"Du sollst nicht töten" ist ein erschreckendes Buch und ein erregender Report durch die Kriegshöllen von Jürgen Todenhöfer. Foto: Jürgen Todenhöfer
Jürgen Todenhöfer, Foto: Wikipedia CC-BY-SA-2.0)
Liebe Freunde, die bittersten Kapitel meines Buches „Du sollst nicht töten“ beschreiben die Vergewaltigung afghanischer Taliban durch Kampfhunde im US-Foltergefängnis Bagram und die brutale Vergewaltigung eines irakischen Widerstandskämpfers durch einen GI im Flughafengefängnis Bagdad – vor den Augen gefesselter irakischer Mädchen .
Was wäre geschehen, wenn die Taliban in Afghanistan amerikanische GI’s auf Hockern festgebunden und durch Hunde vergewaltigt hätten? Was, wenn in Bagdad irakische Widerstandskämpfer einen GI vergewaltigt hätten – und amerikanische Frauen mit Gewalt gezwungen hätten zuzuschauen?
Jeder kennt die Antwort. Ein Aufschrei wäre durch die Welt gegangen. Die USA hätten die Orte dieser grauenvollen Schandtaten mit Raketen dem Erdboden gleichgemacht.
Warum geht kein empörter Aufschrei durch die Welt, wenn westliche Soldaten afghanische oder irakische Kämpfer in fürchterlichster Weise demütigen, zerbrechen und seelisch töten? Hatten wir den Afghanen und Irakern nicht Freiheit, Menschenrechte und Demokratie versprochen?
Warum liegt über diesen beiden Verbrechen ein bleierner Mantel des Schweigens? Ist muslimisches Blut wirklich so billig? Kann mir jemand diese bittere Frage beantworten?
Euer
Jürgen Todenhöfer
Eine emotional nicht einfache, durchaus empörte, aber auch sehr informative Lektüre „aus erster Hand“.
Jürgen Todenhöfer, geboren 1940, war bis 2008 Manager eines europäischen Medienunternehmens, davor 18 Jahre lang Bundestagsabgeordneter und Sprecher der Unionsparteien für Entwicklungshilfe und Rüstungskontrolle. Er schrieb die Bestseller "Wer weint schon um Abdul und Tanaya?", "Andy und Marwa – zwei Kinder und der Krieg", "Warum tötest du, Zaid?" und "Teile dein Glück". Mit seinen Buchhonoraren hat er u.a. ein Kinderheim in Afghanistan und ein Kinderkrankenhaus im Kongo gebaut sowie ein israelisch-palästinensisches Versöhnungsprojekt finanziert.
15,99 €
Thalia.de
Das Buch kostet 19,99 Euro. Wie man auf seiner Facebook-Seite lesen kann, erhält Herr Todenhöfer davon knapp 1 Euro. Das Honorar geht uneingeschränkt an schwer verletzte amputierte syrische Kinder.
Anmerkung der Redaktion: Sebastian Riemer in der Rhein-Neckar-Zeitung am 4.12.2013
Egon Bahr traf in der Ebert-Gedenkstätte Heidelberger Schüler
Egon Bahr schockt die Schüler: "Es kann Krieg geben"
Egon Bahr: "Hitler bedeutet Krieg", habe sein Vater 1933 zu ihm gesagt. Als Heranwachsender habe er das nicht geglaubt. Und so sei das jetzt wieder: "Ich, ein alter Mann, sage euch, dass wir in einer Vorkriegszeit leben." Und die jungen Leute, sagte er, würden es ihm nicht glauben.
Bahr schlägt einen Bogen, wie es nur ein politisch versierter Zeitzeuge kann: von Hitler über den Kalten Krieg bis zur seiner Ansicht nach größten Gefahr der Gegenwart - dem Internet. "Wir weigern uns, zur Kenntnis zu nehmen, dass es das erste Mal wäre, dass eine bahnbrechende neue Erfindung nicht für den Krieg missbraucht wird."
Der wichtigste Tipp Bahrs an die Schüler? "In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt."
Freunde der Künste,
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