Ragna Schirmer gilt als eine der interessantesten Künstlerinnen der jungen Generation. Ihr Repertoire ist äußerst umfassend und reicht von Bachs Goldbergvariationen bis zur Musik der Gegenwart.
Ragna Schirmer erhielt ihre Ausbildung bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling in Hannover und bei Prof. Bernard Ringeissen in Paris. Sie schloss sämtliche Studien mit Bestnoten ab.
Bei nationalen und internationalen Klavierwettbewerben gewann sie fünfzehn erste Preise und Sonderpreise, darunter so bedeutende wie UNISA in Pretoria, Südafrika und Senigallia, Italien.
Mit fünfzehn war sie die jüngste Finalistin in der Geschichte des Busoni-Wettbewerbs, mit siebzehn gewann sie den Sonderpreis beim Wettbewerb des Deutschen Musikrates.
Besondere Aufmerksamkeit erregte sie beim Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Leipzig, den sie sowohl 1992 als auch 1998 für sich entscheiden konnte. Sie erhielt damit zweimal den Titel „Bachpreisträgerin“, was bisher noch keinem Pianisten gelungen ist.
Mit 28 Jahren wurde Ragna Schirmer auf eine Professur an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim berufen.
Ragna Schirmer trat mit den Münchner Philharmonikern unter Zubin Mehta auf, mit der Camerata Salzburg unter Sir Roger Norrington, mit dem Orchestre National de France unter Kurt Masur, mit dem MDR-Sinfonieorchester unter Fabio Luisi, dem Gürzenich Orchester unter Andrey Boreyko, dem Gewandhausorchester unter Herbert Blomstedt sowie der Deutschen Kammerphilharmonie, um nur wenige zu nennen.
Recitalabende gab sie in der Kölner Philharmonie, dem Gewandhaus zu Leipzig, der Stuttgarter Liederhalle und mehrmals in der Hamburger Musikhalle und der Tonhalle Düsseldorf.
Weitere Engagements führten sie in die bekanntesten Konzertsäle Europas und zu renommierten Festivals wie dem Klavier-Festival Ruhr, dem Beethovenfest Bonn, dem MDR-Musiksommer und den Salzburger Festspielen.
Ragna Schirmers Debüt-CD mit den Goldbergvariationen erschien im Mai 2000 und wurde in der Fachzeitschrift Fono Forum mit dem Stern des Monats ausgezeichnet, ebenso ihre 2006 erschienene Schumann-CD. Ihr Haydn-Doppelalbum erhielt 2003 einen ECHO-Klassik.
Auch ihre zahlreichen weiteren Einspielungen (Chopin, Corigliano, Schnittke, Schmidt, Beethoven, Schumann) wurden europaweit mit höchster Anerkennung rezensiert, wie auch die im gleichen Jahr erschienene Mendelssohn-CD mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken.
2009 erhält Ragna Schirmer erneut den renommierten ECHO-Klassik Preis in der Kategorie „Solistische Einspielung des Jahres“ für ihre vielbeachtete erste Gesamt-Einspielung der Klavier-Suiten Georg Friedrich Händels, die in diesem Jahr bei Berlin Classics veröffentlicht wurde.
128 Jahre nachdem Georg Friedrich Händel seine B-Dur Suite für Cembalo veröffentlicht hatte, entdeckte Johannes Brahms die »Aria« aus eben jener Suite und formte mit 25 Variationen und einer großen Fuge über dies Thema einen Kosmos romantischer Klavierkunst, der in der Literatur seinesgleichen sucht.
Da mir persönlich die Händel-Aria auch sehr am Herzen liegt, reizte es mich, wiederum 148 Jahre später intensiv an diesem großen Werk von Johannes Brahms zu arbeiten.
Wenn ich mich einem Komponisten mehr und mehr zu nähern versuche, lese ich vor allem Biographisches über ihn. Bei der Beschäftigung mit Brahms entdeckte ich die Aufzeichnungen von Joseph Victor Widmann, einem engen Freund und Vertrauten des Komponisten.
Er schreibt sehr persönlich über seine Erlebnisse mit Brahms. Liest man in diesen »Erinnerungen«, wie der Tonschöpfer immer ein paar Bonbons in der Tasche hatte, um eventuell vorbeikommenden Kindern eine Freude zu machen, oder erfährt man, dass Brahms nicht weiterkomponierte, ehe er nicht einen entlaufenen Hund wiedergefunden hatte, dann bekommt man ein anrührendes, menschliches Bild dieses Mannes.
Dieses Liebevolle, gepaart mit künstlerischer Intensität, das ist es, was mich an der Person Johannes Brahms interessiert und was meiner Meinung nach Ausdruck in seinem Werk findet.
Aus diesem Grunde habe ich auf dieser CD die vielfarbigen »Händel-Variationen «, mit den Walzern op. 39 und den Rhapsodien op. 79 kombiniert. Die Walzer sind entzückend und berührend schlicht und edel gehalten, deshalb erfreuten und erfreuen sie sich bis heute großer Beliebtheit.
Brahms hat sie sowohl in einer Fassung für Klavier zu vier, als auch zu zwei Händen herausgegeben. Da in der zweihändigen Fassung gegenüber der vierhändigen einige Begleitfiguren fehlen, habe ich diese an manchen Stellen ergänzt.
Die Rhapsodien sind von enormer Intensität, dennoch aber polyphon und klar strukturiert. Es war mir wichtig, dies Spannungsfeld darzustellen, in dem sich meiner Meinung nach die Klaviermusik von Brahms bewegt.
Die Vollgriffigkeit des Klaviersatzes von Brahms überdeckt nie die feinen Linien seiner Melodieführung. Gibt man sich ihr hin, so fühlt man sich sowohl beim Hören als auch beim Musizieren der Ausdruckswelt von Johannes Brahms ganz nah. Man spürt die gewaltige Kraft dieses Mannes, ohne die Feinheit seines Ausdrucks zu verlieren.
Mir ist Johannes Brahms im Laufe der Entstehung dieser CD näher gekommen, und ich würde mich glücklich schätzen, diese Nähe mit Ihnen teilen zu dürfen.
Ihre Ragna Schirmer
KONZERTE 2010
18.07.2010 Schloss Herrenchiemsee, Spiegelsaal
Mozart Klavierkonzert F-Dur KV 459 (Orchester der KlangVerwaltung, Reinhard Goebel)
26.07.2010 Montpellier (F), Salle Pasteur
Rezital: Chopin (Festival Radio France et Montpellier Languedoc-Roussillon)
01.08.2010 Fredener Musiktage, Kirche St Georg & Zehntscheune
Rezital: Goldbergvariationen (Wandelkonzert - der erste Konzertteil wird von der camerata freden gestaltet)
22.08.2010 Leipzig
Rezital: Robert und Clara Schumann
27.08.2010 Bad Sooden-Allendorf
Rezital (Kultursommer Nordhessen)
30.09.2010 Luxemburg, Banque de Luxembourg, Auditorium
Rezital: Chopin und Schumann
01.10.2010 Wittlich, Kultur- und Tagungsstätte Synagoge
Rezital: Robert und Clara Schumann
07.10.2010 Bochum, Audimax der Ruhr-Universität
Mozart Klavierkonzert KV 482 (Bochumer Symphoniker, Nicholas McGegan)
08.10.2010 Bochum, Audimax der Ruhr-Universität
Mozart Klavierkonzert KV 482 (Bochumer Symphoniker, Nicholas McGegan)
17.10.2010 Berlin, Philharmonie
Mozart Klavierkonzert KV 482 (DSO, Roger Norrington)
22.10.2010 Heilbronn, Harmonie, Theodor-Heuss Saal
Chopin Klavierkonzert Nr. 1 (Württembergisches Kammerorchester, Ruben Gazarian)
31.10.2010 Papenburg, Stadthalle - Forum Alte Werft
Rezital
04.11.2010 Winsen/Luhe, Marstall
Rezital: Haydn, Brahms, Bartok, Liszt
07.11.2010 Coesfeld, Theater
18.11.2010 Kempten/Allgäu, Theater
Rezital: Robert und Clara Schumann/Chopin op. 10
19.11.2010 Karlsruhe, Stephanssaal
Rezital: Robert und Clara Schumann/Chopin op. 10
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