liebe auch deutsche Lyrik und Literatur im Allgemeinen. Doch für mich sind es eben einfach zwei Sprachen.
Aber Englisch finde ich eben auch sehr schön. Ich denke, es ist auch immer wieder nett, dort mal wieder hin zu fahren Heute geht’s auch wieder nach England, ein bisschen Promotion machen und Leute besuchen.
Michaela Boland:
Du wolltest dich als Künstlerin finden. Wie würdest du nun beschreiben, wer du bist? Hast du dich gefunden?
Joana Zimmer.
Ja. Ich denke mal, auch vorher kam ich in meinen Alben da schon sehr nahe ran. Und das, was ich gemacht habe, war auch nichts, was ich nicht machen wollte. Aber in dem Fall war es jetzt mal anders. Ich habe mir gesagt, ich werde erst wieder einen neuen Deal oder eine Verlängerung unterschreiben, wenn ich das Album fertig habe.
Michaela Boland:
War das sonst anders?
Joana Zimmer:
Sonst war es immer so, dass ich schon einen Vertrag hatte und das Album mit entwickelt habe, und da hat man natürlich auch weniger Freiheiten, was auch o.k. ist. Ich könnte das auch heute nicht so machen, wenn ich vorher nicht diese jahrelange Erfahrung gemacht hätte.
Das stärkt ja auch. Aber jetzt war wirklich alles ganz anders, auch viel autonomer und auch noch mal ein richtiger Sprung vom Zehnmeterbrett, sozusagen. Es ist immer wichtig, einen Plattendeal zu haben, man kämpft auch dafür.
Dann hat man ihn und muss ja auch Sachen umsetzten. Aber es ist natürlich etwas ganz anderes, zu sagen, nee, ich löse mich jetzt noch mal von allem und allen Umfeldern und baue mir etwas ganz Neues auf. Das war spannend, denn es war eine ganz neue Herangehensweise.
Michaela Boland:
Warum war das nötig?
Joana Zimmer:
Ich habe mir gesagt, ich schließe jetzt erst mal mit dem alten ab, wobei alles ein sehr faires Auseinandergehen war. Es ist ja auch wichtig, dass nichts Negatives bleibt, wenn man mit Menschen arbeitet. Aber es war natürlich ein totaler Neubeginn.
Ich bin allein in die USA gereist und habe dort Produzenten aufgesucht und bei ihnen in Studios geschlafen. Das waren solche, mit denen ich zwar vorher schon mal gesprochen, die ich aber teilweise noch nie gesehen hatte.
Michaela Boland:
Warum hast du in Studios geschlafen?
Joana Zimmer:
Ich musste ja, denn zum einen hatte ich ja kein Budget. Normalerweise bedeutet ja ein Plattenvertrag Budget und man überlegt, was können wir veranschlagen. Hatte ich ja alles nicht. Und natürlich insofern auch keinen Vorschuss. Und da dachte ich, gut, da muss ich drauf verzichten, wenn ich hier selbst wirklich mal allein entwickeln will.
Michaela Boland:
Man stellt sich immer vor, dass bei Popstars, die schon etwas Erfolgreiches gemacht haben, per se die Kasse klingelt. Nicht zuletzt auch über Einnahmen aus GEMA-Gebühren (Anm. d. Red: GEMA = Verwertungsgesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Verfielfältigungsrechte), die ja immer gezahlt werden müssen, wenn deine Songs irgendwo abgespielt werden.
Joana Zimmer:
Ja, aber meinen Hit, den hatte ich ja nicht geschrieben. Dann ist es natürlich so, dass diese Einnahmen an andere gehen. Und bei Auftritten, na ja. Also zum Millionär wird man über Nacht selbstverständlich nicht.
Nach drei vier Platten vielleicht. Und selbst dann. So schnell geht es dann in der Musik auch nicht. Es gibt ja auch Dinge, die leider viele Künstler vergessen. Die Steuer zum Beispiel, wo ich ja immer ganz viel für auf die Seite lege. Und das ist auch klug gewesen. Ich wusste immer, dass es morgen auch ganz anders sein kann, deswegen muss man sich da gut vorbereiten.
Michaela Boland:
Wie ging es in Amerika dann weiter?
Joana Zimmer:
Ich habe dann also Produzenten, Songschreiber und Verlage kontaktiert. Ich hatte mir natürlich auch von früher etwas aufgebaut. Ich habe gesagt, ich will lieber eine Veröffentlichungsgarantie und die haben alle gesagt, ja, toll, wir machen das.
Das fand ich so cool. Und dann ging ich erst mal nach L.A. zu Marcella Detroit, die ja schon „I BELIEVE“ geschrieben hatte. Die hat mich zu sich eingeladen und da hatte ich ein paar ganz tolle Wochen bei ihr im Haus. Ich habe dann geschrieben. Ein weiterer Songschreiber aus Nashville hat mich sogar kontaktiert und gefragt, ob ich Songs suche.
Dann habe ich einen ganz tollen Publisher gefunden, der ja auch die Songs dann vermittelt hat. Also, es kam dann ganz viel zusammen, was total spannend war. Es ist immer so, du sendest etwas aus und es kommt dann etwas zurück. Es ist wirklich so. Man muss aber wirklich wollen. Und dann habe ich mein Album dort produziert. Aber es war auch tatsächlich erst mal eine harte Zeit.
Michaela Boland:
Inwieweit unterscheidet sich die Musik deines neuen Album „Miss JZ“ von der der vorangegangenen?
Joana Zimmer:
Es ist wesentlich aktueller. Ich liebe ja meine Zeit und auch den Sound, den es heute gibt. Für mich ist ja immer wichtig, dass es aktuell ist, aber es soll trotzdem irgendwie zeitlos sein. Und es soll sich vor allem um die Stimme drehen. Sie muss im Zentrum sein.
Ich kann jetzt keine Songs machen, in denen man mich überhaupt nicht mehr erkennt, denn das ist ja nicht Sinn der Sache. Das können ja dann auch andere machen. Aber das war eben wichtig, dass ich zeitgemäße Sachen machen konnte mit super jungen Produzenten.
Bei „Killing Time“ haben wir beispielsweise ein Bach-Motiv (Anm. d. Red.: Johann Sebastian Bach, Musiker und Vertreter der musikalischen Barock-Epoche) verarbeitet. Das sind auch so ein bisschen die Wurzeln von mir, Klassik und Jazz. Damit bin ich aufgewachsen. Aber auch aktuelle Sachen wie R `n B – Sounds (Anm. d. Red.: Rhythm and Blues), die ich ebenfalls sehr liebe.
Michaela Boland:
Dein Stiefvater war Jazz-Musiker. Könntest du dir vorstellen, auch mal ein reines Jazz-Album zu machen?
Joana Zimmer:
Zur Zeit kann ich mir das nicht vorstellen, aber ich würde immer mal wieder so etwas einbauen. Augenblicklich finde ich es viel spannender, so etwas zu machen, was auch am Puls der Zeit liegt.
Michaela Boland:
Du wurdest 1982 in Freiburg im Breisgau geboren. Verbindet dich heute noch etwas mit deiner alten Heimat?
Joana Zimmer:
Nein, gar nicht. Ich bin da nur geboren. Ich kann mich daran jetzt auch gar nicht erinnern. Meine Eltern haben dort studiert, sind auch nicht allzu lange da geblieben. Insofern war es eigentlich mehr ein Zufall, dass ich dort geboren wurde.
Ich weiß, dass es eine sehr ruhige, auch immer wärmere Stadt ist als anderswo. Ich würde auch gerne mal wieder hinfahren. Aber einen direkten Bezug habe ich dazu eigentlich nicht.
Michaela Boland:
Hast du noch Geschwister?
Joana Zimmer:
Nein, ich bin Einzelkind. Ich bin aber im Internat gewesen und auch schon früh weg von zu Hause, das heißt, ich bin eigentlich nicht so typisch Einzelkindmäßig aufgewachsen.
Michaela Boland:
Du willst damit zum Ausdruck bringen, nicht dem alten Klischee des sogenannten verwöhnten Einzelkindes zu entsprechen?
Joana Zimmer:
Na ja, ich habe etwas festgestellt. Ich habe ja einen Bekannten, der ist das vierte Kind, aber ganz spät gekommen und ist verwöhnter als jedes Einzelkind, das ich kenne, weil sich drei Schwestern um ihn bemüht haben. Also daher glaube ich nicht so an dieses Einzelkindklischee.
Michaela Boland:
Wodurch ist dir klar geworden, dass Musik deine Bestimmung ist?
Joana Zimmer:
Ich habe ganz früher schon gesungen als ich vier war und das war halt sehr gerade. Natürlich singen Vierjährige nicht so, dass man Platten kaufen würde, aber ich fand es ganz cool, denn ich weiß ja auch, wie Kinder sonst so singen und mir ist eben aufgefallen, dass es wirklich sehr gerade war.
Erwachsene machen ja oftmals den Fehler, dass sie viel zu tief singen und sie sagen dann, „ja, sing mal“. Und das Kind kann ja gar nicht derartig tief singen und das finde ich immer blöd.
Daran sollte man vielleicht denken, wenn man dann selbst Kinder hat. Meine Mutter jedenfalls sang dann viel zu tief und ich habe aber einfach in meiner Tonart nachgesungen, also genau in meiner Tonart weitergemacht, ohne mich davon abbringen zu lassen, was sie gesungen hat. Das fand ich ganz witzig.
Dann war ich mit acht Jahren schon im Konzertchor. Weil ich recht schüchtern war und mich nicht gerne hervorgetan habe, hat mich die Chorleiterin gefragt, ob ich nicht mal ein Solo singen und nicht auch Einzelstunden haben wolle. Das fand ich cool und sagte
„ja, super gerne“. Aber ich habe jetzt nicht so darauf gedrungen. Später habe ich dann in einer Schülerband gesungen und hatte dann mit 15 Auftritte in Jazz Clubs in Berlin.
Michaela Boland:
Du hast sogar mit deinem selbst ersparten Geld dein eigenes Demoband produziert, dich hartnäckig bei Labels beworben und schließlich den ersehnten Plattenvertrag bei Universal erhalten. Muss einem für ein derartiges Engagement der entsprechende Drive mit in die Wiege gelegt worden sein oder hat dich jemand an die Hand genommen, um all das zu erreichen?
Joana Zimmer:
Nein, das wollte ich dann schon. Ich war, glaube ich, ein sehr aktives Kind. Auch als Teenager habe ich sehr viel Sport und viel Musik gemacht. Schule war auch irgendwie noch da, aber ich habe dann immer versucht, das abends immer noch irgendwie zu schaffen, was auch gut geklappt hat.
Aber es war schon heftig, denn ich habe ja noch während meiner Schulzeit die ganzen Auftritte gehabt. Ich konnte ja ganze Programme. Für andere sind manchmal sogar schon die Hausaufgaben zu viel. Es war bei mir schon so, dass ich all das auch wirklich wollte.
Auch wegen des Plattenvertrages, habe ich meine Musik immer an alle geschickt und befürchtet, dass es nicht klappt. Und dann klappt es ja auch immer alles erst mal nicht, was ja normal ist.
Die hören das ja auch nicht alle und dann habe ich eben gedacht, o.k. ich muss sie jetzt eben so lange nerven bis ich persönlich einen Termin kriege. Und als ich persönlich einen hatte, war ich dann auch davon überzeugt, dass es dann auch irgendwie klappt. Und es hat dann auch geklappt, weil sie dann meine Musik gehört haben.
Michaela Boland:
Wie siehst du dein Handeln von damals heute?
Joana Zimmer:
Das war natürlich ganz schön riskant, denn es war mein gesamtes Erspartes. Das muss man sich überlegen Andere kaufen sich vielleicht ein Auto davon. Ein paar Jahre später denke ich natürlich, puh, würde ich das jetzt meinen Kindern raten? Keine Ahnung.
Man muss das für sich entscheiden und wollen und dann auch durchziehen. Man wird sich in diesem Moment wahrscheinlich auch gar nicht bewusst sein, was das eigentlich alles bedeutet, sondern man muss das dann, glaube ich, einfach machen.
Michaela Boland:
Glücklicherweise kannst du deinen Traum leben. Was wäre aus dir geworden, wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte? Du hast ja Abitur gemacht. In welche Richtung wärst du ansonsten gegangen?
Joana Zimmer:
Meine zweite Leidenschaft ist die Literatur. Ich habe mir auch überlegt, zu unterrichten. Weil mich so etwas Schönes weiterzugeben, schon reizen würde. Das wäre auch etwas gewesen, denn ich hatte im Abi ja auch Deutsch-Leistungskurs und meine Arbeiten wurden sogar teilweise herumgereicht. Das war, glaube ich, ganz o.k. Aber die Musik war einfach zu stark.
Michaela Boland:
Wie viele Punkte hattest du in Deutsch?
Joana Zimmer:
Ich hatte 15 Punkte in Deutsch. In Englisch hatte ich nur zehn. Das hat mich dann irgendwie alles nicht so interessiert.
Michaela Boland:
Erstaunlicherweise hört man von sogenannten Native-Speakers (Anm. d. Red.: Muttersprachler) häufig, dass sie sich in ihrer Muttersprache im Unterricht eher weniger Mühe geben. Motto: Ich kann ja ohnehin schon alles. War das bei dir mit Englisch genauso?
Joana Zimmer:
Ja, klar (lacht). Und das geht natürlich so nicht. Ich meine, im Deutschen ist es eigentlich fast noch schwerer, denn 14 bis 15 Punkte sind fast unmöglich, weil man ja im Deutschen voraussetzt, die Sprache kann man, da geht es ja nun um andere Sachen. Im Englischen dachte ich eben immer, na ja.
Im Mündlichen war ich immer ein bisschen träge, so dass meine Lehrerin zu mir sagte, wenn ich ein bisschen besser mitmachen würde, könne sie mir auch eine Eins geben. Und ich dachte bei mir, was soll ich denn reden? Das hier weiß ich doch irgendwie alles.
Michaela Boland:
Du hast die Literatur angesprochen. Was liest du da insbesondere?
Joana Zimmer:
Das ist natürlich schwierig. Ich lese auch Sachen von John Irving sehr gerne, aber im Original. Das ist wirklich schön. Ich lese auch italienische Sachen recht gerne im Original.
Michaela Boland:
Wie viele Sprachen sprichst du?
Joana Zimmer:
Englisch, Deutsch, Italienisch und Französisch. Sprachen finde ich sehr faszinierend.
Michaela Boland:
Hin und wieder kann man beobachten, dass besonders sprachbegabte Kinder beispielsweise in Mathematik nicht ebenso gut sind. Wie war das bei dir?
Joana Zimmer:
Ich war in Mathe mittelmäßig bis gut. Ich hatte immer so meine Blockaden, weil es in unserer Familie hieß, wir haben eine Mathe schwäche und Männer können das eh immer besser. Ich habe dann aber irgendwann gemerkt, dass es überhaupt nicht so ist, denn Mathe ist im Grunde ja nur eine Hilfswissenschaft für die Naturwissenschaft.
Jetzt, da ich aus der Schule bin, sehe ich das eigentlich auch so. Ich muss nicht super schnell im Kopfrechnen sein, dazu kann ich auch einen Taschenrechner nehmen. Ich muss einfach nur wissen, wie es funktioniert. Diese Erkenntnis reicht mir für mein Leben auch.
Michaela Boland:
Stichwort Kurvendiskussion. Bekommst du das hin?
Joana Zimmer:
Ja, hat mich aber jetzt nicht so interessiert Ich fand das jetzt auch nicht spannend, man macht so etwas dann einfach irgendwie. Also Sprachen haben mich schon mehr interessiert. Aber man sagt ja auch, Mathematik und Musik wären so nahe beieinander.
Michaela Boland:
Du versetzt mich in helles Erstaunen und spendest mir durchaus Hoffnung im Hinblick auf meine Mathefertigkeiten.
Joana Zimmer:
Ja, man sagt das durch die Takte und dieses Zählen und insgesamt, die Logik darin. Aber ich habe Musik eigentlich immer mehr gefühlt als betrachtet.
Michaela Boland:
Da kann ich dir nur beipflichten genauso habe ich es auch immer empfunden.
Joana Zimmer:
Ich hatte Musik dann irgendwann abgewählt und habe dann das Fach Theater belegt. Ich dachte, es sei schön, jetzt auch mal etwas anderes zu lernen, solange man das noch mitnehmen kann.
Michaela Boland:
Mit großer Wahrscheinlichkeit bist du ziemlich genervt darüber, immer wieder auf dein Blindsein angesprochen zu werden, weil es mit Sicherheit viele Interviewer tun. Doch nachdem es ein wichtiges Thema ist, kommen wir nun auch nicht drum herum. Hat es dich innerhalb deiner Karriere je gehandicapt?
Joana Zimmer:
(Lacht). Nö, eigentlich nicht. Ich habe halt keinen Beruf, wo ich jeden Tag den gleichen Weg gehe. Ich reise ja ganz viel, das heißt, ich muss wahnsinnig flexibel sein. Ich habe zwar Leute, aber trotzdem will ich mich nicht davon behindern lassen, wenn die auch mal nicht da sind.
Es erleichtert selbstverständlich die Dinge, wenn man Menschen um sich hat, denen man auch vertraut, mit denen man sich wohlfühlt, ist ja klar. Ich bin auch in New York erst mal abends alleine Zug gefahren und damals lebte ich noch ganz außerhalb und da muss man schon ein bisschen aufpassen.
Aber ich hatte da auch keine Angst. Man muss vielleicht auch einfach ein bisschen Vertrauen haben. Letztendlich kann schließlich jedem etwas passieren.
Michaela Boland:
Wie sind denn beispielsweise die Leute von der Plattenfirma mit einer Blindheit umgegangen?
Joana Zimmer:
Es gibt ja wirklich Leute, die sind fokussiert darauf und das ist dann nicht so einfach. Viele waren sehr bemüht bis besorgt. Manche wollten zum Beispiel nicht in irgendein Fettnäpfchen treten, indem sie sagten, „ich sehe“.
Was ja völliger Schwachsinn ist, denn ich benutze das Wort ja auch. Manche sagten aber auch, wenn es ums Reisen ging, es sei toll, dass ich die selbständigste Künstlerin sei und dass die Promoter immer so entspannt wiederkämen, was toll sei und man habe sich das ja anders vorgestellt. Und das finde ich ganz lustig, denn für mich ist es eigentlich so normal.
Michaela Boland:
In einem Interview hast du einmal gesagt, dass du erst im Teenageralter so richtig realisiert hättest, dass du blind bist. Zuvor sei es so alltäglich gewesen, dass es für dich normal war. Wie intensiv hast du dich mit der Frage nach dem Warum beschäftigt? Hast du dir auch die Frage gestellt, „wieso ich“ und mit deinem Schicksal gehadert?
Joana Zimmer:
Ja, (lacht), wieso ich? Klar, wenn mich irgendwie noch mal jemand schuppst, denke ich auch, du könntest es auch mal ne Woche gebrauchen.
Natürlich hat man solche Momente auch, wo man dann nicht gerade so menschenfreundlich drauf ist. Und es gibt durchaus auch Menschen, die sich darüber beklagen, dass sie jetzt eine Brille brauchen. Das nervt mich natürlich ein bisschen.
Weil ich dann sage, na ja, wenn eine Brille doch hilft, ist doch auch nicht schlecht. Das kann ich mir dann auch nicht verkneifen. Denn ich liebe ja auch die neusten Errungenschaften der Technik, zum Beispiel diese Internetsachen. Dass man da einkaufen kann, tausend Sachen machen und sich angucken und informieren kann.
Ich glaube, es gibt viele Sachen, die man gar nicht schätzt, weil man sie hat. Bestimmt mache ich das auch. Ich werde natürlich durch mein Handicap eher drauf hingewiesen als andere. Deswegen muss man ja auch aufpassen, dass man das nicht so aburteilt.
Vielleicht beschwere ich mich auch über Sachen, die ich einfach für selbstverständlich nehme. Aber grundsätzlich habe ich eigentlich nicht gehadert. Es ist natürlich so, dass man sich mit einer Sache, die man fast von Anfang an hat, auch lernt, zu arrangieren. Vielleicht auch leichter als wenn man es später bekommt.
Michaela Boland:
Du bist tatsächlich von Geburt an blind?
Joana Zimmer:
Ja, man ist sich da nicht ganz sicher, weil ich eine ganz seltene Augenkrankheit habe. Man weiß auch nicht genau, warum. Ich sehe auch noch hell und dunkel und Schatten. Aber auch nur ganz dicht vor mir.
Michaela Boland:
Auch mit der Sonnenbrille, die du trägst?
Joana Zimmer:
Dann zwar schlechter, aber auch. Auf jeden Fall nehme ich das wahr. Man ist sich nicht sicher, wann das Augenlicht weg war, aber auf jeden Fall als Baby. Das heißt, der Teil im Gehirn, wo man dann sehen lernt, hat sich ja auch nicht so komplett ausbilden können.
Michaela Boland:
Kannst du beschreiben, wie du dir Dinge vorstellst?
Joanna Zimmer:
Man kann sich natürlich Dinge, die man direkt anfassen kann oder Modelle und Karten, dann auch vorstellen. Das ist aber schwer zu beschreiben.
Michaela Boland:
Wie stellst du dir Farben vor?
Joana Zimmer:
Verbinde ich immer mit Gegenständen. Weil ja Tomatenrot auch ein anderes ist als ein Kirschrot. Also so ein paar Unterschiede gibt es ja. Und meine Lieblingsfarbe ist ja pink (lacht herzhaft). Mir sind Farben halt wichtig. Auch dass Farben zusammenpassen. Ich lasse mir das dann beschreiben.
Und was so Schnitte und Stoffe und Muster angeht, das kann man ja auch fühlen. Denn wie eine Jeans sitzt, das weiß man ja auch. Ich mag Mode jedenfalls sehr gerne. Das finde ich schon gut.
Michaela Boland:
Wie war es in puncto Jungs? War es ein Thema, dass du nicht sehen konntest?
Joana Zimmer:
Also ja, im Alltag dann natürlich. Ich glaube, wichtig ist immer ein gewisser Respekt, den man vor dem anderen und vor der Privatsphäre des anderen haben muss. Es bringt nichts, wenn man überhilfreich ist. Da ein Feingefühl zu haben, das darf ich natürlich nicht voraussetzten. Das tue ich auch nicht. Aber ich hatte da eigentlich immer Glück.
Michaela Boland:
Hattest du bisher eher Freunde aus der Branche?
Joana Zimmer:
Ich tendiere immer zum „Normalobereich“ was meine Freunde angeht. Nicht nur Boyfriends, sondern überhaupt Freunde in meinem Kreis. Das sind alles eher nicht Musiker, weil ich ja, glaube ich, auch eher bodenständig bin und da ergibt sich das eher so. Das ist auch ganz gesund, weil man driftet ja sonst doch so ein bisschen ab.
Michaela Boland:
Bei dir braucht man sich da bestimmt keine Sorgen zu machen. Bist du gerade in einer Beziehung?
Joana Zimmer:
Nein.
Michaela Boland:
Das heißt, Mr. Right kann noch kommen.
Joana Zimmer:
Ja, Mr. Right kann noch kommen. Irgendwie bin ich ganz optimistisch.
Michaela Boland:
Hast du eine konkrete Vorstellung davon, wie er sein sollte?
Joana Zimmer:
Hatte ich mal. Jetzt bin ich davon abgekommen. Weil es dann immer anders kommt als man denkt. Aber es gibt auch wirklich Gute. Und es gibt ja sowieso nicht nur gut und schlecht.
Wir haben ja ganz verschiedene Facetten. Es gibt ja auch Frauen, die Männer schlecht behandeln und dann sind die natürlich auch geschädigt. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man immer versucht, sich in Liebe entgegen zu kommen. Insoweit war ja eins meiner Vorbilder auch Ghandi.
Michaela Boland:
Aus welchem Grund?
Joana Zimmer:
Das war ein sehr leidenschaftlicher Mensch. Der war ja sozusagen sexbesessen.
Michaela Boland:
Was?
Joana Zimmer:
Ja, ja, was ich auch krass finde. Er war anscheinend ein sehr leidenschaftlicher Mensch, der aber merkte, dass ihn das zu sehr verwirrt und dem deswegen komplett entsagte, was bestimmt auch nicht so einfach war für seine Frau. Sicherlich ist es ja etwas, was sehr viel Energie kostet.
Es ist ja normal, glaube ich, gut. Irgendwie gehört es ja zu unserem Leben und zu allem dazu. Aber man darf sich nicht nur auf das fokussieren, sonst hat man nicht mehr viel anderes. Und er war ja ein sehr geistvoller Mensch und wie er es dann beschrieb, war das dann einfach zu viel und so hat er dem dann komplett entsagt.
Er ist anscheinend ein sehr intensiver extremer Mensch gewesen. Aber dann hat er sich wirklich der Liebe zum Menschen gewidmet und dieser Gewaltlosigkeit. Das hat mich sehr beeindruckt.
Michaela Boland:
Was nimmst du davon mit?
Joana Zimmer:
Was ich bewundert habe, war diese Konsequenz. Das kann man für sich eigentlich mitnehmen. Ich glaube, eine Konsequenz in bestimmten Sachen ist auf jeden Fall etwas, das immer wieder überzeugt. Wobei, sich zu etwas zu nötigen, tut auch nicht gut. Ich denke, da würde man eher verbissen.
Michaela Boland:
Machst du auch Sport?
Joana Zimmer:
Ich bin ja mal Marathon gelaufen. Das war mehr so ein Test, an die Grenzen zu gehen. Ich mache ein bisschen Krafttraining, ein bisschen Laufen und Yoga. Da mache ich vor allem auch Stretching im Power-Yoga. Da mache ich Ashtanga, das basiert auf dem Atem und man ist die ganze Zeit in Action. Ich brauche Flow-Sachen. Das bringt Sauerstoff in den Körper. Danach ist man immer glücklich und fitter .Spannend für den Körper.
Die Schauspielerei zählt auch zu deinen Interessensgebieten. Nachdem du den Titelsong zur recht erfolgreichen ARD-Telenovela „RoteRosen“ singst, hast du auch schon selbst dort mitgespielt. Könntest du dir regelmäßig Schauspieleinsätze vorstellen?
Joana Zimmer:
Ja, auf jeden Fall. Ich habe mich zwar dort selbst gespielt, aber im Kontext von der Serie. Das war ganz spannend. Vergifteter Wein und was da nicht alles vorkam. Ich habe aber auch schon früher am Theater auch mal andere Sachen gespielt.
Ich habe auch mal in einem ZDF-Film mitgespielt (Anm. d. Red.: „Blindes Vertrauen“ mit Heikko Deutschmann). Ich denke auch, dass Schauspielerei und Singen sehr verwandte Dinge sind, weil man ja auch in eine Rolle schlüpft, wenn man singt.
Michaela Boland:
Wie lernst du die Texte? Gibt es dann für dich eine Ausführung des Drehbuches in Blindenschrift oder lässt du es dir vorsprechen und lernst es so?
Joana Zimmer:
Ja, genau. Ich habe ja auch einen Laptop, der spricht. Das heißt, ich kann mir das auch per E-Mail und Word-Anhang schicken lassen. Wenn ich dann unterwegs bin, lassen wir es dann ausdrucken in Punktschrift. Bei „Rote Rosen“ war es so, dass wir es dann auf der Autofahrt gelernt haben.
Michaela Boland:
Wie ist der Kontakt zu deinen Fans?
Joana Zimmer:
Schön. Es ist immer ganz spannend, was man für Menschen anzieht. Ich habe ganz junge Fans und auch ältere. Die Fans liegen vom Alter her zwischen sechs und 66. Zum neuen Album haben viele gesagt, hey, ist ja toll. Endlich auch mal etwas Fetzigeres. Bei unserer neuen Single, „MOVE YOUR BODY“, die ist sehr Club-tauglich, haben mir auch viele DJ`s geschrieben, dass sie sie cool finden..
Michaela Boland:
Du setzt dich auch für die Christoffel Blindenmission (CBM) ein. Warum liegt dir das am Herzen?
Joana Zimmer:
Das ist eine Stiftung, die sich weltweit für Menschen mit Handicaps in Drittländern einsetzt. Was ich insoweit wichtig finde, weil es natürlich viel schwieriger ist, Sachen zu erreichen, wenn man gar keine Mittel zur Verfügung hat und keine Bildung haben kann.
Das ist ja sowieso schon schwierig und mit einem Handicap ist es in manchen Ländern ja fast schon so, dass man nicht mehr zur Gesellschaft gehört. Ich kann gut nachvollziehen, worum es da geht. Deshalb finde ich es auch sehr authentisch, wenn ich mich dafür einsetze. Es gab zum Beispiel einen Fall, der mich sehr gerührt hat.
Da haben die Eltern ein kleines Mädchen jahrelang in liegender Stellung weggesperrt, weil es blind war. Mit sechs Jahren ist es dann gefunden worden und in die Schule gekommen.
Das war sehr rührend für mich als ich es besucht habe, denn es war auch ganz aufgeregt und hat direkt sein Brot weggeworfen als es mich wahrgenommen hat. Diese Kinder sind immer ganz wissbegierig und wollen wissen, was da jetzt ist und an der Welt teilhaben.
Michaela Boland:
In welchen Ländern bist du hierfür unterwegs?
Joana Zimmer:
Immer, wenn sich etwas ergibt. Ich war jetzt ein paar Wochen in Afrika. Dann war ich im Rahmen einer Kreuzfahrt nach Dubai, dort ging es um ein Filmprojekt für die und da habe das aber auch genutzt, um eine Augenklinik zu besuchen.
Michaela Boland:
Liebe Joana, für dieses ausführliche Interview recht herzlichen Dank. Für deinen weiteren beruflichen und privaten Weg ganz viel Glück und Erfolg.
PS: Das wünscht dir die ganze Redaktion von Freunde der Künste
Michaela Boland ist Journalistin und TV-Moderatorin. Bekannt wurde sie als Gastgeberin der WDR- Sommer-Unterhaltungsshow „Hollymünd“ in Köln-Bocklemünd.. Außerdem präsentierte sie die ARD-Vorabendshow „Studio Eins“.
Als Redakteurin und On-Reporterin bei „Guten Abend RTL“ lieferte sie täglich spannende Reportagen aus ganz NRW. Auf 3-Sat moderierte sie die Kultur-Talkshow „Doppelkopf“, für TV NRW präsentierte sie mit „Casinolife“ die erste deutsche Casino-Show rund um eine Million Euro Gewinn aus Dortmund-Hohensyburg. Boland arbeitet darüber hinaus als Sprecherin.
Für die Gesellschaft Freunde der Künste moderiert sie den Kaiserswerther Kunstpreis sowie alle grossen Kulturveranstaltungen der Gesellschaft.
Seit mitte 2009 ist sie verantwortlich für die Ressorts:
Michaela Boland und Gesellschaft Freunde der Künste