Raw, organic, vegan – sich möglichst bewusst zu ernähren, liegt schon lange im Trend. Das haben auch die Händler erkannt: Immer mehr Unternehmen und Gastronomiebetriebe erweitern ihr Sortiment, um Verbrauchern wirklich jeden Wunsch zu erfüllen.
So wird Gesundheit zunehmend zum Lifestyle-Produkt. Aber ist das Streben nach Optimierung in allen Lebensbereichen wirklich so gesund?
Nie zuvor hatte Gesundheit einen so hohen Stellenwert: Angesichts von Klimawandel, Lebensmittelskandalen, einer immer älter werdenden Bevölkerung und nicht zuletzt auch durch den Hype um die Selbstoptimierung des eigenen Ichs wird körperliche und geistige Fitness fast schon zur Ersatzreligion.
Ernährung: Superfood oder Humbug?
Das Bedürfnis der Menschen, durch ihr privates, individuelles Gesundheitsmanagement zufriedener, besser und länger zu leben, steigt stetig. Inzwischen ist Gesundheit ein wichtiges Konsumgut: In den Supermarkt-Regalen stapeln sich neben Nahrungsergänzungsmitteln immer mehr laktose- und glutenfreie Lebensmittel, und auch hippe Slow-Food-Restaurants schießen aktuell wie Pilze aus dem Boden.
(Vermeintlich) gesündere Nahrung zu verkaufen, ist ein lukratives Geschäft für die Lebensmittelindustrie. Denn die Patienten von einst sind nun Kunden und gesundheitsbewusste Konsumenten, die sich selbst therapieren – auch wenn sie es oft gar nicht müssten.
Healthism: Gute Absicht wird zum Wahn
Für wen es zum Lifestyle gehört, der optimiert seinen kompletten Alltag nach seinen individuellen Wünschen und Bedürfnissen. Ausgewogen essen, vernünftig trinken, sich möglichst viel bewegen – all das hat zweifelsohne seine Berechtigung und verhilft vielen zu einem besseren Körper- und Lebensgefühl.
Die Kehrseite: "Healthism". Darunter verstehen Wissenschaftler den Zwang, über ein bestimmtes Maß hinaus alles für die Gesundheit zu tun – nicht selten angetrieben von Werbung für Diätmittel und Schönheits-OPs sowie Apps, die jeden Schritt dokumentieren.
Nicht ohne Grund steht die Kommerzialisierung der Gesundheit in der Kritik von Medizinern und Sozialwissenschaftlern. Denn die Suche nach Entspannung und dem Erfolgsrezept für ein glückliches Leben endet oftmals mit Frust – zu groß sind der Druck und der Verzicht. Das Ziel, Körper und Geist in Einklang zu bringen, rückt damit in weite Ferne.
Fitness: Schritt für Schritt zum Ziel
Ob in puncto Ernährung, beim Gesundheitstrend Barfußlaufen oder fernöstlichen Entspannungstechniken wie Pilates und Yoga, die einen hohen Zulauf verzeichnen: "Ein wichtiger Punkt, gerade am Anfang, ist das Ganze mit Leichtigkeit zu nehmen und nicht zu streng zu sich zu sein", rät die Yogalehrerin Jelena Lieberberg im Interview mit dem Onlinehändler Zalando.
Gerade Anfänger sollten sich vorab gut über die verschiedenen Yoga-Arten informieren und es langsam angehen lassen. So kann jeder von der positiven Wirkung auf Körper und Geist profitieren: Der Trendsport Yoga ist nicht nur Balsam für die Seele, sondern lindert auch Rückenschmerzen und Verspannungen.
Wer hingegen einen falschen Ehrgeiz entwickelt und nicht auf den Rat von Fitness-Experten und Ärzten hört, riskiert Verletzungen und schadet seinem Körper mehr, als ihm etwas Gutes zu tun.
Wie so oft macht letztlich die Dosis das Gift – Trend hin oder her.
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