Werk der Woche auf GFDK: Die Unbeschwertheit, mit der die Malerin ihre Deutung von Wirklichkeit vorträgt, wird erst durch eine souveräne Beherrschung der bildnerischen Mittel möglich. Nina Nolte, courtesy of thomas punzmann fine arts
Die Kunst der Malerin Nina Nolte bezaubert durch die Lebendigkeit ihrer Sujets und die Brillianz der Ausführung. Ihre Bilder zeigen vertraute Themen der Kunstgeschichte, jedoch versteht es die Künstlerin, sie so darzustellen, als sähen wir sie zum ersten Mal. In einer klaren Bildsprache, die die Gegenstände zeichenhaft vereinfacht, realisiert sie eine Malerei, deren Farbigkeit überwältigt.
Dabei gelingt der Malerin mühelos die Synthese von Intellekt und Emotion. Dem beschreibenden Bildelement Zeichnung, das die Form der Objekte fixiert, fügt die Farbe die subjektive Deutung hinzu.
Der Grundton eines jeden Bildes wird mit dem flächig aufgetragenen Hintergrund festgelegt – vor diesem entsteht dann, nur durch Umrisse und Binnenzeichnungen definiert - das eigentliche Thema. Nina Noltes Farben sind stehts intensiv-leuchtend, oft in überraschenden, brillanten Kombinationen, die zur Verfremdung der Bildgegenstände beitragen.
Erinnerung und Phantasie der Künstlerin wirken in einem Wechselspiel zusammen, das die Realität mit Sinnlichkeit wahrnimmt, aber auch das Sinnliche in die Realität eines Kunstwerks überführt.
Die Vielfalt der Themen im bisherigen Werk der Künstlerin verschmilzt in der inneren Verwandschaft, mit der die bildnerische Handschrift der Malerin die Vielheit der Gegenstände zur Einheit der künstlerischen Botschaft verdichtet.
Für den Betrachter verbindet sich dadurch der Reiz des Wiedererkennens mit dem Erlebnis einer individuellen malerischen Sicht auf die Welt und den Menschen.
Die Unbeschwertheit, mit der die Malerin ihre Deutung von Wirklichkeit vorträgt, wird erst durch eine souveräne Beherrschung der bildnerischen Mittel möglich.
Der Perfektion der Zeichnung entspricht der meisterliche Umgang mit dem Phänomen Farbe, sodaß aus der Beschreibung von Welt unter den Händen der Malerin eine Neuschöpfung von Welten geschieht, die Alltägliches und Flüchtiges in die poetische Zeitlosigkeit der Kunst transponiert.
Darin liegt das Geheimnis und zugleich die Offenbarung der Kunst Nina Noltes.
Jost Funke Professor für Bildende Kunst und Kunstgeschichte an der Hochschule Bremen
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