Schon allein wegen des ersten Satzes wollte ich dieses Buch lesen: „Der Wald umschloss die kleine Stadt wie eine Faust.“ Grandios! Wie auch der Rest:
Als er 1892 errichtet wird, ist der Feuerturm von Bukarest das höchste Gebäude der Stadt. 1989, beim Aufstand gegen die kommunistische Diktatur, gibt es ihn längst nicht mehr, nichtsdestotrotz war er Zeuge eines ereignisreichen Jahrhunderts.
In seinem fesselnden Roman „Der Feuerturm“ erzählt Catalin Dorian Florescu von den Wechselfällen der Historie, von Familie, Freundschaft und Verfolgung wie vom sich wandelnden Leben in einer einst und immer noch faszinierenden Metropole.
Wir lernen fünf Generationen der Familie Stoica kennen, allesamt unvergessliche Figuren, humorvoll, unbestechlich und von Hoffnung getragen, die uns in ein mitreißendes Leseerlebnis entführen, dabei wirken die gut 350 Seiten nie künstlich konstruiert, sondern fließen fast übergangslos dahin, was ich bei deutschen Romanen oftmals vermisse.
Der Autor stammt übrigens aus Rumänien und lebt in Zürich. „Der Feuerturm“ ist sein fünftes Buch bei C.H. Beck (www.chbeck.de) und kostet 25 Euro.
Sönke C. Weiss
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