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01.07.2021 Wildtiere leiden in der Manege

Tipps für tierfreundliche Ausflugsalternativen statt Zirkus

von: GFDK - Kultur und Medien

Trotz anhaltender Diskussion über ein generelles Wildtierverbot in fahrenden Zirkusbetrieben halten noch immer einige Zirkusse an ihren Dressur-Nummern mit Wildtieren fest. Der Moskauer Zirkus zum Beispiel wird für die anstehenden Auftritte in Dachau unter anderem mit Tigern das Programm gestalten.

Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN rät davon ab, Zirkusse zu besuchen, in denen Tiere auftreten müssen. Wer Tiger, Elefanten und Co. sehen will, sollte stattdessen Auffangstationen und Wildtierparks besuchen, in denen wilde Tiere ein artgemäßes Leben führen können.

„Die Pandemie hat die Zirkusbranche hart getroffen. Doch keine Krise rechtfertigt die tierschutzwidrige Ausbeutung von Tieren zu Unterhaltungszwecken. Tiger, Löwen, Papageien und andere Exoten können in einem fahrenden Betrieb niemals artgemäß gehalten werden und erleiden häufig schwerwiegende gesundheitliche und psychische Probleme.

Dass die Tiere häufig kein anderes Leben kennen, legitimiert nicht, diese Haltung fortzusetzen. Jede verkaufte Eintrittskarte verlängert das Leiden der Tiere im Zirkus“, sagt Sven Wirth, Kampagnenverantwortlicher für Wildtiere bei VIER PFOTEN.

Ein Zirkusbesuch ist vor allem bei Familien mit Kindern beliebt. VIER PFOTEN warnt jedoch vor der realitätsfremden Darstellung von Wildtieren im Zirkus.

„In der Manege werden die Tiere zu Kunststücken und unnatürlichen Darbietungen gezwungen. Das ist sowohl aus ethischer als auch als pädagogischer Sicht mehr als fragwürdig.

Es gibt zum Glück mittlerweile einige Zirkusse, wie etwa Zirkus Roncalli oder Cirque du Soleil, die ganz ohne Tierleid ein tolles Unterhaltungsprogramm bieten.

Wer seinem Kind Tiere aus der Nähe zeigen will, sollte Lebendhöfe, Artenschutzzentren oder Wildtierparks besuchen, wo die Tiere ein artgemäßes Leben führen können“, so der VIER PFOTEN Experte.

Tiere ohne Tierleid sehen

Es gibt viele Orte, an denen man Tiere aus nächster Nähe sehen kann, ohne Tierleid zu fördern. Viele Schutzzentren, Lebendhöfe und Wildtierauffangstationen sind in ganz Deutschland zu finden.

Die meisten Einrichtungen bieten regelmäßig informative Führungen an, wo Besucher:innen viel über die gehaltenen Tiere erfahren können.

Im von VIER PFOTEN geführten Tier-und Artenschutzzentrum TIERART in Maßweiler etwa, gibt es nicht nur heimische Wildtiere zu bestaunen, sondern auch Tiger, Puma und Serval. Im VIER PFOTEN BÄRENWALD Müritz im Mecklenburg-Vorpommern können Bären aus ehemals schlechter Haltung in weitläufigen, artgemäßen Gehegen beobachtet werden.

„Es gibt viele gut geführte Parks und Auffangstationen. Allerdings sollte man grundsätzlich Einrichtungen meiden, in denen man mit Tieren interagieren kann, wie etwa Streichelzoos“, empfiehlt Sven Wirth.

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