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17.10.2014 ein spannungsvoller Dialog

Ausstellung in Zürich: Kunsthaus Zürich zeigt Egon Schiele zusammen mit Jenny Saville

von: GFDK - Kunsthaus Zürich

Das expressive Werk des österreichischen Künstlers Egon Schiele (1890 –1918) wird zusammen mit Arbeiten der britischen Malerin Jenny Saville (*1970) in einer Ausstellung gezeigt.

Ausstellung in Zürich

Das Ausnahmetalent der Wiener Moderne tritt dazu in einen spannungsvollen Dialog mit einer zeitgenössischen Position. An der übersteigert und obsessiven Darstellung von Körperlichkeit wird Malerei selbst als körperliches Medium in unausweichlicher Direktheit erfahrbar.

Es ist eine offene Begegnung zweier Künstler, die zeitlich durch fast ein Jahrhundert voneinander getrennt sind. So sind es Kontrast wie auch Annäherung, die dieses Nebeneinander bestimmen. Die Autonomie beider Positionen bleibt sichtbar, es soll keine Nachwirkung von Schieles Kunst suggeriert werden. In der Ausstellung wird durch das Werk Schieles ein loser chronologischer Faden gelegt, und die Gemälde Savilles treten vereinzelt, manchmal in kleineren Werk- oder Motivgruppen, interagierend dazu. Eine sparsame Hängung bestimmt den visuellen Klang und zielt in herausfordernder Weise auf die Wahrnehmung des Betrachters.

Freunde der Kunst

Den 35 Gemälden von Egon Schiele stehen 16 grossformatige Werke von Jenny Saville gegenüber. Hinzu treten «Studies», die sich mit Textur und Materialität befassen – mit «mark-making» (Zeichensetzen), wie Saville selbst sagt. Rund 55 Arbeiten auf Papier vermitteln einen Einblick in Schieles zeichnerische Meisterschaft. In kleinen, ausgewählten Themengruppen lassen sie eine künstlerische Intensität zutage treten, die vor dem Extremen nicht zurückschreckt.

kristin.steiner@kunsthaus.ch

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