Rolf Schröter, Mitglied der Chefredaktion bei W&V, glaubt das die Deutschen zu Putzteufeln geworden sind.
Lieber Herr Böhmer,
es wird geputzt. Das allgegenwärtige Virus schürt offenbar den Drang nach Desinfektion. Der Umsatz mit Oberflächenreinigern in Deutschland ist laut Angaben des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel im ersten Halbjahr um 35,5 Prozent gestiegen.
Und wenn man schon zu Hause bleiben muss, dann soll’s da wenigstens gemütlich und sauber sein. Bei Reckitt Benckiser zum Beispiel ist die Hygiene-Sparte in diesem Jahr europaweit um 20 Prozent gewachsen.
Längst tobt der Kampf um Marktanteile. Das Bedürfnis nach mehr Sauberkeit wird mit einem massiven Werbedruck angeheizt. Die Marken haben hierzulande ihre Werbespendings in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um gut 24 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aufgestockt.
157 Mio. Euro brutto wurde in den ersten neun Monaten 2020 von den Anbietern von Putz- und Reinigungsmitteln an Werbung aufgefahren. Eine Steigerung, die nur noch vom Segment Software/Computer übertroffen wird. Das Ausmaß der Putzwut zeigt auch unser W&V-Data-Dashboard.
Irgendwas muss man ja machen, wenn man schon nicht ausgehen darf. Aber ob eine übertriebene Putzerei nicht auch der Umwelt schadet?
Mit gutem Gewissen gehe ich deshalb in ein putzloses Wochenende. Möge es für uns alle sonnig sein, wünscht
Rolf Schröter
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