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10.10.2022 Deutschland, Deine Kolonien

Schluß mit der Mär - Deutschland war keine zaghafte Möchtegern-Kolonialmacht

von: GFDK - Reden ist Silber - Sönke C. Weiss

Mit ihrem neuen Buch „Deutschland, Deine Kolonien - Geschichte und Gegenwart einer verdrängten Zeit“ räumen die Herausgeber Eva-Maria Schnurr und Frank Patalong mit der Mär auf, dass Deutschland lediglich eine zaghafte Möchtegern-Kolonialmacht war, die sich zivilisierter als als andere verhalten hat.

Fazit: das deutsche Kaiserreich beutete kolonisierte Länder in Afrika, in China oder der Südsee nicht weniger gering und gewalttätig aus als andere Kolonialmächte.

In zahlreichen Expertenbeiträgen wird die Perspektive der Menschen in den kolonisierten Ländern eingenommen und beschrieben, was die Einheimischen nach der Besetzung ihrer Länder durch die Deutschen erleiden mussten.

In dieser Gesamtperspektive wird deutlich: Die Deutschen profitierten nicht erst seit 1884 vom Kolonialismus und der koloniale Gedanke endete nicht 1918, sondern spiegelt sich bis heute zum Beispiel in der ethnozentrischen Entwicklungshilfe, die unsere Seele freikaufen soll, ähnlich eines Ablasshandels, oder auch der Politik der Weltbank und anderer westlich geprägter Institutionen, die meist nur Gier im Blick haben.

Ungleichheit und Abhängigkeit wirken bis in die Gegenwart nach, auch wenn es bis dato noch keine öffentliche Debatte von Bedeutung hinsichtlich der deutschen Vergangenheit in der Kolonialzeit gegeben hat, was auch mit daran liegt, dass viele deutsche Entscheidungsträger nach wie vor den Mythos des Deutschen als ehrenhaften Handelsmannes predigen.

„Deutschland, Deine Kolonien“ ist im Spiegel Buchverlag (www.dva.de) erschienen, hat rund 250 Seiten und kostet 22 Euro.

Sönke C. Weiss

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