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17.05.2014 intensive 6 monate in Paris

Stephanie Lottermoser bringt Eindrücke der Pariser Jazzszene nach Deutschland - München jubelt

von: GFDK - Stephanie Lottermoser

Wenn ich die letzten sechs Monate in Paris mit einem Wort beschreiben soll, würde wahrscheinlich „intensiv“ am besten passen. Ich bin jetzt seit drei Tagen wieder zurück in München und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich alle Eindrücke und Erfahrungen verarbeitet habe. Vieles davon steckt in den neuen Kompositionen, die in Paris entstanden sind. Diese werde ich im Sommer mit meiner Band für das nächste Album aufnehmen.

Ich bin sehr sehr dankbar dafür diesen Bayerischen Kulturförderpreis und dieses Stipendium für die Cité Internatonale des Arts bekommen zu haben. Ich habe im letzten halben Jahr dadurch viele tolle Menschen kennengelernt, mich selbst besser kennen gelernt, viele neue Erfahrungen gesammelt und natürlich sehr viele neue musikalische Eindrücke gewonnen.

Natürlich war ich auf vielen Jamsessions und Konzerten, konnte einen Einblick in die Pariser Jazzszene gewinnen und habe auch einige internationale Jazzmusiker gehört wie z.B. Joe Lovano und Esperanza Spalding, die Vielfalt an Konzerten ist riesig - nicht nur im Jazz-Bereich, sondern auch in vielen anderen Stilistiken. Und ich bin sehr froh, dass ich auch bei einigen Konzerten in ganz verschiedenen Bereichen zum mitspielen eingeladen wurde und neue musikalische Kontakte knüpfen konnte.

Ich durfte z.B. ein Konzert mit der amerikanischen Pianistin Katy Roberts (frühere Berkeley-Dozentin) und dem französischen Bassisten Dominique Lemerle (u.a. Chet Baker, Roy Hargrove) spielen. Ich habe den amerikanischen Schlagzeuger John Betsch (u.a. Abdullah Ibrahim, Archie Shepp) kennengelernt und mit ihm gespielt, aber ich hatte auch die Möglichkeit mit afrikanischen Musikern aus dem Senegal zusammenzuarbeiten, was für mich eine völlig neue Erfahrung war.

Mit dem neu gegründeten französisch-afrikanischen Trio „Manding Kabou“ (Kora, Kontrabass, Kalebasse/Percussion) durfte ich einige Konzerte spielen und auch bei deren CD-Produktion mitwirken. Außerdem habe ich mit der Rhythm´n Blues Band „John Matthews & the Dudes“ gespielt und konnte auch einige meiner Stücke mit diesen Musikern ausprobieren. Einige dieser Kontakte werden bestimmt auch weiterbestehen und es gibt schon Pläne für weitere Zusammenarbeiten, was mich natürlich sehr freut!

Und unabhängig von der Musik ist Paris natürlich eine wahnsinnig eindrucksvolle Stadt und ich hatte zwischendurch immer wieder Momente, in denen ich gern dort bleiben wollte. Ich plane bald wieder zurückzufahren, aber ich werde wohl in der nächsten Zeit erst einmal nicht auswandern. Aber ich werde vieles vermissen: die Atmosphäre in Paris, die Vielfalt, die Internationalität, die Nachmittage an der Seine, das Marais, die Strassencafés, die Menschen die ich kennengelernt habe;

Und unabhängig davon dass ich sechs Monate ausgerechnet in Paris sein durfte, war es einfach ein unglaubliches Geschenk, so viel Zeit zu haben. Ich habe sie hauptsächlich mit Musik verbracht, aber auch vor allen Dingen mit mir selbst, was nicht immer einfach war. Die Zeit war in jeder Hinsicht sehr intensiv und ich habe versucht, sie gut zu nutzen und ich bin froh und sehr dankbar, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe.

Stephanie Lottermoser erhielt im letztem Jahr den bayrischen Kulturförderpreis in Form eines 6-monatigen Stipendiums für einen Aufenthalt an der Cité internationale des arts Paris.

Den Freunden der Künste berichtete Stephanie Lottermoser aus Paris, dass sie sehr glücklich ist in Paris zu leben, zu üben, zu komponieren und die Szene kennenlernen darf. Stephanie Lottermoser - Deutsche Mädels erobern die Jazzmusik

 

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