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25.05.2014 Ein Soul- und Folkwunder

Musik: Natalie Merchant, die Frau mit der unverwechselbaren Stimme, ist zurück mit neuem Album

von: GFDK - Warner Music

„Natalie Merchant ist eine der erfolgreichsten und beständigsten Alternative-Künstlerinnen, die nun aus den 80ern aufersteht – völlig unversehrt und kompromisslos.“ – Vogue

„Ihr Erfolg wurzelt in zwei entscheidenden Eigenschaften: Dem Unwillen, irgendwelche Kompromisse einzugehen und ihrer totalen Offenheit. In einer Welt von oberflächlichen, hochgezüchteten Popstars ist Merchant etwas ganz Besonderes.“ - Guardian

Mit dem schlicht „Natalie Merchant“ betitelten Album erschien am 02.05. die sechste Solo-Songsammlung der vielfach mit Platin ausgezeichneten Sängerin auf Nonesuch Records – ihr erstes neue Material seit 13 Jahren! Ihr selbst produziertes Album stellt das Werk einer arrivierten Künstlerin mit einer klaren und unverwechselbaren Stimme dar. Seit langem bewundert für die gehaltvolle Tiefe ihres Songwritings, ist Natalie Merchant niemals vor gewichtigen Themen oder Motiven innerhalb ihrer Lyrics zurückgeschreckt. Sie selbst beschreibt das neue Album als durchdrungen „von Erfahrungen und scharfer Beobachtungsgabe“, das sich mit Themen wie „gefundener und verlorener Liebe, Bedauern, Verleugnung, Aufgabe, Gier, Zerstörungswut, Niederlage und gelegentlichem Triumph“ beschäftigt.

Natalie Merchant kann dabei auf die Erfahrungen aus mittlerweile drei Dekaden des Songwritings und der Albumproduktion zurückgreifen – nur ein Grund für ihren nuancierten und unverfälschten Stil. Ihre außergewöhnliche Stimme wird umrahmt von einer wohldosierten Mischung aus elektrischen und akustischen Klängen. Streicher, Bläser und Holzbläser verbinden sich dabei mit Hammond-Orgeln und E-Gitarren-Improvisationen zu einer aufregenden Melange. Und auch das Besetzung auf „Natalie Merchant“ liest sich wie ein Who-is-Who außerordentlicher Musiker: So finden sich neben John Medeski, Shawn Pelton, Clark Gayton, Uri Sharlin, Jesse Murphy, Erik Della Penna oder Gabriel Gordon auch Gastsängerin Simi Stone, Elizabeth Mitchell sowie die Gospelsängerin Corliss Stafford. 

Merchants Musikerkarriere begann während ihrer College-Zeit als Sängerin, Songschreiberin und Pianistin der wegweisenden Alternative Rockband 10.000 Maniacs, mit der sie insgesamt fünf viel beachtete Studioalben veröffentlichte; darunter das Platin-ausgezeichnete „In My Tribe“ (1987), „Blind Man´s Zoo“ (1989), „Our Time In Eden“ (1992) sowie das 1993er „MTV Unplugged“-Album. Nach 12 gemeinsamen Jahren veröffentlichte sie nach ihrem Weggang im Jahre 1993 ihr erstes Soloalbum, das 1995 erschienene und 5-fach-Platin-ausgezeichnete „Tigerlily“. In der Folgezeit erschienen das Platin-veredelte „Ophelia“ (1998), „Natalie Merchant Live“ (1999) und schließlich der 2001er Output „Motherland“.

Wir lieben Musik... weil sie uns glücklich macht 

2002 zog sich Merchant einstweilig von der Popmusik zurück, um in Eigenregie eine Sammlung von Folksongs zu veröffentlichen. Zeitgleich zum Release von „The House Carpenter`s Daughter“ (Myth America, 2003) kam ebenfalls ihr erstes Kind zur Welt. Die folgenden sieben Jahre verbrachte Natalie Merchant zurückgezogen im New Yorker Hudson Valley, um sich ausschließlich ihrer Familie und der Arbeit in ihrem Stadtteil zu widmen, während sie immer wieder mit anderen Musikern zusammen arbeitete und ihr Engagement in Sachen Aktivismus und der Philanthropie zu festigen.

2005 wurde sie von Gouverneur Eliot Spitzer ernannt, während einer 4-Jahres-Periode in einem 20-köpfigen Gremium im New York State Council On The Arts (NYSCA) mitzuwirken. Sie arbeitete währenddessen mit einer Gruppe von obdachlosen Musikern am Benefiz-Album „Give US Your Poor“ (2006), sowie an der Dokumentation „No Good Reason“ aus dem gleichen Jahr. Sie kollaborierte mit Ladysmith Black Mambazo, dem britischen Komponisten Gavin Bryars und der Royal Shakespeare Company im Rahmen des „The Sonnet Project“ (2007). 2008 war sie auf dem Re-Recording zum 20-jährigen Jubiläum des Cowboy Junkies` Debüts „The Trinity Sessions“ vertreten und komponierte im gleichen Jahr auf Einladung der Boston Pops ein Konzertset mit Orchesterfassungen ausgewählter Songs aus ihrem weit reichenden Repertoire. Sie feierte das 60-jährige Jubiläum der Menschenrechtserklärung zusammen mit Amnesty Internationals „The Price of Silence“-Initiative und sang zusammen mit dem Schülerchor der Perkins School For The Blind, um Spenden zu generieren. 2009 war sie auf David Byrnes auf dem Leben von Imelda Marcos basierenden Liederzyklus „Here Lies Love“ zu hören.

Im Jahre 2010 kehrte Merchant mit dem Doppelkonzeptalbum „Leave Your Sleep“ zurück – eine Betrachtung der Themen Kindheit und Mutterschaft, bei der sie amerikanische und britische Kindergedichte aus dem 19. und 20. Jahrhundert von Autoren wie Robert Louis Stevenson, Christina Rossetti, Robert Graves, Edward Lear und E.E. Cummings vertonte. Sie arbeitete mit insgesamt 130 handverlesenen Musikern der verschiedensten Stile zusammen. Darunter die Besten der Besten ihres Feldes, namentlich das Wynton Marsalis Quartet, Medeski Martin & Wood, The Fairfield Four, das Chinese Music Ensemble Of New York, die Ditty Bops, The New York Philharmonic, The Klezmatics, Lúnasa und Hazmat Modine. Ihr Interesse für diverse Dichter führte sie zu ausgedehnten Nachforschungen, die schließlich in einem von internationalen Medien wie dem Wall Street Journal oder dem Independent hoch gelobten, 80-seitigen Begleitbuch resultierten. 

Nach dem Albumrelease im Jahr 2011 wurde Natalie Merchant mit dem Ehrentitel „New York Public Library Lion“ ausgezeichnet und steht seither in einer Reihe mit namhaften Autoren wie Jonathan Franzen, Ian McEwan oder Tony Kushner. Ein Jahr später tat sich Merchant mit der vielfach preisgekrönten Kinderbuchillustratorin Barbara McClintock zusammen, um das gemeinsame Bilderbuch zum „Leave Your Sleep“-Album zu veröffentlichen. Inspiriert durch ihren 2010er TED Talk hat Merchant ebenfalls ein Kinderorchester-Konzertprojekt  entwickelt, welches McClintocks Illustrationen mit einbezieht und das im Rahmen eines Bildungsprogramms bisher vor tausenden Kindern in unzähligen US-Städten (u.a. in diesem Frühling in der New Yorker Carnegie Hall) aufgeführt wurde.
 
Merchants Einsatz und Interesse für weitläufige Bereiche der sozialen Gerechtigkeit und Umweltangelegenheiten sind ungebrochen. Kürzlich begann sie, sich mit den Bedrohungen des Fracking auseinander zu setzen. 2013 leitete sie die Dreharbeiten zum Protestfilm „Dear Governor Cuomo“ zusammen mit der Bewegung New Yorkers Against Fracking sowie den Schauspielern Mark Ruffalo und Melissa Leo, und den Filmemachern Jon Bowermaster und Alex Gibney. Diesen Monat wird der von Merchant selbst produzierte und Regie geführte Film „SHELTER: A Concert Film To Benefit Victims Of Domestic Violence“ zum ersten Mal in Verbindung mit Eve Enslers jährlicher One Billion Rising-Kampagne öffentlich aufgeführt. Natalie Merchant probiert einen neuen Protest-Ansatz durch Multimedia-Filme aus. „Es reicht mir nicht mehr, mein Gesicht bei einem Benefiz-Event zu zeigen, einen Song zu spielen und zu denken, ich hätte meinen Teil geleistet. Ich möchte meine Fähigkeiten anbieten, neue Kampagnen für neue Non-Profit-Projekte zu entwickeln.“   

Tracklist „Natalie Merchant“:  

1. Ladybird
 
2. Maggie Said
 
3. Texas
 
4. Go Down, Moses
 
5. Seven Deadly Sins
 
6. Giving Up Everything
 
7. Black Sheep
 
8. It’s A-Coming
 
9. Lulu (Introduction)
 
10. Lulu
 
11. The End

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