Verena Gründel, Mitglied der Chefredaktion bei W&V, liegt heute. nach meiner Meinung falsch. Ich finde keine blöden Kommentare zu Clubhouse, ehr sehr lustige.
Lieber Herr Böhmer,
es ist immer wichtig, Themen von mehreren Seiten zu beleuchten. Kürzlich schrieb Jean-Remy von Matt in W&V, wie es für ihn war, als Jung von Matt vor 35 Jahren den Gründungskunden Sixt verlor:
„Das fühlte sich an wie ein Triebwerksausfall im Steigflug.“ Was er daraus lernte? Demut, Sparsamkeit und Kampfgeist.
Heute hören wir die Stimme von Erich Sixt. Und auch er hat aus der Situation gelernt, nämlich dass das Gras in Nachbars Garten nicht grüner ist. In seinen Worten:
„Die Orangen sind nicht oranger.“ Deshalb kehrte Sixt nur ein Jahr später zu Jung von Matt zurück. Wie der Vorstandsvorsitzende die 35-minus-eins-jährige Beziehung mit der Agentur erlebte, hat er für W&V aufgeschrieben.
Schreiben? Erinnern Sie sich noch? Das war das mit den Buchstaben, als es Clubhouse noch nicht gab. Heute scheint niemand mehr zu schreiben. Heute wird gequatscht. Äh sorry, diskutiert, debattiert, getalkt.
Oder eben gelauscht (für die nicht so coolen Kids). Von heute auf morgen ist Clubhouse auf der Bildfläche erschienen.
Und man fragt sich: Was haben die Menschen aus der Medien-, Start-up-, Tech- und Politikblase vorher eigentlich den ganzen Tag – und die ganze Nacht – gemacht?
Jetzt treffen sie sich morgens um 8:30 Uhr zum politischen Espresso, nachmittags zum Empowerment-Talk, abends debattieren sie über Wellbeing in Unternehmen und nachts steht die Cannabis-Legalisierung auf der Agenda.
Ein gefundenes Fressen für Marken und Co. Wer sich seinen blöden Kommentar nicht verkneifen konnte, lesen Sie hier.
Wie gut, dass es jetzt Clubhouse gibt, sonst hätten die Verschwörer und Aluhutträger vielleicht bald keine Plattform mehr, um ihren Schwachsinn zu verbreiten.
Denn Telegram geht es jetzt an den Kragen. Die Non-Profit-Organisation "Coalition for a Safer Web" will einklagen, dass Apple sie aus dem App Store entfernt , weil Neonazis den Messenger zu Gewaltaufrufen nutzen würden.
Jetzt aber mal wieder im Ernst: Die Macher von Clubhouse sollten daraus lernen und Hatespeech-Regulierung nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Sonst könnte der Hype schnell vorbei sein. Denn immer mehr kluge Leute zeigen sich über die fehlende Moderation besorgt.
Ich muss dann mal weg, der Performance-Influencer-Entrepreneur-Sustainability-Erfahrungsaustausch startet gleich. Wir hören uns.
Ihre Verena Gründel
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