Es gab kaum ein Thema, über das sich Georg Schramm nicht mit Verve aufregen konnte. Selten hat es ein Künstler so vortrefflich geschafft, die Probleme beim Namen zu nennen.
Dabei wurde der Zuschauer immer nachdenklicher und wütender, denn wie der begnadete Kabarettist die ganze Verlogenheit der Politik und Medien auf seine ureigenste Art vorführte und sezierte, das war die ganz hohe Kunst des politischen Kabaretts.
Er durfte niemals mit den "Comedy" - Clowns verglichen werden, die mit unterirdischen Witzen ein dümmliches Publikum zu Begeisterungsstürmen hinzureissen wussten. Nein, Georg Schramm war nicht komisch, er wollte es wohl auch nicht sein. Zum Schluss fehlte es ihm an der Leichtigkeit eines Kabarettisten, er war nur noch wütend ob der Trägheit der Masse und der Sinnlosigkeit seines Unterfangens.
Glaubte er wirklich, dass er etwas verändern könne in seiner geliebten Heimat? Auch Kurt Tucholsky hatte diesen Glauben verloren. Wenn die Realität die Satire überholt, dann sollte man besser aufhören.
Gut so, hochverehrter Georg Schramm