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Reden ist silber...Schreiben ist gold

11.05.2014 Tendenz der Totalentwertung

Rainer Kahni und Gottfried Böhmer

Ein Kommentar von Rainer Kahni der schon in gleicher Sache mehrfach für die Freunde der Künste zum Fall Uli Hoeneß geschrieben hat.

"Das war's noch nicht", rief Uli Hoeneß seinen Fans zum Abschied zu und recht hat er. Ich habe mich immer wieder in zahlreichen Kolumnen gegen diese masslosen Hasstiraden, die wie in einem Shitstorm über den Mann hinweggefegt sind, gewehrt.

Uli Hoeneß hat kein Gewaltverbrechen begangen und wurde trotzdem in einer unglaublichen Kampagne öffentlich gelyncht. Dazu hat Rainer Kahni schon am 13. März 2013 geschrieben: "Uli Hoeneß ist nicht der Schmarotzer der Republik - hasserfüllt geifern die Medien.

Die mediale Hinrichtung eines Menschen, egal, gegen welche Norm oder welches Gesetz er verstossen hat, ist abstossend und erinnert an die längst vergessen geglaubte Lynch - Justiz der vorigen Jahrhunderte. Da werden Menschen als Schmarotzer der Gesellschaft abgeurteilt, weil sie den Staat beklaut haben, in dem sie ihm Steuern vorenthalten haben".

Es ist weder Aufgabe des Rechtstaates, noch der Bevölkerung, noch der Medien, darüber hinaus die Existenz des Angeklagten zu vernichten.

Ich kritisiere die aktuelle Tendenz der Totalentwertung, die in der öffentlichen Diskussion deutlich geworden ist

Es gibt schlimmere Verbrechen an der Gesellschaft oder sitzt etwa einer der Banker, die dem Steuerzahler Milliardenschäden zugefügt haben im Gefängnis? In Frankreich sehen wir das lockerer! Die Straftäter zahlen und brummen und danach ist gut! Wir beschäftigen sogar Vorbestrafte als Minister! Ich verabscheue die verbale Verurteilung von Menschen, die einmal einen Fehler gemacht haben. Kurt Tucholsky sagte in seinem ABC des Angeklagten: "Habt Erbarmen, das Leben ist schwer genug!"

Er bleibt der Mister FC Bayern

Karl-Heinz Rummenigge hat alle Zweifel beseitigt: „Er ist als Präsident zurückgetreten, er wird als unser Präsident zurückkommen.“

Uli Hoeneß „Und dann, wenn ich zurück bin, werde ich mich nicht zur Ruhe setzen. Das war’s noch nicht!“

"Ich will mich nicht sauberer machen als ich bin. Ich habe einen großen Fehler gemacht und werde für alles gerade stehen", sagte Hoeneß den 1593 Vereins-Mitgliedern des FC Bayern München im Audi Dome.

Man hätte die Medienvertreter fast kotzen hören können. Uli Hoeneß ist entgegen dem Willen der deutschen Leitmedien noch lange nicht Geschichte, er bleibt der Mister FC Bayern, auch wenn sie sich alle Mühe gemacht haben ihn zu beerdigen.

Uli Hoeneß geht nicht in Sack und Asche

Die Mitglieder bedachten Hoeneß Ankündigung dass er zurückkommt mit Standing Ovations. Nach dem Motto, wer einen Flugzeugabsturz überlebt, überlebt auch die Medienhetze und den Knast. Uli Hoeneß machte auch keinen Hehl daraus, dass er auf manche Leute in den Medien einen regelrechten Hass entwickelt hat. In den Medien sei er als Archloch und Schwein dargestellt worden, der den Leuten das Geld aus den Taschen  ziehen würde.

Wir, die GFDK sind davon überzeugt, das dazu auch noch nicht das letzte Wort gefallen ist. Die bewegende Rede des neuen Bayern Boss, Karl Hopfner der noch einmal die Lebensleistung von Uli Hoeneß betonte, bezeichnete DIE WELT als Hopfners Lobhudelei. Wir haben von der WELT auch nichts anderes erwartet.

Lobhudelei?

Karl Hopfner sagte Uli Hoeneß sei "Kopf, Bauch, stets Herz und immer Seele von Bayern München. "Lieber Uli, du hast eine tolle Familie, du hast aber auch eine Familie, die zu dir steht in unserem Klub. Für die dir bevorstehende, sehr schwere Zeit wünschen wir dir alle Kraft. Du kannst in aller Ruhe entscheiden, was du danach machen möchtest." Lobhudelei?

Der alte Kämpfer von barocker Wucht

Die FAZ schrieb:

"Hoeneß zeigte sich nach seinem persönlichen Justiz- und Medien-Drama und vor seinem „schweren Gang“ als der alte Kämpfer von barocker Wucht. Bei allem Kopfschütteln, das sein Abschütteln jeder Reue auslösen muss, bei allem moralischen Bedenken über das Tempo seiner gefühlten Rückkehr an die Macht - der Kämpfer Hoeneß bleibt eine Naturgewalt. Eine, die wohl auf ewig das Gesicht des FC Bayern prägen wird".

Letzte Meldung 11. Mai 2014 - Wie der FOCUS erfahren haben will hat Uli Hoeneß bei der  Staatsanwaltschaft Einspruch gegen seine Inhaftierung in der Justizvollzugsanstalt in Landsberg am Lech eingelegt. Hoeneß befüchtet zu Recht das niederträchtige Medien - Journalisten Häftlinge und Wärter bestochen haben könnten um Informationen über seine Haft an die Medien zu liefern.

Und hier zitiere ich mal den Grünen Steuerhinterzieher Herrn Anton Hofreiter, wie dieser sich über Uli Hoeneß ausgelassen hat.

"Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt und gehört streng bestraft. Uli Hoeneß hat mit seiner Selbstanzeige eine Straftat gestanden. Es ist nun Sache des Gerichts, zu einem Urteil zu kommen.
Moralisch diskreditiert ist Uli Hoeneß schon jetzt. Adidas, VW oder Audi halten im Bayern-Aufsichtsrat trotzdem zu ihm.

Das ist ein Skandal. Wer in ihren Unternehmen einen Diebstahl begehen würde, würde rausfliegen. Wer wie Hoeneß das Gemeinwesen bestiehlt, dem wird dagegen kumpelhaft der Arm um die Schultern gelegt. Diese Doppelmoral der Wirtschaftsbosse ist abstoßend."

Rainer Kahni, besser bekannt als Monsieur Rainer, ist Journalist und Autor von Polit - und Justizthrillern. Er ist am Bodensee aufgewachsen, lebt jedoch seit vielen Jahren in Paris und bei Nizza. Seine Muttersprache ist deutsch, seine Umgangssprache ist französisch. Er ist Mitglied von Reporters sans frontières und berichtet für Print - Radio - und TV - Medien aus Krisengebieten.

Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.

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10.05.2014 Neonazi-Code: P&G nimmt Ariel-88-Packung aus Handel

GFDK - Gottfried Böhmer

Kreative und Werber sollten acht geben. Die Marketing-Abteilung des Ariel-Mutterkonzerns Procter & Gamble hat ungewollt für Schlagzeilen gesorgt.

Procter & Gamble Deutschland nimmt seine Ariel-Aktions-Packung mit der Zahl 88 auf dem abgebildeten weißen Deutschlandtrikot aus dem Handel. "Die Aktion wurde von einem multikulturellen Team entwickelt, das hatte das nicht auf dem Schirm", sagt eine Sprecherin mit Blick auf das Symbol der rechtsradikalen Szene. "Sie können dem Unternehmen vorwerfen, dass das dumm und naiv war."

Procter geht in Sack und Asche

Im Internet überschlugen sich die Kritiker die mal wieder hinter jedem Busch einen Nazi sahen, da Neonazis die Zahl 88 als Code für den verbotenen Hitlergruß verwenden. Die Westdeutsche Zeitung schrieb gar von Spott und Hohn. Der Slogan "Neue Konzentration" hat das Blut der Internet Gemeinschaft regelrecht in Wallung gebracht. Auf twitter wurde von den "Vollidioten" geschrieben und das war noch am harmlosesten.

PR-Debakel

"In jedem Fall ist es eine Vollpanne und der Chef der Marketingabteilung gehört zur Verantwortung gezogen, urteilte die Netzgemeinschaft, und verlangt sofortige Vollstreckung. "WOLLT IHR DAS TOTALE VOLLWASCHMITTEL?" ist einer der Top-Kommentar zum neuen Ariel-Verpackungsdesign. Ein anderer schrieb: "Ich wasche gerne mit Arier 88, zum Ausgleich dusche ich mit Anti-Fa"

"Unser klares 'Nein' zu rechtem Gedankengut:

Die Packung mit ungewollter Doppeldeutigkeit '88' wird seit Montag nicht mehr ausgeliefert",bestätigte der Waschmittelhersteller Ariel.

Die 88 steht in der Neonaziszene für „HH“, den verbotenen Nazi-Gruß „Heil Hitler“

Besonders peinlich für Ariel dürfte wohl sein, dass ausgerechnet diese Packung Waschmittel mit dem Slogan "Neue Konzentration" versehen wurde.

Ariel nimmt Waschmittel mit "88"-Aufschrift aus dem Verkauf | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
www.derwesten.de/panorama/ariel-nimmt-waschmittel-mit-88-aufschrift-aus-dem-verkauf-id9326868.html

Besonders peinlich für Ariel dürfte wohl sein, dass ausgerechnet diese Packung Waschmittel mit dem Slogan "Neue Konzentration" versehen wurde.

Ariel nimmt Waschmittel mit "88"-Aufschrift aus dem Verkauf | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
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Besonders peinlich für Ariel dürfte wohl sein, dass ausgerechnet diese Packung Waschmittel mit dem Slogan "Neue Konzentration" versehen wurde.

Ariel nimmt Waschmittel mit "88"-Aufschrift aus dem Verkauf | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
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Ausgerechnet an dem Jahrestag, der an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert, kochte die Geschichte hoch. Dabei wollte P&G mit der Aktion doch nur darauf aufmerksam machen, dass dank der neuen Ariel-Konzentration mit dem Inhalt einer einzigen Waschmittelpackung 88 Waschgänge möglich sind. Erst vor kurzem blamierte sich ein Möbelhaus aus Bielefeld, weil es eine Tasse mit dem Konterfrei von Adolf Hitler in den Handel brachte und eine türkische Kosmetikfirma „Biomen“ warb mit einem Adolf-Hitler-Spot für ein Antischuppenshampoo.

Für ein sauberes Deutschland

Immerhin haben ein paar Facebook und Twitter Akteure dafür gesorgt, dass von der Süddeutschen Zeitung, Bild, Spiegel, Stern und natürlich DIE WELT alle darüber berichtet haben. Jetzt warten wir nur noch auf die Stellungnahme der Politiker jeder Coleur.

Unser Ratschlag: Bieten sie niemals 88 Kettenfahzeuge an. Auch sollten sie es vermeiden 88 Karnevalsuniformen, oder Seifenspender für 0,88 cent zu verkaufen und vermeiden sie das Wort Konzentration. Und der 88 Geburtstag von Oma und Opa wird nicht gefeiert, merken sie sich das. Basta.

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"Für ein reines Deutschland fällt als Claim wohl aus", spottet Twitter-Nutzer @koerperkirmes, "Krasses Zielgruppen-Marketing" ein anderer. Auch viele andere User empören sich, nur wenige nehmen Ariel in Schutz.

Ariel nimmt Waschmittel mit "88"-Aufschrift aus dem Verkauf | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
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07.05.2014 dynamische Bilder voller Lebenslust

GFDK - Gottfried Böhmer

"Ich habe die Jahre nie gezählt. Ich war nie jung. Und bin jetzt nicht alt"
"Den Tod habe ich abgelehnt und fand es eine wahnsinnige Verschwendung, dass das Leben plötzlich aus ist. Warum das Lebensende am Höhepunkt? Aber jetzt sehe ich, dass man sich von der Welt langsam entfernt. Eigentlich stelle ich mir meinen Tod sehr sanft vor." Sagte Maria Lassnig vor einem Jahr in einem Interview mit dem "Standard".

Seit 2009 haben die Freunde der Künste die Ausstellungen von Maria Lassnig ehrwürdig begleitet. Wir waren von Maria Lassnigs Lebensfreude und ihrem Mut immer begeistert. Ganz besonders hat uns das künstlerische Werk, das in sieben Jahrzehnten entstanden ist, beeindruckt.

Am 6. Mai 2014 ist die zu den wichtigsten Kunstschaffenden weltweit bekannte Künstlerin Maria Lassnig mit 94 Jahren in Wien verstorben. Geboren wurde Maria Lassnig 1919 im kärntnerischen Kappel. Mit 22 Jahren wurde die junge Frau an der Wiener Akademie der bildenden Künste aufgenommen, was zu jener Zeit eher selten vorkam.

"Die Bilder sollen lieber penetrant als elegant sein", beschrieb sie einmal ihre Intention.

Das Kunststudium mußte sie 1943 abbrechen, da die Nationalsozialisten wenig Verständnis für ihre Kunst aufbrachten. Maria ging nach Paris und anschließend nach New York, wo sie bis zu ihrem 60 Lebensjahr blieb. 60-jährig und in einem Alter, wo andere schon an die Rente denken, kehrte Maria Lassnig nach Wien zurück, um an der Hochschule für angewandte Kunst eine Professur zu übernehmen.

Mutige Darstellung des menschlichen Körpers

Das nackte Landmädchen auf einem Motorrad, ein dürres Liebespaar oder ein Sportler mit Bierbauch, Maria Lassnig zeigte die Menschen nicht besonders schön, aber mit viel Ironie und nie humorlos. Ein viereinhalb Meter breites Gemälde mit einem selbstbewussten auftrumpfenden Mann und einer sich verschämt wegduckenden Braut, sorgte 2010 in der Münchener Ausstellung im Lenbachhaus für reichlich Diskussionsstoff.

Surreale, dynamische Bilder voller Lebenslust

"Nicht die Ästhetik eines abstrakten Schönheitsideals stand im Mittelpunkt ihrer Kunst, sondern die Existenz in ihrer Wahrhaftigkeit", sagte Österreichs Kulturminister Josef Ostermayer am Dienstag. Mit Lassnig verliere Österreich eine der prägendsten Künstlerinnen. Sie habe es wie keine andere Künstlerin verstanden, die Ge- und Zerbrechlichkeit des Menschen und der menschlichen Existenz darzustellen. Der Direktor der Albertina in Wien, Klaus Albrecht Schröder, bezeichnete Lassnig als „Bahnbrecherin der Body Awareness Art“.

Maria Lassing musste lange auf ihre künstlerische Anerkennung warten

"Man hat mich so lange unterbewertet, dass ich die jetzige Bewertung gar nicht bewerten kann."

Lange, sehr lange hatte Lassnig auf künstlerische Anerkennung warten  müssen – wohl auch, weil sie  keine angepasste  Netzwerkerin war und Anbiederei an die Mächtigen des Kunstmarktes strikt ablehnte. Nein, die Kunst des Schmeichelns beherrschte Maria Lassnig nicht. Sie war widerborstig, schroff. Folglich: Kein Senkrechtstart, sondern ein schwieriges, entbehrungsreiches Künstlerdasein schrieb der Standard.

"Ich werde auch nach dem Tod noch lange nicht so gewürdigt sein, wie ich es sollte. Das klingt hochmütig. Aber es ist so - dass man meine Kunst nicht in dem Maße würdigt, wie ich es verdiene", sagte sie.

Zuletzt setzte sie sich intensiv mit ihrem Alter auseinander, etwa im Gemälde Hospital, das bettlägerige Senioren im Krankenhaus zeigt. "Die Form, mit der sie mit Körper und Raum umging, war ziemlich einzigartig",  sagte der Leiter des Grazer Universalmuseums Joanneum, Peter Pakesch, dessen Museum in enger Verbindung zu der Künstlerin stand.

"Mein Herz schlägt so stark, dass die Außenwelt wackelt", hat sie einmal gesagt.

Der Erfolg kam erst nach der Professur in Wien.

1998 erhielt sie den Oskar-Kokoschka-Preis der Österreichischen Regierung.

2002 den Roswitha Haftmann-Preis

2004 den Max- Beckmann-Preis

2003 vertrat sie Österreich in Peking bei der Kunstbiennale

Zu ihrem 90 Geburtstag wurde sie mit einer Retrospektive im Museum Moderner Kunst in Wien geehrt.

2013 Goldener Löwe der Biennale Venedig für ihr Lebenswerk.

„Die Auszeichnung ist eine tolle Würdigung ihres Schaffens, mit dem sie die Kunst seit über sieben Jahrzehnten prägt“, so Peter Pakesch der Maria Lassnig den Löwen überreichte. „In all der Zeit musste sie viele Entbehrungen in Kauf nehmen, sich erklären und immer wieder aufs neue Akzeptanz verschaffen. Der Goldene Löwe ist in dieser Hinsicht nicht nur eine große Auszeichnung für eine große Künstlerin, sondern steht vielleicht auch als Symbol für ihren beispielhaften und letztendlich erfolgreichen Kampf um einen Platz im Olymp der Kunst.“

Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.

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07.05.2014 karriere in der Bundesdeutschen Justiz und Politik

GFDK - Rainer Kahni

KZ – Gedenktag: Alle sprechen nur von Auschwitz! Viele Orte des Grauens geraten in Vergessenheit. Ein Konzentrationslager, das nie von einem deutschen Politiker besucht wird:

Der Ort des Grauens, Natzweiler–Struthof, F – 67 130 Natzwiller, Département Bas-Rhin(67) ist ein weitgehend vergessenes Lager der Nazis. Es wird selten erwähnt bei der Aufzählung des Grauens. Das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof war ein Straf-Arbeitslager der Nazis nahe dem Ort Natzweiler, heute Natzwiller im Elsass, etwa 55 Kilometer südwestlich von Strassbourg , 8 Kilometer vom Bahnhof Rothau entfernt, auf einem Gipfel der Vogesen in 800 Metern Höhe. Es liegt zwischen Molsheim und Sélestat.

Im September 1940 machte der SS–Oberführer und Geologe Blumberg die Stelle in den Vogesen ausfindig, an der sich eine Ader mit seltenem roten Granit befindet. Im Auftrag des Reichsführers SS Heinrich Himmler und Oswald Pohl, dem Leiter des SS-Wirtschafts-und Verwaltungs-Hauptamtes, wurde daraufhin beschlossen, in 800 Meter Höhe am Nordabhang des Mont-Louise ein Konzentrationslager für 4000 Gefangene zu errichten.

Blumberg war bei den Deutschen Erd-und Steinwerken (DEST) angestellt, einem SS-Betrieb, der von Himmler 1938 gegründet worden war. Die Firma war auf den Abbau von Steinen spezialisiert und setzte Deportierte für die härtesten Arbeiten ein.

Der rote Granit von Natzweiler-Struthof sollte auf Wunsch von Hitlers Architekt Albert Speer für den Bau des “Deutschen Stadions” in Nürnberg verwendet werden. Am 1. Mai 1941 begann der Bau des Konzentrationslagers, am 21. und 23. Mai kamen in zwei Transporten die ersten Deportierten aus Sachsenhausen an. Mit rund 7000 Gefangenen war das Lager Ende des Jahres 1944 deutlich überfüllt. Etwa 52.000 Personen aus ganz Europa sowie den nahegelegenen Gefängnissen in Epinal, Nancy, Belfort, Besançon und Dijon wurden dorthin sowie in die Aussenlager deportiert.

Allein aus Frankreich kamen 6.800 meist aus rassistischen oder aus politischen Gründen Gefangene. Von den 6.800 Franzosen gehörten 60% der französischen Résistance an und wurden entweder von der SS, der SIPO, des SD, der Geheimen Feldpolizei oder der Abwehrleitstelle “Ast” in Dijon, Abteilung Gegenspionage ( Leiter: Sonderführer–Z Walter K., mein Vater) nach Natzweiler–Struthof deportiert. 22.000 Inhaftierte starben in Folge von Entkräftung, Kälte, Mangelernährung und lagerbedingten Krankheiten, oder sie wurden direkt ermordet.

Die Gefangenen mussten bei kargen Mahlzeiten in den umliegenden Steinbrüchen für Speers geplante Monumentalbauten körperlich schwer arbeiten. Die dadurch verursachte Todesrate betrug fast 40 %. (Zum Vergleich KZ Struthof 66,5%, KZ Auschwitz 57%, KZ Mauthausen 52,5%, KZ Neuengamme 50%, KZ Sachsenhausen 42%, KZ Bergen-Belsen 40%, KZ Buchenwald 25 %). In Struthof starben allein im Jahre 1941 87 % der Gefangenen innerhalb der ersten sechs Monate. Im Jahre 1942 waren es “nur noch” 60% der Deportierten, die innerhalb des ersten halben Jahres starben.

Darüberhinaus wurden Gefangene auf mehrere Arten ermordet: Durch Genickschuss, in der Gaskammer, sowie durch Erhängen. Beim Erhängen gab es zwei Varianten: Bei geheimer Hinrichtung wurde die Person auf einen Schemel gestellt, der dann weggestossen wurde. Das Genick brach und der Tod trat sofort ein. Bei öffentlichen Hinrichtungen mussten sich die Todeskandidaten auf eine Falltüre stellen.

Der Strick um den Hals wurde bereits vorher angezogen, sodass das Genick nicht brach. Die sich langsam öffnende Falltür verursachte dann einen schrecklichen Erstickungstod, der sich über mehrere Minuten hinziehen konnte. Natürlich wurden wie in fast allen Konzentrationslagern grausame Menschenversuche durch SS – Ärzte an den Gefangenen durchgeführt. Es wurden Typhuserreger injiziert und mit den Kampfstoffen Senfgas experimentiert.

Aus Dijon wurden im Jahre 1944 107 Frauen und Männer der Widerstandskämpfer der Gruppe Réseau Alliance  eingeliefert, die in Natzweiler-Struthof sofort durch Genickschüsse und den Strang ermordet wurden. Die noch existierenden Einlieferungscheine beweisen eindeutig, dass diese Widerstandsgruppe von der Dienststelle “Ast” der Abwehrleitstelle der Wehrmacht in Dijon, Abteilung Gegenspionage in das Konzentrationslager überstellt wurden.

Von derselben Dienststelle wurden vier britische Frauen, Mitglieder des britischen Geheimdienstes, nach Natzweiler-Struthof zur sofortigen Hinrichtung überstellt. Als Angehörige der Special Operations Executive (SOE) von der Gegenspionage der Dienststelle “Ast “ in Dijon enttarnt, wurden sie am 6. Juni 1944 mit Phenolspritzen ermordet Nach der Befreiung Frankreichs 1944 existierte das KZ – Natzweiler-Struthof auf dem Papier der deutschen Behörden weiter als Stammlager der vielen Aussenlager, die zwischen Südhessen und im gesamten Bereich Baden und Württemberg errichtet wurden.

Die Häftlinge wurden auf sogenannte Todesmärsche geschickt, um sie den herannahenden alliierten Truppen zu entziehen. Es kam dabei auch zu Massenexekutionen an Gefangenen, die nicht mehr gehen konnten.

In zehn Aussenstellen des KZ Natzweiler–Struthof sollte von 1944 an zwischen Hechingen und Rottweil im dortigen schwäbischen ‘Jura’ Ölschiefer im Tagebau gebrochen, in Mailer geschichtet, verschwelt und so zu Öl umgewandelt werden. Öl war knapp. Um nur einige der zahlreichen Aussenlager zu benennen: KZ Bissingen, KZ Erzingen, KZ Dormettingen, KZ Schömberg bei Balingen, KZ Haslach im Kinzigtal, wo alleine 210 Häftlinge ermordet wurden.

Zahlreiche Massengräber zeugen heute noch von den grausamen Verbrechen und dem elenden Sterben der Häftlinge der KZ – Aussenlager von Natzweiler-Struthof. Das KZ Echterdingen wurde ab dem November 1944 auf dem Fliegerhorst Echterdingen eingerichtet. Im Jahre 1945 wurde auch dieses Lager aufgelöst. Zurück blieben nur Massengräber. Ein weiteres Aussenlager befand sich in Geislingen/Steige, wo die Häftlinge für die Württembergische Metallwarenfabrik ( WMF) arbeiten mussten.

Die Aufseherinnen wurden im KZ Ravensbrück ausgebildet. Bei Anrücken der Alliierten wurden diese Häftlinge in das KZ Dachau “evakuiert”. Daneben gab es noch zahlreiche andere KZ Aussenlager von Natzweiler-Struthof: KZ Neckarelz, KZ Bruttig-Treis an der Mosel, KZ Mannheim-Sandhofen, KZ Aussenlager Spaichingen bei Tuttlingen, die in einem zehntägigen Marsch in das Allgäu deportiert wurden. Nur etwa die Hälfte der Deportierten überlebten den Todesmarsch, sowie dem KZ Aussenlager Heppenheim, deren Insassen ebenfalls nach Dachau deportiert wurden.

Der damalige Lagerkommandant, der schon vor Natzweiler– Struthof und danach im KZ- Bergen-Belsen Kommandant verschiedener Konzentrationslager war, war die sogenannte Bestie von Bergen-Belsen, SS–Hauptsturmführer Josef Kramer. Er wurde am 10. November 1906 in München geboren und wurde am 13. Dezember 1945 von den Alliierten hingerichtet. Seine NSDAP Mitgliedsnummer war 753.597. Er kam aus einfachen Verhältnissen, zog mit seinen Eltern nach Augsburg und wurde Elektriker. Er war in einem Warenhaus angestellt und arbeitete auch als Buchhalter.

Von 1925 – 1933 war er praktisch arbeitslos. Am 20. Juni 1932 trat er in die SS ein (Mitgliedsnummer 32.217). Vom November 1934 bis Juni 1936 arbeitete er im KZ Esterwegen in der Kommandantur. Danach kehrte er nach Dachau zurück, wo er im Schreibdienst eingesetzt wurde. Danach war bis 1938 im KZ Sachsenhausen in der Adjudantur beschäftigt und stieg dann zum Leiter der Poststelle auf. Erst im KZ Mauthausen bei Linz in Österreich stieg er erstmals in den direkten Lagerdienst auf.

Nach einer Station in Auschwitz absolvierte er die Schulung zum Lagerführer im KZ Dachau. Danach erst wurde er im KZ Natzweiler-Struthof als Schutzhaftlagerführer eingesetzt. Im Jahre 1942 stieg er zum Lagerkommandanten auf. Im Frühjahr 1943 erhielt er das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse.

Er erhielt im Jahre 1945 das Kriegsverdienstkreuz erster Klasse, wurde aber bei der Befreiung des Konzentrationslagers verhaftet und von einem britischen Militärgericht zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 13. Dezember 1945 durch den britischen Henker Albert Pierrepoint vollstreckt.

PS: Der Leiter der Abteilung Gegenspionage in der Dienststelle AST der Spionageabwehr der Wehrmacht war Sonderführer-Z Walter Kähni und enger Freund des Chefs des SD im Reichssicherheitshauptamt (RSHA), SS-Brigadeführer Walter Schellenberg. Sie waren vor dem Krieg beides Rechtsanwälte, Schellenberg am Landgericht Saarbrücken und Kähni am Landgericht Konstanz.

Nachkriegskarriere in der Bundesdeutschen Justiz und Politik

Beide wurden für ihre Verbrechen nie belangt. Walter Kähni (ATB-Verbindungsname 'SPATZ‘) tauchte bis 1948 unter und konnte eine beachtliche Nachkriegskarriere in der Bundesdeutschen Justiz und in der Politik machen, Walter "Schelle" Schellenberg sagte als Kronzeuge der Anklage im Nürnberger Kriegsverbrechertribunal gegen den Chef des RSHA SS-Obergruppenführer Ernst Kaltenbrunner aus.

Angeblich verstarb er 1953 in Turin, was eine Lüge ist. Er wurde Geheimdienstchef des argentinischen Präsidenten Juan Domingo Peron und arbeitete künftig sehr eng mit der CIA zusammen. Der Chef der Geheimen Feldpolizei in Dijon war SS-Oberführer Wilhelm "Willi" Kriechbaum. Er war es auch, der die Wehrmachtsstammakte von Walter Kähni „reinigte“ und selbst hoher Beamter bei der Organisation Gehlen, dem späteren BND, wurde.

Quellen:                                   

1. Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen der deutschen Wehrmacht (WASt) Berlin AZ: II D 223/1155/10
2. Musée municipale de Natzwiller, Département Bas-Rhin)
3. Gedenkstätte im KZ Natzweiler-Struthof
4. Musée de la Résistance et Déportation Belfort und Besançon
5. Zeitgeschichtliche Dokumentation von Rainer Kahni:  "TOSCA“

Rainer Kahni, besser bekannt als Monsieur Rainer, ist Journalist und Autor von Polit - und Justizthrillern. Er ist am Bodensee aufgewachsen, lebt jedoch seit vielen Jahren in Paris und bei Nizza. Seine Muttersprache ist deutsch, seine Umgangssprache ist französisch. Er ist Mitglied von Reporters sans frontières und berichtet für Print - Radio - und TV - Medien aus Krisengebieten.

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05.05.2014 Gabriel wiederspricht sich wo immer er kann

Rainer Kahni und Gottfried Böhmer

"Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube", fällt einem bei den beruhigend klingen sollenden Worten des Herrn Ministers Gabriel ein. Warum werden dann auf Verlangen der USA die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen GEHEIM geführt und nicht, wie in einer Demokratie üblich, öffentlich diskutiert? fragt unser Autor Rainer Kahni.

Wem soll denn das Freihandelsabkommen nützen? Europa etwa? Wachstum soll dadurch generiert werden? Wo? Antwort: In den USA! Beispiel: Durch das Freihandelsabkommen mit Mexico hat der hispanische Staat 0,5 % Wachstum verloren und ist in eine der schlimmsten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte geschlittert.

Die Zahl der Arbeitslosen in Mexico hat sich um 27% erhöht! Cui bono, fragt sich also der Betrachter? Dieses Freihandelsabkommen nützt den USA und sonst niemand! Damit der Markt auch wirklich gross genug wird, wurden zahlreiche Staaten, die nicht einmal die Mindestanforderungen an die EU - Standards erfüllen, ohne jede demokratische Legitimation in die EU aufgenommen.

Das Freihandelsabkommen nützt nur den USA

Nur dies ist der Grund, warum die riesige Ukraine in die EU gezwängt werden soll, ohne Rücksicht auf Verluste. Alles andere sind unsägliche Lügen! Es geht nicht um Demokratie oder gar um Menschen, es geht um Märkte für die USA!

Die EU und die Vereinigten Staaten haben Sorgen von Verbrauchern und Umweltschützern vor geringeren Standards im Zuge des geplanten Freihandelsabkommen zurückgewiesen. „Wir werden ein Abkommen erreichen, das viel Nutzen bringt und das die jeweiligen Werte und Prinzipien aufrecht erhält“, sagte EU-Handelskommissar Karel De Gucht in Berlin.

Nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) besteht bei dem umstrittenen Handelsabkommen die Chance, Spielregeln für die ganze Weltwirtschaft vorzugeben. „Ein transatlantisches Abkommen soll und muss neue Maßstäbe für die wirtschaftliche Globalisierung setzen“, sagte er während eines Spitzentreffens mit Vertretern der amerikanischen Regierung und der EU-Kommission in Berlin berichtete die FAZ.

Sigmar Gabriel wiederspricht sich wo immer er kann

Die EU und Amerika verhandeln seit Juli 2013 über eine transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) unter ausschluß der Öffentlichkeit. Der Vize-Kanzler Sigmar Gabriel lehnt die von Kritikern geforderte Abbruch der Verhandlungen mit den USA ab. Hat jemand was anderes erwartet? Und unsere Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bis Ende 2015 einen Abschluss der Verhandlungen angekündigt. TOLL.

Der Schutz von Investoren ist das Ziel der Amerikaner

Der Vertraute des amerikanischen Präsidenten Barack Obama, Michael Froman pochte laut ausage der FAZ auf zusätzliche Vereinbarungen zum Schutz von Investoren. Laut Gabriel wünsche er sich durchaus mehr Transparenz in den Verhandlungen. Auf Wunsch der Amerikaner aber müsse die Vertraulichkeit von Dokumenten akzeptiert werden. Also bleiben die für uns wichtigsten Vereinbarungen weiterhin Geheim.

Und Gabriel wiederspricht sich wo immer er kann „In Demokratien darf es keine Geheimverhandlungen geben“ hat er noch vollmundig erklärt.

Rainer Kahni, besser bekannt als Monsieur Rainer, ist Journalist und Autor von Polit - und Justizthrillern. Er ist am Bodensee aufgewachsen, lebt jedoch seit vielen Jahren in Paris und bei Nizza. Seine Muttersprache ist deutsch, seine Umgangssprache ist französisch. Er ist Mitglied von Reporters sans frontières und berichtet für Print - Radio - und TV - Medien aus Krisengebieten.

Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.

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05.05.2014 Biografie gefälscht - Biografie gefälscht

GFDK - Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Senator a.D.

5. Mai 2014 - Einer der bekanntesten Klimatologen, der emeritierte Max-Planck-Direktor Lennart Bengtsson, wechselt das Lager und bestätigt die Skeptiker. Dem Spiegel gab er nun ein Interview und erläutert seinen Wechsel in Lager des Akademischen Beirat der Global Warming Policy Foundation (GWPF)


Der Meteorologe Lennart Bengtsson, Jahrgang 1935, war von 1981 bis 1990 Direktor des European Centre for Medium-Range Weather Forecasts in England, danach Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg, einem der weltweit führenden Klimaforschungszentren. Seit seiner Emeritierung im Jahr 2000 arbeitet er als Professor an der Universität Reading in England. Der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler, unter anderem mit dem Deutschen Umweltpreis der Bundesstiftung Umwelt, hat sich vor allem mit der Modellierung von Klima und Wetter beschäftigt.

Diffamierungen der Kritiker:

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Senator a.D. schrieb 2013 einen offenen Brief den die Freunde der Künste hier veröffentlicht haben.

Ein offener Brief an UBA-Präsident Flasbarth: Sehr geehrter Herr Präsident,

zu einem Zeitpunkt, an dem nun endlich auch 17 IPCC-nahe Klimaforscher (Otto et.al., Nature Geoscience, 19. Mai 2013) die Öffentlichkeit mit der aufsehenerregenden Mitteilung überraschen, dass die Klimasentivität der Klimagase, namentlich des CO2, um mehr als 50 Prozent zu hoch angesetzt ist, und sich demzufolge alle bisherigen Prognosen der anthropogen verursachten Klimaerwärmung als korrekturbedürftig erweisen, erscheint eine 123 Seiten starke Veröffentlichung des Umweltbundesamtes "Und sie erwärmt sich doch", in der einerseits der Konsens über die IPCC Prognosen beschworen wird und andererseits die Kritik an Art und Ausmaß der Temperaturentwicklung in diesem Jahrhundert mit falschen Behauptungen, Weglassungen von Informationen und Diffamierungen der Kritiker in unerträglicher Weise behandelt wird.

Dies ist für eine Bundesbehörde, die zum Geschäftsbereich des Umweltbundesministers gehört, völlig inakzeptabel.

Es gilt das Recht auf freie Meinungsäußerung

Bevor ich auf die inhaltlichen schweren Mängel zu sprechen komme, möchte ich Sie fragen, was Sie bewogen hat, Journalisten ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und Wissenschaftlern ihr Recht auf kritische Überprüfung von wissenschaftlichen Sachverhalten abzusprechen. Soviel ich erkennen kann, ist unter den in der Broschüre benannten "Klimawandelskeptikern" kein einziger, der einem Erwärmungstrend der Erde durch Treibhausgase widerspricht.

Es geht im wissenschaftlichen Diskurs in der Fachwelt um Attribution, Geschwindigkeit und Ausmaß der Klimaveränderungen und daraus resultierend um die notwendigen Maßnahmen zur Verhinderung beziehungsweise Anpassung.

Ich bin persönlich betroffen. Im Abschnitt "Klimawandelskeptiker in Deutschland", in dem Sie in gelber Farbe die Namen von Journalisten, Vereinen und die Wissenschaftler Vahrenholt und Lüning hervorheben, brandmarken und an den Pranger stellen, wird die Methode deutlich: Kritiker werden als Handlanger der Industrie dargestellt.

Biografie gefälscht

Zu meinem Lebenslauf schreiben Sie, dass ich Vorstand der Deutschen Shell war und seit 2001 Manager des Energieversorgungsunternehmen RWE sei. Letzteres ist falsch. Ich habe 2001 das Windkraftunternehmen Repower gegründet, habe es zur Weltspitze in der Branche geführt und war bis 2008 Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Warum haben Sie meine Biografie gefälscht? Passte dies besser in das Feindbild, das Sie aufzubauen trachten?

Ich bin erst 2008 zum Geschäftsführer der von mir mitgegründeten RWE Innogy ernannt worden, einer Gesellschaft für Erneuerbare Energien, die Jahr für Jahr der größte deutsche Investor in diesem Sektor war. Sie haben auch verschwiegen, dass es bei Shell meine Aufgabe war, die Erneuerbaren Energien für den Konzern zu entwickeln. Der Bau der ersten Solarfabrik in Deutschland fiel in meine Vorstandszeit. Da passt auch ins Bild, dass Sie verschweigen, dass ich von 1976 bis 1981 Fachgebietsleiter "Chemische Industrie" beim Umweltbundesamt war, dem Amt, das mich jetzt verhöhnt.

Hätte Ihr Vorgänger im Amt, Dr. Heinrich von Lersner, Kritik am politischen Mainstream, nämlich die allfällige Verharmlosung der Chemierisiken, die ich in "Seveso ist überall" thematisierte, mit der gleichen Rigidität zu unterbinden versucht, wäre die Chemiedebatte wahrscheinlich ein wenig anders verlaufen.

Dass Sie mein Ausscheiden als Geschäftsführer der RWE Innogy und meine augenblickliche Funktion als Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung nicht erwähnen, zeigt, dass Sie nur ein Ziel hatten: einen Kritiker zu diffamieren.

Meinem Co-Autor Dr. Sebastian Lüning geht es nicht besser. Als habilitierter Geologe und Paläontologe war er jahrelang peer reviewer für geowissenschaftliche Fachzeitschriften und arbeitet schon seit geraumer Zeit nicht mehr für RWE DEA. Was ist das für ein Verständnis von wissenschaftlicher Debatte, wenn Sie uns unterstellen, wir könnten uns als "fachfremde Einzelpersonen" nicht "tiefgründig in die verschiedenen Klimamodelle einarbeiten"?

Weglassungen, Halbwahrheiten und Einäugigkeit

Da würde ich doch gerne wissen, welche fachkundigen Wissenschaftler diesen Bericht geschrieben haben, in dem zwölfmal Herr Stefan Rahmstorf als Quelle angegeben wird. Können Sie der Öffentlichkeit gegenüber ausschließen, dass Herr Rahmstorf oder einer seiner Kollegen diesem Bericht zugearbeitet haben? Es liegt ja nahe, denn addiert man die Projekte, die das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (Schellnhuber/Rahmstorf) vom UBA als Auftrag erhalten hat, ergeben sich ca. acht Mio Euro. Hinzu kommen diverse Produkte, die von Mitarbeitern des PIK mit betreut werden.

Wer so persönliche Daten verfälscht, wie es in diesem Bericht erfolgt, dem sind auch in der Sache Weglassungen, Halbwahrheiten und Einäugigkeit zuzutrauen. Dazu möchte ich im folgenden einige Hinweise geben.

Auf Seite acht erläutert der Bericht, dass die WMO 30 Jahre als Zeitspanne für Untersuchungen des Klimas angibt. Im nächsten Absatz wird daraus geschlussfolgert, dass daher auch eine Reihe von kühlen Jahren in einem Jahrzehnt nicht bedeutet, dass sich das Klima abkühlt. Das sei erst der Fall, "wenn sich die Abkühlung über mehrere Jahrzehnte hinweg fortsetzt".

Das ist falsch. Es ist in der Klimaforschung bislang unbestritten, dass die Signifikanz einer Erwärmung oder Nichterwärmung auf etwa 17 Jahre bemessen ist (Santer et al., Journal of Geophysical Research, 2011). Seit nunmehr 15 Jahren weigert sich aber die globale Mitteltemperatur, weiter anzusteigen, Jahr für Jahr werden enorme Mengen an CO2 ausgestoßen, zwischen 2000 und 2010 etwa 100 Milliarden Tonnen, ein Viertel aller Emissionen seit 1750. Das müsste doch zum Nachdenken Anlass geben. Es muss doch eine Kraft geben, die dem Klimagas CO2 in seiner unbestrittenen Erwärmungsfähigkeit von 1,1 Grad Celsius pro Verdopplung der CO2-Konzentration entgegenwirkt.

Aber auf die Idee, dies in Erwägung zu ziehen, kommen Sie nicht. Auf Seite 54 schreiben Sie: "Aus der Temperaturentwicklung seit 1998 zieht manch einer die Schlussfolgerung, dass die globale Erwärmung seit dieser Zeit zum Stillstand gekommen ist. Das ist jedoch aus folgenden Gründen nicht richtig: … Die Hadcrut Reihe in Abbildung 2 zeigt eine fortschreitende globale Erwärmung seit mehr als 30 Jahren. Das ist ein langfristiger Erwärmungstrend. Eine langfristige Stagnation der globalen Erwärmung hingegen ist nicht erkennbar".

Erderwärmung vollziegt sich in Zyklen

Das sehen sogar Herr Pachauri, Vorsitzender des IPCC, oder J. Hansen (vormals NASA) anders und anerkennen die fehlende Temperatursteigerung. Es gibt nur sehr wenige Wissenschaftler, die diesen Stopp der Erwärmung nicht zur Kenntnis nehmen, wie Stefan Rahmstorf. Dieser Minderheitsmeinung schließt sich offenbar das UBA an.

Dem UBA ist offensichtlich entgangen, dass sich die Erwärmung des letzten Jahrhunderts in Zyklen vollzog. Der Erwärmung der Jahre 1910 bis 1940 folgte eine Abkühlung bis 1977. Von 1977 bis 1998 folgte eine Erwärmungsphase mit einem ähnlichen Gradienten wie zwischen 1910 und 1940. Wir haben sowohl im Buch "Die Kalte Sonne" als auch auf unserem Blog darauf hingewiesen, dass die ozeanischen dekadischen Oszillationen von den Klimamodellen nicht erfasst werden.

Die Temperaturen der Nordhalbkugel folgen dem Wärmeinhalt des Nordatlantiks (ocean heat content OHC) und dieser zeigt das Auf und Ab des OHC im Gleichklang zur atlantischen multidekadischen Oszillation (AMO), die einen etwa 60-jährigen Zyklus aufweist. Eine vergleichbare Oszillation ist mit der pazifischen Oszillation (PDO) festzustellen.

Solche Zyklen aus den Ozeanen wurden in den IPCC-Berichten nicht berücksichtigt. Diese liegen jedoch auf der Hand und führen in der Superposition mit dem nahezu linearen Trend aus der Treibhauswirkung des CO2 dazu, dass der wärmende Einfluss von CO2 und anderen anthropogenen Treibhausgasen wohl nur ca. 50 Prozent von dem beträgt, was ihnen bisher vom Mainstream der Klimaforschung zugesprochen wurde, der sich vorrangig auf die Erwärmungsraten 1977 bis 2000 stützte und sie ausschließlich auf die CO2-Wirkung zurückführte.

In dieser Zeit wirkten die Ozeanzyklen jedoch verstärkend. Die Einflüsse aus der thermohalinen Zirkulation auf das Klima sind so ein Schlüssel zum tieferen Verständnis dessen, was uns in den nächsten Jahren erwartet. (Siehe Latif et al.)

Forschungsergebnisse verzerrt wiedergegeben

Umso befremdlicher ist es, dass Ihr Bericht auf Seite 110 den Inhalt unseres Buches falsch und verzerrt wiedergibt: "Die beiden Autoren … machen natürliche Ursachen wie die schwankende Sonnenstrahlung für die globale Erwärmung in den letzten Jahren verantwortlich". Das Lesen des Klappentextes des Buches hätte gereicht, um zu erfahren, dass "Ozeanzyklen und die Sonne, die kürzlich in eine längerfristig strahlungsarme Phase eingetreten ist, einen größeren Beitrag zum Klimageschehen leisten als bisher angenommen."

Dass ozeanische dekadische Oszillationen einen großen Teil der Erwärmung von 1977 bis 2000 erzeugt haben, ist durch unser Buch erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Eine Aufgabe, die dem staatlichen Umweltbundesamt laut Errichtungsgesetz gut zu Gesicht gestanden hätte.

Mittlerweile gibt es zahlreiche wissenschaftliche Forschungsergebnisse, die dies belegen. Nicht zuletzt der unterschätzte Einfluß der dekadischen Oszillationen hat dazu geführt, dass zahlreiche Autoren in einer Fülle von wissenschaftlichen Artikeln (peer-reviewed) in Fachzeitschriften von nur einer halb so großen Klimasensitivität des CO2 ausgehen. Warum wird das durch das UBA verschwiegen?

Das Umweltbundesamt beruft sich stattdessen (S. 28) auf eine Studie aus dem Jahre 2000 (!) (Grieser et al.): "Etwa zwei Drittel der globalen Erwärmung seit dieser Zeit (gemeint ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts) sind auf den menschlichen Einfluss zurückzuführen". Die Studie, vom UBA beauftragt, gibt das anthropogene Treibhaussignal mit 59,9 Prozent an. Allerdings führt die Studie weiter aus, dass bei den europäischen Temperaturen das Treibhaussignal nur mit 7,6 Prozent wenig signifikant ist.

Alles nur menschgemacht?

Für Europa wird danach ein gleich hoher Einfluss von Klimagasemissionen und Nordatlantischer Oszillation ermittelt. Dieses Ergebnis findet sich aber nicht im aktuellen UBA-Pamphlet. Würde doch nur verwirren, dass die Forscher schon 2000 den Einfluß atlantischer Oszillationen hervorheben! Stattdessen wird immer wieder die Veröffentlichung von Schellnhuber und Rahmstorf (Der Klimawandel, C.H. Beck, 2007) zitiert. Dort kommen (Seite 40) für die Erwärmung lediglich die Treibhausgase in Frage: "Der Erwärmungsschub seit den 70er Jahren ist nicht mit natürlichen Ursachen zu erklären".

Auf Seite 45 heißt es dort, dass Modelle "einen Beitrag anthropogener Ursachen (Treibhausgase und Aerosole) zur Erwärmung im 20. Jahrhundert von 0,5 Grad Celsius ergeben. Da die Erwärmung im 20. Jahrhundert (Seite 50, ebenda) 0,6 Grad Celsius betrug, sind dies immerhin schon 80 Prozent, die dem anthropogenen Einfluss zugeschrieben werden. Doch das Umweltbundesamt geht weiter. Auf Seite 38 zeigt das Amt die Ergebnisse von Klimamodellen aus dem IPCC-Bericht 2007. Danach ist der natürliche Einfluss Null (Abb. 1), wenn nicht sogar negativ, und allein anthropogene Einflüsse erzeugen die Erwärmung.

Dies führt uns zur entscheidenden Frage der Klimasensitivität. Es ist zweifelsfrei, dass Klimagase, namentlich CO2, einen Erwärmungsbeitrag leisten. Doch viel bedeutsamer ist die Frage: wieviel ? Wie Sie wissen, wird als Klimasensitivität des CO2 die Erwärmung bei Verdoppelung der CO2-Konzentration gegenüber dem vorindustriellen Niveau von 280 ppm verstanden.

Da verweist uns die UBA-Veröffentlichung allein auf Schellnhuber/Rahmstorf (Der Klimawandel, Seite 42): "Die als gesichert geltende Spanne" der Klimasensitivität reicht (d. Verf.) "von 2 bis 4,5 Grad Celsius… Daher kann man einen Wert nahe an 3 Grad Celsius als den wahrscheinlichsten Wert ansehen".

Klimasensitivität ist geringer als gedacht

Mittlerweile verdichten sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, dass die Klimasensitivität des CO2 weit tiefer anzusiedeln ist. In Fachzeitschriften (Peer Reviewed) wurden kürzlich folgende Sensitivitäten veröffentlicht: Nic Lewis 1,1 bis 2,2 (Journal of Climate 2013), Troy Masters 1,5 bis 2,9 (Climate Dynamics 2013), Michael Ring 1,5 bis 2 (Atmospheric and climate science 2012). Auch die Ergebnisse der Norwegischen Forschungsgemeinschaft ( Norwegian Research Council), die den Einfluss des CO2 glatt halbiert, ist für das Umweltbundesamt nicht erwähnenswert.

Ich will nicht unerwähnt lassen, das wir im Buch "Die Kalte Sonne" eine Klimasensitivität des CO2 von 1 bis 1,5 Grad Celsius zugrundegelegt haben. Ja, wir haben mit einer anthropogen erzeugten Erwärmung umzugehen, die aber bei weitem die katastrophalen Prognosen des IPCC und ihrer Vertreter von 2 bis 6 Grad Celsius nicht erreichen werden. Die Quintessenz unseres Buches ist: Die natürlichen Einflüsse geben uns Zeit, unsere Energiebasis auf nachhaltige Grundlagen zu stellen. Und soweit ich sehe, ist unsere zentrale Aussage nicht mehr von den jüngsten Forschungsergebnissen entfernt. Gleichwohl wird unser wissenschaftlich belegter Standpunkt mit dem Bann und der Acht des Umweltbundesamtes versehen.

Nun aber, sehr geehrter Herr Präsident, nach der eingangs erwähnten Veröffentlichung von 17 Klimaforschern, die die Klimasensitivität des CO2 auf etwa 2 Grad Celsius reduzieren, die Übergangssensitivität sogar auf 1,3 Grad Celsius senken, sollte das Umweltbundesamt seine Veröffentlichung in den Reißwolf geben.

Das Umweltbundesamt hat nach Errichtungsgesetz die Aufgabe, den Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in allen Angelegenheiten des Immissions- und Bodenschutzes, der Abfall- und Wasserwirtschaft, der gesundheitlichen Belange des Umweltschutzes, insbesondere bei der Erarbeitung von Rechts- und Verwaltungsvorschriften, bei der Erforschung und Entwicklung von Grundlagen für geeignete Maßnahmen sowie bei der Prüfung und Untersuchung von Verfahren und Einrichtungen wissenschaftlich zu unterstützen.

Es ist weiterhin beauftragt mit der Aufklärung der Öffentlichkeit in Umweltfragen, Bereitstellung zentraler Dienste und Hilfen für die Ressortforschung und für die Koordinierung der Umweltforschung des Bundes.

Den Boden des gesetzlichen Auftrags verlassen

Das Umweltbundesamt hat mit der Veröffentlichung " Und sie erwärmt sich doch" den Boden des gesetzlichen Auftrags verlassen. Ich möchte von Ihnen wissen, wie Sie diese beispiellose Verzerrung wissenschaftlicher Daten heilen wollen. Ich denke, dass die Abgeordneten des Deutschen Bundestages wissen sollten, für welche Publikationen Steuergelder des Bundes aufgewandt werden.

Ich erlaube mir daher, eine Kopie dieses Schreibens sowohl an die Vorsitzende des Haushaltsausschusses als auch an den Bundesminister für Umwelt zu versenden.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt Senator a.D.


www.kaltesonne.de

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04.05.2014 Ich komme mir jetzt ganz schäbig vor

GFDK - Gottfried Böhmer

Das was Deutschland in den letzten acht Wochen an medialer Falschberichterstattung erlebt hat, dürfte in die Bundesgschichte eingehen. Konstantin Wecker schrieb schon Anfang März: "Die Rhetorik der Presse und unserer Politiker wird kriegerischer, auch wer nicht hellhörig ist, hört die Kriegstrommel. Gauck, Merkel und zunehmend auch Kommentatoren in bürgerlichen Zeitungen rüsten verbal auf".

Schon am 6. März 2014, nur sieben Tage nach dem Putsch in der Ukraine haben die Freunde der Künste umfangreich dargestellt wie namhafte Journalisten und Korrespondenten der Süddeutschen Zeitung eine kriegerische, antirussische Stimmung gegen Russland in Deutschland aufbauen wollten. Nahezu alle deutschen Leitmedien, von der Süddeutschen, der FAZ, die WELT, Bild, DIE ZEIT, Focus, ARD, ZDF etc bedauerten, dass die Ukraine nicht in der NATO wäre.

Daniel Brössler, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung suggerierte das ohne die NATO Osteuropa und Zentralasien vor Putin nicht mehr sicher seien. Stefan Cornelius, der seit 2000 das außenpolitische Ressort der Süddeutschen Zeitung leitet, stieß ins gleiche Horn. Cornelius schrieb: "Für die Unverfrorenheit des russischen Präsidenten gäbe es keinen Vergleich".

Entrussifizierung der Ukraine

Dass die Putschisten in Kiew öffentlich von der Entrussifizierung der Ukraine sprachen, wurde von den bundesdeutschen Medien einfach ignoriert. Dazu haben wir geschrieben: "Die EU hat rechtsradikale Mörder in Schlüsselstellungen einer vom Volk nicht autorisierten Regierung gebracht, die den Russen die "Entrussifizierung" androhen. Putin, so der Westen, soll dazu schweigen". Und im Cicero konnte man lesen: "Unbemerkt wurde die nächste Expansion der EU vorbereitet. Still und heimlich hat die EU Vorbereitungen getroffen, sich die Ukraine wie auch Georgien einzuverleiben".

Auf Russland und Wladimir Putin eingeschossen

Während sich die gesamte deutsche Medienlandschaft auf Russland und Putin einschoss, wurden unliebsame Journalisten wie Moritz Gathmann, der versuchte objektiv zu berichten von ZEIT-Online gefeuert. Auch dazu haben wir am 11. März 2014 ausführlich Stellung bezogen. Der ausgezeichnete Osteuropa-Kenner, der mit großem Engagement und guter Schreibe ein großer Gewinn für die Berichterstattung vieler deutscher Medien war, wurde einfach entsorgt. So macht man Journalismus in Deutschland.

Während man die Pro-russischen Kritiker mundtot machen wollte, wurden sie von den Medien kurzerhand als Putin-Versteher verunglimpft. Dazu haben wir am 27. März geschrieben:

"In den Medien macht ein neues Schlagwort seine Runde. Kritiker der USA und EU-Politik, die eine andere Meinung als die von den Medien propagierte Russland-Ukraine-Krim Berichterstattung vertreten, werden mittlerweile als "Putin-Russland-Versteher" diffamiert".

Auf Facebook gab es sogar eine Liste von Personen, denen man unterstellte, sie würden eine Pro-Russische Meinung vertreten. Am 1. Mai wurde sogar die ARD Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz, die mehrfach auf die Mißstände in der Berichterstattung der ARD und des ZDF hingewiesen hat, von der WELT vorgeworfen, sie sei eine Putin-Flüsterin.

Einer der eifrigsten Pro-NATO, Pro-EU, Pro-Bundesregierung und Anti-Russland, Anti-Putin Schreiber ist der WELT Chefkorrespondent Michael Stürmer, der seinem Namen alle Ehre macht. Ein Blick auf Wikipedia reicht schon, um uns aufzuklären:

Michael Stürmer, der "WELT-Mann"

Wikipedia: "In der Untersuchung von Uwe Krüger zum Einfluss von Eliten auf Leitmedien wird Michael Stürmer zu den am stärksten mit den sogenannten Eliten vernetzten Journalisten gerechnet. Besonders in den Themenfeldern Sicherheit, Verteidigung und Auslandseinsätzen der Bundeswehr zeige sich, dass er in seinen Artikeln den Diskurs der Eliten abbilde, deren Argumente verbreite und für mehr militärisches Engagement werbe. Das vermittelte Bild von Bedrohungen und Konflikten entspreche offiziellen militärpolitischen Doktrinen. Techniken der Propaganda würden zu seiner Verbreitung eingesetzt".

Bei der Berichterstattung über den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland gebe es "entlarvende Automatismen", erklärt die Dozentin für Journalistik, Gabriele Krone-Schmalz. Alan Posener (DIE WELT) schreibt von dem "hässlischen Gesicht der Putinfreunde". Ich komme mir jetzt ganz schäbig vor.

Und der Herausgeber der ZEIT Josef Joffe hatte unlängst den Friedensaktivisten Jürgen Todenhöfer als "Vulgärpazifist" beschimpft. Rainer Kahni unser Korrespondent und Autor aus Nizza hat hier an dieser Stelle mehrfach zu der Ukraine geschrieben.

Er stellte zu recht die Frage, ob die deutsche Presse von der Politik gelenkt wird und machte darauf aufmerksam, dass die Ukraine in den französischen Medien kaum eine Rolle spielt. Am 26. März fragte er sich, wer die Meinungshoheit in Deutschland hat, ist das Propaganda oder Journalismus?

Was haben wir geschrieben:

Aber die Deutschen wollen nicht mitspielen: Deutschland ist endlich wieder das Land der Dichter und Denker:

Die Medien dichten. Das Volk denkt

Eines ist heute schon sicher, es wird eng um die Glaubwürdigkeit der deutschen Medien und der Auflagenschwund wird sich fortsetzen. So können sich die Journalisten ihres Arbeitsplatz selbst entledigen.

Putin Versteher bekommen von Volker Bräutigam und Jochen Scholz Rückendeckung

Der ehemalige Redakteur der Tagesschau, ehemaliges Vorstandsmitglied der IG-Medien//ver.di, Honorarprofessor an der Universität Taipeh/Taiwan, der Publizist und Autor Volker Bräutigam hat gegen die desinformierende Ukraine-Berichterstattung des NDR beim NDR-Rundfunkrat Beschwerde eingelegt.

Volker Bräutigam ruft dazu auf das alle eine frei formulierte Protestmail wegen der tendenziösen Berichterstattung an den NDR schicken, direkt an das Aufsichtsgremium, den Rundfunkrat, via Mail.

gremienbuero@remove-this.ndr.de

Frau Ute Schildt, Vorsitzende des NDR-Rundfunkrats
Hamburg
Rothenbaumchaussee 131

Nachrichtlich an:
Herrn Intendant Lutz Marmor (p. E-Mail: ndr@remove-this.ndr.de)
Herrn ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke (redaktion@remove-this.tagesschau.de)
Frau Chefredakteurin Claudia Spiewak (p. E-Mail: ndr@remove-this.ndr.de)
Redakteursausschuss des NDR (p. E-Mail: ndr@remove-this.ndr.de)
Beschwerde über desinformierende Ukraine-Berichterstattung des NDR resp. der Redaktion ARD-aktuell

Sehr geehrte Frau Schildt,
hiermit mache ich von meinem Recht Gebrauch, wegen Art der Berichterstattung des NDR und der von ihm zu organisierenden Sendungen fürs Erste Deutsche Fernsehen, ARD-aktuell, über die Ereignisse in der Ukraine

Jochen Scholz, Oberstleutnant der NATO-Luftwaffe

Der ehemalige Oberstleutnant der NATO-Luftwaffe, Jochen Scholz, schrieb einen offenen Brief an den Präsidenten Russlands, Wladimir Putin. Hintergrund (Karriere): 12 Jahre NATO-Gremien, 6 Jahre NATO-Stäbe, 6 Jahre Bundesministerium der Verteidigung

Sehr geehrter Herr Präsident!

In Ihrer Rede vor der Staatsduma baten Sie um Verständnis bei den Deutschen.

Wir sind deutsche Staatsbürger, die die Nachkriegszeit mehrheitlich in der Westhälfte Deutschlands erlebt haben. Als der Kalte Krieg 1990 beendet und unser Land vereinigt wurde, ging ein Aufatmen durch die Welt, weil die stets drohende Gefahr einer nuklearen militärischen Auseinandersetzung gebannt schien, die den gesamten Globus in Mitleidenschaft gezogen hätte.
Deutschland wäre ausgelöscht worden.

Den entscheidenden Beitrag zur Befreiung Europas vom Nationalsozialismus hat, unter unvergleichlichen Opfern, die Sowjetunion geleistet. Gleichwohl war sie 1990 bereit, die deutsche Wiedervereinigung zu unterstützen, 1991 die Warschauer Vertragsgemeinschaft aufzulösen und die NATO-Mitgliedschaft Gesamtdeutschlands zu akzeptieren. Dies wurde vom Westen nicht honoriert.

Eklatante Wortbrüche

Der damalige Botschafter der USA in Moskau (1987 bis 1991), Jack Matlock, hat vor wenigen Tagen in der Washington Post bestätigt, dass Präsident Bush zugesagt hatte, die Großzügigkeit Präsident Gorbatschows nicht auszunutzen. Die Ausdehnung der NATO bis in ehemalige Sowjetrepubliken, die Errichtung von Militärstützpunkten in ehemaligen Warschauer Vertragsstaaten und der Aufbau eines Raketenabwehrschirms in Osteuropa bei gleichzeitiger Kündigung des ABM-Vertrages seitens der USA sind nicht nur eklatante Wortbrüche.

Erstschlag zur nuklearen Neutralisierung Russlands

Diese Maßnahmen können auch von uns nur als Machtprojektion der westlichen Führungsmacht verstanden werden, die gegen die von Ihnen betriebene staatliche und  ökonomische Konsolidierung Ihres Landes nach Ihrem Amtsantritt im Jahr 2000 gerichtet sind. Keir A. Lieber und Daryl G. Press haben 2006 darüber hinaus in „Foreign Affairs“ mit ihrem Artikel „The Rise of U.S. Nuclear Primacy”  überzeugend dargelegt, dass der Raketenabwehrschirm einen nuklearen Erstschlag zur nuklearen Neutralisierung Russlands ermöglichen soll.

Diese Vorgeschichte in geraffter Form bildet den Hintergrund ab, vor dem wir die Ereignisse in der Ukraine seit November 2013 beurteilen. Inzwischen ist vielfach dokumentiert, dass die USA die berechtigten Proteste der ukrainischen Bevölkerung für ihre Zwecke instrumentalisiert haben. Das Muster ist aus anderen Ländern bekannt: Serbien, Georgien, Ukraine 2004,  Ägypten, Syrien, Libyen.

Auch die Störfaktoren Europäische Union und OSZE wurden, postwendend, innerhalb von zwölf Stunden nach dem von den Außenministern des Weimarer Dreiecks ausgehandelten friedlichen Machtwechsel unter Zuhilfenahme faschistischer Kräfte ausgeschaltet. Wer hinter der jetzigen Putschregierung in Kiew steht, zeigen die Partner auf der Website der Open Ukraine Foundation des amtierenden Ministerpräsidenten.

1000 US-Militärbasen weltweit

Die inner- und völkerrechtlichen Fragen zur Sezession der Krim werden unterschiedlich beantwortet. Wir wollen die Vorgänge hier nicht juristisch, sondern ausschließlich politisch bewerten und einordnen. Vor dem Hintergrund der Entwicklung in Europa seit 1990, der Dislozierung der rund 1000 US-Militärbasen weltweit, der Kontrolle der Meerengen durch die USA und der von den Gewalttätern des Majdan ausgehenden Gefahr für die russische Schwarzmeerflotte sehen wir die Sezession der Krim als eine defensive Maßnahme mit einer gleichzeitigen Botschaft: bis hierher und nicht weiter.

Der entscheidende Unterschied zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovo ist, dass hierfür mit dem völkerrechtswidrigen Luftkrieg der NATO – leider mit Beteiligung Deutschlands – erst die Voraussetzung geschaffen wurde.

Wirtschaftsgemeinschaft von Lissabon bis Wladiwostok

Sehr geehrter Herr Präsident, Sie haben bereits vor knapp vier Jahren für eine Wirtschaftsgemeinschaft von Lissabon bis Wladiwostok geworben. Sie wäre die  ökonomische Basis für das „Gemeinsame Haus Europa“. Die Ukraine könnte eine ideale Brückenfunktion für die künftige Kooperation zwischen der von Ihnen angestrebten Eurasischen Union und der Europäischen Union einnehmen, nicht zuletzt in kultureller Hinsicht.

Wir sind überzeugt, dass die massive Einflussnahme der USA das Ziel hatte, diese Brückenfunktion auszuschalten. In der EU-Kommission haben sich diejenigen Kräfte durchgesetzt, die die Politik der USA gegen Russland unterstützen. Die Rede des Geschäftsführenden Generalsekretärs des Europäischen Auswärtigen Dienstes, Pierre Vimont, am 14. März dieses Jahres ist insofern eindeutig (EurActiv: „EU shunned from US-Russia meeting on Ukraine“).

Die Deutschen wollen Frieden, keine Konfrontation

Sehr geehrter Herr Präsident, wir bauen darauf, dass Ihre historische Rede im Jahr 2001 im Deutschen Bundestag auch künftig die Grundlage für Ihr Handeln gegenüber der EU und Deutschland bilden wird. Die aktuellen Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Deutschen keine Konfrontation mit der Russischen Föderation wünscht und Verständnis für die russische Reaktion auf die Ereignisse in der Ukraine aufbringt.

Wir verkennen nicht die Schwierigkeiten, denen die deutsche Politik als Mitglied der EU und der NATO in Bezug auf Russland ausgesetzt ist, sie sind auch Ihnen bekannt. Zumindest erwarten wir jedoch, dass die Bundesregierung nach dem alten Römischen Rechtsgrundsatz audiatur et altera pars handelt. Dies wurde im Zusammenhang mit der Nachbarschaftspolitik der EU im Fall der Ukraine unterlassen.

Russland hat seine im Zweiten Weltkrieg zu Tode gekommenen 27 Millionen Menschen selbst im Kalten Krieg nicht gegen Deutschland politisch instrumentalisiert. Diese innere Größe allein verdiente eine andere Qualität in den Beziehungen zwischen unseren Ländern. Die Menschen in Deutschland haben hierfür ein feines Gespür:

"Disgusting"

Als sich 1994 die „Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“ mit einem Auftritt ihres Musikkorps auf dem Platz vor der Bundeskunsthalle in Bonn aus Deutschland verabschiedete, spielten sich bewegende Szenen zwischen den zahlreichen Zuschauern und den Musikern ab. In diesem Zusammenhang fällt uns zu der aktuellen Berichterstattung und Kommentierung der deutschen Medien nur ein treffendes Adjektiv in englischer Sprache ein: disgusting.

Sehr geehrter Herr Präsident, mit unseren bescheidenen Mitteln als einfache Staatsbürger werden wir dazu beitragen, dass die beabsichtigte Spaltung Europas nicht gelingt, sondern die Ideen von Gottfried Wilhelm Leibniz zu neuem Leben erweckt werden.

Wir sind  überzeugt: nur wenn die Staaten und Völker des eurasischen Doppelkontinents ihre Angelegenheiten miteinander friedlich, respektvoll, kooperativ, auf der Grundlage des Rechtes und ohne Einmischung von außen regeln, wird dies auch auf die  übrige Welt ausstrahlen. Wir verstehen Sie in diesem Sinn als Verbündeten.

Für Ihre jetzige, und hoffentlich auch die nächste Amtsperiode wünschen wir Ihnen Kraft, Stehvermögen, Klugheit und Geschick.

Mit vorzüglicher Hochachtung
Jochen Scholz, Oberstleutnant a.D.

Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.

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29.04.2014 Deutsche, ihr müsst wieder Abschreckung lernen?

Rainer Kahni - Gottfried Böhmer

Die Kriegshetze der Deutschen Medien kennt kein Halten mehr. Die vergangene Woche war das Schlimmste, was man in den vergangenen siebzig Jahren zu lesen bekam. So titelte die Bild: "Russland will den 3. Weltkrieg", die "Welt" kam mit der Schlagzeile "Deutsche, ihr müsst wieder Abschreckung lernen."

Der Herausgeber der ZEIT Josef Joffe hatte unlängst den Friedensaktivisten Jürgen Todenhöfer als "Vulgärpazifist" beschimpft. Was sind das für Zeiten?

Sie hätten auch direkt schreiben können:

Deutsche ihr müsst wieder töten lernen

Dass die gesamte Springer Presse sich seit Wochen damit hervor tut immer reißerische Titel zu bringen, sollte uns allen zu denken geben. Aber auch unsere sogenannten Leitmedien wie FAZ, Süddeutsche und die ZEIT stehen nicht viel besser da, einzig der Spiegel versucht zumindest ab und zu differenzierter zu berichten. Man muss sich schon die Frage stellen, wer hier an einem bewaffneten Konflikt mit Russland interessiert ist.

Die bei weitem abwegigste Rolle spielen allerdings die deutschen Staatsmedien in Gewand von ARD und ZDF. Die Sender bringen täglich ohne rot zu werden nicht nur gefälschte CIA Videos und Fotos, nein sie offerieren dem deutschen TV Publikum am laufenden Meter Falschmeldungen und verdrehen die Tatsachen.

Gestern Abend 28. April bekamen die Medienvertreter das gesamt mediale Kotzen. Der Irak- Kriegsverweigerer Gerhard Schröder feierte mit dem dritten-Weltkriegsverweigerer Wladimir Putin seinen 70. Geburtstag im russischen St. Petersburg. Die gesamten deutschen Schmiergriffel waren weder informiert noch eingeladen.

Am lautesten jaulte die WELT, Richard Herzinger die US-WELT Geheimwaffe schrieb sogleich: "Schamlosigkeit ist die Vokabel, die Gerhard Schröders Verhalten wohl am besten charakterisiert". Na ja, liebe WELT damit können wir leben.

Deutsche, ihr müsst wieder Abschreckung lernen?

Dass unser guter Onkel, Bundespräsident Joachim Gauck auch schon seit Wochen die Deutschen dazu auffordert mehr militärische Präsenz zu zeigen, gehört wohl zu diesem Spiel.

Aber die Deutschen wollen nicht mitspielen: Deutschland ist endlich wieder das Land der Dichter und Denker:

Die Medien dichten. Das Volk denkt

Während sich die Deutschen von ihren Mainstream - Medien durch immer neue Horror - Meldungen aus der Ukraine manipulieren lassen müssen, gerät ganz in Vergessenheit, dass hinter jedem Kriegsgeschrei handfeste wirtschaftliche Interessen stehen.

Es braucht nicht mehr wiederholt zu werden, dass die USA mit allen legalen und illegalen Mitteln sich durch ein geheimes Freihandelsabkommen mit der EU riesige Märkte für ihren Junk - Food erschließen wollen. Die Ukraine ist ein passendes Opfer, wenn sie in die EU eingegliedert würde. Brüssel tut im Auftrag der USA alles dafür.

Die NATO ist ein williges Vehikel, Russland in die Enge zu treiben. Die gesamte EU - Erweiterung in der Vergangenheit hatte kein anderes Ziel, als einen riesigen Markt für eine Freihandelszone USA - EU zu schaffen. Eine demokratische Legitimation dafür ist weit und breit nicht in Sicht. Nun hebt die US - Industrie, die technisch auf der Stelle tritt, ihr Visier und greift den französischen Technologie - Konzern ALSTOM an.

Dieser Konzern ist circa 10 Milliarden US - Dollar wert und liegt mit seiner Technologie insbesondere im Bereich des Zug - Baus (TGV) an der Weltspitze. Frankreich hat dadurch das schnellste und beste Schienennetz der Welt und verkauft seine Züge bis nach Asien. Das weckt bei den US - Konzern General Electric große Begehrlichkeiten. Da taucht der sogenannte "Weiße Ritter" in Form des deutschen Siemens Konzerns auf, der technisch weit hinterher hinkt.

Nicht umsonst spotten die Siemensianer, dass Siemens eine Bank mit angeschlossener Elektroabteilung ist, denn Siemens bekommt nicht einmal die Züge für die Deutsche Bundesbahn fristgerecht und auf neuesten technischen Stand hin. Da wäre ALSTOM wahrlich eine technische Bereicherung für Siemens, wenn..... Ja wenn, General Electric nicht schon längst seine Finger bei Siemens mehr oder weniger offen im Spiel hätte.

Das alles weiß der deutsche Wirtschaftsminister nicht, wie sollte er auch? Auf jeden Fall können weder General Electric noch Siemens die Lösung für Alstom sein. Daher schlägt der französische Politiker Jean - Luc Mélanchon vor, ALSTOM vorrübergehend in den Besitz des französischen Staates mittels einer Sperrminorität zu überführen und so vor feindlichen Übernahmen zu schützen. Das ist der Weg, um die Gier nach Technologie aus den USA zu stoppen.

29. April GfK-Konsumklimaindex

Die Ukraine-Krise beginnt die Verbraucher in Deutschland zu verunsichern. Bei der Konsumstimmung zeigten sich erste Auswirkungen, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK mit.

Rainer Kahni, besser bekannt als Monsieur Rainer, ist Journalist und Autor von Polit - und Justizthrillern. Er ist am Bodensee aufgewachsen, lebt jedoch seit vielen Jahren in Paris und bei Nizza. Seine Muttersprache ist deutsch, seine Umgangssprache ist französisch. Er ist Mitglied von Reporters sans frontières und berichtet für Print - Radio - und TV - Medien aus Krisengebieten.

Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.

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27.04.2014 militärischer, verfassungswidriger Staatsstreich

Rainer Kahni und Gottfried Böhmer

Erstveröffentlichung am 22. April - Aktualisiert am 27. April 2014

Sind das jetzt unsere neuen Freunde? Es war nicht genug, dass die EU und die NATO fast alle ehemaligen Sowjetrepubliken in ihre Organisationen aufgenommen haben, egal ob sie die ökonomischen und rechtsstaatlichen Mindestnormen an die EU erfüllen. NEIN, nun kreisen wir Russland weiter ein und wundern uns dann, dass sich Putin bedroht sieht.

Wer zündelt denn in der Ukraine? Ist es der CIA oder der FSB? Und auf welcher Rechtsgrundlage gibt die EU der Ukraine dreissig Milliarden Euro Soforthilfe? Erfüllt die Ukraine denn die Anforderungen und die Sicherheiten für solche Gelder? NEIN.

Es geht also gar nicht um die Menschen in der Ukraine, es geht um Macht, Einfluss und strategische Interessen, der NATO, der EU und der USA, die einen riesigen Markt für das bevorstehende Freihandelsabkommen riecht.

Wer hat denn mehr gelogen im Irak, in Afghanistan und in all den schmutzigen kleinen Kriegen der NATO unter Führung der USA? Russland oder die USA? Lasst Euch nicht täuschen, nirgends wird mehr gelogen, als nach der Jagd, vor Gericht, an den Gräbern und vor einem Krieg.

Es wird bereits heute für die Kriegslügen in den Medien getrommelt! Wo sind die Millionen von Menschen an Ostern, die sich gegen diese Lügenpropaganda öffentlich zur Wehr setzen? "Geschichte ist die Lüge, auf die sich die Historiker geeinigt haben!" (Voltaire)

Anmerkung unseres Redaktionsleiters Gottfried Böhmer

Um die Lage zu überblicken sollte man vielleicht noch einmal zurückblicken. Ausgangslage der heutigen Situation ist das Assoziierungsabkommen der EU mit der Ukraine das werder der Präsident noch das Parlament der Ukraine ratifizieren wollten.

Daraufhin wurde zunächst mit Unterstützung der EU, der Konrad Adenauer-Stiftung und den USA die sich von Georg Soros , den US-amerikanischen Organisationen National Democratic Institut (NDI) und dem International Republican (IRI) vertreten ließen eine "friedliche Besetzung" des Maidan organisiert mit dem Ziel Präsident Viktor Janukowitsch zu stürzen, und durch Neuwahlen eine Regierung zu bekommen die das Assoziierungsabkommen mit der EU unterschreibt

Die New York Times hat  über diese Organisationen 2011 geschrieben, dass sie zu den Vorreitern und Unterstützern des "Arabischen Frühlings" gehören und eng mit dem US-Aussenministerium zusammen arbeiten.  Den Arabischen Frühling können sie sich jetzt mal gerne in Ägypten, Syrien und Libyen anschauen. Mord, Totschlag und das totale Chaos haben sie hinterlassen. Das war wohl auch für die Ukraine vorgesehen.

Der Spiegel schrieb "Die Janukowitsch-Gegner wollen durchhalten, bis der Präsident gestürzt ist".

Derweil versuchte die Merkel-Regierung den Preisboxer Witali Klitschko als möglichen Präsidenten aufzubauen. Nur zu dumm, dass der zwar gut schlagen, aber nicht sprechen kann, es reicht zu Werbesprüchen, aber nicht zu mitreißenden Reden. Am 8. Dezember 2013 schrieb der Spiegel "Merkel kämpft für Klitschko". Die Merkel-Regierung und Europas Konservative wollen Vitali Klitschko nach SPIEGEL-Informationen gezielt zum neuen starken Mann in Kiew aufbauen.

So wie es ausieht, wollte Merkel die Ukraine  mit Volldampf in das Assoziierungsabkommen zwingen. Darüber hatte sich Georg Friedmann von der US-Denkfabrik STRATFOR sehr gewundert "Deutschland spiele ein Komplexes Spiel" schrieb er. Vielleicht hätten die Schreihälse à la Claus Kleber und Co sich mal auch wundern sollen bevor sie allesamt einstimmig im vorauseilendem Gehorsam das Lied der EU-NATO und der Bundesregierug sangen.

Ich möchte hier folgendes zu bedenken geben. Seit Jahrzehnten bemühen sich alle Bundeskanzler, auch während des kalten Krieges um ein, weil es für Deutschland existenziell ist, gutes Verhältnis zu Russland. Seit Merkel ist zwischen Russland und Deutschland anscheinend eine neue Eiszeit angebrochen.

Das Verhältnis unserer Nationen ist schon lange nicht mehr gut, was hatte der Bundesausenminister Guido Westerwelle auf dem Maidan verloren?, das hätten wir uns mal fragen sollen. "Für die Teilnahme an solchen Ereignissen gibt es einen einfachen Namen: Einmischung in innere Angelegenheiten", sagte Russlands Ministerpräsident Medwedew seinerzeit im russischen Fernsehen. Was wir nun erlebt haben, hat eine neue Qualität. Zum ersten Mal seit Gründung der Bundesrepublick hat Deutschland eine gegen Russland angetriebene Politik nicht nur betrieben sondern massiv angefeuert.

Die Russen werden das sehr genau zu Kenntniss genommen haben. Das Vertrauen dürfte für lange Zeit weg sein, und die Folgen werden wir, so oder so noch zu spüren bekommen.

Reuters meldete am Montag dem 9. Dezember 2013
"Auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew hatten bereits vor einer Woche 350.000 Menschen gegen die Entscheidung von Janukowitsch protestiert, ein Assoziierungsabkommen mit der EU in letzter Minute platzen zu lassen".

Hier sei erwähnt, dass anscheinend kein einziger deutscher Journalist die 1500 Seiten des von der EU vorgelegten Abkommens gelesen hat. Hätten sie es mal gelesen, dann wäre ihnen klar geworden, dass Russland das nicht zulassen kann, weil dieser Vertrag elementare russische Interressen verletzt.

Wie besoffen war man in Brüssel?

Nachdem die mehr als zwölf wöchige "Demo" auf dem Maidan nicht zum Sturz der Regierung geführt hat, mußte Gewalt angewendet werden in Form von Scharfschützen, die auf Demonstranten schossen. Ohne jede Prüfung waren sich die EU-USA und die gesamten Medienvertreter ganz schnell einig, dass nur Viktor Janukowitsch dafür verantwortlich sei. In Folge der Schüsse auf dem Maidan kam es am 22. Februar 2014 zum Sturz des gewählten Präsidenten und die EU sah sich am Ziel ihrer Träume.


Laut Putin hatte sich in der Ukraine ein militärischer, verfassungswidriger Staatsstreich ereignet. Aber Polen und England signalisierten umgehend ihre Unterstützung für die Putschisten und der Präsident des Europaparlaments, Martin Schultz, (SPD) bezeichnete diesen Schritt sogar als "historischen Augenblick für die Ukraine und Europa".

Wir haben uns mal angeschaut, was in dem Assoziierungsabkommen steht:

Empfehlungen des Europäischen Parlaments an den Rat, die Kommission und den EAD zu den Verhandlungen über das Assoziierungsabkommen EU-Ukraine. Das Abkommen soll wie gesagt 1500 Seiten stark sein.

Unter G. des Assoziierungsabkommens, das die EU der Ukraine unterjubeln wollte, und das Präsident Viktor Janukowitsch nicht unterschreiben wollte, findet sich folgende Anmerkung die zunächst harmlos klingt, es aber keinesfalls ist:

In der Erwägung, dass die führenden Politiker und Amtsträger der Ukraine wiederholt ihr Bekenntnis zur europäischen Integration und ihr langfristiges Ziel bekräftigt haben, die Ukraine in die Lage zu versetzen, ein Mitgliedstaat der EU zu werden, und in der Überzeugung, dass ein Assoziierungsabkommen ein Instrument von zentraler Bedeutung für die Verwirklichung dieses Ziels ist; in der Erwägung, dass alle politischen Handlungsträger in der Ukraine sowie die Zivilgesellschaft und die Öffentlichkeit weiterhin dieses Ziel verfolgen; in der Erwägung, dass die verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und den Mitgliedern des Europäischen Parlaments sowie zwischen der Ukraine und den Parlamenten der Mitgliedstaaten ein begrüßenswertes Beispiel für die Zusammenarbeit verschiedener politischer Kräfte mit dem Ziel darstellt, die europäische Perspektive der Ukraine voranzutreiben, und fortgesetzt werden sollte. ( so geht das auf 1500 Seiten weiter)

Verklausuliert gesagt heißt das:

1. Das geostrategisches Interesse der EU soll gewahrt werden

2. Öffnung des Marktes für EU-Produkte

3. Politische Kontrolle der Ukraine durch die EU

4. Über die Mitgliedschaft der Ukraine soll der Weg für die NATO frei gemacht werden

5. Osterweiterung der Nato und Schaffung der Freihandelszone

Mit anderen Worten: das ist Neokolonialismus in Reinkultur

Und noch etwas: Viele Beobachter hat es sehr erstaunt, wie schnell die EU-USA die Putschregierung des neuen Ministerpräsidenten Arsenij Petrowytsch Jazenjuk anerkannt haben. Dabei hätten sie nur ein paar Jahr zurückschauen müssen. Von Dezember 2007 bis September 2008 war Jazsenjuk Präsident des ukrainischen Parlaments.

Mit seinen seinerzeitigen politischen Weggefährten, Staatspräsident Victor Juschtschenko und Julija Tymoschenko, (beste Freundin von Angela Merkel, die die Russen am liebsten mit Atombomben ausradierten möchte), plante er im Januar 2008 ein politisches Komplott.

Ohne das Parlament zu informieren, haben die drei NATO-Glücksritter einen Brief an die NATO unterschrieben, in dem sie offiziell um die Aufnahme der Ukraine in den Nato-Beitrittsprozess baten. Jazenjuk löste daraufhin eine Parlamentskrise aus und wurde aufgefordert seine Unterschrift zurückzuziehen. Was er bis heute nicht getan hat.

Arsenij Jazenjuk, Washingtons ukrainischer Statthalter

Nachdem der Natoverschwörer Ende 2008 zurücktreten mußte, und in den Folgejahren bis zum Putsch am 27.2.2014 kein Regierungsamt mehr hatte, kam nun seine große Stunde. Die Financial Times bezeichneten ihn als Favoriten der Amerikaner. So weit liebe Leser, zu den Hintergründen dieses abgekarteten EU-NATO-Spiels.

Am rande bemerkt: Am 16. März drohte Jazenjuk den Ukrainischen Russen „Wir werden sie alle finden — auch wenn es ein oder zwei Jahre dauert — und sie zur Rechenschaft ziehen und vor ukrainischen und internationalen Gerichten anklagen. Der Boden soll brennen unter ihren Füßen".

Klare Ansage: 30. März 2014 - Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat sich dafür ausgesprochen, die Erweiterung des Nato-Bündnisses fortzusetzen. Der Beitritt osteuropäischer Staaten sei "eine der großen Erfolgsgeschichten unserer Zeit", schrieb Rasmussen in einem Beitrag für die Welt am Sonntag. "Die Aufgabe jedoch ist noch nicht erfüllt."

Aktuelle Meldung: Am Samstag den 19.4.2014 bringt die welt.de einen Artikel mit dem Aufmacher "Mehrheit in Ost-Ukraine will keinen Russland-Beitritt". In dem Artikel behauptet die Welt, dass das Kiewer Internationale Institut für Soziologie in einer aktuellen Umfrage ermittelt hätte, dass sich 52,2 - 69% der Befragten gegen eine Angliederung an Russland ausgesprochen hätten.

Bei unserer Überprüfung der Meldung stellte sich heraus, dass exakt die gleiche Meldung/ gleicher Text auf ca. 40 Nachrichtenportalen und sogar auf n24.de, zeit.de, stern.de, berliner zeitung.de, tagesspiegel.de etc zu finden war. Es handelte sich also nicht, um eine nachgeprüfte Meldung oder eine damit verbundene Recherche, sondern um eine PR-Meldung, die nun als Tatsache unter die Leute gebracht wird.

Der neue Journalismus in Deutschland

Bei unserer weiteren Recherche konnten wir feststellen, dass besagtes Kiewer Internationale Institut für Soziologie schon seit Monaten Anti-Russland-Meldungen verbreitet, die sich vornehmlich in deutschen Medien wiederfinden. Bei unserer erweiterten Recherche konnten wir feststellen, dass dieses "Institut" eine privat finanzierte Firma ist, die die Weltbank sowie United Nations als ihre Kunden aufführt.

Absolut vertrauenswürdig.  Zusammengefasst: Die deutschen Medien verbreiten Nachrichten von einem "Institut", von dem man weder die Hintermänner noch Auftraggeber dieser Umfragen kennt. Das ist der neue Journalismus in Deutschland.

Und so begann das alles

25. April 2014 - Russlands Außenminister Lawrow hat den Westen beschuldigt, die Ukraine aus Eigeninteresse kontrollieren zu wollen. „Der Westen will – und so begann das alles – die Kontrolle über die Ukraine ergreifen wegen seiner eigenen politischen Ambitionen, nicht wegen der Interessen des ukrainischen Volkes“, sagte Lawrow.


Jakob Augstein "Wer nicht an der richtigen Stelle klatscht, wird als "Putin-Versteher" beschimpft und muss gleich auch erklären, wie er zu Putins Schwulen-Politik steht - und der Vorwurf des Antiamerikanismus liegt ohnehin nahe".

Rainer Kahni, besser bekannt als Monsieur Rainer, ist Journalist und Autor von Polit - und Justizthrillern. Er ist am Bodensee aufgewachsen, lebt jedoch seit vielen Jahren in Paris und bei Nizza. Seine Muttersprache ist deutsch, seine Umgangssprache ist französisch. Er ist Mitglied von Reporters sans frontières und berichtet für Print - Radio - und TV - Medien aus Krisengebieten.

Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.

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25.04.2014 Kiew: Russland will dritten Weltkrieg

GFDK - Rainer Kahni

Ein Kommentar von Rainer Kahni: Ukraine über alles? - Während sich die deutschen Medien über die Vorgänge in der Ukraine nicht mehr einkriegen können, scheint sich die französische, englische und italienische Presse nur wenig um dieses Thema zu kümmern.

Die Bevölkerung in Frankreich schüttelt nur den Kopf über ihren hyperaktiven Aussenminister Laurent Fabius, der im Schlepptau von Deutschlands Aussenminister Steinmaier von einem Fettnapf in den nächsten tritt.

Erst stürzten sie zusammen mit dem polnischen Aussenminister auf Weisung der USA die Ukraine in ein Chaos ohnegleichen mit ihrem tölpelhaften politischen Agieren, nun wollen sie Russland weiter mit ihren Besuchen in Georgien und Klein – Asien provozieren. Deutschland wähnt sich kurz vor dem III. Weltkrieg, doch die Welt dreht sich weiter. Ausländische Medien scheint die deutsche Hysterie wenig zu kümmern:

LE MONDE : General Electric will den französischen Konzern Alstom übernehmen.

LE FIGARO : Das Hauptthema ist die Schulbildung in Frankreich.

TF 1 : Macht mit der Heiligsprechung von Johannes Paul II. Und Johannes XXIII auf.

FRANCE 2 : Berichtet über den vor 20 Jahren in Ruanda stattgefundenen Genozid.

FRANCE INFO : Erläutert die Vorschläge des Bildungsministers.

MEDIAPART : Diskutiert, wie man Europa demokratisieren könnte.

TIMES UK : Macht mit einer Story über Prince George auf.

LA CORRIERA DELLA SERA : Berichtet über den Staatspräsidenten Napolitano.

Auf den dritten Seiten sind dann auch noch Berichte über die Ukraine zu finden. Von Hysterie keine Spur. In den Fernsehanstalten gibt es keine Diskussionen oder gar Talkshows über das Thema Ukraine. Warum also, so fragen wir Journalisten uns, ist ausgerechnet in Deutschland die Ukraine das Thema Nummer eins in den Medien? Hat das System oder ist die deutsche Presse von der Politik gelenkt?

In Frankreich gibt es nur einen staatlich beaufsichtigten TV – Sender : France 2. Doch auch hier ist nichts zu spüren von einer Einflussnahme der Politik. Die Zeitungen sind im Gegensatz zu Deutschland nicht in den Händen einiger weniger Medienzaren, sondern völlig unabhängig und meist im Besitz ihrer Redakteure, wie LE MONDE, MEDIAPART oder der altehrwürdige CANARD ENCHAÎNE. LE FIGARO wurde erst kürzlich, fast bankrott, an den Sohn eines Milliardärs für ein Trinkgeld verkauft, der aber seinen Redakteuren völlig freie Hand lässt.

Man fragt sich also, was soll die Russland – Hetze in den deutschen Medien?

Anmerkung der Redaktion GFDK

Und was schreiben die deutschen Medien heute:

Die Welt, FAZ, Spiegel, Süddeutsche Zeitung, etc,pp

25.04.2014

Der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk wirft Russland vor, einen dritten Weltkrieg beginnen zu wollen.

Und der Welt Korrespondent Daniel Friedrich Sturm bedauerte am 23. April das weder
Moldawien noch Georgien der EU und der NATO angehören würden. "Moldawien und Georgien genießen nicht den Schutz der Nato, können nicht profitieren von der Beistandsklausel, wonach jeder Angriff auf einen Mitgliedsstaat einer Aggression gegen jeden anderen Bündnispartner gleichkommt"

Des weiteren schreibt Sturm, von der Moskauer Aggression und das sich russische Militärs und Geheimdienstler im Osten der Ukraine breitmachen würden, beides ist wie wir wissen eine Unwahrheit die seit wochen von der Welt.de verbreitet wird.

Gegen den Mehrheitswillen der Deutschen, gegen die Interessen der deutschen Industrie setzt Angela Merkel weitere Sanktionen gegen Moskau durch. Dabei nützt ein Handelskrieg ausschließlich den USA – stellte der Publizist und Altmeister der Geopolitik, Peter Scholl-Latour in einem Exklusiv-Interview das er mit Compact führte fest.

Rainer Kahni, besser bekannt als Monsieur Rainer, ist Journalist und Autor von Polit - und Justizthrillern. Er ist am Bodensee aufgewachsen, lebt jedoch seit vielen Jahren in Paris und bei Nizza. Seine Muttersprache ist deutsch, seine Umgangssprache ist französisch. Er ist Mitglied von Reporters sans frontières und berichtet für Print - Radio - und TV - Medien aus Krisengebieten.

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