hamburger-retina

Reden ist silber...Schreiben ist gold

30.06.2014 Ein perfides Spiel der EU?

Gottfried Böhmer- Heinz Sauren

Die EU mit Drohgebärden, Herzinger hetzt, Putin mit ruhigen Tönen, Sahra Wagenknecht mahnt und Heinz Sauren mit klarem Verstand. 

Im Konflikt mit Russland hat die EU Moskau eine Frist bis Montag 30. Juni gesetzt, um die Situation in der Ostukraine zu entschärfen. Ansonsten würden neue "bedeutende" Sanktionen verhängt werden, erklärten die EU-Staats- und Regierungschefs am Freitag in Brüssel nachdem der ukrainische Präsident Petro Poroschenko das EU Assoziierungsabkommen unterschrieben hat.

Freiheitliche Werte?

Nach der Lesart der Springer Presse hört sich das so an: Der Atlantik Brücke Vertreter Richard Herzinger polemisiert aufs munterste drauf los. Die Ukraine, Georgien und die Republik Moldau hätten sich für "freiheitliche Werte" entschieden, so Herzinger, der Westen müsse sie nun vor Russland schützen.

Herzingers Langspielplatte

Herzinger unterstellt den Russen Gewaltandrohung, großrussische-nationalistische Bestrebungen und imperiale Kontrolle Moskaus. Deweiteren faselt Herzinger unentwegt von einer russischen Aggression der wir wirksam Einhalt gebieten sollen. Weiterhin behauptet er, der Kremel will die Ostukraine destabilisieren.

Richard Herzinger ist für uns alles andere als ein Journalist. Als Mitglied der Atlantik Brücke betreibt er pure US-Lobbyarbeit unter dem Deckmantel des Journalismus. Wie eine Langspielplatte wiederholt Herzinger seit Monaten die immer gleichen Vorwürfe gegen Russland, und stellt alles was die EU und die NATO tun im besten Licht dar, das hat mit Journalismus nichts mehr zu tun.

Der Friedensplan von Porpschenko ist eine Kapitulationsaufforderung

Der russische Außenminister Sergej Lawrov bringt es in einem Interview am 29. Juni auf den Punkt. Laut Lawrow würde es viel mehr Chancen auf eine Krisenregelung geben, falls alles von Russland und seiner meisten europäischen Partnern abhinge. Moskau sei nach wie vor zu Konsultationen mit der Ukraine, Moldawien und Georgien zur Adaptierung der Wirtschaftspolitik angesichts der Assoziierung mit der EU bereit, fügte Lawrow hinzu.

Ein perfides Spiel der EU?

Wenn Russland handelt, ist es der Aggressor, tut Russland nichts, lautet der Vorwurf, würde es den Bürgerkrieg in der Ukraine billigend in Kauf nehmen. Bis Montag 30. Juni soll Putin nach dem Willen der EU und der USA den Ukraine- Konflikt lösen, also in drei Tagen, schafft er das nicht, trifft ihn der Zorn der gesamten westlichen Welt. Russland soll wohl auf diese Art und Weise bewusst in die Rolle des Aggressors gedrängt werden.

Schon am Samstag 28. Juni wurde die versprochene Waffenruhe von Poroschenko nicht eingehalten. Die Separatisten meldeten das Kiew ihre Militäraktionen fortzusetzen und Truppenstellungen für einen Militärschlag auszubauen. „In Kramatorsk gehen die Militäraktionen weiter“, sagte der Separatistenführer Miroslaw Rudenko der Agentur Interfax zufolge am Samstag.

Am 24. Juni 2014 haben wir dazu geschrieben:

Die vom ukrainischen Präsidenten Pjotr Poroschenko verkündete Waffenruhe ist vielleicht instrumentalisiert, um die Truppen neu zu gruppieren und um am Freitag den 27. Juni 2014 ungestört das Assoziierungsabkommen mit der EU zu unterzeichnen. Und was kommt danach?

Der Friedensplan den Poroschenko den Separatisten vorlegte ist, und das wissen alle, so oder so zum scheitern verurteilt. Die ukrainische Führung fordert von den Seperatisten die Kapitulation oder den Abzug nach Russland. Sogar der Spiegel schrieb: "Für den Fall ihrer Weigerung hat Poroschenko bereits "Plan B" angekündigt: eine breit angelegte militärische Offensive. Man habe nun "genug Kraft und politischen Willen, um den finalen Schlag zu führen", sagte Poroschenko. Kiews Innenminister pries die "reinigende Wirkung des Krieges". Poroschenkos Waffenstillstand ähnelt zunehmend einer PR-Aktion für die westliche Öffentlichkeit.

Ein Bärendienst für die Ukraine

Auch Sahra Wagenknecht, DIE LINKE, fand deutliche Worte: Angela Merkel und die EU-Regierungschefs würden durch das Assoziierungsabkommen die soziale, ökonomische und politische Lage der Ukraine nur verschärfen und hätten ihr einen "Bärendienst erwiesen.

„Von der Aufhebung der Zölle und Handelsbeschränkungen profitieren Merkels Schokoladenoligarch und die produktiveren Industriekonzerne der EU. Durch diese verantwortungslose Politik der EU-Regierungschefs wird der bereits jetzt am Boden liegenden ukrainischen Wirtschaft jeder Schutz genommen.

Noch größere Massenarbeitslosigkeit und Armut werden die Folge sein. Die bereits jetzt unerträglich gewordene soziale und humanitäre Lage der ukrainischen Bevölkerung wird sich dadurch genauso verschärfen wie der Konflikt mit Russland. Die Ukraine sollte eine Brückenfunktion zwischen Ost und West erfüllen, so Sahra Wagenknecht.

Diesen Leserkommentar haben wir auf Spiegel.de dazu gefunden:

"Van Rompoy könnte Recht behalten mit seiner Prognose, dass sich zukünftige Generationen an diesen Tag erinnern werden. Der 27.6.2014 wird vermutlich als der Tag in die Geschichte eingehen, an dem die EU ihre endgültige Überdehnung erfuhr und als europäisches Integrationsprojekt scheiterte. Die Ukraine wird sich als schwarzes Loch erweisen, welches endlose Milliardenbeträge schluckt, die den ebenfalls hilfsbedürftigen Südeuropäern bitter fehlen werden.

Die Folge werden eskalierende Verteilungskämpfe und wachsender Zahlungsunwille in den Geberländern sein. Am Ende steht eine deutsch dominierte Kern-EU und eine ökonomisch verwüstete Peripherie von Lissabon bis Charkow. Mein Beileid an die Ukrainer, deren Wirtschaft und deren Jobs nun zum Abschuss freigegeben werden. Übrigens, heute vor 100 Jahren stieg der österreichische Thronfolger in den Zug nach Sarajevo. Irgendwie habe ich das ungute Gefühl, dass heute in Brüssel auch ein Zug abgefahren ist".

Ganz andere Töne hörte man von Wladimir Putin am 27. Juni.

Deutschland gehört zu den wichtigsten Partnern Russlands sagte er am Freitag 27. Juni 2014.

„Wir schätzen das erreichte Potential der russisch-deutschen Beziehungen und den hohen Stand des Zusammenwirkens in Handel und Wirtschaft“, sagte Putin am Freitag bei der Entgegennahme von Beglaubigungsschreiben. „Deutschland ist einer der Spitzenvertreter der Europäischen Union und gehört zu unseren wichtigsten Partnern bei der Festigung des Friedens sowie der globalen und der regionalen Stabilität.“

Künstliche Wahl der Ukraine aufgedrängt

Russland setze sich für die weitere Entwicklung des gesamten Komplexes der vielfältigen bilateralen Beziehungen ein, fügte er hinzu. Weiter meinte er: das die künstliche Wahl zwischen Europa und Russland, die man der Ukraine aufgedrängt hat zur Spaltung des Landes geführt hat.

Er merkte an, dass vor allem friedliche Bürger dem ukrainischen Konflikt zum Opfer fallen. „Im Südosten des Landes fließt Blut, es gibt eine richtige humanitäre Katastrophe, zehntausende Flüchtlinge sind gezwungen, in Russland Schutz zu suchen. Journalisten werden zielgerichtet verfolgt und getötet, Diplomaten werden überfallen“, betonte Putin.

„Die Ukrainer müssen auf den Weg des Friedens, des Dialogs und des Einverständnisses zurückkehren. Das Wichtigste ist die Gewährleistung einer langfristigen Einstellung des Feuers, die für die Durchführung von Verhandlungen zwischen Kiew und Vertretern der Südost-Regionen notwendig ist“, sagte der Präsident und merkte an, Russland bemühe sich aufrichtig um die Förderung eines solchen Friedensprozesses.

Am 28. Juni meldete sich die UN zu Wort - 110.000 Flüchtlinge nach Russland geflohen

Wegen der Ukraine-Krise sind nach UN-Angaben seit Beginn des Jahres schon 110.000 Menschen ins benachbarte Russland geflohen. Der Großteil von ihnen stamme vermutlich aus der Ostukraine, wo sich prorussische Separatisten und Regierungstruppen seit zweieinhalb Monaten Gefechte liefern, erklärte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Genf.

Aus Flüchtlingen werden Urlauber gemacht

Marie Harf, Sprecherin des US-Außenministeriums behauptete am 24. Juni 2014 russische Panzer und Mehrfachraketenwerfer seinen schon in der Ukraine und es gäbe keine ukrainischen Flüchtlinge die nach Russland wollten. Jen Psaki, eine andere US-Außenamtssprecherin, vermutet, es handle sich um Urlauber, die ihre Verwandten besuchen wollen. Wie zynisch ist das, wenn man 110 000 Flüchtlinge als Urlauber abtut?

Im April hat der Autor des Blogs Freigeist, Heinz Sauren geschrieben:

Anders als die Medien hat Heinz Sauren die richtige Brille auf und schaut sich beide seiten an.

Die Absurdität der ukrainischen Krise, ergibt sich aus den Ansprüchen, die die beteiligten Protagonisten gegeneinander erheben, ohne das sie auch nur im geringsten gewillt sind, diese gegen sich selbst gelten zu lassen.

Wie zuvor in Kiew erheben sich Menschen in der Ostukraine gegen ihre Regierung, um den Anschluss an eine wirtschaftspolitische, ausländische Macht zu erzwingen.

Entweder-Oder?

In Kiew war die Zielrichtung Europa, in der Ostukraine ist es Russland. Die Aufständischen in Kiew wurden von Europa und Amerika politisch und finanziell unterstützt, so die Aufständischen in der Ostukraine nun von Russland. Die Aufstand in Kiew wurde von Russland kritisiert, sowie der Ostukrainische von Europa.

Sowohl Europa als auch Russland hatten und haben militärische, geheimdienstliche und logistische Unterstützung für die jeweils von ihnen bevorzugten Parteien geleistet und haben verdecktes Personal in der Ukraine. Der Westen will die Ukraine in sein Bündnis einverleiben, sowie auch Russland das will. Beide Seiten werfen der jeweils anderen vor, die Ukraine und ihre Menschen für ihre eigenen Interessen zu missbrauchen, die Souveränität der Ukraine zu missachten und beide Seiten haben Recht damit.

Auch innerhalb der Ukraine verhält es sich nicht anders. Die Westukraine hat ihre kulturhistorischen Wurzeln in der österreichischen Habsburger-Monarchie und fühlt sich als Europäer, während die Ostukraine dem russischen Zarenreich entstammt und sich als russisch stämmig versteht. Beide Volksgruppen sind nicht bereit, den politischen Zielrichtungen der jeweils anderen zu folgen.

Die Ukraine als Staat ist ein künstliche Polit-Konstrukt, welches in der heutigen Form nicht dazu erdacht war autonom zu existieren, sondern nur als Teil eines größeren, der Sowjetunion und hat weder die wirtschaftliche Stärke noch die politische Kraft, sich zwischen den Machtblöcken, Russland und Europa autark zu behaupten und die Bevölkerung der Ukraine zeigt selbst keinen Willen dies zu versuchen. Die Ukrainer haben klare Vorstellungen wohin sie sich politisch orientieren wollen, doch diese ist entgegen dem Willen der internationalen Gemeinschaft gegensätzlich.

Die Ukraine ist nun ein spätes Opfer des Zusammenbruchs der Sowjetunion und ihr Zusammenbruch ist nicht unverständlich, wenn der nicht zeitlich aus dem Zusammenhang gerissen wäre. Er hätte eigentlich im Anschluss an die Auflösung der Sowjetunion geschehen müssen, wurde aber durch politische und wirtschaftliche Interessen der Parteien verhindert, die sich heute um den Machteinfluss in der Ukraine streiten.

Bei einer nicht ideologisch verfärbten Sichtweise auf die Geschehnisse in der Ukraine wird deutlich, das Europa und Amerika, Russland nichts vorwerfen können, was ihnen nicht mit der gleichen Berechtigung von Russland vorgeworfen werden kann.

Zerrieben zwischen den Machtblöcken

In der Ukraine wird aktuell ein Volk zwischen dem östlichen und dem westlichen Machtblöcken zerrieben. Nicht zum Wohl der Ukrainer und auch wohl nicht durch ihren Willen. Sie werden nun Opfer der Geister die sie riefen und die schon lange die tatsächliche Macht in dem Land ausüben. Die, die dieses europäischen und russischen Geister riefen, haben sich und ihrem Volk einen Bärendienst erwiesen.

Kein Land sollte sich in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes einmischen, war einmal ein diplomatischer Glaubenssatz, der wie so vieles der Globalisierung geopfert wurde. Politische Verfolgung und Unfreiheit gibt es noch immer auf der Welt. Wird diese aber aus undurchsichtigen Gründen medial internationalisiert, droht dem betroffenen Volk noch viel größeres Leiden und das zynischer Weise im Namen der Freiheit und Gerechtigkeit.

Der Balkan, Syrien, Libyen, Afghanistan, der Irak und nun die Ukraine stehen stellvertretend für die Länder, die nicht rechtzeitig ihr Wohl erkannten und denen dann ihr Wohl diktiert wurde. Zur Not auch mit Gewalt.

Heinz Sauren

Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

Freunde der Künste,
das Sprachrohr der Kreativwirtschaft

mehr

24.06.2014 Dominanz der europäischen Politik durch Washington

GFDK - Gottfried Böhmer

Man höre und staune, ungewöhnliche Worte aus Polen - Polens Außenminister Radoslaw Sikorski hat sich einem Magazinbericht zufolge in klaren Worten abfällig über die Beziehungen zu den USA geäußert. Das Verhältnis sei wertlos, zitiert das Magazin Wprost aus der Aufzeichnung eines abgehörten Gesprächs des Ministers mit einem Parlamentsabgeordneten.

Den Amerikanern einen geblasen?

„Es ist ausgesprochen schädlich, weil es ein falsches Gefühl der Sicherheit vermittelt. Kompletter Blödsinn. Wir geraten in einen Konflikt mit den Deutschen und Russen und wir glauben, dass alles super ist, nur weil wir den Amerikanern einen geblasen haben. Versager. Komplette Versager“, wird Sikorski in den auf der Internetseite des Magazins veröffentlichten Bemerkungen wiedergegeben.

Sklave der USA?

In dem Gespräch soll er die Rolle Polens für die USA mit der eines Sklaven verglichen haben. "Das Problem in Polen ist, dass wir zu wenig Stolz haben und zu wenig Selbstwertgefühl. So ein Negertum. Eine negerhafte Sklavenmentalität."

Pikant:

Sikorski war von Ministerpräsident Donald Tusk als neuer Außenbeauftragter der EU ins Gespräch gebracht worden. Die polnische Regierung vermutet nach der Veröffentlichung geheimer Mitschnitte von Gesprächen ihrer Minister eine kriminelle Verschwörung gegen sich.

US-Diplomaten versuchten dagegen die Worte Sikorskis herunterzuspielen. "Die Aufnahmen würden keinen negativen Einfluss auf die polnisch-amerikanischen Beziehungen haben, meinte US-Botschafter Stephen Mull auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Er wollte den Inhalt des privaten Gesprächs nicht kommentieren und betonte, dass die polnisch-amerikanische Allianz stark sei".

Weder die angeblich Beteiligten noch die US-Regierung äußerten sich zunächst zu dem Bericht. Eine polnische Regierungssprecherin sagte lediglich, es werde die Veröffentlichung der ungekürzten Fassung des Gesprächs abgewartet. Wer die Aufnahme gemacht haben soll, berichtete das Magazin nicht. Erst vor Kurzem hatte die Zeitschrift mit der Veröffentlichung eines Gesprächs zwischen Zentralbankchef Marek Belka und Innenminister Bartlomiej Sienkiewicz für Aufsehen gesorgt und eine Regierungskrise ausgelöst.

Der nationalpatriotische Oppositionsführer Jarosław Kaczyński sagte, dies sei "die Sprache des Lumpenproletariats". Leszek Miller, der Vorsitzende der Sozialdemokraten, erklärte, Sikorski solle zurücktreten, wenn er die Allianz mit den USA nicht möge.

Und was sagen die Russen? Politischer Realismus

„Sikorskis Äußerungen zeugen davon, dass er den politischen Realismus nicht verloren hat. Und die Nutzung grober Ausdrücke an die Adresse der USA resultiert höchstwahrscheinlich aus beleidigenden und ebenfalls groben Äußerungen (von US-Vizeaußenministerin Victoria Nuland) zur Europäischen Union“, hieß es in der Mitteilung.

Und was sagen wir

Im Fall der Ukraine gibt es bisher nur Verlierer. Die Ukraine als ersten, die EU und Deutschland als zweite weil sie in großen Teilen ihre Glaubwürdigkeit verloren haben. Die Polen brauchen wir nicht weiter zitieren. Russland hat durch kluges taktieren die Karten in Europa neu gemischt, kann sich aber bisher ebenso wenig wie die USA als Gewinner sehen. Und daher geht das Spiel noch eine ganze Weile weiter wie wir es an der Popagandaschlacht sehen können.

Aus Flüchtlingen werden Urlauber gemacht

Marie Harf, Sprecherin des US-Außenministeriums behauptete am 24. Juni 2014 russische Panzer und Mehrfachraketenwerfer seinen schon in der Ukraine und es gäbe keine ukrainischen Flüchtlinge die nach Russland wollten. Jen Psaki, eine andere US-Außenamtssprecherin, vermutet, es handle sich um Urlauber, die ihre Verwandten besuchen wollen.

Den Amerikanern würden Fotos vorliegen, auf denen Mehrfachraketenwerfer des Typs Grad zu sehen sind, die bei Lugansk zerstört wurden. Washington argumentiert, diese Waffensysteme stünden der russischen Armee zur Verfügung. Dass die ukrainischen Truppen genau solche Mehrfachraketenwerfer besitzen wird von den Amerikanern besser nicht weiter kommentiert.

Alexej Panin, Vizechef der Denkfabrik „Zentrum für politische Information“ meint dazu:

„Je mehr Russland in die ukrainischen Ereignisse involviert wird, desto leichter fällt es, neue Sanktionen gegen Russland durchzusetzen. Das heißt, es wird den USA leichter fallen, mit Russland im europäischen Raum zu konkurrieren. Vor allem geht es dabei um den Öl- und Gasmarkt der EU. Und natürlich wird das einigen politischen Kräften in osteuropäischen Ländern ermöglichen, von einer ‚russischen Aggression‘ zu sprechen. Auch die Nato-Osterweiterung lässt sich dann leichter durchsetzen. Eigentlich geht es um eine Politik militärischer Provokationen.“

Vorgeschobene Waffenruhe nur eine Inzenierung?

Die vom ukrainischen Präsidenten Pjotr Poroschenko verkündete Waffenruhe ist vielleicht instrumentalisiert, um die Truppen neu zu gruppieren und um am Freitag den 27. Juni 2014 ungestört das Assoziierungsabkommen mit der EU zu unterzeichnen. Und was kommt danach? Was sagte Helmut Schmidt "Die Außenpolitik der EU-Kommission sei größenwahnsinnig".

Derweil ermuntern die Amerikaner die Regierung in Kiew zu weiteren Provokationen. Das Spiel ist ganz einfach: Scheitert die Waffenruhe, ist Russland der Schuldige. Das hat der US-Vizepräsident Joe Biden schon mal vorsichtshalber durchklingen lassen. Die Feuerpause, die Präsident Poroschenko verkündet hat, und die von den Separatisten angenommen wurde, soll bis Freitag, 10 Uhr gelten, dann sind die Verträge mit der EU unter Dach und Fach.

Finaler Schlag schon angekündigt - die reinigende Wirkung des Krieges?

Der Friedensplan den Poroschenko den Separatisten vorlegte ist, und das wissen alle, so oder so zum scheitern verurteilt. Die ukrainische Führung fordert von den Seperatisten die Kapitulation oder den Abzug nach Russland. Sogar der Spiegel schrieb: Für den Fall ihrer Weigerung hat Poroschenko bereits "Plan B" angekündigt: eine breit angelegte militärische Offensive. Man habe nun "genug Kraft und politischen Willen, um den finalen Schlag zu führen", sagte Poroschenko.

Kiews Innenminister pries noch am Montagabend die "reinigende Wirkung des Krieges".

Russlands Präsident Wladimir Putin hat bereits eine Verlängerung der Waffenruhe im Osten der Ukraine angemahnt. Die Frist von sieben Tagen sei zu kurz, um das Blutvergießen zu beenden, konstatierte der Kreml-Chef beim Besuch bei seinem österreichischen Amtskollegen Heinz Fischer in Wien. Neben der Feuerpause müssten auch konkrete Verhandlungen geführt werden, so Putin.

Um was geht es noch: Der russische Orientalist Jewgeni Satanowski schreibt in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „WPK“: „Die Erklärungen des Weißen Hauses lassen in letzter Zeit darauf schließen, dass sein einziges Ziel darin besteht, die US-Hegemonie um jeden Preis und mit allen Mitteln zu behalten. Auf diesem Weg werden Russland und China als Hürden betrachtet.“
Weiterlesen:

Washington, Berlin und Brüssel hatten einiges aufgeboten, dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko den Rücken zu stärken. Zur Amtseinführung des Oligarchen waren US-Vizepräsident Joe Biden, Bundespräsident Joachim Gauck und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy persönlich nach Kiew gekommen. Jetzt soll die Ernte eingefahren werden.

Anmerkung unseres Redaktionsleiters Gottfried Böhmer vom 27. April 2014

Um die Lage zu überblicken, sollte man vielleicht noch einmal zurückblicken. Ausgangslage der heutigen Situation ist das Assoziierungsabkommen der EU mit der Ukraine, das weder der Präsident noch das Parlament der Ukraine ratifizieren wollten.

Daraufhin wurde zunächst mit Unterstützung der EU, der Konrad Adenauer-Stiftung und den USA die sich von Georg Soros, den US-amerikanischen Organisationen National Democratic Institut (NDI) und dem International Republican (IRI) vertreten ließen eine "friedliche Besetzung" des Maidan organisiert, mit dem Ziel Präsident Viktor Janukowitsch zu stürzen und durch Neuwahlen eine Regierung zu bekommen, die das Assoziierungsabkommen mit der EU unterschreibt

Die New York Times hat über diese Organisationen 2011 geschrieben, dass sie zu den Vorreitern und Unterstützern des "Arabischen Frühlings" gehören und eng mit dem US-Aussenministerium zusammen arbeiten.

 

Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

Freunde der Künste,
das Sprachrohr der Kreativwirtschaft












mehr

17.06.2014 Stehen die Russen kurz vor Berlin?

GFDK - Gottfried Böhmer

Deutsche bleibt wachsam, das ist eure erste Bürgerpflicht - Die USA haben in gut zweihundert Jahren, bis 2004, nach eigenen Angaben 220 Kriege, militärische Interventionen und CIA-Operationen gegen ausländische Staaten geführt.

Das sollte aber niemanden beunruhigen. Das waren alles Friedenseinsätze für Demokratie Freiheit und Menschenrechte. Gut, dass unsere amerikanischen Freunde dabei erfolgreich waren. Das zeigt uns ein Blick nach Syrien, dem Irak, nach Libyen und und und.

Nach Wikipedia unterhielten die USA im Jahr 2008 nach eigenen Angaben 761 Militärbasen im Ausland. Die Gesamtzahl der Stützpunkte ist jedoch viel höher, da verschiedene Basen in dieser Statistik nicht enthalten sind. Experten schätzten im Jahr 2004 die Gesamtzahl der jederzeit einsatzbereiten US-Stützpunkte auf ungefähr 1000.

Stehen die Russen kurz vor Berlin?

Am 16. Juni 2014, dem Tag an dem Deutschland zum einhundertstem mal  bei einer Fußballweltmeisterschaft seine Fußball-Macht demonstrieren durfte, fühlte sich die Süddeutsche Zeitung zum wiederholten Mal dazu berufen, die Deutschen daran zu erinnern, wer ihr Feindbild-Totfeind ist. Der stand zwar gestern nicht auf dem Fußballplatz, aber nach der Suggestion der Süddeutschen kurz vor Berlin.

Mit dem Aufmacher "Der Westen steht im Wort" sollen die Deutschen auf einen Konflikt eingeschworen werden. Brüssel (damit meint man Berlin) und Washington sollen den Ukrainern militärisch gegen Russland zu Hilfe kommen. Haben da etwa wieder unsere Kriegsliteraten das Wort ergriffen? Unverdrossen, aber mal wieder ohne jeden Beweis behauptet man in der Süddeutschen, Moskau würde die Ostukraine weiter destabilisieren und Moskau untergräbt jede Lösung in der Ostukraine.

Zitat "Bei Dobropillja wird nach Kämpfen von der ukrainischen Armee ein russischer Raketenwerfer sichergestellt, den prorussische Kämpfer dort zurückgelassen haben". Ja ja, so machen das die bösen Russen, erst schießt man ein Flugzeug ab, und dann läßt man für die Süddeutsche Zeitung den Raketenwerfer dort stehen.

Floskeln von „Freundschaft“ und „transatlantischer Partnerschaft“

Die Sicherheitslage ist durch die USA-Nato-Agression in der Ukraine planmäßig verändert worden. Nach 20 Jahren will sich Russland immer noch nicht unterordnen. Aber die US-Geostrategie wird auf diesem Wege weiter unerbittlich umgesetzt:

Jakob Augstein (Spiegel) schrieb wieder mal sehr richtig "Denn der Expansionsdrang des Kreml-Chefs ist nicht unersättlich - anders als der des Westens. Medien und Politik wollen ein altes Feindbild wieder zum Leben erwecken: den bösen Russen".

"Der Westen ist nie saturiert und darum unersättlich"

Der ägyptische Gelehrte Mohammed Abduh sagte 1895: "Eure liberale Haltung gilt ganz offensichtlich nur euch selbst, und eure Sympathie für uns gleicht der des Wolfes für das Lamm, das er fressen möchte."

Umdrehung der Tatsachen, Verdrehung der Wahrheit

Die Nato muss sich nach Ansicht ihres Generahandlangers Andres Fogh Rasmussen damit abfinden, dass Russland die Allianz inzwischen als Gegner wahrnehme. Die russische Aggression in der Ukraine habe die Sicherheitslage in Europa dramatisch verändert, sagte Rasmussen der Zeitung “El Pais”. Man habe mehr als 20 Jahre lang versucht, Russland zu einer konstruktiven Zusammenarbeit zu bewegen. Die Nato werde sich nun jedoch der neuen Situation anpassen müssen.

Das ist schon sehr frech sowas zu behaupten. 20 Jahre haben die USA über die NATO und den Umweg der EU versucht Russland einzukesseln. Die Russen sagen nun, bis hierher und nicht weiter. Von einer russischen Expansion kann keine Rede sein.

Waffenlieferungen aus Deutschland? - Erst kommen die Waffen dann die Soldaten?

Die Allianz schnüre für die Ukraine ein Hilfspaket, das bis Ende des Monats den Außenministern der Allianz vorgelegt werden solle, sagte Rasmussen weiter. Damit werde man die Regierung in Kiew dabei unterstützen, das Militär zu reformieren und die Luftwaffe zu modernisieren. Aus Nato-Kreisen war verlautet, dass Waffenlieferungen von den einzelnen Mitgliedsstaaten kommen müssten.

Kriegsliteraten in den deutschen Medien

Deutschland sollte alle Auslandseinsätze der Bundeswehr beenden, denn sie dienen bloß machtpolitischen Interessen. Es gibt viele Bürger, die so denken. Allein, eine Debatte darüber findet nicht statt. Weil korrupte, durch Eliten vereinnahmte Journalisten sie verhindern.

Der Leipziger Medienforscher Uwe Krüger hat in einer Untersuchung aufgedeckt, wie vielfältig führende Journalisten von vier großen Zeitungen mit einflussreichen Politikern in transatlantischen Vereinigungen und Einrichtungen wie Atlantikbrücke, Aspen-Institut usw. vernetzt sind.

Zum zweiten mal forderte unser Bundesgrüssonkel Joachim Gauk von den Deutschen die Teilnahme an Militäreinsätzen. Eine Frage, glaubt ihr das ist ein Zufall? Hätte Christian Wulff das auch getan? Niemals sage ich euch.

Aber darauf lassen wir Konstantin Wecker antworten

Liebe Freunde,
war es das, warum man Herrn Gauck mit aller medialer Gewalt ins Amt putschen wollte, war es diese unverhohlene Kriegslüsternheit, die man an der bundespräsidialen Spitze unseres Staates mit seinem manchen Kreisen so hinderlichen Grundgesetz haben wollte? War es dieses: „….Und in diesem Kampf für Menschenrechte oder für das Überleben unschuldiger Menschen ist es manchmal erforderlich, auch zu den Waffen zu greifen“?

Mit kapitalistischen Schwertern kämpfen, für was?

Ihm gehe es, so der Spiegel, um ein "Ja zu einer aktiven Teilnahme an Konfliktlösungen im größeren Rahmen" mit den Partnern der Europäischen Union und der Nato. Der Pastor, der Christ Gauck, der als „Widerstandskämpfer“ seinerzeit sicher auch alle Schwerter zu Pflugscharen machen wollte. Aber anscheinend nur kommunistische. Mit kapitalistischen Schwertern lässt es sich trefflich kämpfen, besser als mit Pflugscharen allemal.


Der Bundespräsident Gauck, der uns allen doch mal zeigen soll, wo in den Kriegen dieses und des letzten Jahrhunderts für Menschenrechte gekämpft wurde und wer sich das Recht anmaßen kann, zu entscheiden, welche Menschen unschuldig sind. Aber natürlich, mit Drohnen werden auch nur Schuldige ermordet. Und die bestens auch mit deutschen Waffen ausgerüsteten Söldner der unzähligen Privatarmeen töten nur Schuldige.


Gestern hat man uns in den Nachrichten erzählen wollen, dass Obama trotz NSA „überrascht“ worden wäre von dem Aufmarsch und der Stärke der islamistischen Isis-Truppe. Sind wir denn im Kindergarten? Dieselbe NSA die jeden Fliegenschiss weltweit speichert und auswertet hat nichts gewusst? Für wie dumm will man uns denn noch verkaufen?
 
Kurz nach dem Terroranschlag auf die USA 2001 war Wesley Clark, US General im Ruhestand, im Pentagon, als ihn ein Pentagon-Mitarbeiter, den er kannte, in sein Büro bat und ihm eröffnete, dass die USA den Irak angreifen werde. Auf die Frage warum, antwortete der nur „Wir wissen es nicht“. Der Irak werde auch nicht mit dem Anschlag auf das World Trade Center in Zusammenhang gebracht.

Was geht da vor?

Wochen später habe er den Offizier wieder getroffen und gefragt, ob es bei dem Plan bleibe. „Es wird noch viel schlimmer“, habe der geantwortet und ihm von einem geheimen Memo des Verteidigungsministers berichtet: „Wir werden sieben Staaten in fünf Jahren zerstören“. (13.6,14 Handelsblatt online)
Es ist zum Verrücktwerden. Was geht da vor?

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich einmal einem evangelischen Pastor einen Satz eines Papstes zur Besinnung vor Augen halten würde, weil er es in einfachen Worten glasklar auf den Punkt bringt:
Papst Franziskus bezeichnet Kapitalismus als unerträglich und verschärft seine Kapitalismuskritik: Damit das System fortbestehen könne, würden Kriege geführt, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. (zeit.de Juni 2014)


Wie sagte mein Kollege Meigl Hoffmann bei unserer Demo in Leipzig so treffend:

Gauck ist die Worthülse im Patronengürtel unserer Kanzlerin…

 

Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

Freunde der Künste,
das Sprachrohr der Kreativwirtschaft

mehr

13.06.2014 Die ewigen Kinder der pervertierten Märkte

GFDK - Martin Reiter

Die Kunst darf polemisieren, die Politik und die Wirtschaft dürften das eigentlich nicht. Konsumfaschismus als neue Stufe des kapitalistisch Totalitären im weitesten Sinn, macht alle zu entmündigten Kindern und verscherbelt die selbstmörderische Überproduktion des Wachstumsglaubens, der dem Erhalt des Systems dient , in den globalen Kindergarten weiter und weiter und weiter. Alle wollen Wachstum keiner will Krebs...

Einkaufen als Kampf, Konsum als Arbeit

Das Problem ist einfach, die Menschen verharren mittlerweile in ihrer Kindheit bzw. Pubertät. Die konsumfaschistische Wirklichkeit macht aus den Individuen eine Art Marktsoldaten, Einkaufen als Kampf, Konsum als Arbeit.

Die Erwachsenen dieser Gesellschaftsform nutzen Dummheit und Ignoranz als Überlebensstrategie und Ausrede. Wie bei ca.6 bis ca.16-Jährigen ist das Ego durchwegs der hauptsächliche Wahrnehmungshorizont, bei Kindern wird dies durch die Eltern abgedämpft, diese sind quasi in das kindliche Ego mit integriert. Bei erwachsenen dauerpubertierenden Konsumsoldaten aber gibt es diese Eltern als Regulativ nicht.

Krankhaft übersteigertes Ich-Gefühl

Bei den großen Konsumkindern ist das eigene krankhaft übesteigerte Ich-Gefühl die einsame alleinige Wahrnehmungsbühne. Aus der Frustration über "das Nichtmitspielen" der vielen Anderen, die auch in dieser tödlichen Dauerkindheit gefangen sind, ergibt sich eine permanente Unzufriedenheit, die wiederum mit mehr Konsum bekämpft wird. Die vermeintliche Freiheit der Märkte ist die Basis aller Unzufriedenheit, diese falsche Freiheit braucht das Unglück als Akkumulationsmedium.

Freier Markt ohne Befriedigung?

Trotz Massenmord im Computerspiel oder im Grossleinwand-3D-Kino, trotz sexueller Aufladung von allem und jedem mittels Alltagsporno in Werbung und geschwollenen Automobilen in Billigluxusstädten, kann dieses pubertäre narzisstische Unglücklichsein nicht beendet werden. Noch mehr mit scheinbaren Glück aufgeladene Fetische müssen verkonsumiert werden, ohne je wirklich zu befriedigen. Diese klassische Suchtkonstellation in ihrer ganzen destruktiven Qualität wird in unserer Gesellschaft "freier Markt" genannt.

Die Aufmerksamkeitsstörungen, die in der frühen Entwicklung des Menschen durchaus ihren pädagogisch-biologischen Zweck haben, werden in der erwachsenen Konsumfaschistenwelt zum alles umfassenden Problem. Anders dargestellt, wenn der 70 jährige Universitätsprofessor mit Schlägerbrille eine Straftat von Gewalttätern initieirt, um seine persönlichen Gefühle, egal welcher Art, zu befriedigen, dann ist eine vernünftige Zivilisation nicht mehr möglich.

Mörderische Konzerne mit marktreligiösen Psychosen

Der natürliche Wettbewerb, wie wir ihn aus dem Tierreich kennen, wird so auf die menschliche Gesellschaft zurück übertragen. Der Rückschritt dieser Entwicklung geht über Jahrhunderte. Zwischen mörderischen, mit religiösen Psychosen infizierten Kreuzrittern, die Menschen schlachtend gegen Süden zogen und mörderischen Konzernen die marktreligiöse Psychosen nutzend, ganze Gesellschaftsschichten global vernichten, ist nur ein einziger Unterschied:

Hohe Opferzahlen inklusive

Die Opferzahlen sind heute höher und das Leid ist, medial aufbereitet, noch einmal an die Konsumkinder verkaufbar. Der Markt des authentischen, echten Leidens und Sterbens war noch nie so groß. Dem müssen wir als Menschen Widerstand entgegen setzen, wollen wir nicht selbst zu kranken, wahnsinnigen Kindern verkommen.

Demokratie hat nichts mit "jeder darf" zu tun, sie ist auch keine Neidmechanik, die dem Gefühl "Hauptsache die anderen haben nicht mehr wie ich" gehorcht. Genau wie bei der Freiheit, geht es erst einmal um Gerechtigkeit und die kann man nicht kaufen, auch wenn die Rechtsanwaltsindustrie unserer Tage Gegenteiliges suggeriert.

Wie wäre zur Abwechslung einmal mit erwachsen werden, Denkversuche wagen, die SUVs wegschmeißen, Blondierung auswachsen lassen und einfach nur glücklich sein.

Text (c) Martin Reiter


Martin Reiter wurde 1962 in Österreich geboren. Der gelernte Betriebselektriker gilt seit 1987 als freier Techniker, Künstler und Kurator. Hat neben Staatspreis und Teilnahme an der Ars Electronika mehrere selbstbestimmte Kunsthäuser mitbegründet. Darunter das Kunsthaus Tacheles Berlin, in dem er unter anderem die fatale Wirkung von fondsgetriebenen Investmentprojekten untersuchte und aktiv bekämpfte.

Neben seiner Roboterforschung und kreativen Arbeit engagiert sich der Künstler weiter für Aufklärung und die Transparentmachung wirtschaftlicher Zusammenhänge. Reiter lebt und arbeitet in Berlin und Potsdam. http://kritikdesign.blogspot.de/

martinreiter.blogsport.eu/2013/10/20/kritikdesign-2011-2013/

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

Freunde der Künste,
das Sprachrohr der Kreativwirtschaft

mehr

11.06.2014 Massaker im Zweiten Weltkrieg

GFDK -Rainer Kahni

Rainer Kahni schreibt zum Massaker in Frankreich.

Alle Macht ging vom deutschen Militärbefehlshaber Frankreich in Paris aus. Seinen Sitz hatte er im Hotel Majestic in der Avenue Kléber in Paris 16ème Arrondissement. Ihm war die deutsche Wehrmacht und deren sämtlichen Truppenteile, sowie der Höhere SS und Polizeiführer mit seinen gesamten Unterorganisationen unterstellt.

Es wäre also eine Geschichtsklitterung, zu glauben, dass auf der einen Seite eine saubere deutsche Wehrmacht und auf der anderen Seite, völlig losgelöst von der Wehrmacht ein verbrecherischer SS- und Polizeiapparat gearbeitet habe. Ich will das gerne begründen.

Rücksichtslos zur Unterdrückung

Die Deutsche Wehrmacht verfügte über  seine Truppenteile, die sie rücksichtslos zur Unterdrückung der französischen Bevölkerung nutzte. Der Militärbefehlshaber der Deutschen Wehrmacht in Frankreich war von 1940-1942  General Otto von Stülpnagel, von 1942-1944 ein entfernter Verwandter von ihm, General der Infantrie Carl-Heinrich von Stülpnagel. Letzterer war Mitverschwörer beim Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944, wurde dafür vor den Volksgerichtshof gestellt, von seinem Vorsitzenden Roland Freisler zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Der Wehrmacht waren bis zum Jahre 1942 auch die Geheime Feldpolizei ( GFP) unterstellt. Der Chef der Geheimen Feldpolizei unterstand dem Oberkommando der Wehrmacht, nämlich der Abteilung III des Amtes Ausland/ Abwehr des Admiral Canaris. In Paris hatte sie ihr Kommando im Hotel Lutetia auf dem Boulevard Raspail im 7ème Arrondissement.

Ihre wichtigste Aussenstelle war Dijon. Die GFP agierte in kleinen Kommandoeinheiten von etwa fünfzig Mann und war hauptsächlich zur Bewachung der höheren Militärs und zur Jagd auf die Mitglieder der Résistance eingesetzt. Ab dem Jahre 1942 wurde sie dem SD und damit dessen Führers, SS- Brigadeführer Walter Schellenberg im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) unterstellt und stand daher ab diesem Datum unter der direkten Kommandostruktur des Höheren SS- und Polizeiführers für Frankreich, SS-Obergruppenführer Karl Oberg, der wiederum dem Militärbefehlshaber Frankreich direkt unterstellt war.

Repressionsinstrumente

Die Wehrmacht besass aber noch ein weiteres Repressionsinstrument, das gegen die Résistance eingesetzt wurde. Es war die Abteilung III des Amtes Ausland/ Abwehr, die Spionageabwehr der Wehrmacht mit seiner Unterabteilung Gegenspionage. Die Abwehr Wehrmacht unterstand dem Oberkommando der Wehrmacht in Berlin und wurde unter der Abteilung III F geführt. Leiter dieser Abteilung in Berlin war eine zwielichtige Gestalt, ein Admiral Wilhelm Canaris.

Der war zwar kein Anhänger Hitlers, jedoch in der Weimarer Republik ein rechtsreaktionärer Freikorpskommandant, dessen Freikorps im Verdacht stand, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet und in den Landwehrkanal geworfen zu haben. Überhaupt ist diese Abwehr Wehrmacht eine interessante Truppe. Der Stabschef, ein General Oster, wurde wegen Weibergeschichten zunächst aus der Reichswehr ausgestossen, dann wieder reaktiviert und war insgesamt ein etwas schwieriger Charakter.

Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte

Die Offiziere der Abwehr Wehrmacht waren eine bunt gewürfelte Truppe. Fanatische Nazis, viele Juristen, Reserveoffiziere, besonders sprachgewandte Gymnaliallehrer, auch dem Nazi – System eher reserviert gegenüberstehende Männer und jede Menge Spezialisten aus Polizei – und Juristenkreisen, also Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte.

Die enge Verzahnung der Abwehr Wehrmacht in Frankreich mit der Geheimen Feldpolizei sieht man auch an ihrem gemeinsamen Dienstsitz, nämlich dem Hotel Lutetia in Paris auf dem Boulevard Raspail. Die wichtigste Aussenstelle der Abwehr Wehrmacht hatte ihren Sitz in Dijon. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde die Abwehr Wehrmacht dem Reichsicherheitshauptamt (RSHA) unterstellt und war daher ein Teil der SS unter der Leitung des SS-Brigadeführers und Generals der Polizei Walter Schellenberg.

Dieser Walter Schellenberg war ein brillanter Kopf. Er war mit seinen 31 Jahren jüngster SS – General des III. Reiches und  nach dem Reichsführer-SS Heinrich Himmler und SS- Gruppenführer Kaltenbrunner der dritte Mann in der SS – Hirarchie. Er wurde in Saarbrücken geboren und studierte Jura und Medizin in Bonn. Danach war er Rechtsanwalt in Saarbrücken, wechselte aber bald hauptberuflich in die SS.

Treppenwitz der Geschichte

Er war während des II. Weltkrieges Chef der SIPO und des Sicherheitsdienstes (SD) im RSHA. Schon ab dem Jahre 1943 spielte er ein doppeltes Spiel. Er verhandelte nämlich auch über mögliche Waffenstillstandsabkommen mit der OAS in Bern unter der Leitung von Allen Dulles. So wurde er von der Besatzung nach dem verlorenen Krieg pfleglich behandelt und trat sogar als Kronzeuge gegen Ernst Kaltenbrunner im Nürnberger Kriegsverbrechertribunal auf.

Das ist ein Treppenwitz der Geschichte. Er lebte von 1951 - 1953 in Ramsen (Kanton Thurgau) in der Schweiz, liess sich 1953 angeblich in Turin ‘beerdigen’, lebte aber in Wirklichkeit in Argentinien, wo er Sicherheitsberater von General Juan Domingo Peron war. Sein Auftraggeber war die Nachfolgeorganisation des damaligen OAS, die CIA.

Dem Militärbefehlshaber Frankreich unterstanden also als Repressionsapparat gegen die französische Bevölkerung nicht nur die regulären Truppenteile der Wehrmacht, die Geheime Feldpolizei (GFP) und die Abteilung Abwehr im OKW (Oberkommando der Wehrmacht) zur Verfügung. Ihm unterstand auch der Höhere SS- und Polizeiführer (HSSPF) SS – Obergruppenführer Karl Oberg. Er ist am 27. Januar 1897 in Hamburg geboren und starb am 3. Juni 1965 in Flensburg.

Er war schon Offizier im Ersten Weltkrieg und Mitglied des rechtsreaktionären Freikorps Kapp, dessen Korps anlässlich des sogenannten ‘Kappputsches’ zum Sturze der Reichsregierung führen sollte. Er war massgeblich an der Ermordung der gesamten SA – Führung und dessen Stabschefs Röhm beteiligt.

Sein Dienstsitz in Paris war 57 Boulevard Lannes. Ihm  unterstanden also ab dem 9. März 1942  die Truppen der Waffen – SS im besetzten Frankreich, des Sicherheitsdienstes SD unter der Leitung von SS - Standartenführer Helmut Knochen mit dem Sitz 72, Avenue Foch, die GESTAPO unter der Leitung von SS-Obersturmführer Kurt Lischka, sowie die Ordnungspolizei (Orpo) unter der Leitung von SS-Standartenführer von  Schweininchen mit dem Sitz  44-49, rue de la  Faisanderie in Paris.

Karl Oberg führte den ‘Judenstern’ in Frankreich ein und liess hauptsächlich von der französischen Polizei über 100.000 Juden und Mitglieder der Résistance verhaften und in die Vernichtungslager nach Ausschwitz deportieren, wo sie dann ermordet wurden. Deshalb nannte man Karl Oberg auch “Den Schlächter von Paris”.

Am 11. November 1942 wird die französische freie Zone von der deutschen Wehrmacht besetzt. Lyon und die Umgebung wird von den Deutschen besetzt. Für zahlreiche jüdische Flüchtlinge, die bis dahin in der freien Zone relativ sicher sein konnten, da sie hauptsächlich von italienischen Streitkräften mehr schlecht als recht verwaltet wurde, mussten wieder flüchten.

Sie flohen entweder über Marseille nach Nord-oder Südamerika, oder auf abenteuerlichen Wegen zu Fuss über die Pyreneen nach Spanien oder Portugal. Schon im September 1942 lässt sich ein Sonderkommando der SIPO SD in der freien Zone in Lyon nieder. Die SS-Leute liessen sich im Kasino des Charbonnières nieder. Sie begannen sofort damit, Juden zu verfolgen und den Funkverkehr der Résistance abzuhören. Dann kam die GESTAPO nach Lyon.

Sie errichtet ihr Hauptquartier im Hotel Terminus hinter dem Bahnhof von Parrache.  In verschiedenen Sektionen aufgeteilt, lässt sich die GESTAPO  auch am Place de Bellecour und in der Ecole de Santé Militaire in der Avenue Berthelot nieder. Unter den sechs Sektionen ist eine besonders gefährlich für die Juden: Die von SS – Hauptsturmführer Klaus Barbie geleitete Sektion IV ist für die Verfolgung von ‘Staatsfeinden’ zuständig.

Die Sektion IV ist die Abteilung, die sich um die Jagd nach Juden und Widerstandskämpfern kümmert, sie foltert und deportiert. In der Sektion IV sind auch die Spionageabwehr, der Sicherheitsdienst und die Abteilung für den Umgang mit Agenten zu finden. Wenn auch SS-Standartenführer Dr. Knab Regionalkommandant von Lyon war, so verfügte die GESTAPO unter der Leitung von Klaus Barbie über grosse Unabhängigkeit, insbesondere wenn es um die Jagd auf Widerstandskämpfer geht.

Barbie bekam gewisse Aufträge von Karl Oberg aus Paris, dem er persönlich berichtete. Klaus Barbie wurde nach dem Krieg unter Lebensgefahr von Maître Serge Klarsfeld und seiner Ehefrau Beate durch ganz Südamerika gejagt, wo der Naziverbrecher als Oberst des Geheimdienstes des Diktators General Banzer in Bolivien tätig war.

Die CIA war auch in diesem Fall sein Auftraggeber. Nach der Wahl François Mitterand wurde Barbie auf Betreiben von Serge Klarsfeld nach Frankreich ausgeliefert und in Lyon vor Gericht gestellt. Sein Verteidiger war Maître Jacques Vergès, die Nebenklage  (Partie civile) vertrat Maître Serge Klarsfeld.

Das Hilfsorgan der GESTAPO und der Abwehr Wehrmacht Aussenstelle Dijon war die französische Miliz unter dem Kommando von Paul Touvier. Er organisierte die Razzien gegen die Juden und gegen die Mitglieder der Résistance, folterte die Gefangenen, übergab sie der SS und der Abwehr Wehrmacht und leitete die Deportationen in das Sammellager von Drancy, Beaune-la Rolande, Pithiviers und Compiegne. In seine Zeit fallen die Deportation und die Ermordung von über 7.000 Juden alleine aus dem Raum Lyon und Dijon.

Insgesamt hat die Miliz 80.000 Tote, Juden, Widerstandskämpfer und Kommunisten zu verantworten. Nach der Invasion der Alliierten in der Normandie drehte sich der Wind. Viele Nazi- Kollaborateure wollten die Seiten wechseln und wendeten sich vom Vichy – Regimes des Marchall Pétain ab. Die Miliz nahm fürchterliche Rache und erschoss tausende von ehemaligen Kollaborateuren, die zur Résistance wechseln wollten, darunter auch den Sprecher der Vichy – Regierung Philippe Henriot. Allein in Macon bei Dijon erschoss die Miliz sieben Personen in ihren Häusern. Die Miliz von Lyon residierte im Impasse Catelin.


Neben den Milizen als ausfürendes Organ der Vichy-Regierung sind als herausragende Helfer der deutschen Besatzung der Premierminister von Marchall Pétain, Pierre Laval, der französische Polizeichef Bousquet, der Präfekt von Bordeaux Maurice Papon und der Chef der französischen Miliz und enger Freund des SS – Obergruppenführers Karl Oberg, Aimé-Joseph Darnand zu nennen. In der Vichy – Regierung leitete das Judenreferat  (Commissariat général aux questions Juifs) ein gewisser Darquir de Pellepoix.


So also sahen die Repressionsstrukturen der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg aus. Es kann also keine Rede davon sein, dass die Besatzung in eine saubere unideologische Wehrmacht auf der einen Seite und in eine verbrecherische, fanatisierte SS - und Polizeieinheit andererseits zu unterscheiden wäre.

Die soeben dargelegten Befehls- und Kommandostrukturen, sowie die neueste wissenschaftliche Forschung sprechen eine deutlich andere Sprache. Die Wehrmacht mit seinen Repressionsinstrumenten der Abwehr und der Geheimen Feldpolizei standen in ihrem Eifer, Juden und Résistancekämpfer zu vernichten, den Einsätzen der Waffen-SS, der SIPO, des SD und der GESTAPO in nichts nach und arbeiteten Hand in Hand.

“Geschichte ist die Lüge, auf die sich die Historiker geeinigt haben!” (Voltaire)

Rainer Kahni, besser bekannt als Monsieur Rainer, ist Journalist und Autor von Polit - und Justizthrillern. Er ist am Bodensee aufgewachsen, lebt jedoch seit vielen Jahren in Paris und bei Nizza. Seine Muttersprache ist deutsch, seine Umgangssprache ist französisch. Er ist Mitglied von Reporters sans frontières und berichtet für Print - Radio - und TV - Medien aus Krisengebieten.

Hier geht es zu unserem Feuilleton, Reden ist Silber....Schreiben ist Gold

GFDK ist ein unabhängiges Nachrichtenportal mit einer etwas anderen Sichtweise auf das Weltgeschehen.

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

 

 

mehr

11.06.2014 Fünf Milliarden Dollar in die Ukraine gepumpt

Gottfried Böhmer - Stimme Russlands

Der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion "Die Linke", Wolfgang Gehrke fordert von dem im Westen gehuldigten Präsidenten (ehemaliger Schokoladen-König) Petro Poroschenko eine sofortige Beendigung des Militäreisatz im Osten der Ukraine.

"Poroschenko will mit der gesamten militärischen Macht gegen die ostukrainischen Aufständischen vorgehen", so Gehrcke. "Um dies zu können, soll für Zivilisten ein Fluchtkorridor geöffnet werden." Ein "Waffenstillstand", von dem der am Wochenende vereidigte Präsident gesprochen habe, sehe anders aus.

Auflösung der Nationalgarde

Gehrcke weiter: "Präsident Poroschenko ist der einzige, der den Anti-Terror-Einsatz beenden und die Armee in die Kasernen zurückbeordern kann. Nur ein sofortiger Rückzug der Armee und die Auflösung der Nationalgarde können zu einem Waffenstillstand führen. Umgekehrt verstärkt jeder Tag bewaffneter Kämpfe den Hass in dem mehrfach geteilten Land. Wenn sich Poroschenko als Präsident aller Ukrainer fühlt, dann müssen dem Gefühl jetzt Taten folgen."

Kritik äußert der Vizevorsitzende der größten Oppositionspartei im Bundestag auch am deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Dieser solle über "konkrete Vorschläge" mit Poroschenko verhandeln, konkret über die Entlassung der Faschisten aus der ukrainischen Regierung sowie über "Runde Tische", "an denen alle Konfliktparteien gemeinsam verhandeln.

Schließlich wäre die Bundesregierung "gut beraten", wenn sie den russischen Vorschlag an den Weltsicherheitsrat ernsthaft als eine Verhandlungsgrundlage betrachten würde, so Gehrcke.

Russland bestrafen?

Dem Time Magazine offenbarte Petro Poroschenko, er möchte Russland für die „Tragödie“, die sich in seinem Land abgespielt habe, bestrafen, sehe aber keine andere Wahl, als einen Dialog mit Moskau aufzunehmen.

Fünf Milliarden Dollar in die Ukraine gepumpt

Die Europa und Asien-Beauftragte der USA Victoria Nuland ("Fuck the EU") bestätigte am 10. Juni 2014, dass die USA zwar lächerliche 5 Milliarden Dollar an Finanzhilfen in die Ukraine gepumpt haben, aber die Maidan Proteste hätten sie nicht finanziert.

Schlüsselreformen?

„Insgesamt hat es eine Nullunterstützung des Maidans durch die USA gegeben“, sagte Nuland. Zugleich hätten die USA der Ukraine regelmäßig bei der Durchführung von Schlüsselreformen geholfen, so Nuland. Seit 1991 habe sich diese Hilfe auf rund fünf Milliarden Dollar beziffert (Was zum Teufel sind die Schlüsselreformen?). Darauf ist Nuland nicht näher eingegangen. Das die USA ein fünf Milliarden Dollar Investment aber nicht so einfach sausen lassen, das ist uns schon klar.

Ferner verwies die Außenamtsassistentin darauf, dass die USA bereit seien, die Ukraine auch weiterhin zu unterstützen. Auch hob sie hervor, dass die USA keine Absicht hätten, Raketenabwehrsysteme in der Ukraine oder in Georgien zu stationieren.

Dass die US-Regierung mit Sicherheit nicht von ihrem Haushaltskonto Gelder für die Maidan Proteste überwiesen hat, leuchtet auch uns ein. Das mußte sie aber auch nicht. Ganz am Rande bemerkt, ist jemanden schon aufgefallen, dass von den Todesschützen auf dem Maidan, die zum Sturz von
Viktor Janukowitsch geführt haben, keine Rede mehr ist.

Das große Schweigen hat wohl auch bei unseren tapferen Leitmedien begonnen. Das will keiner mehr aufklären oder aufgeklärt wissen.

Treffen der Geldgeber?

Washington, Berlin und Brüssel haben einiges aufgeboten, dem neu gewählten ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko den Rücken zu stärken. Zur Amtseinführung des Oligarchen sind US-Vizepräsident Joe Biden, Bundespräsident Joachim Gauck und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy persönlich nach Kiew gekommen.

Anmerkung unseres Redaktionsleiters Gottfried Böhmer vom 27. April 2014

Um die Lage zu überblicken, sollte man vielleicht noch einmal zurückblicken. Ausgangslage der heutigen Situation ist das Assoziierungsabkommen der EU mit der Ukraine, das weder der Präsident noch das Parlament der Ukraine ratifizieren wollten.

Daraufhin wurde zunächst mit Unterstützung der EU, der Konrad Adenauer-Stiftung und den USA die sich von Georg Soros, den US-amerikanischen Organisationen National Democratic Institut (NDI) und dem International Republican (IRI) vertreten ließen eine "friedliche Besetzung" des Maidan organisiert, mit dem Ziel Präsident Viktor Janukowitsch zu stürzen und durch Neuwahlen eine Regierung zu bekommen, die das Assoziierungsabkommen mit der EU unterschreibt

Die New York Times hat über diese Organisationen 2011 geschrieben, dass sie zu den Vorreitern und Unterstützern des "Arabischen Frühlings" gehören und eng mit dem US-Aussenministerium zusammen arbeiten.

Am 20. Mai 2014 hat Günter Verheugen die Deutsche Schuld eingestanden. "Günter Verheugen, einst EU-Kommissar, hat einen offenen Brief an Helmut Schmidt veröffentlicht. Er macht auch Deutschland und Angela Merkel für die Krise in der Ukraine verantwortlich".

 

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

Freunde der Künste,
das Sprachrohr der Kreativwirtschaft

 


mehr

05.06.2014 2.000 Strafanzeigen liegen dem Generalbundesanwalt vor

GFDK - Rainer Kahni

Sehr geehrter Herr Generalbundesanwalt, wenn Sie vermutet hätten, dass Sie irgendjemand in dieser Republik bedauert, dann hätten Sie sich schwer getäuscht. Sie mussten wissen, auf was Sie sich da eingelassen haben, als Sie die Politiker zum weisungsabhängigen Beamten berufen haben, der jederzeit in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden kann, wenn er nicht pariert.

Sie müssen billigend und sehenden Auges in Kauf nehmen, dass Recht gebrochen wird in diesem "Rechtsstaat". Die Politiker wollen keine Ermittlungen gegen die Spione, also haben Sie zu kapitulieren. Wenn Sie Charakter hätten, würden Sie unter Protest zurücktreten, aber Sie sind eben nur en kleener Mann, ohne Format, ohne gesundes Rechtsempfinden und ohne Rückgrat.

Genau das wussten die Politiker, oder glauben Sie allen ernstes, man hätte Sie sonst in dieses Amt berufen? Ihr Rainer Kahni


2.000 Strafanzeigen liegen dem Generalbundesanwalt Harald Range vor, ermitteln will er aber nicht. „Es mangelt am Anfangsverdacht für eine konkret verfolgbare Straftat“, begründete Range dies am Mittwoch 5. Juni 2014 in Karlsruhe. Auch eine mögliche Befragung des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters und Whistleblowers Edward Snowden stehe „im Augenblick nicht zur Debatte“. Hände in den Schoß legen und nichts tun ist wohl die devise von Range.

„Es kann nicht sein, dass die Privatsphäre von 80 Millionen Bürgerinnen weniger wert ist als die der Kanzlerin. Das ist Zwei-Klassen-Justiz“, kritisierte Linken-Chefin Katja Kipping in der Donnerstagsausgabe der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

6. Juni 2014: Der Telekommunikationskonzern Vodafone muss 29 Staaten einen direkten und ungehinderten Zugriff auf alle Gespräche gewähren, wie aus einem Bericht hervorgeht meldet die WELT. Darüber zu sprechen sei strafbar so Vodafone.

Rainer Kahni schrieb in seinem Buch WEHRT EUCH, Kapitel 3

Eine unappetitliche Melange aus dem Kapital, den Medienzaren und deren Marionetten in den Parlamenten greift immer unverfrorener nach der Macht im Staate. Ihre Entscheidungen stoßen bei der Bevölkerung auf immer mehr Unverständnis. Groll und Unmut machen sich breit. Die Mächtigen machen sich Sorgen. Denn das Volk ist so wehrlos nicht, wie man überall besichtigen kann. Greift der Freiheitswille der Menschen bald auf Europa über?  Der Ruf schallt durch die Lande: WEHRT EUCH!

Deutschland ist kein Rechtsstaat

Die Politiker führen das Wort vom "freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat" bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit im Mund und tragen den sogenannten RECHTSSTAAT wie eine Monstranz vor sich her. Dabei gab es auf deutschen Boden noch nie einen Rechtsstaat. In der Kaiserzeit hatte Deutschland eine Klassenjustiz.

In der Weimarer Republik war es eine diese Republik zutiefst verachtende Justiz, im III. Reich hatte Deutschland eine Verbrecherjustiz, in der Nachkriegszeit eine Wendehalsjustiz und heute eine von den Politikern gegängelte Justiz. Der Generalbundesanwalt und seine nachgeordneten Bundesanwälte sind weisungsabhängige politische Beamte, die vom Bundesjustizministerium vorgeschlagen und vom Bundespräsidenten ernannt werden.

Spuren sie nicht im Sinne der jeweiligen politischen Machthaber, dann können sie jederzeit wieder abberufen und in den einstweiligen Ruhestand versetzt werden. Die Generalstaatsanwälte der Länder sind ebenfalls weisungsgebundene politische Beamte der Länder und können jederzeit wieder abberufen werden, wenn sie den Weisungen ihres Dienstherren, also dem Justizminister, nicht Folge leisten.

Deutschland hat keine politisch unabhängige Justiz

Das Grundgesetz Deutschlands schreibt die Trennung von Exekutive und Judikative vor. Die Praxis sieht anders aus. Diese gesetzlich vorgeschriebene Gewaltenteilung existiert nicht. Zu diesem Thema hat der Kriminologe und bekannte Strafrechtsprofessor Prof. Dr. Peter - Alexis Albrecht folgendes ausgeführt:ZITAT: "Warum geht das nicht im gesamten Justizsystem? Gerade hier wäre Autonomie das Gebot der Stunde.

Der Ruf der Richterverbände belegt das eindrucksvoll

Im Kern geht es um die Verlagerung der Personalhoheit weg von den Landesjustizministern (der Exekutive) hin zu den Richterwahlgremien und unabhängigen Justizverwaltungsräten (der Judikative). Demokratisch legitimierte Richterwahlen gibt es in 24 EU-Ländern. Nur in Deutschland, Österreich und Tschechien werden die justiziellen Kontrolleure noch von der zu kontrollierenden Exekutive bestellt:

Das ist ein rechtsstaatliches Ding der Unmöglichkeit

Dies wäre allerdings nur ein erster Schritt. Darüber hinaus ist eine umfassende Reform im Justizsystem notwendig, wie es Richterverbände fordern. Wahre Unabhängigkeit ist erst möglich, wenn Auswahl und Ersternennung anhand nachvollziehbarer Kriterien geschähen. Beförderungen sollten durch Funktionszuweisungen auf Zeit ersetzt werden. Befähigungsbeurteilungen durch Vorgesetzte (im selben Spruchkörper!) würden damit obsolet.

Wenn Bürger wüssten, dass Beisitzer ihre Rechtsprechung vom Wohlwollen des Vorsitzenden abhängig sehen, wäre der Ansehensverlust der Gerichte wohl noch größer. In der Befreiung der Dritten Gewalt von Karriereabhängigkeiten liegt der Hauptgedanke einer umfassenden Autonomie. Das sind insbesondere psychologische Effekte, die der Berufsrolle von Richter und Staatsanwalt den erforderlichen Rahmen böten.

Furchtlosigkeit vor den Einflüssen Dritter, insbesondere vor Machteinflüssen, sind erst das Produkt realer Unabhängigkeitsgewähr. Das gilt für Richter und Staatsanwälte gleichermaßen, auch wenn das Grundgesetz derzeit nur den Richtern die Unabhängigkeit formal sichert. Die Finanzkrise sollte jedem deutlich machen, wie wichtig diese Forderung ist. Die Spekulation Privater ist von allen Regierungskräften im Schulterschluss mit der Finanzwirtschaft entfesselt worden.

Die Schäden im Bank- und Finanzsektor sind daher systemisch von der Politik mit verursacht worden. Das alles gehörte in die öffentliche Aufklärung eines Justizsystems, das unerschrocken gegen jedermann – also auch gegen Politiker – ermitteln müsste, wenn hinreichende Anhaltspunkte vorliegen, was eindeutig der Fall ist:

Es geht um den Straftatbestand der Untreue. Warum geschieht das nicht?

Die Aufsicht über Finanzspekulationen in Landesbanken üben zahlreiche hohe politische Funktionsträger aus. Sie bestellen und führen durch Weisungen jene, die die Verantwortlichkeiten der politischen Aufsichtsräte in Ermittlungsverfahren strafrechtlich prüfen müssten. Wie kann aber ein Staatsanwalt gegen seinen Dienstherrn unabhängig ermitteln, wenn dieser sein Herr und Gebieter ist? Der Jäger muss jagen, der Richter wägt ab.

Unabhängigkeit für beide heißt nicht Komplizenschaft in der Durchsetzung des öffentlichen Strafanspruchs. Unterschiedliche Berufsrollen innerhalb des Justizsystems brauchen auch unterschiedliche Organisationsformen – in jeweiliger Unabhängigkeit. Entlässt man Staatsanwälte und Richter aus der Kontrolle der Exekutive, haben sie auch mehr Macht, das heißt auch mehr Selbstverantwortung. Sie müssten ihre Machtgrenzen – zum Beispiel durch eine Stärkung der Richterdienstgerichtsbarkeit, welche die Richter richten kann – deutlicher machen.

Dazu gehört auch, dass dem Bürger ausreichender Rechtsschutz bei unabhängigen Gerichten eingeräumt wird, gerade während des Ermittlungsverfahrens. Daran hapert es heute wie gestern. Neue Prämissen einer gerechteren Sozialordnung, die den Einsatz einer von der Leine politischer Opportunität abgekoppelten Justiz eigentlich erst wirksam legitimieren, müssen indes andere einlösen.

Die Überlebenschance einer sozial gerechten Gesellschaft liegt primär im Gelingen dieser demokratischen Herkulesaufgabe Es gibt ein Beispiel für einen solchen Politskandal: Die französische Kriminalpolizei, die heutige Europa – Abgeordnete und damalige französische  Untersuchungsrichterin am Pariser Justizpalast, Madame Eva Joly, sowie der Genfer Generalstaatsanwalt haben umfangreiche Ermittlungen zum Komplex  ELF - AQUITAINE angestellt und zu einer einzigen Anklage gegen hohe deutsche und französische Politiker, Industrielle und Geheimdienstlern zusammengefasst.

Ergebnis: In Frankreich wurden Politiker, Industrielle und Mitglieder des französischen Geheimdienstes angeklagt und zu Freiheitsstrafen verurteilt. Und in Deutschland? Der Genfer Generalstaatsanwalt hat die gesamten Ermittlungsakten an den deutschen Generalbundesanwalt zur Anklageerhebung übermittelt. Die Akten wurden einmal geöffnet und gesichtet und anschließend versiegelt und in den Archiven der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe versenkt.

Keine Anklagen, keine Verurteilungen, kaum Presse

Zu diesem Thema gibt es zahlreiche Beispiele, wie die Politik die Justiz beeinflusst und beherrscht. Ganze Heerscharen von ausgeschiedenen Richtern und Staatsanwälten könnten schaurige Dinge über ihre Amtszeit berichten. Wie Justizminister ihre Staatsanwälte zitieren und ihnen Anweisungen erteilen, wie dies oder jenes Verfahren zu behandeln sei. Ob eingestellt oder angeklagt wird. Das geht sogar so weit, dass den Staatsanwälten schon vorgeschrieben wurde, welches Strafmaß zu beantragen sei.

Die Justizminister scheuen sich auch nicht, ganze Strafakten anzufordern und die Ermittlungsergebnisse einzusehen. Wo die dann landen, bleibt der Phantasie des Lesers überlassen. Doch wehe ein Staatsanwalt spurt nicht im Sinne des politischen Justizministers. Im besten Fall wird er bei Beförderungen übergangen oder Familienrichter in Hintertupfingen, im schlechtesten Fall wird er aus dem Amt gemobbt.

Polizei Justiz gerade aus Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg könnten von den ‚Heldentaten‘ ihres Justizministeriums berichten. Ein Kriminalhauptkommissar aus Sachsen wurde sogar aus dem Amt getrieben, weil er es gewagt hatte, gegen merkwürdige Verbindungen zwischen Politik und dubiosen Gestalten zu ermitteln.

Deutschland hatte noch nie eine Gerichtsbarkeit für Richter, Staatsanwälte und Polizeibeamte

Nur so ist es auch erklärbar, warum nach dem Zusammenbruch des dritten Reiches kein einziger Richter oder Staatsanwalt für sein verbrecherisches Verhalten in der NS – Blutjustiz zur Verantwortung gezogen wurde. Sogar der Beisitzer von Roland Freisler beim Volksgerichtshof wurde nach dem Zusammenbruch des III. Reiches wieder zum Landgerichtspräsident in Ravensburg bestellt.

(Reese Urteil des BGH) Absurde Szenen spielten sich in fast allen deutschen Gerichtssälen ab. Beispiel: Dieselben Richter des Oberverwaltungsgerichtes Schleswig, die die Enteignung von jüdischem Vermögen angeordnet hatten, entschieden später über die Entschädigung der entrechteten Juden. Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer war ein mutiger Mann.

Er verfolgte die Verbrechen der Nazis gnadenlos. Doch er stand allein auf weiter Flur. Wenn er telephonieren wollte, um einen alten Nazi zu ergreifen, dann suchte er sich eine Telephonzelle, denn es kam nicht selten vor, dass er im eigenen Amt abgehört und die Verhaftung durch seine Kollegen vereitelt wurde.

So entging ihm zum Beispiel der KZ – Arzt Dr. Mengele um Haaresbreite. Von einer Gerichtsbarkeit für politische Verbrechen, wie sie zum Beispiel in Frankreich existiert, wollen wir hier schweigen. Natürlich existiert ein solcher Gerichtshof nicht in Deutschland.

Er war Jurist und auch sonst von eher mäßigem Verstand

Heinrich Schmitz schriebt im theeuropean

Werden die Ermittlungen gegen die NSA aus Feigheit eingestellt? Vieles deutet darauf hin.

"Hatten Sie davon geträumt, in der NSA-Abhöraffäre werde irgendwann einmal ein Schuldiger ermittelt, eine Anklage erhoben oder gar eine Hauptverhandlung durchgeführt? Vergessen Sie es! Das wird wohl nichts werden. Und wenn wir mal ganz ehrlich sind, ernsthaft war damit auch nicht zu rechnen".

Rainer Kahni, besser bekannt als Monsieur Rainer, ist Journalist und Autor von Polit - und Justizthrillern. Er ist am Bodensee aufgewachsen, lebt jedoch seit vielen Jahren in Paris und bei Nizza. Seine Muttersprache ist deutsch, seine Umgangssprache ist französisch. Er ist Mitglied von Reporters sans frontières und berichtet für Print - Radio - und TV - Medien aus Krisengebieten.

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

Freunde der Künste,
das Sprachrohr der Kreativwirtschaft

mehr

03.06.2014 Brüsseler Delikatessen

GFDK - Gottfried Böhmer

Russlands Außenminister Sergej Lawrow versteht die Welt nicht mehr.

„Wir sind über die Entwicklung in der Ukraine äußerst besorgt“, sagte er am Montag. „Jeden Tag kommen dort Menschen ums Leben, die Zivilbevölkerung wird immer mehr in Mitleidenschaft gezogen. Gegen sie werden Armee, Fliegerkräfte und schwere Waffen eingesetzt. Ganze Wohnviertel werden unter Beschuss genommen. All das kann man faktisch in Live-Übertragung beobachten. Leider verheimlichen die meisten Medien diese Informationen und zeigen völlig andere Bilder.“

„Ich habe mir heute mit Verwunderung mehrere Nachrichtensendungen von Euronews angesehen, in denen die Ukraine überhaupt mit keinem Wort erwähnt wurde“, fügte er hinzu.

Vielleicht können wir Sergej Lawrow auf die Sprünge helfen

In Brüssel, Berlin, Paris und London hat man nun besseres zu tun als sich um den Bürgerkrieg in der Ukraine zu scheren. In der Politik gilt: Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Sechs Monate haben uns die EU-Politiker und Meinungsmacher der Medien fast täglich mit der Ukraine beschäftigt und schon den dritten Weltkrieg beschworen.

Brüsseler Delikatessen - Erst kommt das Fressen, dann die Moral

Die DWN schrieben: Die Ukraine ist nach der EU-Wahl schlagartig von der politischen Agenda verschwunden. Nun geht es um die Jobs in Brüssel, um Macht, Privilegien und Eitelkeiten. Monatelang wird um die Delikatessen gekämpft, die der Steuerzahler auftischen darf. Der Dritte Weltkrieg findet nicht statt. In den Feinschmecker-Restaurants in Brüssel herrscht Gedränge. Plätze gibt es nur nach Reservierung.

Deutsche Medien haben kein Interesse an den Ost - Ukrainern

Während man sich in Brüssel um die Posten und Delikatessen prügelt, geht das Morden und Sterben in der Ukraine munter weiter, ach was rede ich, es hat gerade erst richtig angefangen. Das ist aber der FAZ, der Süddeutschen Zeitung, der WELT, der ZEIT, dem ZDF und der ARD etc, kein Artikel oder Sendung mehr Wert darüber zu schreiben oder zu berichten, schließlich findet das Abschlachten in der Ost-Ukraine statt und die haben es nicht besser verdient.

Es müssen nur die richtigen sterben

Die Sonderoperationen - Strafaktionen der neuen Regierung mit ihrem Schokoladen König in Kiew nehmen Formen an, die wir nur noch als geplanten Mord beschreiben können. Für die EU, und die NATO müssen eben nur die Richtigen sterben.

Der Menschenrechtsbeauftragte des russischen Außenministeriums Konstantin Dolgow forderte am 2. Juni 2014 eine internationale Ermittlung aller Verbrechen gegen das Völkerrecht in der Ukraine einzuleiten.

Pentagon-Chef Chuck Hagel hat sich am Dienstag 3. Juni in Brüssel mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Michail Kowal getroffen und ihm für den Professionalismus gedankt, teilt das US-Verteidigungsministerium mit. Ich frage mich was versteht Hagel unter "Professionalismus"? Töten?

Am 3. Juni hat Russland einen Resolutionsentwurf in den UN-Sicherheitsrat eingebracht, in dem aufgerufen wird, die Gewalt in der Ostukraine einzustellen und der friedlichen Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, den Raum der Militäroperation zu verlassen.

Derweil hat der Schokoladen-König aus Kiew schon mal bei der NATO um Militärhilfe angefragt wie der Oberbefehlshaber der NATO-Kriegskräfte in Europa, US General Philip Beedlove bestätigte. Bei einem Gespräch mit Journalisten in Brüssel verwies er darauf, dass zum Paket der geplanten Hilfe Waffen gehörten. Damit das hier auch alle richtig verstehen: Deutschland würde über den Umweg der NATO, Kriegswaffen an ein nicht NATO-Mitglied liefern und das in ein Bürgerkriegsgebiet.

Was sagt unsere Verfassung dazu? Was steht im Grundgesetz?

Am Vortag hatte der Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erklärt, dass die Nato-Außenminister bis Ende Juni Hilfsmaßnahmen für Kiew abstimmen würden. Anmerkung: Die Ukraine ist kein Nato-Mitglied, denn in ihrer Gesetzgebung ist ihr blockfreier Status verankert.

Und was machen unsere Abgeordneten?

Wer bei der Brüsseler Delikatessen-Schlacht nicht dabei sein darf reist eben nach Brasilien, da ist es auch sehr schön.

Während in der Ukraine gestorben wird sind unsere deutschen Politiker mit ganz anderem beschäftigt.
Abgeordneter praktisch sämtlicher Fraktionen entdecken ihr Interesse an Brasilien. Die Mitarbeiter der deutschen Vertretungen in dem Land schimpfen bereits über "Polit-Tourismus".

Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

Freunde der Künste,
das Sprachrohr der Kreativwirtschaft

 

mehr

01.06.2014 Betrug an Ihnen, den Wählern

GFDK - Gottfried Böhmer

Das merkwürdige Demokratieverständnis unserer politischen Eliten wollen wir eine Woche nach der EU-Wahl einmal dokumentieren:

Das Gesicht Europas in der ARD, der Fernsehjournalist und Leiter des ARD-Studios Brüssel Rolf-Dieter Krause verlor am 28. Mai 2014 in den tagesthemen um 22:30 Uhr fast seine Contenance. Die ARD Zuschauer glaubten sie sähen und hörten nicht richtig was Krause da sagte.

"Das ist mir noch nicht passiert, dass ich der Bundeskanzlerin in einer Pressekonferenz gegenüber saß und so langsam die Fassung verlor. Denn Frau Merkel plant in aller Offenheit einen Betrug. Betrug nicht im Sinn des Strafrechts, aber politischen Betrug. Betrug an Ihnen, den Wählern."

"Dieses Spiel ist nicht nur eine Schande, es ist ungewöhnlich dumm"

Rolf-Dieter Krause zur Debatte über den nächsten EU-Kommissionspräsidenten.

Angela Merkel: "Ja, Jean-Claude Juncker ist als Kandidat für die Kommissionspräsidentschaft nominiert worden. Ja, die europäischen Konservativen haben die Wahl gewonnen. Nein, daraus folge nicht zwingend, dass Herr Juncker Kommissionspräsident werde".

Jakob Augstein schreibt: "Verachtung? Ist es das, was unsere Kanzlerin in Wahrheit für die Menschen empfindet? Verachtung ist das Gegenteil von Respekt - und weniger Respekt als Angela Merkel jetzt den Wählern in Europa erwiesen hat, kann man als Politiker nicht an den Tag legen. Das berüchtigte "demokratische Defizit", das so viele Menschen an Europa beklagen, hier hat es Gesicht und Namen".

Auch der Philosoph Jürgen Habermas ist alarmiert: Sollten die Regierungschefs Europas bei der Wahl des Kommissionspräsidenten das Wählervotum tatsächlich missachten, sieht er das als einen Angriff auf die Demokratie sagte er der FAZ in einem Gespräch am 30. Mai.

Die tollen Ziele der EU galten nur bis Sonntag 18.00 Uhr, anschließend waren sie Schall und Rauch

Rainer Kahni schreibt uns: "Dass die deutsche Bundeskanzlerin nie demokratisch sozialisiert wurde, müsste eigentlich dem letzten deutschen Michel nun klar geworden sein.

Da wird Jean - Claude Junker von den Konservativen als Kommissionspräsident plakatiert, um 24 Stunden nach der Europa - Wahl von seinen Parteifreunden abgeräumt zu werden. Frau Merkel will von ihrem Geschwätz von gestern nichts mehr wissen.

Genau diese mangelnde demokratische Kultur wird Europa nun zum Verhängnis. Es ist eben nicht das Europa der Bürger, es ist das Europa der Lobbyisten, des Kapitals, der Medienzaren und der etablierten Politiker. Dieses Europa haben die Menschen satt. Aber sie wehren sich nicht gegen diese Volksverdummung, sie gehen den Weg des Jahres 1933 und wählen rechte Protestparteien. Angela Merkel ist die Totengräberin Europas".

Und was sagt unser Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble?

Wolfgang Schäuble sucht nicht nach den Ursachen für das Wahldesaster, er hält den französischen Europawahlsieger Front National (FN) für faschistisch. Dass er damit nur die Franzosen beleidigt, nimmt er gerne in Kauf, das Probem wird er aber so nicht lösen. “Ein Viertel der Franzosen habe für eine faschistische, extremistische Partei gestimmt”, sagte Schäuble am Dienstag auf einer Konferenz in Berlin. Die von Marine Le Pen geführte fremdenfeindliche Partei strebt den Austritt des Landes aus EU und Euro-Zone an.

Hier zitiere ich noch mal Jakob Augstein: "All jene, die für die sogenannten "populistischen" Parteien gestimmt haben, wenden sich doch nicht gegen Europa - sondern gegen das ungerechte Wirtschaftssystem, das ihre Lebensgrundlage gefährdet".

Sigmar Gabriel toppt sie alle

Nur der SPD Chef Sigmar Gabriel kann das noch toppen. Sein "Demokratieverständnis" hält sich schon immer in engen Grenzen. Wenn es nach Gabriel geht werden die politischen Konkurenten, also die Populisten einfach von den Entscheidungen im EU Parlamet ausgeschlossen. Gabriel will so etwas wie eine art Zwei-Klassen-Partei einzuführen. So einfach stellt sich Sigmar Gabriel die Europäische Problemlösung vor.

Auch der Deutsche Brüll-Minister, Frank-Walter Steinmeier (SPD) erweist sich als lupenreiner Demokrat. Der Einzug von "Splitterparteien" ins Europaparlament ist Steinmeier ein Dorn im Auge. Steinmeier hat nun die Einführung einer europäischen Sperrklausel angeregt. Wo bei Steinmeier eine Splitterpartei anfängt hat er nicht gesagt.

Wer sind die Anti-Europäer?

Fast alle Regierungschefs in Europa stehen heute mit dem Rücken zur Wand. Die Wähler haben sich nicht für die Populisten entschieden, weil sie gegen Europa sind Herr Schäuble, Herr Gabriel, Frau Merkel, sondern weil sie fortgesetzt und offenen Rechtsbruch begehen.

Sie haben Europa zu einem Fressnapf für ihre ausgemusterten Partei-Freunde gemacht, sie haben eine Parallelgesellschaft für Lobbisten und Funktionäre geschaffen, die den Wählern keine Rechenschaft schuldig sind. Lord Charles Leach, Mitglied im House of Lords, hat dem niederländischen TV gesagt: „Die Bürger haben in ganz Europa die Schnauze voll von diesen Eliten".

Wenn die EU jetzt auf ihren Untergang zusteuert, dann nicht wegen der Populisten, sondern wegen der politischen Unfähigkeit unserer Politik und weil weiterhin in dunklen Räumen Posten nach Gutdünken verteilt werden. Warum halten sich Merkel und Gabriel nicht an den EU-Vertrag und an ihr Wahlversprechen?

Dabei ist doch alles im besagten Vertag geregelt:

Artikel 17 des EU-Vertrages besagt:

Der Europäische Rat schlägt dem Europäischen Parlament nach entsprechenden Konsultationen mit qualifizierter Mehrheit einen Kandidaten für das Amt des Präsidenten der Kommission vor; dabei berücksichtigt er das Ergebnis der Wahlen zum Europäischen Parlament. Das Europäische Parlament wählt diesen Kandidaten mit der Mehrheit seiner Mitglieder.

Erhält dieser Kandidat nicht die Mehrheit, so schlägt der Europäische Rat dem Europäischen Parlament innerhalb eines Monats mit qualifizierter Mehrheit einen neuen Kandidaten vor, für dessen Wahl das Europäische Parlament dasselbe Verfahren anwendet.“

In Artikel 14 steht:

Das Europäische Parlament wählt den Präsidenten der Kommission.

Das Europäische Parlament setzt sich aus Vertretern der Unionsbürgerinnen und Unionsbürger zusammen. Die Mitglieder des Europäischen Parlaments werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier und geheimer Wahl für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.“

Die Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments sagt: Die Mitglieder des Europäischen Parlaments üben ihr Mandat frei aus. Sie sind weder an Aufträge noch an Weisungen gebunden.“

So einfach wäre das, aber es geht nur um Posten die nach Gutdünken verteilt werden.
Sigmar Gabriel sagte, dass dem Wahlverlierer Martin Schulz auf jeden Fall der Posten eines Kommissars zustünde. „Welches Portfolio Martin Schulz bekommen soll, ist erst einmal seine Angelegenheit.“

Nigel Farage "als ich gestern zurück in Brüssel war und an einem Meeting mit dem Parlamentspräsidenten und den Führern der großen europäischen Parteien und Gruppen teilgenommen habe, scheint deren Absicht zu sein so weiter zu machen, als wäre nichts geschehen. Ich finde das recht bemerkenswert.“

Und der Spiegel meldet am 1. Juni: "Der grüne Europaabgeordnete Sven Giegold will verhindern, dass der Satiriker Martin Sonneborn und seine Spaßpartei Die Partei ins EU-Parlament einziehen".

Nachtrag: Die deutschen Wirtschafts-Nachrichten schreiben heute 2. Juni 2014

"Wissen Politiker und Parteien eigentlich noch, wie die Demokratie funktioniert? Wir erleben Zerfallserscheinungen, die an den Niedergang der Republik im Alten Rom erinnern.

Diese Entwicklung ist kein Zufall.

Bei den europäischen Versuchen, die Eurokrise einzudämmen, haben die Euro-Retter die Mitwirkung der Parlamente systematisch unterlaufen. Die Demokratie wird abgebaut. Dieses Problem könnte in Deutschland noch zu einer gravierenden Krise führen: Nach der Bundestagswahl im Herbst 2013 verfügt die Regierung aus CDU, CSU und SPD über eine derart massive Mehrheit, dass sie wichtige Entschlüsse im Bundestag durchwinken kann, ohne dass es eine ernsthafte Debatte gibt.

Entsprechend abweichende Meinungen, sei es durch Abgeordnete aus den eigenen Reihen oder durch Oppositionsparteien, werden nicht mehr geäußert. Bezeichnend für diese Entwicklung war die Abberufung des prononcierten ESM-Kritikers Klaus Peter Willsch (CDU) aus dem Haushaltsausschuss, in dem er 14 Jahre lang gedient hatte. Der letzte Kritiker der Plünderung der europäischen Steuerzahler durch den ESM wurde durch diese Maßnahme von wichtigen Informationen abgeschnitten".

 

Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

Freunde der Künste,
das Sprachrohr der Kreativwirtschaft

 

mehr

30.05.2014 Menschen für Menschen

GFDK - Rainer Kahni

Wenn wir Karlheinz Böhm gedenken, der gestern Abend nach langer schwerer Krankheit verstorben ist, dann wird es diesem grossartigen Menschen nicht gerecht, ihn auf seine Rolle des Kaiser Franz Josef an der Seite der legendären Romy Schneider in den Sisi - Filmen zu reduzieren.

Er hat sich schon bald danach von der Schauspielei verabschiedet und sah den Sinn seines Lebens in der Rolle des wahren Menschenfreundes. Karlheinz Böhm gründete eine Stiftung in Äthiopien und tat das, was die Blut - Despoten und die angeblich so menschenfreundlichen Demokraten des Westens schon längst hätten tun müssen:

"Menschen für Menschen"

Er warf nicht sinnlos Lebensmittel aus Hubschraubern in die Weiten eines verhungernden Landes, sondern er zeigte den Menschen vor Ort, wie man sich mit einfachen Hilfsmitteln in ihrer Heimat selbst ernähren kann. Er bohrte Brunnen, lieferte Saatgut und organisierte medizinische Hilfe, wo er nur konnte. Und was tun wir? Wir liefern Waffen und überschüssige Lebensmittel aus unserer hochsubventionierten Überschussproduktion.

Hilfe zur Selbstentwicklung

Damit ist den Menschen in Afrika nicht geholfen. Sie können gegen unsere Lebensmittel nicht konkurrieren, lassen ihr Land veröden und ziehen in die Slums der Städte. Wenn sie es dort nicht mehr aushalten, fliehen sie zu uns und werden von der europäischen FRONTEX ins Meer gejagt. Das ist die Schande des westlichen Imperiums. Wir gedenken diesem grossartigen Menschen Karlheinz Böhm, der diesem Wahnsinn entgegen trat.

Rainer Kahni

Nachrichten, Stories, Meinungen und Unterhaltung

Freunde der Künste,
das Sprachrohr der Kreativwirtschaft

mehr
Treffer: 1000
Top