Henry Kissingers neues Buch „Staatskunst“, jetzt in deutscher Übersetzung bei C. Bertelsmann (www.cbertelsmann.de) für 38 Euro erschienen, beinhaltet sechs politische Lektionen für das 21. Jahrhundert. Beeindruckend. Zeitlos.
Und vor allem hochaktuell. Am Beispiel von sechs Staatenlenkern, denen der Friedensnobelpreisträger persönlich verbunden war - Konrad Adenauer, Charles de Gaulle, Richard Nixon, Anwar el-Sadat, Lee Khan Yew und Margaret Thatcher -, führt uns Kissinger vor, wie aus einer Symbiose von Strategie, Mut und Charakter politische Führung wächst.
Selbst wenn wir diese Persönlichkeiten aus heutiger Sicht oftmals auch kritisieren können. Nichtsdestotrotz, angesichts wiederaufflammender Großmachtkonflikte können wir als Leser sehr viel von diesen absolut fesselnden 600 Seiten geopolitischer Analyse lernen.
Vor allem, was es im politischen Dialog zu vermeiden gilt und was auf keinen Fall toleriert werden darf. Nicht umsonst ist Herr Kissinger mit seinen 99 Jahren noch immer ein wegweisender Jahrhundertpolitiker und Meister der Diplomatie, wovon sich viele eine ordentliche Scheibe abschneiden können, so sie denn überhaupt noch das unbezahlbare Talent des Zuhörens besitzen. Grandios!
Henry Kissinger scheut sich nicht, das politisch Unkorrekte auszusprechen. Er deutete in seiner Videobotschaft für das Davos-Forum an, die Ukraine solle auf die russisch besetzten Gebiete auf der Krim und auf Teile des Donbass im Zuge einer Beilegung des Krieges verzichten. Er sagte wörtlich:
"Verhandlungen sollten innerhalb der nächsten zwei Monate beginnen, bevor die Situation zu Aufständen und Spannungen führt, die nicht mehr leicht zu überwinden sein werden." Kissinger warnte den Westen davor, sich immer tiefer in das militärische Abenteuer des Ukraine-Krieges zu verstricken. Man solle die Machtposition Russlands innerhalb Europas nicht unterschätzen. Der Westen möge im eigenen Interesse besser nicht zur Niederlage Russlands beitragen.
Sönke C. Weiss
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