Verena Gründel, Mitglied der Chefredaktion bei W&V, glaubt nicht das sich Menschen unwohl fühlten mit solchen Spots, die die Bundesregierung dazu nutzt um die jugendlichen Zuhause festzuhalten. Die Bundesregierung hat die breite Aufmerksamkeit für eine Video-Kampagne begrüßt, in der sie Nichtstuer während der Corona-Krise zu Helden erklärt.
In den Videos erzählen fiktive ältere Menschen aus der Zukunft rückblickend, wie sie als junge Leute die zweite Welle "damals in diesem Corona-Winter 2020" erlebt haben. Sie hätten "absolut gar nichts" getan und seien "faul wie die Waschbären" gewesen, sagt ein Mann in einem der Videos. "Unsere Couch war die Front, und unsere Geduld war die Waffe." Und: "So wurden wir zu Helden."
Lieber Herr Böhmer,
mutig, mutig. Mit der #besonderehelden-Kampagne traut sich die Bundesregierung was. Sie geht ganz bewusst das Risiko ein, mit den Spots anzuecken und zu verärgern.
Das ist ein Novum, das Respekt verdient. Ich persönlich finde die Videos sehr gelungen . Die Kampagne nutzt gelernte Stilmittel aus Kriegsreportagen mit der perfekten Dosis an Ironie, die nicht mehr respektlos, aber noch nicht albern klingt. Genial.
Na gut, das sieht nicht jeder so. Social Media wäre nicht Social Media, wenn dort nicht eine endlose Diskussion angezettelt würde.
Eine, auf die die Bundesregierung und die verantwortliche Agentur Florida Reklame sicherlich gehofft hatten. Und auch die W&V-Redaktion ist nicht einer Meinung. Meine Kolleginnen Lena Herrmann und Manuela Pauker haben die Kampagne auseinandergenommen.
Einen ungewollten Shitstrom hat im Frühjahr der Virologe Hendrik Streeck mit der Heinsberg-Studie auf sich gezogen. Was tut man dagegen?
Man nimmt sich einen Berater, der auf Krisen-PR spezialisiert ist – denn mit den Medien und der Öffentlichkeit mussten sich die meisten Wissenschaftler bisher nicht rumschlagen. Streeck lässt sich nun von Wolfram Winter coachen, der auch den WDR-Intendanten Tom Buhrow ins richtige Licht setzen soll. Wie die neue Strategie aussieht, lesen Sie hier.
Wissenschaftler brauchen PR-Coaches, die Bundesregierung verspottet Jugendliche. In was für Zeiten leben wir eigentlich? Jetzt fehlt nur noch, dass Heavy-Metaler in ihren Songs gesunde Ernährung begrölen. Naja, das wäre doch sehr verrückt.
Einen schönen Abend wünscht
Verena Gründel
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