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05.05.2021 „Männer des Reviers.“

Was wünschen Männer, die zwischen 1984 und 1988 geboren worden sind?

von: GFDK - Kultur und Medien - Sönke c. Weiss

Eigentlich sind es die Frauen, die vornehmlich im fotografischen Kosmos der internationalen Fotokünstlerin Eva-Maria Horstick (www.arteve.de) ein ewiges Leben gefunden haben. In ihrem neuen Projekt aber verläßt die Wahl-Dortmunderin ihre Komfortzone und begibt sich auf neues Terrain.

„Was wünschen Männer, die zwischen 1984 und 1988 geboren worden sind?“, fragt sie. Welche Vorstellung haben diese Männer von der Zukunft? Möchten sie Familien, Kinder oder andere Beziehungen?

Titel des Projektes, das Eva-Maria Horstick mit Unterstützung eines Künstlerstipendiums des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen verwirklichen wird, ist: „Männer des Reviers.“

Und genau dafür sucht sie jetzt Männer, die sich von ihr interviewen und fotografieren lassen. „Es geht um unsere Zukunft“, sagt sie, „diese Generation war die erste, die mit Computern aufgewachsen ist.

Die Männer sind heute in einem Alter, so viele Dinge noch offen sind, manches aber vielleicht auch schon in den Köpfen fest betoniert. Das will ich herausfinden.“

Und genau das ist auch typisch für die Künstlerin. In ihrer Kunst liegen die Geister verborgen, die das 20. und 21. Jahrhundert heimgesucht haben. Bis heute.

Und in unserer Zeit, die so sehr auf Verdrängung setzt, hält Eva-Maria Horstick uns den Spiegel vor und konfrontiert uns mit ihren Botschaften, manchmal verschlüsselt, manchmal offensichtlich, doch immer auch mit einer Mischung aus Selbstbewusstsein und Selbstironie, unfassbar für all jene, die es bequem finden, Künstler mit Etiketten zu versehen.

Trotzdem hat Eva-Maria Horsticks Arbeit Methode, auch wenn sie keine Propagandistin ist. Ihre Fotos geben ein klares Verständnis davon, was Kunst ausmacht, dass Eva-Maria Horstick die Kamera auf eine so denkwürdige Weise benutzt, dass ihr nichts davor entgeht, weder das Sichtbare noch das Unsichtbare und sie, die Frau hinter dem Sucher, unserer zügellosen Zivilisation in ihrer eigenen Übersetzung eine Offenbarung ausspricht.

Das nun weiter in Worte zu fassen, würde diesen Rahmen hier sprengen. Fakt ist: Eva-Maria Horsticks Kunst gibt der traurigen Fragilität des Daseins einen Sinn, sie ist wie ein Requiem für unsere Welt, die dem Ende entgegen wankt und sich noch ein letztes Mal der Wahrheit stellt.

Bis zum nächsten Motiv, das Eva-Maria Horstick zunächst fühlen wird, um es anschließend mit ihrer Kamera zu verewigen. Früher analog mit Leica-Modellen oder Mittelformatkameras, heute Leica-Digital, grundsätzlich aber Fotografie auf höchstem Niveau, ohne Retusche, wobei jedes Motiv zu einem ausgesuchten Unikat wird.

Die Ausführung, die Überprüfung des Lichtes zum Beispiel, der Ausschnitt eines Werkes, all das durchdenkt Eva-Maria Horstick vor jedem „photo shoot“ genauestens, was meist nur wenige Sekunden dauert, denn ihr Auge ist über die Jahre der Erfahrung präzise geschult und der inzwischen vertrauten Philosophie des Augenblicks gerecht geworden; das wichtigste Werkzeug der Künstlerin allenfalls, neben ihrer Seele.

Wir dürfen gespannt auf ihre „Männer des Reviers“ sei. Bei seriösem Interesse bitte melden: 0179-783-4420

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