Russlands Außenminister Sergej Lawrow versteht die Welt nicht mehr.
„Wir sind über die Entwicklung in der Ukraine äußerst besorgt“, sagte er am Montag. „Jeden Tag kommen dort Menschen ums Leben, die Zivilbevölkerung wird immer mehr in Mitleidenschaft gezogen. Gegen sie werden Armee, Fliegerkräfte und schwere Waffen eingesetzt. Ganze Wohnviertel werden unter Beschuss genommen. All das kann man faktisch in Live-Übertragung beobachten. Leider verheimlichen die meisten Medien diese Informationen und zeigen völlig andere Bilder.“
„Ich habe mir heute mit Verwunderung mehrere Nachrichtensendungen von Euronews angesehen, in denen die Ukraine überhaupt mit keinem Wort erwähnt wurde“, fügte er hinzu.
In Brüssel, Berlin, Paris und London hat man nun besseres zu tun als sich um den Bürgerkrieg in der Ukraine zu scheren. In der Politik gilt: Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Sechs Monate haben uns die EU-Politiker und Meinungsmacher der Medien fast täglich mit der Ukraine beschäftigt und schon den dritten Weltkrieg beschworen.
Die DWN schrieben: Die Ukraine ist nach der EU-Wahl schlagartig von der politischen Agenda verschwunden. Nun geht es um die Jobs in Brüssel, um Macht, Privilegien und Eitelkeiten. Monatelang wird um die Delikatessen gekämpft, die der Steuerzahler auftischen darf. Der Dritte Weltkrieg findet nicht statt. In den Feinschmecker-Restaurants in Brüssel herrscht Gedränge. Plätze gibt es nur nach Reservierung.
Während man sich in Brüssel um die Posten und Delikatessen prügelt, geht das Morden und Sterben in der Ukraine munter weiter, ach was rede ich, es hat gerade erst richtig angefangen. Das ist aber der FAZ, der Süddeutschen Zeitung, der WELT, der ZEIT, dem ZDF und der ARD etc, kein Artikel oder Sendung mehr Wert darüber zu schreiben oder zu berichten, schließlich findet das Abschlachten in der Ost-Ukraine statt und die haben es nicht besser verdient.
Die Sonderoperationen - Strafaktionen der neuen Regierung mit ihrem Schokoladen König in Kiew nehmen Formen an, die wir nur noch als geplanten Mord beschreiben können. Für die EU, und die NATO müssen eben nur die Richtigen sterben.
Der Menschenrechtsbeauftragte des russischen Außenministeriums Konstantin Dolgow forderte am 2. Juni 2014 eine internationale Ermittlung aller Verbrechen gegen das Völkerrecht in der Ukraine einzuleiten.
Pentagon-Chef Chuck Hagel hat sich am Dienstag 3. Juni in Brüssel mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Michail Kowal getroffen und ihm für den Professionalismus gedankt, teilt das US-Verteidigungsministerium mit. Ich frage mich was versteht Hagel unter "Professionalismus"? Töten?
Am 3. Juni hat Russland einen Resolutionsentwurf in den UN-Sicherheitsrat eingebracht, in dem aufgerufen wird, die Gewalt in der Ostukraine einzustellen und der friedlichen Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, den Raum der Militäroperation zu verlassen.
Derweil hat der Schokoladen-König aus Kiew schon mal bei der NATO um Militärhilfe angefragt wie der Oberbefehlshaber der NATO-Kriegskräfte in Europa, US General Philip Beedlove bestätigte. Bei einem Gespräch mit Journalisten in Brüssel verwies er darauf, dass zum Paket der geplanten Hilfe Waffen gehörten. Damit das hier auch alle richtig verstehen: Deutschland würde über den Umweg der NATO, Kriegswaffen an ein nicht NATO-Mitglied liefern und das in ein Bürgerkriegsgebiet.
Am Vortag hatte der Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erklärt, dass die Nato-Außenminister bis Ende Juni Hilfsmaßnahmen für Kiew abstimmen würden. Anmerkung: Die Ukraine ist kein Nato-Mitglied, denn in ihrer Gesetzgebung ist ihr blockfreier Status verankert.
Wer bei der Brüsseler Delikatessen-Schlacht nicht dabei sein darf reist eben nach Brasilien, da ist es auch sehr schön.
Während in der Ukraine gestorben wird sind unsere deutschen Politiker mit ganz anderem beschäftigt.
Abgeordneter praktisch sämtlicher Fraktionen entdecken ihr Interesse an Brasilien. Die Mitarbeiter der deutschen Vertretungen in dem Land schimpfen bereits über "Polit-Tourismus".
Gottfried Böhmer ist seit 1997 künstlerischer Direktor der Gesellschaft Freunde der Künste und Redaktionsleiter der GFDK.
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