In seinem Plädoyer für die Selbstbehauptung Europas mit dem fordernden Titel „Ami, it’s time to go!“ streitet Oskar Lafontaine, einst SPD-Chef und Kanzlerkandidat, für eine eigenständige europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik ähnlich Willy Brandts legendärer Entspannungspolitik.
Seine These: Die Europäer, allen voran die neue Bundesregierung, handeln als "Vasall" der USA, die Lafontaines Überzeugung nach nur Aufrüstung und Eskalation als Motiv ihrer Politik hätten.
„Ami, it’s time to go home!“ transportiert eine gewagte, gleichwohl für Lafontaine charakteristische Meinung, die es leider in der öffentlichen Debatte nur zu wenig gibt.
Seit Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine scheint es nur ein Narrativ zu geben - Russland ist böse, der Westen ist der Retter der postmodernen Welt - in der eine ehrliche oder zumindest diverse Debatte keinen Raum zu finden scheint.
Lafontaine liefert einen Beitrag, über den man zumindest nachdenken oder gar reden sollte. Ob seine Thesen alle fundiert sind, sei dahingestellt.
Erschienen ist das 60-seitige Plädoyer für 12 Euro bei Westend (www.westendverlag.de), den ich sehr empfehle, da dieser Verlag ein Programm führt, das eben divers, mutig wie abseits des Mainstream ist und nah an der Wirklichkeit veröffentlicht.
Sönke C. Weiss
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