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07.08.2017 nett gleich doof gleich unattraktiv?

Pascale Graff "Frauen sind die Zweifler, Diven haben keinen Mann" und Glück existiert gar nicht

von: GFDK - Michaela Boland

Überempfindlichkeiten hat ja mittlerweile in Deutschland fast jeder Zweite. Von Milben und Pollen über Laktose bis hin zu Nickel oder Katzen. US-Schauspieler Robert Pattinson soll sogar einst durch eine Vagina-Allergie für Furore gesorgt haben. Aber gegenüber dem, was Schriftstellerin Pascale Graff in ihrem neusten Werk thematisiert, ist wohl selbst die vermeintliche Hypersensibilität des Leinwand-Akteurs gegenüber Scheiden gar nichts.

Mit einer waschechten Glücksallergie konnten nämlich bisher wohl eher wenige aufwarten. Was da so abwegig klingt, ist für die Autorin und Diplom-Psychologin nur naheliegend. Die Protagonistin ihres aktuellen Romans ist nämlich ernsthaft krank und die Symptome zeigen sich stärker als je zuvor:

Vom Ex-Freund nach fünf Jahren Beziehung abserviert und unerwartet online mit der bereits verlobten Nachfolgerin konfrontiert, lediglich schlappe 17 Freunde bei Facebook  und als einzige ihres Verlages nicht zur Supersause des smarten Buchhandelsvertreters eingeladen.

Da muss sich wohl schleunigst etwas ändern im Leben der Mittdreißigerin, wenn sie nicht in der Psychiatrie enden will. Pech nur, dass sie mit unzähligen Neurosen behaftet ist, die auf der Jagd nach dem großen Glück auf ganzer Linie eher hinderlich sind.

Ob die liebenswert-verschrobene Lektorin ihr Leben doch noch irgendwie in den Griff bekommt und ob das, was wir gemeinhin für Glück halten, am Ende tatsächlich das einzig Wahre ist, beschreibt Jugendbuch- Autorin Pascale Graff in ihrer ersten Lektüre für Erwachsene, "GLÜCKSALLERGIE", auf spritzig amüsante Weise.

Wie man real-vorkommende psychische Störungen auch in witziger Romanform umsetzen kann, ohne irgendwen zu verunglimpfen, hat die alleinerziehende Mutter eines 16-jährigen Sohnes verstanden. Nach einer Lesung in der Mayerschen Buchhandlung in Köln habe ich Gelegenheit, mit der sympathischen 42-Jährigen über ihr Buch, Neurosen der Neuzeit und die Liebe an sich zu plaudern.

Michaela Boland:

Sie tragen einen französischen Vornamen. Hat das eine besondere Bewandtnis?

Pascale Graff:

Mein Vater ist Franzose und lebt im Elsass.

Michaela Boland:

Sie selbst wohnen im Saarland?

Pascale Graff: Richtig.

Michaela Boland:

Würden sie eigentlich sagen, dass nett gleich doof gleich unattraktiv ist? Ihre Romanfigur, Patrizia, stellt im Buch genau diese Überlegung an.

Pascale Graff:

Ja, das ist die Frage. Ich würde sagen, dass es eigentlich darauf ankommt, was man selbst davon hält. Wenn man nett ist und  im schlimmsten Fall ein Helfersyndrom hat, dies auch ausleben möchte und glücklich damit ist, dann soll man das auch tun. Wenn man sich aber auf der anderen Seite damit ausgenutzt vorkommt, dann soll man es lieber lassen. Man kann jedoch schon sagen, dass man nicht automatisch dafür gemocht wird, nett zu sein. Manchmal werden Menschen auch mehr dafür respektiert, wenn sie mal nein sagen. Das gilt auch für Nicht-Liebesbeziehungen.

Aber vielleicht ist es gerade auch in Liebesbeziehungen  nicht das Schlechteste, wenn man nicht immer nur nachgibt, sondern eben auch mal nein sagen  und zu seiner Meinung stehen kann. Ich persönlich glaube eben, dass es häufig die Frauen sind, die in Beziehungen versuchen, sich anzupassen und es wirklich allen recht zu machen. Frauen sind die Zweifler und Männer sind diejenigen, die sich zurücklehnen und häufig auch gar nicht merken, wenn etwas nicht in Ordnung ist.

Michaela Boland:

Werden Diven weniger schnell verlassen?

Pascale Graff:

Ich glaube, Diven haben keinen Mann (lacht). Deswegen werden sie auch weniger schnell verlassen.

Michaela Boland:

In ihrem aktuellen Roman "Glücksallergie" hat die Protagonistin, Patrizia, zahlreiche Marotten. Wie sieht es in dieser Hinsicht bei ihnen aus?

Pascale Graff:

Ich habe tausende von Marotten, die ich jetzt nicht alle aufzählen werde (lacht). Allerdings ist es mir in der Tat nicht schwer gefallen, den Schuhtick von Patrizia nachzuvollziehen. Ich liebe Schuhe. Aber Gott sein Dank weiß ich, spätestens seit Sex and the City, dass ich da nicht die einzige bin.

Michaela Boland:

Sind in ihrem Schuhschrank dann auch die Manolos zu finden?

Pascale Graff.

Nein, keineswegs. Die brauche ich nicht. Da bin ich dann doch eher preisbewusst. Und eine andere Marotte, die ich selbst sehr witzig finde und auch erst in den letzten drei Jahren entwickelt habe, und von der ich glaube, dass sie altersabhängig ist, ist die, dass ich tatsächlich immer zu Hause eine Wärmflasche haben muss. Das ist ganz seltsam. Ich bin eher ein Fischstäbchen und in der Regel wie tiefgefroren.

Michaela Boland:

Sie sind Diplom- Psychologin und auffällig ist, dass ihre Protagonistin unter verhältnismäßig vielen alltagshinderlichen Neurosen leidet. Glauben sie, dass Neurosen eine typisch neuzeitige Erscheinung sind und sollte sich diese Problematik aus diesem Grunde auch in ihrem Roman widerspiegeln?

Pascale Graff:

Das Problem bei den psychischen Krankheiten ist, dass man die ganzen Maßinstrumente, wie beispielsweise auch sämtliche Fragebögen, die das erfassen, erst später entwickelt hat. Ich glaube, dass Neurosen eine Art Abfallkategorie sind.

Eine Neurose hat auch jemand, der quasi einen Zähltick hat. Das muss keine Zwangserkrankung sein, es kann auch eine Neurose sein, wenn es keine ausgewiesene Persönlichkeitsstörung ist. Es ist eine sehr schicke neuzeitliche Kategorie. Sagen wir es mal so: Das Burnout ist jetzt, was die Neurose in den Achtzigern/Neunzigern war.

Durch Woody Allen ist das ja erst etabliert worden, in der Form, dass man in der breiten Öffentlichkeit wusste, was eine Neurose beinhaltete. Nämlich irgendetwas Chaotisches, irgendetwas Zerrissenes, teilweise Absurdes, irgendwie auch Lustiges, mit dem man aber trotzdem lebensfähig sein kann. In meinen Recherchen bin ich übrigens auch auf Schiller gestoßen, der die Marotte hatte,  in seinem Schreibtisch immer vergammelte Äpfel haben zu müssen. Der konnte ohne diese Äpfel nicht schreiben und das ist auch schon neurotisch.

Michaela Boland:

Sie selbst mögen Schokolade, war zumindest in ihrer Pressemappe zu lesen. Geht das Ausmaß der Liebe zu dieser Süßigkeit schon in den neurotischen Bereich über oder hält es sich noch in Grenzen?

Pascale Graff:

(lacht) Ist noch völlig unter Kontrolle.

Michaela Boland:

Beim Lesen ihres Buches fühlte ich mich hin und wieder an Sequenzen der Sitcom "The King of Queens" oder auch Bücher wie "The Secret" bzw. Publikationen von Louise L. Hay oder Bärbel Mohrs "Der kosmische Bestellservice" erinnert.

Pascale Graff:

Ja, mein Gott, ich habe bestimmt nichts erfunden. Das ist ja immer das Lustige. Eine Szene, die ich heute nicht vorgelegen habe, beschreibt beispielsweise, wie Patrizia in einem Kaufhaus vor einer Vitrine mit Trauringen steht und sich denkt“, Ach, wenn ich am Ende keinen Mann finde, dann heirate ich mich selber.

Dann habe ich wenigstens ein schönes Bild und muss nichts wegschnippeln. Ich zelebriere das". Ein halbes Jahr später sehe ich im Internet einen Artikel darüber, dass es einen Trend gibt, sich selbst zu heiraten. Und da habe ich mir auch gedacht, ich hab es vorher geschrieben.

Also, so etwas passiert ganz zwangsläufig. Aber, um die Frage ganz konkret zu beantworten, King of Queens kenne ich, mag es auch sehr gerne, wobei ich es ein bisschen schade finde, dass das Bild von Beziehungen für meinen Geschmack ein wenig läppisch und respektlos herübergebracht wird. Das ist zwar sehr lustig, aber eigentlich möchte man nicht so eine Ehe führen, in der man in diesem Ton miteinander umgeht. Aber, das ist ja Fernsehen und sehr unterhaltsam. Die anderen Autorinnen kenne ich nicht, "The Secret" habe ich auch nicht gelesen.

Selbsthilfebüchern und Esoterik stehe ich sehr kritisch gegenüber. Wenn es so einfach wäre, dann wären alle ganz wunderbar ausgeglichen. Ich finde es faszinierend, dass es quasi stündlich neue Sachen gibt, wie "Das 40-Tage-Wunschprogramm", wünsch dich zu deinem Lebensziel - egal was - innerhalb von 40 Tagen. Doch dann gibt es da immer noch Seite 328, wo steht, "ich kann natürlich keine Garantie übernehmen, aber, es wird bestimmt nicht schlimmer als es vorher schon war". Also, ich stehe dem kritisch gegenüber.

Michaela Boland:

Und dennoch lassen sie ihre Protagonistin im Roman Affirmationen vornehmen. Lehnen sie sich dabei dann weniger an Esoterik als beispielsweise an Erkenntnisse und Ratschläge von Dr. Joseph Murphy in dessen Weltbestseller "Die Macht ihres Unterbewusstseins" an?

Pascale Graff:

Das sind wirklich Fakten. Das ist geradezu physisch. Die Gehirnströme verändern sich einfach ganz manifest, je nachdem, ob sie positive oder negative Sachen sagen. Also, man lebt quasi genau da, wo man sich gerade rein denkt.

Michaela Boland.

Haben sie ihr Buch für eine bestimmte Sorte Mensch geschrieben?

Pascale Graff.

Ich habe mein Buch für Optimierungssüchtige jeden Alters geschrieben. Frauen, die über sich lachen können, die unter dem Druck stehen oder manchmal das Gefühl haben, sie müssten in irgendeiner Art und Weise mehr aus sich machen.

Nach dem Motto, das kann noch nicht alles gewesen sein, ich könnte noch dieses oder jenes tun. Ich fand es ganz wichtig, quasi schon vorne anzufangen, also mit 25, denn die jüngere Freundin von Patrizia ist ja gerade mal 25 Jahre alt.

Dann aber  auch die ältere Nachbarin der Protagonistin, die ja schon 75 Jahre alt und Alzheimerkrank ist. Mir war wichtig zu zeigen, dass dieses Gefühl von Suche nach Glück und Liebe völlig altersunabhängig ist. Das trifft eine 20-Jährige genauso wie eine 45-Jährige. Die Lebensumstände sind zwar anders, aber das junge Mädchen in einem drin, das bleibt nach meinem Gefühl eigentlich immer gleich.

Michaela Boland:

Sie haben früher Mädchenromane geschrieben. Wie schafft man es im Erwachsenenalter, sich trotzdem immer wieder in die  kindliche Psyche hineinzufinden?

Pascale Graff:

Keine Ahnung. Ich glaube, dass es womöglich mit unserer Generation ein wenig anders ist. Ich bin jetzt 42, aber, wir sind alle mit MTV groß geworden und meine Genration von 42-Jährigen, die trägt noch Jeanshosen. So haben sich unsere Mütter mit 42 nicht mehr in ihrem Umfeld bewegt. Ich glaube, dass man sich deswegen auch noch so ein bisschen hineinfinden kann. Ich denke zwar nicht, dass das umgekehrt so von den Jugendlichen geschätzt wird.

Die wollen sich ja schon distanzieren. Aber, ich glaube schon, dass es gelingt, sich damit noch zu identifizieren. Es ist zwar nicht so, dass ich jetzt ständig MTV gucken würde. Das hat jetzt wirklich nachgelassen. Mein Sohn ist mittlerweile 16 und pubertiert gerade, daher ändern sich dann auch nochmal die Sichtweisen. Insoweit ist mir das Schreiben  nicht schwer gefallen. Aber es macht natürlich wesentlich mehr Spaß im Erwachsenenbereich, weil man dann einfach die Feinheiten herausholen und zeigen kann, was nach dem ersten Kuss passiert.

Michaela Boland:

In einem Interview haben sie gesagt, dass es sie interessiert hat, aufzuzeigen, wie es weiter geht. Nun haben sie mit "Glücksallergie" ein gelungenes Erstlingswerk in der Erwachsenenliteratur geschaffen. Macht ihnen das nun tatsächlich mehr Spaß, wenn sie das mit der Jugendliteratur vergleichen, die sie verfasst haben?

Pascale Graff:

Ich bin da schon näher dran. Aber das sind dennoch zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Das ist so, wie wenn man strickt und sich fragt, was findet man jetzt schöner, einen Schal oder ein paar Stulpen? Das Schreiben an sich macht mir einfach wahnsinnig viel Spaß. Und wenn ich schreibe, dann bin ich auch drin.

Dann bin ich genauso bei der 16-Jährigen und will, dass sie den Typen kriegt oder will sie durch ihren Gefühlsdschungel lotsen, ebenso, wie ich bei meiner aktuellen Protagonistin in "Glücksallergie" bin und dachte, " ach Gott, die Ärmste und nein, das geht jetzt so nicht".

Nichts desto trotz habe ich aber persönlich das Gefühl, dass man einfach bei einem Erwachsenenroman mehr in die Tiefe gehen kann und ich finde eben psychologische Themen wahnsinnig interessant. Ich möchte sie aber trotzdem so verpacken, dass sie irgendwie noch lustig herüber kommen.

Womit ich natürlich niemanden verunglimpfen will, denn es geht ja nicht darum, irgendwelche psychischen Störungen zu verulken. Denn, wenn man sie schon hat, ist es ja bereits schlimm genug. Dann hilft aber ein bisschen Humor zumindest dabei, damit umzugehen.

Michaela Boland:

War das das eigentliche Bedürfnis, aus dem heraus sie das Buch schrieben?

Pascale Graff:

Ja. Ich hatte eigentlich ursprünglich damit geliebäugelt, einen psychologischen  Selbsthilferatgeber zu schreiben. Dann stand aber im  Hugendubel diese ganze Auswahl, so, dass ich dachte, "nein, was für ein Druck". Ich mag ja selbst keine Selbsthilfebücher und dann noch einen draufzusetzen, wäre es nicht gewesen. Dann hätte ich mein Buch  wohl auch eher "Halt die Klappe, jammer nicht und find dich ab" genannt.

Michaela Boland:

In ihrem Buch sucht Patrizia das, was für sie zunächst Glück darstellt. Die meisten Menschen sind auch im echten Leben auf der Suche danach. Hat man ihrer Meinung nach eine Art natürlichen Anspruch auf das Glücklich sein?

Pascale Graff:

Nein, das glaube ich absolut nicht. Ich glaube, man hat einen Anspruch darauf zu leben, auch sicher zu leben. Dann sind alle Möglichkeiten offen. Jeder hat Anspruch auf Zufriedenheit und auf Ausgeglichenheit. Aber auf Glück in einem definierten Sinne, nach dem Motto, alle bekommen Rente auf Lebenszeit, den perfekten Partner und gut geratene Kinder, wie will man das rechtfertigen?

Michaela Boland:

Sie haben einmal gesagt, dass ihnen beständige Zufriedenheit lieber sei als Glück. Aus welchem Grund?

Pascale Graff: Glück existiert gar nicht. Glück ist ein biochemischer Ablauf im Gehirn, der Zentren stimuliert, die uns durchdrehen ließen, wenn sie über einen längeren Zeitraum stimuliert würden. Man hat zum Beispiel herausgefunden, dass die Dopaminausschüttung bei frisch Verliebten genau gleich ist wie bei Schizophrenen. Das ist auf lange Sicht gar nicht auszuhalten.

Deswegen gibt es ja dann andere Hormone, die eben langfristiger zufriedener machen. Bei einer langen  Beziehung, nach zwei Jahren, im Idealfall, flacht dann das eine Hormon ab und das andere kommt, wenn man es überhaupt so lange schafft, in einer Beziehung zu bleiben. Deswegen glaube ich, dass Zufriedenheit schon allein die Abwesenheit von Unglück ist. Dass es einem also nicht sehr schlecht geht und dass man in Balance ist.

Michaela Boland:

Sind sie zufrieden?

Pascale Graff:

Ich bin zufrieden.

Michaela Boland:

Haben sie denn auch ihren Traumprinzen/-Mann schon gefunden?

Pascale Graff:

Nein, habe ich nicht. Aber ich bin zufriedener Single, sagen wir es mal so. Ich habe auch diese Phase meines Lebens durchlaufen, in der ich dachte, ich müsste einen Traumprinzen haben. Aber, wie so oft, ist es dann so, dass es eben doch nicht der Traumprinz ist. Aber wichtig ist, dass man dann eben weiter macht und sich nicht abhängig macht von der Definition.

Michaela Boland:

Ihre Romanfigur, Patrizia, hatte bereits zu Beginn der Geschichte als sie Sven, ihren späteren Dauerratgeber bei einem Selbstfindungsseminar kennenlernt, etliche frühere Veranstaltungen dieser Art hinter sich, wie sich schnell herausstellt. Was halten sie von Selbstfindungsseminaren?

Pascale Graff:

Ich war tatsächlich selbst mal auf so einer Veranstaltung. Das ist allerdings schon länger her. Ich fand das aber  eher sehr oberflächlich. Ich habe es mehr als eine Werbeveranstaltung für Leute aus dem therapeutischen Bereich empfunden. Es geht um simples Networking, aber wird in wahnsinnige Selbstfindung verpackt.  Man tauscht sich aus. Vielleicht ist es dann gut, wenn man einfach nur mal einen Anstoß braucht. Wenn es einen glücklich macht, soll man es machen.

Michaela Boland:

Bei der hohen Anzahl der Selbstfindungsangebote, gewinnt man hin und wieder beinahe den Eindruck, dass derartige Veranstaltungen schon inflationär werden. Bedeutet das, dass sich viele Menschen heute einfach nicht mehr zutrauen, ihr Leben eigenständig in den Griff zu bekommen bzw. den Sinn ihres Daseins selbst zu erkennen?

Pascale Graff:

Ich glaube, dass Menschen per se Herdentiere sind. Da gibt es immer Alphatiere, eine Struktur oder eine Hierarchie. Die Kirche  hat ja ganz lange diese Rolle übernommen, da brauchte man nichts in Frage zu stellen.

Ich kann mir vorstellen, dass es ein sehr beruhigendes Gefühl ist, zu wissen dass es ein Schicksal und einen roten Faden gibt, und dass man gar nichts zu machen braucht, weil es ohnehin so kommt, wie es kommen soll. Ich denke, dass einen das nicht in so eine Panik verfallen lässt wie der Gedanke, "hey, du hast das eine Leben, mach alles daraus, mache unmögliche Dinge".

Denn schon fängt man an zu überlegen, was könnte ich denn noch so alles machen? Menschen brauchen Halt und gehen in ganz viele verschiedenen Richtungen. Wenn es da niemanden gibt, der ihnen sagt, "du bist o.k., bleib doch einfach so wie du bist. Du bist auf der guten Seite der Macht, bleib  so und dann ist es in Ordnung", dann sucht man nach neuen Wegen und dann ist Spiritualität meiner Meinung nach ein ganz großes Thema.

Michaela Boland:

Sind wir möglicherweise durch romantische Holly- oder Bollywood-Filme heutzutage sehr versteift auf bestimmte Abläufe in puncto Liebe und Beziehung?

Pascale Graff:

Ein großes Ja. Ich habe mit vielen meiner Freundinnen auch schon darüber gesprochen, dass wir absolut Doris-Day-Rock-Hudson-geschädigt sind. Wir sollten eigentlich Selbsthilfegruppen aufmachen. Man sieht ja, was daraus geworden ist.

Rock Hudson war ja nun, wie wir alle wissen, nicht der Traummann für die Frauen. Uns wurde aber immer nur gezeigt, dass sie sich jetzt bis in alle Ewigkeit lieben. Und dieses Gefühl, das man hat, wenn man einen Film sieht, das sind ja auch Gefühle, die in dem Moment tatsächlich real ablaufen.

Dieser Endorphinausstoß, wenn man sieht, wie sie sich finden, sich treffen, der erste Kuss, das erlebt man ja und das will man dann später auch haben. Das hat man dann auch, aber das hört dann auch schnell auf.

Deswegen finde ich den Walt Disney-Trickfilm Merida im Augenblick auch ganz spannend, in dem die kleine Protagonistin zum ersten Mal keinen Traumprinzen oder Jungen an der Seite hat, sondern die wirklich kämpft und quasi auch jungenhafte Anteile hat. Das ist eine Revolution für Walt Disney. Ich denke, da gibt es jetzt einen Switch. Wenn ich Töchter hätte, würde ich ihnen keine Märchen wie Cinderella vorlesen.

Michaela Boland:

Wie viel Pascale steckt eigentlich in ihrer Romanhauptfigur Patrizia?

Pascale Graff:

Das ist immer so eine Frage. Da können wir auch durch die Thriller-Abteilung gehen. Ich lese ja sehr gerne Psycho-Thriller. Da sind aber häufig so unappetitliche Sachen bei, dass ich denke, das muss doch eigentlich ein Psychopath gewesen sein, der das geschrieben hat.

Bei dem Buch habe ich eine Struktur, einen Plan gehabt und das Gerüst anschließend mit Fleisch bestückt. Es lebt halt von den kleinen Momenten. Woher kommen eigentlich Einfälle und Inspirationen? Nun, ich bin Diplom-Psychologin, insofern ist es kein Wunder, dass das Buch sich um solche Themen dreht.

Ich denke, dass der Ton daher kommt, dass ich 42 bin und in dieser Generation aufgewachsen bin. Ich glaube, das ist auch symptomatisch für einen etwas zackigeren Stil. Dennoch empfinde ich beim Schreiben schon eine gewisse Distanz.

Die braucht man auch. Jedenfalls bräuchte ich sie, weil man sonst Mitleid mit der Person empfindet. Man lässt ja die Figur schon durch ziemlich schwere Sachen gehen. Man muss ja auch nicht zwangsläufig einverstanden sein, mit dem, was sie da so macht. Das Ganze ist ja mit Absicht sehr überzeichnet.

Michaela Boland:

Wie sie auf den  originellen Buchtitel "Glücksallergie" gekommen sind, haben sie in einem Interview so beschrieben, dass sie in einer Buchhandlung unterwegs waren, um eine Art Aufmunterungsliteratur für eine Freundin zu finden und dann den Einfall hatten. Hat womöglich die betreffende Freundin Ähnlichkeit mit einer der Romanfiguren? Immerhin hat die Protagonistin eine problembeladene Mittvierziger-Freundin, Annette, und eine problembeladene Mittzwanziger-Freundin, Leonie.

Pascale Graff:

Nein, nicht wirklich. Mir war wichtig zu zeigen, dass es in allen Altersstufen die ganz eigenen Problemchen gibt. Ich habe ja beispielsweise auch mit Klischees gespielt. Dieser Ägyptentourismus, den die junge Leonie in Anspruch nimmt, hätte ja eigentlich besser zur älteren Annette gepasst. Das ist mit Mitte Vierzig ja eher das Alter, wo so etwas passieren kann, und nicht bei einer gutaussehenden 25-Jährigen. Ich fand es lustig, mit solchen Klischees zu spielen.

Michaela Boland:

Sie erwähnten, dass sie Psycho-Thriller lieben. Inwieweit interessieren sie menschliche Abgründe, einmal abgesehen von ihrer beruflichen Qualifikation als Psychologin?

Pascale Graff:

Es gibt zum Beispiel auch eine neue Fernsehserie, die ich sehr mag. Sie heißt "The Walking Dead". Ich mag, wenn es einigermaßen intelligent ist. Wie schon gesagt, die Menschen sind Herdentiere und sie sind eigentlich gewalttätig und haben so einen Todesdrang.

Michaela Boland:

Sind sie auch immer noch als Diplom-Psychologin tätig?

Pascale Graff:

Ich habe jetzt vor Jahren mal eine Pause eingelegt, die immer noch andauert, weil ich mich zurzeit auf das Schreiben konzentriere und weil ich an einem Konzept arbeite, mit dem ich in die Richtung "Best-Ager-Beratung" gehen möchte. Ich habe das Gefühl, dass dies notwendig im Sinne von gefragt ist. Es gibt wenig Psychologen, die sich auf altersspezifische Krankheiten oder Syndrome spezialisiert haben.

Michaela Boland:

Ab welchem Alter geht das los?

Pascale Graff:

Eigentlich ab 55. Bei Frauen ist zwangsläufig die Menopause der Startingpoint. Bei Männern liegt die Problematik häufig bei Schlafstörungen, Alkohol oder Drogen.

Michaela Boland:

Sie haben zunächst in Frankfurt als PR-Assistentin gearbeitet. Wie verlief ihr Weg bis zur Autorin von Jugendbüchern?

Pascale Graff:

Ich habe als Sekretärin gearbeitet und zwar direkt nach der Schule. Ich musste Geld verdienen für die eigene Wohnung. Dann habe ich mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachgemacht, bin schwanger geworden und habe verhältnismäßig spät, mit 30, angefangen, Psychologie zu studieren. Mit 35 war ich dann fertig, ich habe das zügig durchgezogen.

Michaela Boland:

Wie schafft man das mit Kind?

Pascale Graff:

Ich fand das erstaunlicherweise fantastisch. In der Arbeitswelt ist es ja so, es sei denn man eine komplett eigene Praxis, da muss man sich ja meistens mit Kollegen abstimmen. Wenn dann mal ein Kind krank wird und man muss Patienten warten lassen, ist das ja dann auch fatal. Oder, wenn man gar Termine absagen muss. Wenn jemand depressiv ist und sie sagen zweimal den Termin ab, macht das den Patienten nicht glücklicher. Das ist eine sehr hohe Verantwortung.

Aber so ein Studium, das kann man quasi von zu Hause aus machen. Man muss natürlich in die Uni, aber, wenn man da mal eine Vorlesung verpasst, kann man Kommilitonen fragen oder Skripten herunterladen. Das ging wesentlich einfacher. Das war wirklich eine sehr schöne Zeit, die ich keinesfalls missen möchte.

Michaela Boland:

Haben sie denn in dieser Zeit auch noch weiterhin allein für den Lebensunterhalt sorgen müssen?

Pascale Graff:

Ich habe in dieser Zeit BAföG bezogen.

Michaela Boland:

Sie waren mit 35 fertig, wie ging es dann weiter?

Pascale Graff:

Dann habe ich erst mal wieder angefangen, immer mal für vier Wochen weiter im Bereich Sekretariat zu arbeiten, da ich ja Geld verdienen musste. Nebenbei habe ich eine Praxis gesucht, bei der ich mit einsteigen konnte. Selbst konnte ich ja zunächst keine eröffnen, denn als Diplom-Psychologin hätte man eine Kassenzulassung benötigt. Das musste insoweit auf einer privaten Basis gemacht werden. Dort ging es um Verhaltenstherapie, was mir sehr entgegen kam.

Ich mache ja keine Psychoanalyse. Leute denken ja häufig, dass man Psychoanalytikerin ist und jeden gleich auf die Couch legen möchte, wenn man Psychologie studiert hat. Es ist genau das Gegenteil. Das Studium der Psychologie ist eine Naturwissenschaft und hat furchtbar viel mit Statistik zu tun.

Es ist die gleiche statistische Ausbildung wie die, die ein BWL er hat. Es ist auch genauso ekelhaft wie Mathematik. In diesem Punkt muss man sich entgrauen. Mir ist es aber sehr entgegengekommen.

Es  ist zwar sehr spannend, herauszufinden, was manchmal für Hintergründe dazu geführt haben, dass aus einem Menschen der wurde, der er jetzt ist. Das ist manchmal sehr faszinierend, weil es wirklich ganz unglaubliche Zufälle in Familiengeschichten gibt, dass man denkt, das kann doch einen Menschen nicht  unbewusst so beeinflussen, dass der dann jetzt so eine Verhaltensweise entwickelt. Ist aber so. Aber das interessiert mich nicht.

Ein Patient hat einen Leidensdruck und das muss behandelt werden. Dann versuche ich aber nicht, nach den Hintergründen zu bohren. Ich mache also keine psychoanalytische Gesprächstherapie, sondern, ich mache eine Verhaltenstherapie. Man guckt also, was man behandeln kann. Sachen wie Konfrontationstraining funktionieren wunderbar.

Michaela Boland:

Wann kam ihnen zum ersten Mal die Idee, zu schreiben?

Pascale Graff:

Ich habe immer geschrieben, habe es aber niemandem gezeigt. Mein Vater ist Schriftsteller, hat zwar ganz andere Themen, ist aber auch recht erfolgreich. Vielleicht ist das einfach so, wenn man sieht, dass es normal ist, dass Bücher veröffentlicht werden. Ich hatte irgendwie noch nicht mit dem Gedanken gespielt, irgendetwas zu veröffentlichen. Meine Freundin, Gabi Strobel, ist Lektorin und war die erste, die, nachdem sie einmal ein paar Sachen von mir gesehen hat, darauf gedrungen hat, dass ich einmal ein Exposé abgebe. Bedingung meinerseits war allerdings, dass sie nicht erwähnt, dass sie mich kennt.

Michaela Boland:

Wann kam das erste Buch heraus?

Pascale Graff:

2008. Das erste wurde im Rahmen der Reihe "Sternzeichen Liebe" veröffentlicht. Es war eine Produktion mit vier Autorinnen und jede hatte drei Sternzeichen. Dann hatte ich eine Reihe namens "Just Girls" in 2009 und 2010. Das Filmbuch zu Hanni und Nanni habe ich auch als Ghostwriter gemacht.

Michaela Boland:

Wann und wo schreiben sie am effektivsten?

Pascale Graff:

Ich schreibe am liebsten im Cafe. Am Laptop. Wobei ich auch durchaus ständig Zettel und meinen Kalender, der stets mit sämtlichen Bemerkungen versehen ist, bei mir habe. Ich muss das alles immer gleich notieren, denn sonst vergesse ich es wieder. Am effektivsten schreibe ich aber tatsächlich zu Hause auf der Couch oder am Tisch, mit eingeschaltetem Fernseher oder irgendeiner anderen Geräuschquelle, weil ich das brauche. Ich brauche immer Geräusche im Hintergrund. Dadurch dass ich das Zehn-Finger-Schreibsystem beherrsche, geht es ratz fatz.

Michaela Boland:

Das Thema Alzheimer behandeln sie in "Glücksallergie" ebenfalls. Warum war ihnen das wichtig?

Pascale Graff:

Das gehört zu den Dingen, die einen nicht loslassen. Außerdem wird es ja auch immer mehr ein Thema in unserer Gesellschaft. Im Rahmen meines Studiums hatte ich ein Praktikum bei einem Verein zur Unterstützung von Alzheimerkranken und deren Angehörigen. Da hat man beispielsweise mit sämtlichen Alzheimererkrankten einen Ausflug gemacht, damit die Angehörigen, die teilweise 24 Stunden rund um die Uhr für ihre Lieben da sind, auch einmal Sachen wie in Ruhe einen Kaffee trinken oder zum Friseur gehen können.

Da habe ich eine alte Dame betreut, die eine wahnsinnige Vorliebe für Puddingbrezeln hatte. Egal wie viele wir bereits hatten, wir konnten an keiner Bäckerei vorüber gehen, ohne dass sie dort hineingehen und ein solches Gebäckteil kaufen musste. Das hat mich wirklich sehr berührt. Das war für mich faszinierend, beängstigend und traurig zugleich.

Das hat mich schon nachdenklich gemacht. Man schaut sich dann gemeinsam alte Bilder an und sieht eine wunderschöne Frau und ganz tolle Kleider und offensichtlich ein Lebensstandart, der damals dem entsprochen hat, den wir heute haben, das hat einfach sehr nachdenklich gemacht.

Michaela Boland:

Was sind ihre nächsten Projekte?

Pascale Graff: Ein Erwachsenenroman, der aus der Perspektive eines Mannes geschrieben ist. Der wird auch eine sehr spezielle Störung haben.

Michaela Boland:

Versetzen sie sich leicht in die Denke eines Mannes?

Pascale Graff:

Das ist wirklich eine Herausforderung. Ich bin auch mit dem ersten Drittel noch nicht fertig. Aber eigentlich glaube ich, tief in mir, dass es gar nicht so viele Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, sondern eher zwischen Typen. Das ist jetzt eher so ein Bastian Pastewka. Ich stelle mir dann immer visuell die Verfilmungen vor. Dann geht es nämlich auch schneller. In zwei Stunden kann man sich dann durch so ein Buch durch denken.

Es schreibt sich dann ja leider nicht ebenso so schnell. Aber in diesem neuen Buch wäre der Protagonist so ein Bastian Pastewka. Ich glaube, so einen kann man dann auch eher nachvollziehen. So ein bisschen verstrahlt oder auch so ein bisschen nachdenklicher.

Nachdenkliche sensible Männer haben ja dann ihre weiblichen Seiten. Ich glaube, dass es dann deswegen geht. Ich habe mir aber wirklich vorgenommen, dass da noch mal ein Mann drüber gucken muss. Auch wenn es wahrscheinlich Frauen lesen werden, es ist ja auch für Frauen geschrieben, möchte ich aber nicht, dass es dann komplett unrealistisch ist. Mal schauen.

Michaela Boland:

In "Glücksallergie" ist Protagonistin Patrizia von sehr unterschiedlichen Männertypen umgeben. Der nach außen eher unspektakulär wirkende angehende Therapeut Sven sowie der Karriere-orientierte Anwalt und Smartguy David. Wer von beiden wäre im Sinne eines im Roman erwähnten Traummannes  eher nach ihrem persönlichen Geschmack?

Pascale Graff:

Ich glaube nicht an Traummänner. Ein Wunschmann, wäre jemand, mit dem man sich nicht streitet, mit dem man die restlichen Jahre, die man noch hat, in Einvernehmen und  gegenseitigem inspirierendem miteinander verbringen kann.

Michaela Boland:

Sie mögen expressionistische Kunst. Gibt es einen Lieblingsmaler?

Pascale Graff:

Gibt es eigentlich nicht. Wirklich. Ich finde manche Sachen von Picasso und Dali grandios, aber andere wiederum ganz schrecklich. Ich bin da genau wie bei Büchern. Ich gebe überhaupt nichts auf Namen. Es kann sein, dass ich eine Sache eines Malers ganz toll finde, aber deshalb ist das nicht mein Lieblingsmaler.

Es gibt einen Bildhauer, der mein absoluter Lieblingsbildhauer ist und das ist Rodin. Er hat die Psychologie in die Kunst hinein gebracht. Er hat als erster eine Manifestation der psychischen Zustände, wie Schmerz und Leid in die Bildhauerei gebracht hat. Da habe ich mir wirklich alle Bücher geholt.

Michaela Boland:

Was fasziniert sie an der Kunstrichtung des Expressionismus?

Pascale Graff:

Ich bewundere Menschen, die zeichnen können. Ich male auch selbst. Manchmal wird in wenig wahnsinnig viel transportiert. Es kommt ein Gefühl zum Ausdruck, obwohl es nicht gegenständlich ist. Ich finde sämtliche Sachen von Ausdruck faszinierend. Ich habe tatsächlich auch Bilder mit Bügeleisen gemalt. Mittlerweile ist das ganz konventionell, das nennt sich Enkaustik. Ich habe das 1992 mit einem Reisebügeleisen gemacht.

Michaela Boland:

Habe sie auch ausgestellt?

Pascale Graff:

Ich hatte in Cafés Ausstellungen, habe aber interessanterweise aufgehört, als ich schwanger wurde. Ich hatte sogar Galerien, die interessiert waren.

Michaela Boland:

Sie scheinen in ihrem Leben in der Regel ein recht gutes Zeitmanagement durchgeführt zu haben. Ist ihnen das leicht gefallen?

Pascale Graff:

Ich weiß nicht, wie ich das mache. Ich trenne mich von irgendwelchen Ansprüchen. Ich habe keinen Fünf-Jahres-Plan. Ich mache einfach weiter und ich glaube, dass wenn man das macht, was einem Spaß macht, dass sich die Zeit dann dafür findet, dass sich das ergibt. Ich sage dann nicht, "ich male jetzt ein Bild", sondern ich warte bis irgendwann ein komischer leerer Moment da ist, wo es sich dann genau anbietet.

Und dann trifft man jemanden, wo man es ausstellt, oder der es für sein Wohnzimmer haben möchte. So etwas ergibt sich. Genau wie ich auch beim Schreiben nicht offensiv meine Manuskripte an der Verlag geschickt und  gesagt habe, "ich will unbedingt". Ich bin ein Mensch, ich glaube zwar nicht, dass es Schicksal wäre, denn man muss ja schon etwas tun, aber wenn der richtige Moment da ist, dann ergibt es sich.

Michaela Boland:

Man kann also auf das Leben vertrauen?

Pascale Graff:

Ich glaube ja. Auf sich selber und auch auf das Leben. Es wird schon alles irgendwie.

Michaela Boland:

In diesem Sinne ganz herzlichen Dank für dieses Interview und alles Gute für ihre Zukunft.

Pascale Graff ist Diplom-Psychologin und Autorin, hat lange in Frankfurt gewohnt und dort unter anderem als PR-Assistentin  gearbeitet. Mittlerweile lebt und wirkt sie in Saarbrücken. Neben ihrer Leidenschaft für Tango Argentino schwärmt die Autorin für expressionistische Kunst. "Glücksallergie" ist ihr erster Frauenroman.

Pascale Graffs Roman "Glücksallergie" ist im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag erschienen. ISBN 978-3-86265-184-9

Infos unter: www.schhwarzkopf-schwarzkopf.de      www.amelie-verlag.de

Michaela Boland ist Journalistin und TV-Moderatorin. Bekannt wurde sie als Gastgeberin der Sommer-Unterhaltungsshow „HOLLYMÜND“ des Westdeutschen Rundfunks Köln. Seit 1988 schrieb sie für die Rheinische Post, unterschiedliche Publikationen der WAZ-Gruppe Essen, Bayer direkt und Kommunalpolitische Blätter.

Außerdem präsentierte sie die ARD-Vorabendshow „STUDIO EINS“ und arbeitete als On-Reporterin für das Regionalmagazin „Guten Abend RTL“. Auf 3-Sat, dem internationalen Kulturprogramm von ARD, ZDF, ORF und SRG, moderierte sie die Kulturtalkshow „Doppelkopf“, sowie für TV NRW, die Casino

Show „Casinolife“ aus Dortmund-Hohensyburg. Michaela Boland arbeitet auch als Veranstaltungsmoderatorin und Synchron- sowie Hörspielsprecherin.


Für die Gesellschaft Freunde der Künste moderiert sie den Kaiserswerther Kunstpreis sowie alle großen Kulturveranstaltungen der Gesellschaft.

Seit Mitte 2009 ist sie verantwortlich für die Ressorts:

Exklusivinterview und Porträt des Monats

© Michaela Boland und Gesellschaft Freunde der Künste

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

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das Sprachrohr der Kreativwirtschaft

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