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23.01.2021 Polizei-Meldungen und mehr

Besorgte Bürger oder Denunzianten - Der neue Volkssport in Deutschland

von: GFDK - Reden ist Silber

Der Denunziant erstattet gegenüber einer der denunzierten Person übergeordneten Institution Anzeige, so heißt es auf Wikipedia. Anpetzen und Nachbarn anscheißen, scheint in Deutschland zum Volkssport zu werden, wenn man die Polizei-Meldungen weniger Tage ließt. Wir sagen den Regierenden von hier aus, wir sind nicht eure Knechte.

Das Denuziantentum in Deutschland

Hier einige Meldungen der letzten Tage: Die Polizei hat in einem Keller in Nordrhein-Westfalen ein corona-regelwidriges Treffen zum Haareschneiden aufgelöst. Nach einem Hinweis von Denuzianten seien Einsatzkräfte am Freitagnachmittag im Untergeschoss eines Geschäftshauses in Schwerte auf 20 Personen gestoßen.

Die Polizei hat in Gelsenkirchen eine Hochzeitsfeier mit mindestens 60 Gästen aufgelöst. Die Teilnehmer hätten Platzverweise und Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung bekommen, teilte die Polizei mit.

Denuziantem, gennant "Zeugen", hatten am Sonntagnachmittag die Polizei alarmiert, weil sie zahlreiche Feiernde auf der Straße bemerkt hatten. In einer Wohnung unter der Adresse fanden die Beamten dann etwa 60 Teilnehmer der Feier.

Ein Gottesdienst einer kleinen Berliner Gemeinde mit weit mehr als 170 Menschen ist in Berlin wegen massiver Verstöße gegen die Corona-Regeln aufgelöst worden.

In einem Saal der Kirchengemeinde zwischen Koloniestraße und Soldiner Straße in Berlin-Gesundbrunnen seien am Sonntagabend gegen 19.45 Uhr 170 Erwachsene sowie weitere Kinder von der Polizei angetroffen worden, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Gerufen wurde die Polizei, wie immer von Denuzianten.

Eine Teilnehmerin einer wegen Corona illegalen Party in München ist bei Eintreffen der Polizei aufs Dach geflüchtet und abgestürzt. Die Polizei war in der Nacht auf Sonntag per Notruf 110 von Denuzianten über eine laute Party mit mehreren Teilnehmern in einer Wohnung in der Maxvorstadt informiert worden.

Mehrere Streifen fuhren hin. Sechs Personen hatten sich zum Wiedersehen getroffen. Alle sechs "Party-Teilnehmer" wurden wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt. Zudem gibt es eine Anzeige wegen Ruhestörung.

Mit lautstarkem Singen haben mehrere Menschen im pfälzischen Frankenthal nicht nur Denunzianten verärgert – sondern sich auch Verfahren wegen Verstößen gegen Corona-Regeln eingehandelt.

Wie die Polizei mitteilte, meldeten Denuzianten in der Nacht zum Sonntag eine lautstarke Karaoke-Party. Die Beamten hätten rund zehn Männer und Frauen „mittleren Alters“ in einem Haus angetroffen, sagte ein Polizeisprecher.

Die Hamburger Polizei hat eine Party im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg aufgelöst, bei der mehr als 30 Menschen seit möglicherweise zwei Tagen zusammen gefeiert haben. Denunzianten hatten das in der Pandemie illegale Zusammentreffen in einer Halle am späten Samstagabend gemeldet, wie ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen berichtete. 

Journalisten decken die Corona-Maßnahmen

Teile des deutschen Journalismus haben in der Corona-Krise eine Wagenburg ums Kanzleramt gebildet, die Regierung gegen Angriffe verteidigt und ihre Kritik stattdessen auf die „unvernünftigen“ Bürger gerichtet, schreibt Andreas Rosenfelder, Ressortleiter Feuilleton bei "Welt-Online".

Die Schuldigen sind die feiernden Jugendlichen im Park,  die Urlaubsreisenden im Sommer und Herbst, die gestressten Last-Minute-Weihnachtseinkäufer oder jetzt eben die Familien, die sich einen Hang zum Schlittenfahren suchen.

Dass die Kritiker der Maßnahmen in einer grotesken Täter-Opfer-Umkehr immer wieder für das Übel der Pandemie verantwortlich gemacht wurden, so beschreibt es uns die linksdominierte Journalistenszene.

Die Merkel'schen Klatschmedien

Sie haben auch keinerlei Skrupel, Glühwein trinkende Bürger für das Scheitern ihrer Corona-Strategie verantwortlich zu machen – so tat es Jens Spahn im Dezember, beklatscht von der Journalistenblase.

Die Hauptstadtmedien schirmten die Corona-Politik der Bundesregierung gegen Angriffe von Dritten ab, sie stellten die ausgegebenen Marschrouten in Form von Leitartikeln an ihre Leser durch und richteten ihre brachliegende kritische Energie einfach auf die „unvernünftigen“ Bürger, die regelmäßig dafür gegeißelt wurden, sich nicht so zu verhalten, wie sich das die Corona-Strategen und ihre medialen Dolmetscher wünschten. Wie sagen danke Herr Andreas Rosenfelder für diese klaren Worte.

Der Chor der Experten, Lobby-Verbände, Politiker und medialen Hofierer der Einschränkungspolitik ist lauter geworden, gleichzeitig wächst das Unbehagen in Teilen der bürgerlichen Gesellschaft, die ihr Land nicht mehr wiedererkennen, schreibt Ulf Poschardt, der Chefredakteur von "Welt-Online" über die Lockdown-Fetischisten.

Weiter schrie er "Die Heftigkeit, mit der in der Corona-Krise auf freiheitliche Störenfriede eingedroschen wurde, hat etwas Befremdliches. Im aktuellen „Spiegel“ werden Experten wie Hendrik Streeck und Jonas Schmidt-Chanasit als „schädlicher“ eingeordnet als die Corona-Leugner. Einmal mehr erweist sich der mediale Mainstream, nicht nur der öffentlich-rechtliche, als ein Ort umfassender Freiheitsskepsis".

Die Polen sind mutiger als die Deutschen

In Polen hat eine „Wir machen auf“-Kampagne zunehmend Erfolg. Es öffnen immer mehr Hotels, Restaurants und Geschäfte wieder ihre Türen – trotz der Verbote im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen. Ermutigt werden die Unternehmer durch Gerichtsurteile. Anders als in Deutschland haben die polnischen Rebellen juristischen Rückenwind.

Die Richter berufen sich dabei darauf, dass die Regierung nicht den Katastrophenfall ausgerufen habe, weswegen solche weitreichenden Einschränkungen der Bürgerrechte nicht verfassungsgemäß seien. Sie wurden einzig durch eine Regierungsverordnung eingeführt, ohne Gesetzesbeschluss des Parlaments. Aus Sicht des Gerichts reicht das ebenfalls nicht aus.

Die Stimmung kippt

Die Bundesbürger empfinden die Corona-Maßnahmen zunehmend als Belastung. Fast jeder zweite Bürger (49 Prozent) nimmt die Einschränkungen als sehr starke beziehungsweise starke Belastung wahr, wie der aktuelle ARD-„Deutschlandtrend“ ergab.

Nur noch neun Prozent fühlen sich durch die Einschränkungen aktuell gar nicht belastet, wie die Umfrage für das ARD-„Morgenmagazin“ vom Freitag ergab.

Der Oberpanikmacher Drosten, warnt vor 100.000 Infizierten am Tag

 „Wenn die alten Menschen und vielleicht auch ein Teil von Risikogruppen geimpft sein werden, wird ein riesiger wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, politischer und vielleicht auch rechtlicher Druck entstehen, die Corona-Maßnahmen zu beenden“, sagte Drosten.

Dann würden sich innerhalb kurzer Zeit sehr viele Menschen mit Sars-CoV-2 infizieren. „Dann haben wir Fallzahlen nicht mehr von 20.000 oder 30.000, sondern im schlimmsten Fall von 100.000 pro Tag“, warnte Drosten.

Ex-Verfassungsrichter Papier: "Die Menschen in diesem Land sind keine Untertanen"

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, wirft den politischen Entscheidern vor, sich in der Corona-Krise zu sehr an Naturwissenschaftlern zu orientieren.

„Mich stört, dass so manche Verantwortliche in der Politik offensichtlich meinen, man dürfe in Zeiten der Pandemie so ziemlich alles an Einschränkungen vornehmen“, sagte Papier den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).

„Sie orientieren sich auch vornehmlich an den Ratschlägen von Naturwissenschaftlern und hören zu wenig auf Verfassungsjuristen und Sachverständige, die etwas sagen könnten zu den gesellschaftlichen Nebenwirkungen der Corona-Bekämpfung.“

Man müsse auch die ökonomischen, sozialen und kulturellen Lebensgrundlagen der Menschen im Auge behalten, forderte Papier. „Die Politik ist auch dem Freiheitsschutz der Bürger verpflichtet. Die Menschen in diesem Land sind keine Untertanen.“

Mit Blick darauf, dass in der Pandemie viele Entscheidungen von den Regierungen in Bund und Ländern und nicht von den Parlamenten getroffen werden, sagte Papier: „Ich hätte mir als Staatsrechtler nie vorstellen können, dass derart intensive Freiheitsbeschränkungen von der zweiten Gewalt, der Exekutive, beschlossen werden.“

Diesen Kommentar haben wir auch noch gefunden: " Bei der Mutter von einem Kollegen kommt zweimal am Tag der Pflegedienst. Ab und zu kommen die zu zweit. Jetzt hat sie einen Zettel im Briefkasten bekommen, dass sie beobachtet wird und dass man die Polizei holt, wenn das weiter so läuft. Soweit sind wir also wieder. Es sind üble Zeiten".

Ich brauche Informationen. Eine Meinung bilde ich mir selbst.“
Charles Dickens

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